Rettungsassistent wegen Medikamentengabe entlassen

  • ... aber auch nicht wirklich zu Wort.


    Ich kann mit solcher tendenziösen Berichterstattung jedenfalls nichts anfangen. Da sondern ein Haufen Laien ungefiltert ihre Meinung ab, garniert vom pathetischen Wehklagen der direkt Betroffenen (und damit Befangenen), und hinterher weiß man genau so wenig wie vorher. Aber man ist gerührt. Oder entsetzt, beschämt oder [beliebiges Adjektiv einsetzbar]...

  • So funktionieren die Medien doch?



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Zitat

    Es ist das gute Recht einer Solidargemeinschaft, erstmal anzunehmen, dass der Fehler nicht bei jemandem aus ihrer Mitte lag.


    Auch bekannt als Krähenprinzip, ja. Als "gutes Recht" hat das allerdings schon länger niemand mehr bezeichnet ...

  • Wenn ich sehe was im Gesichtsbuch so alles zu dem Thema "diskutiert" wird...
    Da wird für mich sehr schnell eindeutig wieso die restriktiven Regelungen bezüglich Medikamentenliste für RDler eben so sind wir sie sind. Da wird einem schwindelig!

    Einmal editiert, zuletzt von Monschi ()

  • So funktionieren die Medien doch?



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    Yep, und leider.


    Aber gerade deshalb sollte man eine kritische Distanz zu entsprechender Berichterstattung einhalten.....

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Hi!

    Von mehreren umstehenden Zeugen wurde bestätigt, dass bei Eintreffen der RTW-Besatzung der Krampfanfall bereits vor mehreren Minuten sistierte. Auf Nachfrage konnte der RA Wirkung und Nebenwirkungen des verabreichten Medikaments nicht zufriedenstellend nennen.

    Da aufgrund der Darstellung des Notarztes große Zweifel an der Beherrschung der Maßnahme herrschen (Medikamentengabe trotz bereits beendeten Anfalls, keine Basismaßnahmen, zweifelhafte Patientenlagerung, keine Beatmungs-/Absaugbereitschaft, Nichterkennen der Ateminsuffizienz, kein Monitoring, unzureichende pharmakologische Kenntnisse) und es sich um einen Wiederholungsfall handelt (es wurde in der Vergangenheit aus gleichem Grund bereits eine Abmahnung ausgesprochen), entschied sich der Arbeitsgeber in diesem Falle für eine fristlose Kündigung.

    Das BRK kommt im Bericht jedenfalls nicht gut weg...

    wie schon geschrieben-weil es vielleicht doch ein wenig einseitig dargestellt wird?
    Grüsse

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Natürlcih kenne ich genausowenig die Wahrheit wie alle anderen auch.....


    Aber wenn die "einfach Scheisse gebaut" hätten und die Patientin einen Schaden davon getragne hätte, wäre da eine ganz andere Welle losgelaufen.
    Sogar der Ehemann der Patientin sagt im TV "Er hat meiner Frau das Leben gerettet". Also soooooo daneben kann es nicht gewesen sein, wenn der Laie festgestellt hat dass es seiner Frau nach der Massnahme besser ging......


    Und die Spende für die Übergangszeit in der kein Gehalt und vermutlich auch keine Leistungen des Arbeitsamtes fliessen. Ausserdem evtl für den Anwalt (falls sie nicht versichert sind).

  • Sogar der Ehemann der Patientin sagt im TV "Er hat meiner Frau das Leben gerettet".


    Vorsicht, Wahrnehmungsfalle! Der Laie sagt auch: "Der Professor hat mich kaputtoperiert.", wenn er aufgrund mangelnder postoperativer Compliance sein neues Hüftgelenk später nicht richtig bewegen kann.

  • Außerdem handelt es sich glaub ich um einen ganz anderen Fall/Einsatz. Ich habe es so verstanden, dass er bei dem Ehepaar auch im Einsatz war, dieser Einsatz aber nicht zur Kündigung geführt hat (Sie wurde wohl erfolgreich reanimiert).

