Genau - haben wir doch gerade in einem anderen Thema diskutier. Gibt es in NRW für die Notärzte, entscheidet aber jeder ÄLRD nach eigenem Ermessen, was eine notfallmedizinisch relevante Fortbildung ist und im Zweifel ist das Interesse das Auto zu besetzen größer als hier konsequent auszusieben und nachzuhalten (Ausnahmen gibt es).
Denke das ist aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung, ein Steuerungsinstrument ist besser als kein Steuerungsinstrument.
Wir reden hier, glaube ich , an einander vorbei. Ich rede von der Nicht-Akademischen Zunft. Die Regelung bei den Notärzten begrüße ich sehr!
... Ich würde auch nicht behaupten wollen, dass Berlin jetzt der Maßstab ist. Was mich am meisten Beeindruckt, ist der Wandel, der in unter 10 Jahren stattgefunden hat. ...
Unter dem Gesichtspunkt, ja. Die Entwicklung ist deutlich.
Alles anzeigenNaja, NRW hat laut Runderlass 20h plus 10h mit spezifischen Teilen je nach Qualifikation.
Berlin hat 32h für alle Qualifikationen plus 8h Rezertifizierung für Notfallsanitäter. Macht für Notfallsanitäter 40h.
Meiner persönlichen Meinung nach ist die Aufteilung in NRW ein Rückschritt. Dann hätte man besser auch für NotSan 40h gemacht.
Und bei den Notärzten kenne ich persönlich keinen Rettungsdienstbereich, wo man nach dem Notarztkurs oder sogar Notarzttätigkeit in einem anderen Bundesland erst noch eine Woche in Vollzeit zum Schulungskurs darf bevor es auf das NEF geht.
Das hast du nicht ganz verstanden, glaube ich. Die hast 20h "allgemeinen Teil" und weitere 10h "fachspezifisch, das ist korrekt. Die entsprechenden Überprüfungen sind hier jedoch nicht mit drin und werden extra gerechnet.
Ich gebe dir recht, dass hier einige wieder hin gehen werden und machen das in 2h und gut ist, aber nicht wenige werden hier bestimmt auch 8h wählen. So oder so kommst du nah dran.
Einführungsveranstaltungen für neue Kollegen auf dem NEF sind übrigens auch in NRW jetzt nicht unbedingt selten. Das Problem ist eher die Finanzierung und selbst wenn es sie gibt ist das keine Woche. Das ist schon nett. Spannend fände ich in dem Zusammenhang auch einmal wie denn eine Einarbeitung für Rettungsfachpersonal in Berlin aussieht.
...
und was Algorithmen angeht: Wir haben ja jetzt "eure"... Die sind ja wirklich mal furchtbar. Würde ich sofort gegen die Berliner tauschen.
Ich bin kein Fan des RD in NRW. Wir haben hier sicherlich strukturell gegeben einen BErg von Vorteilen, ganz klar. Trotzdem gibt es - insbesonders seitens des Landes - klare Defizite.
Was du allerdings gegen die SAA NRW hast erschließt sich mir immer noch nicht. Es gibt zwei wirkliche Mankos: das eine ist, dass sie zu viel Beiwerk haben (Erläuterungen, Erklärungen, Grußworte,...) und da ist Berlin ein vielfaches schlimmer. Das andere ist eine verbindliche Anpassung des NA-Indikationskatalogs. Ich halte es für schlimm, dass jeder ÄLRD da machen kann was er will.
Ansonsten sind die pragmatisch und eigentlich recht ordentlich anwendbar. Grundsätzlich lehne ich aber SOPs generell ab. Ärzten gibt auch keiner SOP an die Hand in deren Korridoren sie sich bewegen müssen und die von irgendeiner obskuren Person "freigegeben" werden müssen bzw. dürfen. Gebt ein Medikament frei, klärt darüber auf, schult es, erläutert es und dann darf auch (als Beispiel) Novalgin zum Fieber senken eingesetzt werden, weil es eben genau in diesem Einsatz Sinn macht. Aber das ist wohl Wunschdenken.