Aktueller Stand der Novellierung | Notfallsanitätergesetz

  • Aber auch nicht dadurch dass nichtärztliches Personal neben dem Notfallpatienten untätig wartet bis der NA kommt oder dadurch dass der einzige NA der Region zu nem unkritischen Patienten fährt um nen Zugang zu legen...


    So etwas habe ich 15 Jahren Notfallmedizin in meiner Region Hannover Braunschweig nicht einmal mit erlebt oder davon gehört. Ich empfehle dringend ein Praktikum in einem modern aufgestellten Rettungsdienst in der BRD!

  • Und zu wie vielen "Bewusstlosen" bist du mit NEF gefahren, die beim Eintreffen wieder ansprechbar sind und mit Monitoring und Zugang ins KH gebracht werden?

  • So etwas habe ich 15 Jahren Notfallmedizin in meiner Region Hannover Braunschweig nicht einmal mit erlebt oder davon gehört. Ich empfehle dringend ein Praktikum in einem modern aufgestellten Rettungsdienst in der BRD!

    Ehrlich? Wenn ich Werte-Sammeln oder Akupunktur weglasse, erlebe ich das ab und zu mal.
    Ist bei dir nun die Realität oder bei mir? ;)

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Realität ist bei dem regional sehr unterschiedlichen Rettungsdienst durch aus rein subjektiv zu beurteilen.

  • Und zu wie vielen "Bewusstlosen" bist du mit NEF gefahren, die beim Eintreffen wieder ansprechbar sind und mit Monitoring und Zugang ins KH gebracht werden?


    Sicherlich im hohen vierstelligen Bereich und in der Regel drücke ich dann Status 1 Frei Einsatzstelle, Pat. im RTW --> KH. Die Maßnahmen wie i.v. + 12 Kanal erfolgen ebenfalls zu beinah 100% durch den RTW bevor das NEF eintrifft!

  • So etwas habe ich 15 Jahren Notfallmedizin in meiner Region Hannover Braunschweig nicht einmal mit erlebt oder davon gehört. Ich empfehle dringend ein Praktikum in einem modern aufgestellten Rettungsdienst in der BRD!


    Das mag bei dir so sein aber es gibt leider genügend Gegenbeispiele. Zb. bei einem in meinem RD-Bereich tätigen DRK KV war es zu meiner aktiven Zeit so, dass man erst einen Zugang legen durfte wenn der NA auf der Anfahrt war und dann haben das auch nur einige wenige gemacht. Grund dafür war das Protokolle durch die RDL kontrolliert wurden und dann Abmahnungen ausgesprochen wurden. Auch fahren wir des öfteren mit unserem NEF in andere Bereiche wo es teilweise noch weniger durch RD Personal gemacht wird. Und sicherlich gibt es noch zig weitere solcher Bsp. für die BRD. Das es auf der anderen Seite auch RD-Bereiche gibt in den viel mehr gemacht wird weiss ich durchaus und finde ich auch gut so, nur bilden diese vlt nicht die Ausnahme aber sie werden doch deutlich in der Minderzahl seien.


    Ich wollte noch ebenwas zur Motivation von älteren MA im RD sagen, ich sehe es gerade bei mir in unserem Betrieb. Bei uns gibt es durchaus viele Mitarbeiter die an Fobi,Buchstaben-Kursen etc. interessiert sind, sich auch in den Betrieb einbringen würden bzw. das auch getan haben, nur bekommt man von unseren Geschäftsführer und RDL/RWL dafür null Unterstützung oder Anerkennung sei es dass man zb für eine Fobi freigestellt wird oder man externe Dozenten anständig bezahlt. Kostet ja alles Geld. Wenn mann sowas dann lange Genug mitbekommt bzw. auf eigene Vorschläge kein bisschen eingegangen wird sondern Grundsätzlich mit kostet Geld/brauchen wir nicht etc abgelehnt werden, dann schleicht sich halt irgendwann eine gewisse leck mich am Arsch einstellung ein bingt ja eh nix wenn ich mich einbringen. Im Gegenteil man wird ggf. als Querulant abgestempelt. Ich will damit sagen dass man ältere Kollegen auch verstehen muss, wenn sie sich manchmal so verhalten wie sie sich verhalten. Und ich glaube auch dass man viele ältere Kollegen ins Boot holen kann wenn man ihnen nur genügend anreize bietet. Ich hoffe das sich daran in Zukunft durch den Fachkräftemangel etwas ändert. Denn dann werden sich Unternehmen darum bemühen müssen ihre Leute bei der stange zu halten. Und das wird nur über attraktive Arbeitsplätze gehen.

