SK Verlag: SWR-Doku beleuchtet die Einhaltung von Hilfsfristen

  • Damit machst du es dir, glaube ich, zu einfach. Zumindest falls du implizierst, dass der Fehler tatsächlich auf der Ebene der Disposition stattfindet. Das mag sicher (viel zu oft) vorkommen, aber grundsätzlich sehe ich auch hier eher ein systemisches Versagen: Den Disponenten bleibt ja oft gar nichts anderes übrig, als eines der ihnen zur Verfügung stehenden Fahrzeuge zu entsenden.


    Weshalb denn? Der Disponent muss nur dann ein Fahrzeuig entsenden, wenn es sich um einen Notfalleinsatz oder einen Krankentransport handelt, denn das sind die Aufgaben des Rettungsdienstes. Ist das nicht der Fall, kann und muss er den Hilfesuchenden an die geeignete Stelle verweisen oder das Anliegen nach dort weitervermitteln.


    Und das sind - derzeit - eben RTW, KTW und NEF.


    Mal albern gefragt: Was wird denn entsendet, wenn jemand auf der Leitstelle anruft und einen Brand meldet oder einen Einbruch - RTW, KTW oder NEF? ;)


    Warum liegt der Fall bei anderen, offenkundig nicht rettungsdienstlichen Indikationen denn anders?


    Ich sehe für die Zukunft den Ansatz nicht darin, die Vorhaltung dieser "klassischen" Rettungsmittel immer weiter zu erhöhen, denn da stößt man ja jetzt schon an die Grenzen der Umsetzbarkeit, was Personalverfügbarkeit angeht.


    Völlig richtig!


    Vielmehr müssen dem Rettungsdienst, und damit auch der Dispositionsebene, möglicherweise ganz andere Mittel und Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, und zwar nicht nur in der Theorie ("an den KV-Dienst abgeben"), sondern etwas tatsächlich Praktikables.


    Warum denn - ausgerechnet - dem Rettungsdienst? Warum sollte der Rettungsdienst Aufgaben übernehmen, die mit Notfallrettung und Krankentransport nichts zu tun haben? - Aufgrund der verbreiteten Disposition des KV-Dienstes über die ILS ist die Abgabe nach dort übrigens keine Theorie.


    Aber dazu müsste man mal anfangen, das System ganz neu zu denken, und offen sein für innovative und kreative Ansätze.


    Die Frage ist schon, ob man dazu das System neu denken oder nicht eher bestehende Systeme einerseits besser vernetzen und andererseits den Anreiz für Fehlallokationen senken muss.


    Wenn eine zahlenmäßig nicht unbedeutende Minderheit der Bevölkerung mit Befindlichkeitsstörungen oder nicht akuten Erkrankungen die Notaufnahme aufsucht, weil sie es nicht besser weiß, weil es dort schneller geht oder weil man dort umfangreicher diagnostiziert wird, als zum Hausarzt - oder niedergelassenen Facharzt - zu gehen, erscheint es mir nur bedingt zielführend, in der Klinik eine komplette Parallelstruktur zu den niedergelassenen Vertragsärzten aufzubauen. Freilich "löst" das auf den ersten Blick das Problem der Überlastung der Notaufnahmen und klinischen Fachabteilungen bzw. Ambulanzen mit Patienten, die weder stationärer noch dringlicher Versorgung bedürfen, es kann aber ersichtlich keine "Lösung" im eigentlichen Sinne des Wortes sein.


    Und wenn RTW - am besten noch mit Sonderrechten - vorwiegend auf Befindlichkeitsstörungen und subakute Einsätze fahren, kann die Lösung ebenso ersichtlich nicht die Aufstockung der Vorhaltung von RTW sein.


    Bevor jemand fragt: eine fertige Lösung habe ich dafür auch nicht im Kopf.


    It's complicated. :)

  • Na also, alles gar nicht soooo schlimm, eigentlich ist der Bürger schuld, warum ruft er auch so oft an? :nein:


    Stuttgarter Nachrichten


    Evtl. die Marketingstrategie überdenken und nicht überall diese auffällige Telefonnummer draufkleben :pfeif:



    Für den Rd des DRK Stuttgart nur 10 Not San Azubis...? :scratch_one-s_head:

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Wie viele RTW werden durch das DRK Stuttgart denn besetzt? Mann muss die Azubis ja auch in den Einsatz bringen können. Und bei 10 pro Jahrgang sind das 30 Azubis gleichzeitig.


    Aber bin jetzt gespannt auf die Zahl der Fahrzeuge und die Zahle, welche du als ausreichend betrachtet hättest.

