Rettungssanitäterpraktikum bei der Berliner Feuerwehr?

  • Werde mich dort bewerben und soll dabei die Wunschfeuerwache angeben.. Ich habe da eigentlich keine Prioritäten, Hauptsache Berliner Feuerwehr (außer dass man nicht zu weit fahren muss von zuhause aus, ist aber auch nicht so wichtig). Alle Rettungswachen anrufen und fragen, ob es da freie Plätze gibt oder wie soll man sich entscheiden? Gibt es da etwas worauf man achten muss?

  • Ich finde es gerade spannend zu sehen, daß hier mit ein paar Wochenenden Ausbildung quasi eine RA Bezahlung auf Tarif ermöglicht wird in dem der RS und weitere Ausbildung erstmal noch geschult werden.


    Das ist verdammt klug... im Vergleich zu den Kosten eines Beamten.

    Sind die Jungs und Mädels dann auch bis 67 im Feuer??

  • Das ist ernst gemeint. Das ist klug.

    Es gibt genug motivierte FFler da draußen die das liebend gerne machen würden.


    Und die Frage nach dem Renteneintritt wäre interessant.

  • Alter Verwalter...

    Man mag es mir übel nehmen, aber da fragt man sich doch ob man wirklich in Berlin ein RS - Praktikum machen sollte...

    Was hat denn der Ausbildungsstand der Feuerwehr mit der RettSan Ausbildung zu tun?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Sichtlich ist das nicht ganz fair und mit Vorurteilen behaftet, aber in Berlin reichen mWn zwei RS aus für die Besetzung eines RTW und jetzt nehme ich zusätzlich noch eine Notlösung um einen davon zu ersetzen.

    Versteh mich nicht falsch, ich arbeite regelmäßig mit der FF zusammen und die RS bei sind zu 90% mir auch echt lieb und teuer. Aber wer soll denn einem angehenden RS etwas beibringen, wenn dieser auf einem so besetzen RTW landet, welcher einzig und alleine durch Flickschusterei am Laufen gehalten wird?

    Und was hindert mich daran, diese Kollegen aus der FF zu nehmen und sie den B1 machen zu lassen? Ich kann doch selber entscheiden wenn ich verbeamte und wenn nicht. Man will hier doch schlicht Geld sparen.

  • Ich finde ja überraschend dass man sich als Amtsleitung und auch als Feuerwehrmann so von (wem auch immer) vorführen lässt. Und was ist der Grund dafür, dass man die neuen Tarifbeschäftigten nicht ausschließlich im Rettungsdienst einsetzt?

  • Sichtlich ist das nicht ganz fair und mit Vorurteilen behaftet, aber in Berlin reichen mWn zwei RS aus für die Besetzung eines RTW und jetzt nehme ich zusätzlich noch eine Notlösung um einen davon zu ersetzen.

    Ich bin auch kein Berliner Insider, meine jedoch, dass nur die RTW-B (im restlichen Deutschland "Notfallkrankenwagen Typ B" genannt) mit RettSan als Fahrzeugführer (Vorne-Rechts-Sitzer) vorgesehen sind (in Hannover fahren auch bzw. die sog. RettSan+ die NKTW). Die RTW-C fahren mit RettAss/NotSan. Zu mindestens war das so von den Kommilitonen berichtet worden, die bei der Berliner Feuerwehr arbeiten. Allerdings fahren wohl RettSan auch NEF. Allerdings habe ich auch viele, viele Schauergeschichten aus Berlin gehört. Das stimmt wohl.

    diese Kollegen aus der FF zu nehmen und sie den B1 machen zu lassen [...] Man will hier doch schlicht Geld sparen.

    Grundsätzlich spricht da ja nichts gegen. Auch Hannover hatte zur Expo 2000 FF-Leute als Truppmitglieder auf den HLF eingesetzt. Die Expo hatte drei Feuer- und Rettungswachen (Nord, Ost und Süd). Es wurden auf diesen Wachen insgesamt 2 NEF, 3 RTW, 4 HLF, 3 DLA(K), 3 C-Dienste und 1 B-Dienst eingesetzt. Wie viele FF-Leute letztendlich zum Einsatz kamen weiß ich jedoch nicht.


    Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Vorgehen u.a. auch der Personalproblematik geschuldet ist, die z.Zt. (und bereits schon länger) vorliegt. Man möchte versuchen durch dieses Konzept die Auswirkungen etwas zu puffern. Es sagt ja niemand, dass die FF-Leute sich nicht auf eine B-I/II Laufbahn bewerben können. Vielleicht können aber auch nicht alle die Vorgaben der Beamtenlaufbahn erfüllen, aber so in den Genuss kommen (Win-Win). Nun ja, billiger ist der Angestellte nicht zwingend. Das Brutto eines E6 Angestellten ist um knapp 250 Euro höher als das eines A7 Beamten. A8 werden ist schon aufwendig und A9 werden schon Glück, wie ich mir habe sagen lassen (die Gesichter der Berliner Kollegen waren eindeutig, als andere verbeamtete Kollegen aus dem mD (mittleren Dienst) mit knapp 30 Jahren sich vorstellen und bereits A9 waren). Hier ist A9 werden nicht schwer (selbst für A10 muss man nicht viel können oder tun; Hauptschulabschluss, RettAss und B-III reicht aus). Die Netto-Bezüge des Beamten sind natürlich ganz anders als die des Angestellten. Da wäre der Berliner Feuerwehrkollege im Angestelltenverhältnis natürlich raus. Beachten muss man jedoch die Krankenversicherung. Nicht überall gibt es eine freie Heilfürsorge. Die "Spätfolgen" (Pensionszahlungen) der Beamten sind jedoch deutlich schlimmer (für den Steuerzahler).

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Nun ja, billiger ist der Angestellte nicht zwingend. Das Brutto eines E6 Angestellten ist um knapp 250 Euro höher als das eines A7 Beamten. A8 werden ist schon aufwendig und A9 werden schon Glück, wie ich mir habe sagen lassen (die Gesichter der Berliner Kollegen waren eindeutig, als andere verbeamtete Kollegen aus dem mD (mittleren Dienst) mit knapp 30 Jahren sich vorstellen und bereits A9 waren). Hier ist A9 werden nicht schwer (selbst für A10 muss man nicht viel können oder tun; Hauptschulabschluss, RettAss und B-III reicht aus). Die Netto-Bezüge des Beamten sind natürlich ganz anders als die des Angestellten. Da wäre der Berliner Feuerwehrkollege im Angestelltenverhältnis natürlich raus. Beachten muss man jedoch die Krankenversicherung. Nicht überall gibt es eine freie Heilfürsorge. Die "Spätfolgen" (Pensionszahlungen) der Beamten sind jedoch deutlich schlimmer (für den Steuerzahler).

    Mit jeweils Steuerklasse I, ohne Zulagen und nur schnell eingegeben sind E6 1680€ und A7 2020€ netto. Wenn sich das nicht auch an den Aufwendungen für den Dienstherrn bemerkbar machen würde, dann würde er das vermutlich nicht machen. Ich finde es ehrlich gesagt für die Mitarbeiter wirklich unschön, wenn der Damm Feuerwehrdienst = Beamter bricht.


    Abgesehen von dem Spezialfall Berliner Feuerwehr ist natürlich generell die Frage, ob das Konzept des Berufsbeamtentums in einer Zeit, in der Menschen flexibler werden und nicht 35 Jahre beim gleichen Arbeitgeber bleiben (wollen) noch zeitgemäß ist. Aber es ist einfach blöd, wenn Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes schlechter ausgebildet und dann (natürlich) schlechter bezahlt werden.

  • Mit jeweils Steuerklasse I, ohne Zulagen und nur schnell eingegeben sind E6 1680€ und A7 2020€ netto. Wenn sich das nicht auch an den Aufwendungen für den Dienstherrn bemerkbar machen würde, dann würde er das vermutlich nicht machen.

    Der Arbeitgeber, sprich der Stadtstaat Berlin, muss jedoch die Brutto-Bezüge bezahlen, nicht nur die Netto-Bezüge. Das sagte ich ja in meinem Beitrag schon. Wenn man die Pensionsrückstellungen zunächst ignoriert oder stiefmütterlich behandelt (soll ja vorkommen), muss ein öffentlicher Arbeitgeber für 100 Angestellte mehr Entgelt aufbringen wie für 100 Beamte in einer vergleichbaren Entgeltgruppe bzw. Besoldungsgruppe. Das muss nicht zwingend billiger sein.


    Wird aber nun langsam zu sehr offtopic...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.