Reform der Notfall- und Akutversorgung: Rettungsdienst und Finanzierung

  • Triggern ist wohl übertrieben. Aber schön, dass du dich angesprochen fühlst. :)

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Bisher wirkte er mich (z.B. aufgrund des Bartes) eher wie ein Herr Somasundaram. ;-)

    Ja, da scheine ich tatsächlich mit der Letztgenannten auf der Liste, Frau Prof. Dr. Leonie Sundmacher, durcheinander gekommen zu sein :saint:

    Aber wie man an der Diskussion hier sieht, ist die Geschlechtsidentität heutzutage ja sehr volatil ;)

  • Die Bundesärztekammer hat auch eine Meinung zum Vorschlag:

    https://www.bundesaerztekammer…mer_zur_Notfallreform.pdf


    Nichts überraschendes, manche Dinge bleiben eben wie sie sind. Gibt einem ja auch Sicherheit in diesen Zeiten...

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Vieleicht sollte die Idee mit den Höherqualifizierten NFS mal in einer vergleichenden Übung testen:


    Verschiende Szenarien die im Deutschen Rettungsdienst vorkommen, 2 NFS gegen 2 18Ds( deutschsprechen sollten doch in Stuttgart auf zu treiben sein).


    Immer nur Ideenpapiere zuschreiben können wir ja sehr gut, aber es zutesten traut sich niemand.


    Gruß V.Kamp

  • Es geht mir darum zu zeigen das man auch nichtärztlichen Personal zu Experten in einem Bereich ausbilden kann, sollche Experten profitieren natürlich besonder von einem Telenotarzt und der einfachen übertragung von Patientendaten.

  • 18D sollen EKGs von 80 jährigen auswerten?

    Ist nicht deren Spezialgebiet, können die in Grundlagen aber auch ; -)

    Und ja, das Militär (insbesondere das US Militär) nutzt schon (vergleichsweise) sehr lange, sehe intensiv die Telemedizin in ihren verschiedenen Facetten.

  • Es geht mir darum zu zeigen das man auch nichtärztlichen Personal zu Experten in einem Bereich ausbilden kann


    Das stellt doch niemand ernsthaft in Frage. In Deutschland wird halt nur behauptet, NOCH besser könne das ein Arzt.


    die BÄK Stellungnahme ist wenigstens so ehrlich, und nennt berufspolitische Gründe, warum das für sie nicht erstrebenswert ist.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Was sind 18D?

    Funktionsbezeichnung US Spezialkräfte, 18D = Medical Sergeant! Bild vom SpecOpsMuseum Fort Bragg, NC

  • die BÄK Stellungnahme ist wenigstens so ehrlich, und nennt berufspolitische Gründe, warum das für sie nicht erstrebenswert ist.

    Nein, sie bennent auch korrekt eine schlechtere Versorgung der Patienten. Wie bereits in diesem Thread angesprochen, bemängelt sie, dass eine rein präklinische Tätigkeit kaum eine routinierte Abarbeitung wirklich schwerer Notfälle sicherstellen lässt. Außerdem erwähnt sie, dass für das neue Konzept, ebenfalls in diesem Thread angesprochen, erst einmal aufwändig neue Strukturen aufgebaut werden müssten. Das hat mit Berufspolitik nichts zu tun.

    Man kann gute Argumente halt einfach mal ausblenden, wenn es nicht zum Feinbild passt. Gibt einem ja auch Sicherheit, in diesen Zeiten...

  • Nein, sie bennent auch korrekt eine schlechtere Versorgung der Patienten.

    Ob das korrekt ist wissen wir doch gar nicht. Weder messen wir jetzt verlässlich wie die Versorung ist, noch strebt das irgendeiner der Organisationen an, die behauptet um die Patienten besorgt zu sein. Wäre man um die Qualität besorgt würde man schon jetzt messen und verbessern.

    Wie bereits in diesem Thread angesprochen, bemängelt sie, dass eine rein präklinische Tätigkeit kaum eine routinierte Abarbeitung wirklich schwerer Notfälle sicherstellen lässt.

