Rettungsdienst: Braucht Falck neue Schutzkleidung?

  • Zitat

    Bonn. Falsche Zertifikatsnummern in den Jacken von Mitarbeitern des Bonner Rettungsdienstes rufen den Originalhersteller Wevotex auf den Plan, der vor dem Gebrauch warnt. Bonner Hilfsorganisationen sind empört.


    Bonner General Anzeiger



    Und der Chor der empörten Hilfsorganisationen trötet auch noch :pfeif:

  • Nur für mich zum Verständnis: Falck ist schuld dass sein Zulieferer nicht die Wäscheliefert die vereinbart war?

  • Natürlich ist Falck schuld, wenn sie betrogen werden. Bei den HiOs ist alles immer automatisch richtig.


    Wir hatten auch jahrelang bei der "großen" Hiorg die schlechteste aller schlechten Jacken ohne irgendein Zertifikat und es hat keine Sau interessiert... Jetzt haben wir das Soll. Zumindest das.... :pleasantry:

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Zitat

    Nur für mich zum Verständnis: Falck ist schuld dass sein Zulieferer nicht die Wäscheliefert die vereinbart war?

    Falck ist verantwortlich für den Arbeitsschutz bei den Angestellten. So wie jeder andere Arbeitgeber auch.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Wenn du aber bei einem normalen Händler ein Produkt bestellst bei dem angegeben ist es erfülle Normen X, Y und Z, und der Händler nicht die shady Gestalt ausm Hinterhof ist, sondern wohl sogar ISO9001 zertifiziert, sollte man doch davon ausgehen, dass der Verkäufer zuverlässig ist und die beworbenen Spezifikationen erfüllt werden, soweit nicht offensichtlich krass nicht erfüllt wird (Helm der schon in den Händen knittert o.ä.). Auch ohne dass man jede einzelne Zertifikatsnummer bei der zertifizierenden Stelle genau überprüft?

  • Klar. Aber deshalb kann man es doch nicht einfach so lassen.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Klar. Aber deshalb kann man es doch nicht einfach so lassen.


    Das steht ja so auch nicht im Artikel. Wie kommst Du drauf, dass Falck nix macht?
    Natürlich ist Falck als Arbeitgeber dafür zuständig, dass die Vorgaben erfüllt sind. Wenn man aber einen Lieferanten hat, der Kleidung mit falschen Zertifikaten liefert, dann ist in meiner Sicht ja erstmal nicht der Belieferte schuld, gleichwohl er sich dann kümmern muss.
    Dass das aber vielleicht nicht von heute auf morgen geht, dürfte ja klar sein.


    Aber sicherlich brauchen sich die HiOrgs nicht noch zu echauffieren, sondern sollten lieber froh sein, dass sie selbst davon nicht betroffen sind (und vielleicht sicherheitshalber mal selbst ein paar Zertifikate überprüfen. Vielleicht gabs ja bei ihren Klamotten in Tunesien auch das eine oder andere „Versehen“...)
    Aber die Pressearbeit der etablierten HiOrgs ist ein anderes Thema.

  • Es wird doch bei ganz vielen Gelegenheiten auf beiden Seiten mit Dreck geworfen und nur nach einer Gelegenheit gesucht, den nächsten Angriff zu starten.


    Insofern sind die Kommentare weder unerwartet noch sonderlich sinnvoll. Aber die andere Seite glänzt auch nicht immer mit Zurückhaltung.


    Also alles wie immer, einfacher drüber hinweggehen. Je weniger Aufmerksamkeit man dem ganzen widmet, desto besser. Und Falck wird schon neue Klamotten kaufen, da bin ich entspannt.


    Eddy

  • Das steht ja so auch nicht im Artikel. Wie kommst Du drauf, dass Falck nix macht?

    Gar nicht.


    Zitat

    Wenn man aber einen Lieferanten hat, der Kleidung mit falschen Zertifikaten liefert, dann ist in meiner Sicht ja erstmal nicht der Belieferte schuld, gleichwohl er sich dann kümmern muss.

    Nichts anderes wollte ich damit sagen. :-)

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Meine alte Heimat Bonn. Wirklich eine schöne Stadt, nur der Rettungsdienst nicht....


    Was man vielleicht als Hintergrund wissen muss: Die Stadt Bonn hat versucht den RD durch eine Bereichsausnahme an die HiOrgs DRK, JUH, MHD und ASB direkt ohne Ausschreibung zu vergeben. Das hat Falck natürlich nicht gepasst und sind vor die Vergabekammer gezogen und haben Recht bekommen. Man kann sich vorstellen wie sich die HiOrgs echauffiert haben. Es vielen Sätze wie: "Ein Privater kann gar nicht das Leisten was wir leisten können!" "Was ist mit dem Ehrenamt?" (Fun Fact: Seit Jahren fährt das Ehrenamt in Bonn keine Regelrettung mehr) "Die kennen doch gar nicht die Gegebenheiten..." Und vieles Mehr in diese Richtung.