  • Wie viele RTW werden durch das DRK Stuttgart denn besetzt? Mann muss die Azubis ja auch in den Einsatz bringen können. Und bei 10 pro Jahrgang sind das 30 Azubis gleichzeitig.


    Aber bin jetzt gespannt auf die Zahl der Fahrzeuge und die Zahle, welche du als ausreichend betrachtet hättest.


    Also ich weiß von 14 RTW zumindest am Tag. Es stellte sich mir die Frage ob das 10 NotSan Schüler pro Jahr oder in der Summe sind? Wir haben tagsüber 12 RTW und auch 12 NotSan Schüler für letztes und dieses Jahr... es springen ja auch immer wieder welche ab. Ich habe keine Ahnung was da ausreichend oder überzogen ist. Für die Landeshauptstadt und diesen großen Betrieb kam es mir zunächst etwas wenig vor weil ich von der Summe 10 Schüler ausgegangen bin. Ich habe das "jährlich" zunächst überlesen.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • 10 insgesamt wären definitiv zu wenig. Vermutlich könnte man jedes Jahr statt 10 auch 12 nehmen, aber neben den RTWs braucht man ja auch noch Praxisanleiter und Plätze an der Schule.

  • ... und Plätze an der Schule.


    Vermutlich auch ein großes Problem, wenn man die Häufigkeit der Stellenanzeigen der DRK Landdesschule sieht. Es reicht eben nicht aus, neue Standorte zu eröffnen ohne über die Lehrkräfte zu verfügen. Wobei wohl auch viele Honorardozenten eingesetzt werden.

  • Vermutlich auch ein großes Problem, wenn man die Häufigkeit der Stellenanzeigen der DRK Landdesschule sieht. Es reicht eben nicht aus, neue Standorte zu eröffnen ohne über die Lehrkräfte zu verfügen. Wobei wohl auch viele Honorardozenten eingesetzt werden.


    Ja. Man wird inzwischen schon über xing.com aktiv von Headhuntern kontaktiert, wenn man ein auch nur halbwegs passendes Profil hat.

  • Die Landeschule kann natürlich keine DOezenten backen, aber Sie haben durch die Eröffnung der neuen Standort viele Dozenten gewinnen können, welche sich räumlich nicht nach Pflazgrafenweiler oder Bühl umorientieren wollten, oder gern 25% weiter im Rettungsdienst fahren wollen. Viele haben nun auch die Chance auf ein Nebenberufliches Studium erhalten. Wie immer in solchen Umbruchsphasen gibt es auch hier Wachstumsschmerzen. Allerdings habe ich den Eindruck, dass es im Rahmen des Gesamtkontext ganz ordentlich gemacht wird. Allerdings ist das nur mein Eindruck von außen.

  • Man wird inzwischen schon über xing.com aktiv von Headhuntern kontaktiert, wenn man ein auch nur halbwegs passendes Profil hat.


    Zwischenzeitlich fast schon wöchentlich. Komischerweise melden die sich nach der Vergütungsvorstellung meist nicht mehr.

  • Das kapieren die auch nicht. Der Markt ist leer, dementsprechend möchte sich keiner unter Wert verkaufen. Das ist aber nicht nur im Bereich RD-Ausbildung so.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Die Gehälter eines Kollegen der in der seit vielen Jahren in der Schweiz lebt und arbeitet und sich einen tollen Ruf erworben hat sowie ein verbamteten Gymnasiallehrers in Deutschland sind trotz alledem für eine Rettungsdienstschule sehr schwer zu bezahlen.

  • Hi!

    Die Gehälter eines Kollegen der in der seit vielen Jahren in der Schweiz lebt und arbeitet und sich einen tollen Ruf erworben hat sowie ein verbamteten Gymnasiallehrers in Deutschland sind trotz alledem für eine Rettungsdienstschule sehr schwer zu bezahlen

    Vollkommen richtig und ich glaube ich weiß, wie du es meinst.
    Aber sind 3000,- heutzutage wirklich zu viel? ( NFS,das ist TvÖD N8 Niveau) und da ist Totenstille am anderen Ende der Leitung...
    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Nach meinem Wissen bekommen die Dozenten an der Landesschule EG10. Das sind zwischen 3.037 (Stufe 1) und 4.358 Euro (Stufe 5). Ich gehe davon aus das die meisten Kollegen nicht in Stufe 1 gruppiert werden. In Stufe 2 sind das (inkl. Weihnachtsgeld) 43.000€ brutto Jahresgehalt, in Stufe 5 sind es 55.800€. Das finde ich ganz in Ordnung. Bei Leitungsfunktionen etc. gibt es vermutlich ja dann auch Höhergruppierungen oder Zulagen.