  • Ist ja nur ein Beispiel von vielen, für die ein NA unnötig durchs Land reist um Massnahmen zu ergreifen, die auch das RFP grundsätzlich alleine durchführen könnte. Und gerade bei der Diskussion um Notärztmangel sollte man die Indikationen zukünftig dann m.E. halt eben doch überdenken.
    In meinem RD Bereich in CH fährt der RTW mit wenigen Ausnahmen zu allen Einsätzen solo und macht die dann auch zu 90% solo (dadurch dass eben auch ohne NA "Alltags-Medis" gegeben werden dürfen).
    Der Experte (hier in Form von RS + Anästhesieausbildung) kommt nur auf Anforderung wenn er wirklich gebraucht wird.
    Warum soll das in D mit dem NFS in Zusammenarbeit mit dem NA nicht funktionieren?
    Aber es stimmt schon: lassen wir die ersten NFS mal auf die Menschheit los und schauen, ob die Qualität der Ausbildung das hergibt, was möglich wäre. Dann wird sich das je nach Bedarf sicher von alleine regeln (oder wir bekommen in den nächsten Jahren nen Notarztboom mit NEFs an jeder Ecke, auch gut)...

  • Das mag bei dir so sein aber es gibt leider genügend Gegenbeispiele. Zb. bei einem in meinem RD-Bereich tätigen DRK KV war es zu meiner aktiven Zeit so, dass man erst einen Zugang legen durfte wenn der NA auf der Anfahrt war und dann haben das auch nur einige wenige gemacht.




    Realität ist bei dem regional sehr unterschiedlichen Rettungsdienst durch aus rein subjektiv zu beurteilen.

  • Gerade die Mehrzahl der (über den eigenen Tellerrand blickenden) Pflegenden weiss sehr wohl die eigene Leistung wie auch die Leistung anderer Pflegeberufe realistisch einzuchätzen. Und dabei ist es nicht grundsätzlich so, dass eine "Intensivschwester" in allem angesehener ist als ein Altenpfleger.

    Sollte man hoffen doch leider sagt die Praxis was anderes.
    Glaubst Du selbst im Studium setzen sich Intensi pflege und Altenpfleger in einer Arbeitsgruppe zusammen ? Ich habe es nie verstanden, aber es gibt eine Gruppenbildung und eine Hirarchie des ansehens der Studenten untereinander. Glaubst Du eine Altenpflegerin in einer Klinik erhällt das selbe Ansehen, wie eine Krankenschwester ? Sie muss sich dreimal soviel beweisen.

  • Das hängt docch vom KH ab. Meine Frau ist Abteilungsleiterin in einer Geriatrie, da redet kein Mensch über die mixed teams aus Alten- und Krankenpflege.

  • Sollte man hoffen doch leider sagt die Praxis was anderes.
    Glaubst Du selbst im Studium setzen sich Intensi pflege und Altenpfleger in einer Arbeitsgruppe zusammen ? Ich habe es nie verstanden, aber es gibt eine Gruppenbildung und eine Hirarchie des ansehens der Studenten untereinander. Glaubst Du eine Altenpflegerin in einer Klinik erhällt das selbe Ansehen, wie eine Krankenschwester ? Sie muss sich dreimal soviel beweisen.


    Dass es Gruppenbildung gibt ist ja klar und verständlich, wobei ich da auch nichts schlimmes bei sehe.


    Mag auch sein, dass es unter Studierenden in der Pflege irgendeine Form der Hierarchie gibt, das würde ich aber nicht als repräsentativ für den gesamten Pflegebereich übernehmen, da deren Anzahl im Verhältnis doch eher verschwindend gering ist.
    Eine Altenpflegerin in einer Klinik wird sich sicherlich genauso beweisen müssen wie eine Intensivschwester im Altenheim, dort wird man gleichermaßen kritisch die fachfremde neue Kollegin beäugen. Was aber bestimmt keine generelle Form der Hierarchie ist.
    In den von mir besuchten fachübergreifenden Kursen (z.B. Stationsleitungskurs) waren vom Intensivfachpflegepersonal über Dialyse bishin zu Altenpflegerinnen aus dem ambulanten Bereich alles vertreten. Dort gab es nach der Phase des Kennenlernens keine Hierarchie, die man am Ort der Beschäftigung festmachen konnte. Und wie es unter Erwachsenen zu erwarten war, kam es auch nicht zur Bildung von Gruppen einer Fachrichtung, sondern die Gruppenbildung war eher eine Frage der Sympathie.

    "Glück ists wenn man sich dort kratzen kann wos einen juckt" - L. Hirsch
    »Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind!« – Charles Bukowski

  • Hallo klakon,


    ja, nur komisch, dass ich es seit Jahren täglich erlebe. Kolleginnen die im Altenheim Nebenjobs haben erzählen Altenpflegerinnen können keinen Blutdruck messen etc.
    Das die Anerkennung des nichtärztlichen Personales immer schon an der Nähe der Tätigkeit zur Medizin abhing ist bekannt. Seit Zeiten der Unterbesetzung ist keiner mehr scharf auf eine Blutentnahme, die auch noch durch den ärztlichen Dienst abgerechnet wird (auch wenn vom Pflegepersonal durchgeführt).
    Das die Intensivpflegenden als besonders kompetent gelten ist denke ich auch verbreitet.