    Die JUH fiel bei der Vergabe dann raus und DRK, MHD und ASB haben dann zusammen die neue Kleidung beschafft, ohne Falck, denn neben der neuen Ausschreibung hat die Stadt Bonn auch einen Klamottenwechsel angeordnet. Von weißen Hosen und roten Jacken auf alles komplett Neongelb. (Sieht aus wie der ADAC). Natürlich nutzen die HiOrgs jetzt jede Möglichkeit Falck zu dekreditieren.

  • Danke für die Infos


    Allerdings muss ich Eddy zustimmen.
    Wahrscheinlich schenken sich die Akteure nichts unter solchen Gegebenheiten.
    Je mehr Aufmerksamkeit, desto lauter wird gebellt.

  • Was man zusätzlich noch wissen muss: Der ASB hat in Bonn vor 12 Jahren etwa in einer Ausschreibung das große Los gezogen und damals mit einem Dumping-Angebot 50 Prozent aller ausgeschriebenen RTW und KTW gewonnen. Die JUH hat dies nicht überlebt und war raus, hat es vier Jahre später noch einmal versucht und ist seitdem nicht mehr rein gekommen. Das Ehrenamt stand kurz vor der Auflösung.
    Das ausgerechnet jetzt der ASB hier solche Sätze von sich gibt, wo sie schlicht ihre eigene Medizin von vor einigen Jahren zu kosten bekommt, ist mMn schon derbe.

  • Falck würde nur dann ein Verschulden treffen wenn sie gewusst hätten das die Zertifikate gefälscht sind. Ansonsten gilt hier der Grundsatz von Treu und Glauben im Geschäftsverkehr. Das bedeutet, solange Falck das Richtige beauftragt und gekauft hat trifft Falck bis zum Zeitpunkt des Kundwerdens des Mangels kein Verschulden. Weil sich Falck so wie im übrigen jeder andere auch auf die Zertifikate verlassen können muss, da ansonsten die gesamte Zertifizierung nichtig wäre. Mit dem Bekanntwerden des Mangels muss Falck schnellst möglich sich um Abhilfe kümmern (also Leihbekleidung gemäß Richtlinien) usw. und kann sämtliche entstehenden Kosten als Schadensersatz gegen den Lieferanten der Bekleidung geltend machen. Gegen den Produzenten nur dann, wenn dieser die falschen Zertifikate verwendet hat und nicht der Händler diese später erst eingefügt hat.
    Mit Verlaub für mich diskreditieren sich die HiOrgs mit ihrer Kritik selber als ernstzunehmende Mitbewerber auf dem Markt. In der Situation wäre es sinnvoll zu sagen, dass hier ein Konkurent auf dem Markt möglicherweise durch den wirtschaftlichen Druck der ausschreibenden öffentlichen Hand einem unlauteren Anbieter in die Falle gegangen ist. Da auch Falck dem Grundsatz der europäischen Ausschreibung bei größeren Aufträgen unterliegt und es aus Deutschland halt schwierig ist dem Verfahren im europäischen Ausland zu folgen, wo Kriminelle die europäische Freizügigkeit nutzen.

  • Finde ich eigentlich nur alleine die Berichte im GA in den letzten Monaten sehr einseitig?

    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack - ich bin stets mit dem Besten zufrieden.
    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 - 1900


    Ich prüfe jedes Angebot. Es könnte das Angebot meines Lebens sein.
    Henry Ford 1863 - 1947

  • Zitat

    Was passiert dann? Also wenn der Zulieferer dann insolvent wäre?

    dann kann Falck versuchen den Schadensersatz über die Konkursmasse geltend zu machen bzw. bei einer vorsätzlichen Täuschung gegen den insolventen Unternehmer in einer Privatklage vorgehen, da im Fall der Insolvenz nur das verfügbare Firmenvermögen zur Schadensabgeltung herangezogen werden kann, im Fall das eine Straftat vorliegt, aber auch das Privatvermögen des Unternehmens. Allerdings ist da die Frage, wie die niederländische Rechtslage dabei aussieht und ob man die vorsätzliche Täuschung nachweisen kann.
    Daher ist zu vermuten das Falck und soweit ich das im Artikel lese auch andere nicht näher aufgeführte Rettungsdienstunternehmen auf den Kosten sitzen bleiben werden und sie es bei der Steuer als Sonderausgaben absetzen können und damit wieder alle Steuerzahler mit im Boot sitzen, weil sich die Steuerlast des Unternehmens minimiert und wenn das jetzt 500.000 € kostet, dann kann Falck das recht gut umschichten und gegenrechnen.

  • Finde ich eigentlich nur alleine die Berichte im GA in den letzten Monaten sehr einseitig?

    Zum Thema einseitige Berichte: http://www.general-anzeiger-bo…alnot-article3963186.html


    Aufgrund massiver Kritik auf der Facebook Seite vom GA unter dem geteilten Artikel, kam dann noch das:
    http://www.general-anzeiger-bo…alnot-article3963186.html


    Und dazu dann noch ein Kommentar:
    http://www.general-anzeiger-bo…etter-article3963188.html