    Selbst das ist diskutabel, da ja die Frage ist wie häufig etwas vorkommt, und wie stark man diese Fälle verdünnt. Ist auch egal, für wirklich schwere Notfälle werden ja weiterhin Notärzte vorgesehen.
    Wären BÄK (und DGAI/BDA) besorgt um die Kompetenz der Anwender, würden sie schon jetzt klinische Tätigkeit für Notärzte fordern. Das tun sie aber nicht, und schon jetzt fahren so einige Notärzte, die nicht in einer Klinik tätig sind, oder die nicht in einem Bereich tätig sind, der für Notfälle relevant ist. Das stört aber niemanden.


    Außerdem erwähnt sie, dass für das neue Konzept, ebenfalls in diesem Thread angesprochen, erst einmal aufwändig neue Strukturen aufgebaut werden müssten. Das hat mit Berufspolitik nichts zu tun.

    Das war ja schon beim NotSanG das Argument der BÄK, und schon damals wurde behautptet das Geld würde besser woanders investiert werden. Damals ist der Gesetzgeber dieser Aussage nicht gefolgt, zumal ja der RD im aktuellen Konzept immer teurer wird. Die Frage ist also, wie sollte man etwas ändern, damit es besser wird, ohne teurer zu werden. Darauf liefern leider manche seit 20 Jahren keine Antwort. Darum gibts eine Regierungskommission (die übrigens von keinem einzigen RFP besetzt ist, aber von so einigen Ärzten), die Ideen erarbeitet.

    Man kann gute Argumente halt einfach mal ausblenden, wenn es nicht zum Feinbild passt. Gibt einem ja auch Sicherheit, in diesen Zeiten...

    So gut finde ich die Argumente einfach nicht ehrlich gesagt. Man muss sich ja auch mal fragen welche Expertise in der BÄK sitzt, und welche Expertise in der Regierungskommission sitzt, und was zu so unterschiedlichen Aussagen führt.


    Zu guter letzt: richtig enttäuschend finde ich, dass DGAI/BDA & BÄK sich eben nur dort vehement und kritisch äußern, wenn es um das wegnehmen der Schaufel geht. Was ist denn mit den weitreichenden Reformen und Ideen, um das Gesundheitssystem für die nächsten 30 Jahre fit zu machen? Da kommt leider super wenig, und so wirkt es eben um so mehr wie Standespolitik auf mich.

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  • Ob das korrekt ist wissen wir doch gar nicht. Weder messen wir jetzt verlässlich wie die Versorung ist, noch strebt das irgendeiner der Organisationen an, die behauptet um die Patienten besorgt zu sein. Wäre man um die Qualität besorgt würde man schon jetzt messen und verbessern.

    Ich stelle hier die ebenfalls nicht bewiesene Behauptung auf, dass das Messen der Leistung des Personals bei der präklinischen Versorgung nur erheblich schwer bis überhaupt nicht zu bewerkstelligen ist. Es gibt einfach zu viele Faktoren, die die Leistung beeinflussen. Wer die alle zuverlässig berücksichtigen und reinrechnen kann, den beglückwünsche hier schon einmal. Ausgewählte Indikatoren messen auch nur diese. Ob diese für das Outcome der Patienten relevant sind, darf des Öfteren bezweifelt werden.


    Ist auch egal, für wirklich schwere Notfälle werden ja weiterhin Notärzte vorgesehen.

    Auch das wird erwähnt: Ein nur sehr punktueller Einsatz in einem Bereich lässt nur eine mäßige Performance zu. Deswegen kritisiert die Kammer, dass NÄ in diesem Falle die Routine im außerklinischen Setting fehlen würde.


    Wären BÄK (und DGAI/BDA) besorgt um die Kompetenz der Anwender, würden sie schon jetzt klinische Tätigkeit für Notärzte fordern. Das tun sie aber nicht, und schon jetzt fahren so einige Notärzte, die nicht in einer Klinik tätig sind, oder die nicht in einem Bereich tätig sind, der für Notfälle relevant ist. Das stört aber niemanden.

