ZitatAlles anzeigenDie Notfallversorgung auf dem Land sicherstellen: Das will ein Projekt mit Mitteln des Innovationsfonds. Bis zu zwölf geeignete Telenotärzte werden dafür aktuell gesucht.
Von Dirk Schnack
GREIFSWALD. Ein vom Innovationsfonds mit 5,4 Millionen Euro gefördertes Projekt im Landkreis Vorpommern-Greifswald soll die Notfallmedizin in dünn besiedelten ländlichen Räumen verbessern helfen. Bausteine sind der Einsatz von Telenotärzten, die Schulung medizinischer Laien als Ersthelfer und eine enge Verzahnung von Rettungsdienst und kassenärztlichem Notdienst.
"Die Anzahl von Notarzt-Einsätzen ist seit mehreren Jahren kontinuierlich gestiegen. Gleichzeitig ist es in ländlichen Regionen nicht immer einfach, geeignete Notärzte zu gewinnen", beschreibt Landrätin Dr. Barbara Syrbe die Ausgangslage in ihrer Region. Folge: Es wird zunehmend schwieriger, die angestrebte Hilfsfrist von zehn Minuten ab Alarmierung einzuhalten. Besonders in Ferienzeiten steigt in der Urlaubsregion die Zahl der Alarmierungen.
Deshalb soll in ihrer Region ein Konzept erprobt werden, bei dem ein Telenotarzt eine zentrale Rolle spielt. Der Telenotarzt wird von der Universitätsmedizin Greifswald aus über Funk mit dem Rettungswagen in Verbindung stehen und die Zeit, bis der Notarzt am Einsatzort eintrifft, überbrücken helfen. Auf Weisung des Telenotarztes können Rettungsassistenten und Notfallsanitäter schon vor Eintreffen des Notarztes mit der medikamentösen Therapie beginnen. Außerdem kann er bei Verlegungen eingesetzt werden, um Patienten während des Transports zusätzlich zu überwachen.
Quelle: Ärztezeitung Online [Abruf am 14.04.2017]