    Das theoretisch alles mit Examen gleichstehen .. eben im Denken in der Praxis nicht so.

  • Hallo GuK,


    ich erlebe auch seit jetzt über 20 Jahren fast täglich, dass es immer jemanden gibt, der jemanden kennt, der irgendwas nicht kann. Altenpflegerinnen können keinen Blutdruck messen, Schwestern in der ambulanten Pflege können nicht lagern, Intensivschwestern sind überfordert wenn sie mehr als 2 Patienten betreuen müssen, .... usw. Schon unterhaltsam, was die jeweilige Berufsgruppe über die andere zu berichten weiss.
    Schön ist es, wenn das Intensivpersonal kompetent im Bereich der Intensivpflege ist und auch so gesehen wird. Aber objektives (wobei wir beim Tellerrand wären) Personal weiss auch, diese kompetente Pflege richtig einzuordnen. Mach Dir mal den Spaß und stelle langjähriges, und in seinem Bereich auch kompetentes, Intensivpersonal für einen Dienst auf eine Normalstation mit 35 Patienten. Ich hatte vor wenigen jahren das Vergnügen, als ich als Leitung zusätzlich zur Intensivstation auch noch eine "halb-Normal-/halb-Überwachungsstation" mit "nur" 25 Patienten mitübernehmen "durfte". Nach wenigen Tagen fiel kurzfristig dort eine MA im Spätdienst aus, dazu noch an einem Feiertag. Klar, nach dem Motto "wer Intensiv kann kann auch bestimmt Normal" übernahm ich den Dienst. Ich weiss nicht wann ich mich das letzte Mal so deplatziert vorgekommen bin als in dieser Schicht. Zum Glück gabs eine gute Oberkurs-Schülerin :thumbup:
    Von daher ist es doch meine überwiegende Erfahrung, dass nicht allein das Intensivpersonal als das non-plus-ultra der Pflege gesehen wird. Und schon gar nicht sich selbst sieht. Ausnahmen gibts natürlich immer.
    Und wie Jörg schon sagt, "ist eine Hierarchie nicht per se schlecht". Vor allem dann, wenn sie sich an wirklicher Kompetenz orientiert und nicht allein an der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufgruppe. Und schon gar nicht an der Nähe zur Medizin. Das wird zwar gerne und oft unterstellt, in der Realität halten sich die wenigsten Pflegenden für "was besseres", nur weil sie "Medizin machen dürfen". Im Gegenteil, ich erinnere mich an diverse Diskussionen und Argumentationen schon vor der Zeit der "Unterbesetzung", als schon damals die Pflege sich gegen zuviele Übernahmen von ärztlichen Tätigkeiten gewehrt hat.


    Und natürlich sind alle nach dem Examen weitgehend gleich. Sie gehen dann nur unterschiedliche Wege und qualifizieren sich dementsprechen weiter, schon allein durch die wachsende Erfahrung. Wer kennt nicht den heiss ersehnten Pfleger von der Urologie beim schwierigen Legen eines Blasenkatheters, die Dialyseschwester, wenn das Dialysegerät dauernd Alarm gibt, die Schwester der chirurgischen Normalstation wenn ich Fragen zur OP-Vorbereitung habe? Und dann eben auch die gerufene Intensivschwester, wenn's mit dem Heimbeatmungsgerät Schwierigkeiten gibt oder eben bei Notfällen.

    "Glück ists wenn man sich dort kratzen kann wos einen juckt" - L. Hirsch
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  • Wo gibt es diese emergency medical physicians

    Ich glaube, hier liegt ein Verständnisproblem vor. Wahrscheinlich waren "Emergency Practitioner" und artverwandte Berufsbilder gemeint - die sich aber ja aus nicht ärztlichem Personal rekrutieren.

    ICh glaaube du meinst, dass es auch sehr unkonkret ausfällt. Ich finde das Beispiel Österreich mit den Modulen nicht schlecht. Klare Kompetenzen und Orientierung für Rettungsdienstpersonal. Warum sollte jemand mit einer dreijährien Ausbildung NFS keine bestimmten Medikamente geben oder Maßnahmen ergreifen können.

    Schau Dir mal die Arzneimittellisten aus Österreich an...

    Manchmal verrät einen schon die Wortwahl:

    Damit hatte ich ja auch mal meine Probleme, bis mich Jörg belehrt hat. Trotz 7 Jahren Hochschulstudium. War halt nicht Germanistik...

    „Ein Staat ist immer nur so frei wie sein Waffengesetz.” (Gustav Heinemann)

  • Jan, wenn dem so ist, dann dies doch auch nur Paramedics. Emergency care Practitioner ist eine art Unwort für specialist oder advanced Paramedic practitioner. Kann der Argumentation eh nicht mehr folgen.