    Doch, mich stört das. Ich halte das ebenso für frag- und kritikwürdig. Ich hatte schon mehrfach erwähnt, dass das u.a. einem der Aspekte ist, warum ich überhaupt noch in einem Krankenhaus arbeite.

    Der Punkt ändert aber nichts an der Richtigkeit der vorangegangenen Punkte.


    Das war ja schon beim NotSanG das Argument der BÄK, und schon damals wurde behautptet das Geld würde besser woanders investiert werden. Damals ist der Gesetzgeber dieser Aussage nicht gefolgt, zumal ja der RD im aktuellen Konzept immer teurer wird. Die Frage ist also, wie sollte man etwas ändern, damit es besser wird, ohne teurer zu werden. Darauf liefern leider manche seit 20 Jahren keine Antwort. Darum gibts eine Regierungskommission (die übrigens von keinem einzigen RFP besetzt ist, aber von so einigen Ärzten), die Ideen erarbeitet.

    Meiner Meinung nach, wäre es extrem günstig, das aktuelle System einfach einmal konsequent anzuwenden. Wie ich schon jetzt hundert Mal geschrieben habe, geben die aktuelle NFS-Ausbildung sowie die meisten SOP sowie der Pyramidenprozess den NFS ausreichende Kenntnisse und Fertigkeiten, um die meisten Einsätze eigenständig ohne weitere Hilfe abzuarbeiten. Dadurch wären die Einsätze günstiger und es ließen sich parallel sofort diverse NA-Standorte einsparen. Dafür benötigt man keinen massiven Aufwand mit der Errichtung eines bundesweiten neuen Studienganges, der letztlich nur das heutige NA-Niveau ergeben soll, mit letztlich ebenso ungewissem Effekt auf die Versorgung. Es macht doch überhaupt keinen Sinn, ein System abzureißen, ein neues aufzubauen, mit dem Ziel, das vorherige mehr oder weniger inhaltsgleich zu ersetzen.


    Darum gibts eine Regierungskommission (die übrigens von keinem einzigen RFP besetzt ist, aber von so einigen Ärzten), die Ideen erarbeitet.

    So gut finde ich die Argumente einfach nicht ehrlich gesagt. Man muss sich ja auch mal fragen welche Expertise in der BÄK sitzt, und welche Expertise in der Regierungskommission sitzt, und was zu so unterschiedlichen Aussagen führt.

    In der Kommission sitzen u.a. Gesundheitsökonomen, Psychiater, Gesundheitsmanager, ein Kindernephrologe, Sozialwissenschaftler und -rechtler usw. Also eine hochkompetente Gruppe für den Bereich der präklinischen Notfallversorgung. Wurde in diesem Thread ein Seite zuvor schon angesprochen.


    Zu guter letzt: richtig enttäuschend finde ich, dass DGAI/BDA & BÄK sich eben nur dort vehement und kritisch äußern, wenn es um das wegnehmen der Schaufel geht. Was ist denn mit den weitreichenden Reformen und Ideen, um das Gesundheitssystem für die nächsten 30 Jahre fit zu machen? Da kommt leider super wenig, und so wirkt es eben um so mehr wie Standespolitik auf mich.

    Vielleicht liegt das daran, dass du nur selektiv Äußerungen wahrnimmst, die deinen Bereich betreffen?

  • Ich weiß, Single Indicator und so, aber die Grafik passt so schön:



  • Kassen warnen vor Lücken im Notdienst

    […] Die meisten Bagatellfälle entstünden aber, weil Erkrankte keine Arzttermine bekämen und deshalb „aus Frust und Verzweiflung“ den Notdienst konsultierten. Oft sind die Gründe auch Sprachbarrieren und Unkenntnis: Den wenigsten Bürgern sei die Telefonnummer des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117 bekannt, weshalb sie den Notruf wählten.[…]

    Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wi…dienst-19309086.html#void