[Baden-Württemberg] Große Landtagsanfrage zum Rettungsdienst

  • Bezüglich der Hilfsfrist sind das mal wirklich katastrophale Zahlen. Die Hilfsfristerreichung (nur RTW) hat sich von 2015 auf 2016 sogar um einen Landkreis von 23,5% auf 20,6% verschlechtert. Die 10 Minutenfrist wurde nie ausreichend oft erreicht. Auch die Notarzthilfsfrist, auf die man so stolz im Vergleich zu anderen Ländern ist, scheint ja eher dekorativen Charakter zu haben, immerhin wurde in beiden Jahren zu 5,9% erreicht - da braucht man sie wirklich auch gar nicht niederschreiben. Es würde langsam Zeit mal ein vernünftiges System einzuführen und nicht auf die mangelnde Vergleichbarkeit zu verweisen. Es läuft wahrlich nirgends perfekt, aber das ist mal ein Ergebnis...


    Schön finde ich, dass man sich so stolz über die festgelegte "doppelte Hilfsfrist und den hohen Zielerreichungsgrad" von 95% freut, wäre auch toll, wenn es irgendeinen realen Effekt hätte.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Ach, das ist doch Schlechtmacherei, aus der der pure Neid spricht. Ich will mich ja jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber schon nach erstem oberflächlichen Überfliegen hat mich meine Regierung überzeugt, dass wir einen äußerst soliden, wenn nicht gar überragenden Rettungsdienst im Land haben!



    :ironie:

  • Der beste Rettungsdienst der besten Rettungsdienste? :P



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Einfach mal 4 Bereiche ausschreiben, Strafen definieren, QM Vorgaben setzen, Gehälter definieren und ich wette dort wird es klappen!



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    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack - ich bin stets mit dem Besten zufrieden.
    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 - 1900


    Ich prüfe jedes Angebot. Es könnte das Angebot meines Lebens sein.
    Henry Ford 1863 - 1947

  • Eigentlich wollte ich gerade einen konstruktiven Beitrag zur Antwort der Landesregierung schreiben. Ich habe ihn aber wieder gelöscht, weil ich es nach nochmaligem Lesen der Antwort einfach nur noch ermüdend finde, sich damit zu befassen.
    In der Antwort wird sich teilweise selbst widersprochen; insgesamt finde ich darin nichts wirklich Neues, geschweige denn etwas, was irgendwie Hoffnung auf tragfähige Lösungsansätze aufkommen lässt.



    Weil man auch auf Seiten der Kostenträger die Dringlichkeit einer auskömmlichen Finanzierung erkannt hat, befinden sich die Kostenverhandlungen derzeit in einem Schiedsverfahren - klingt logisch.


    Ach... :boredom:

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Hilft halt auch nix wenn niemand da ist der die auskömmlich finanzierten Krankentransporte fährt.


    Was mich abseits des Inhaltes fast schon entsetzt: Sehe ich das richtig dass die FDP eine Kommunalisierung befürwortet? Ist das überhaupt erlaubt? Anbahnungsversuche für eine rot-rot-gelbe Regierungsübernahme? :scare3:

  • Was mich abseits des Inhaltes fast schon entsetzt: Sehe ich das richtig dass die FDP eine Kommunalisierung befürwortet? Ist das überhaupt erlaubt? Anbahnungsversuche für eine rot-rot-gelbe Regierungsübernahme?


    Kannst du mir diesen Gedankengang einmal erklären?!

  • Naja, schöne Ansage, aber Gehälter in einer Ausschreibung vorzuschreiben ist meines Wissens nicht möglich.

    Meines Wissens in NRW schon passiert.

    „Ein Staat ist immer nur so frei wie sein Waffengesetz.” (Gustav Heinemann)

  • Kannst du mir diesen Gedankengang einmal erklären?!


    Ich bin von der FDP eigentlich nur die Forderung zu mehr Privatisierung und weniger Staat gewohnt, nicht umgekehrt. Also Übernahme des RD durch eine amerikanische Investorengruppe oder in PPP. Mehr Kommunalisierung hör ich sonst nur von links, z.B. bei der Bahn.

  • Ja, aber wo genau fordern sie das? Das habe ich wohl auch überlesen. Mir ist lediglich die Forderung nach der Einbindung privater Leistungserbringer aufgefallen und die Forderung die Trägerschaft auf die Behörden zu legen.

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    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Ausdrücklich gefordert wird es nicht (ursprünglich sagte ich auch nur "befürworten", die "Forderung" hat sich nur in der weiteren Antwort eingeschlichen. Wenns denn überhaupt einen großen Unterschied macht).


    Aber die Frage "Welche Vor- und Nachteile hat aus ihrer und der Sicht von Fachleuten die Übertragung der Trägerschaft des Rettungsdienstes auf Stadt- und Landkreise?" bzw. das gleiche für die Trägerschaft der Leitstellen, klingt für mich wie eine neutralere Fassung von "Wäre es nicht eigentlich besser..." . Jedenfalls wäre es mir neu, dass die Regierung das Ziel einer Übertragung auf die Kommunen verfolgt, also warum wieder mal auf den Tisch bringen, wenn man es nicht selbst will?
    Nicht, dass ich was dagegen hätte, das liegt aber im krassen Gegensatz zu meiner bisherigen Schnittmenge mit der FDP. Vielleicht sollte ich meine Meinung in dieser Angelegenheit dann nochmal überdenken. :nea:

  • Verzeih mir, falls ich dir Unrecht tue, aber es erweckt den Eindruck als wäre dir der Unterschied zwischen RD Träger und Durchführer nicht geläufig. Die Übertragung der Trägerschaft auf die Kommune bzw den Kreis (wie sie in allen anderen Bundesländern besteht) führt nicht zur Rekommunalisierung, da sie damit ja noch nicht Durchführer wird. Sie vergibt nur die Beauftragung und übernimmt die Rechtsaufsicht - letztlich sämtliche Aufgaben, die derzeit in den Bereichsausschüssen als Organ der Selbstverwaltung organisiert ist. Einfach gesagt ist der Träger derjenige, der den RD organisiert und die Spielregeln festlegt, aber eben nicht derjenige, der die Fahrzeuge auf die Straße bringt.

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  • Nun ja, ich gebe zu dass ich darauf nicht geachtet habe, wobei aber trotzdem die Maxime für gewöhnlich lautet "weniger staatliche Einmischung". Aber hier soll es ja wohl für mehr Wettbewerb zugunsten des freien Marktes sorgen, dann dient das ja trotzdem der eigenen Sache.


    Egal, ich bin für alles, was zu einer Verschiebung von Marktanteilen führt, dann muss ich womöglich damit leben einer Meinung mit der FDP zu sein.