  • um es etwas deutlicher zu sagen: Aus meiner Erfahrung nehmen Angehörige eher negative Ereignisse wahr und übertreiben diese dann. In diesem Fall hat er nicht nur "nichts" gesagt, sondern sogar etwas Positives.
    Daher mein -laienhafter und durch nichts untermauerter- Eindruck dass es nicht so schlimm gewesen sein kann, dass man die Kollegen hätte kündigen müssen.


    Ausserdem machen die beiden ja nun nicht den Eindruck von "Rettungsrambos" die jedem Patienten mal irgendwas spritzen um sich als Helden zu fühlen.


    Bin auf die Wahrheit am Ende gespannt.

  • Sogar der Ehemann der Patientin sagt im TV "Er hat meiner Frau das Leben gerettet". Also soooooo daneben kann es nicht gewesen sein, wenn der Laie festgestellt hat dass es seiner Frau nach der Massnahme besser ging......


    Er muss seiner Frau auch das Leben retten, wenn dort sogar Augenärzte Notarzt fahren. :pfeif:
    Schreit wieder nach einer Verwechslung kassenärztlichem Notdienst mit Notarztdienst.
    Von der Ergebnisqualität einer Reanimation auf die Prozess- und Strukturqualität der Reanimation zu schließen halte ich im übrigen auch nicht für klug...


    Tschuldigung, aber der Beitrag ist für mich einfach einer der schlechtesten Beiträge aller Zeiten, den Quer jemals gesendet hat.

  • In diesem Fall hat er nicht nur "nichts" gesagt, sondern sogar etwas Positives.
    Daher mein -laienhafter und durch nichts untermauerter- Eindruck dass es nicht so schlimm gewesen sein kann, dass man die Kollegen hätte kündigen müssen.


    Wie schon von jemand anders angemerkt: Dabei ging es um einen ganz anderen Einsatz - und um eine Reanimationssituation, bei der ja seit Jahrzehnten völlig unbestritten ist, dass Rettungsfachpersonal Maßnahmen wie die Gabe bestimmter Medikamente oder eine Defibrillation (oder was auch immer) durchführen darf. In dem anscheinend der Kündigung zugrunde liegenden Sachverhalt ging es - anscheinend - um eine Midazolamgabe bei oder nach Krampfanfall. Das betraf aber nicht die Patienten, deren Ehemann gezeigt wurde.


  • Sogar der Ehemann der Patientin sagt im TV "Er hat meiner Frau das Leben gerettet". Also soooooo daneben kann es nicht gewesen sein, wenn der Laie festgestellt hat dass es seiner Frau nach der Massnahme besser ging…...


    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann war der Fall dieser Patientin aber keiner der Fälle, die für die Kündigung relevant waren.
    Ich war früher ein grosser Fan der kritischen Berichterstattung von "quer", aber leider hat sich die Sendung in den letzten Jahren (unabhängig vom Thema) von einer kritischen und objektiven (und auch ausgewogenen) Berichterstattung weg bewegt und ist zunehmend dazu übergegangen einzelne Sichtweisen zur Grundlage der Beiträge zu machen.

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    James Elroy Flecker

  • In diesem Fall bin ich auch nicht überzeugt das die Beiden gutes geleistet haben oder geleistet hätten.


    Aber es zeigt eindrücklich in was für eine Lage RettAss kommen, und wie schlecht viele auf diese Lage vorbereitet werden.


    Den Medienrummel find ich nur gut, weil so die Öffentlichkeit von dem Problem an sich erfährt.



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  • Auch bekannt als Krähenprinzip, ja. Als "gutes Recht" hat das allerdings schon länger niemand mehr bezeichnet ...


    Wenn Gewerkschaften ihren Mitgliedern ungeprüft Rechtsschutz geben, ist das also schon Krähenprinzip?
    Ich behaupte, hier wird gerade ins Gegenteil umgeschlagen, auch bekannt als Vorverurteilung.

  • Wenn Gewerkschaften ihren Mitgliedern ungeprüft Rechtsschutz geben, ist das also schon Krähenprinzip?
    Ich behaupte, hier wird gerade ins Gegenteil umgeschlagen, auch bekannt als Vorverurteilung.



    Ähmmm.. Der Rechtsschutz wird gewährt, unabhängig davon, ob die betreffende Person etwas falsch gemacht hat, oder nicht. Die Gewährung des Rechtsschutzes ist insofern eine moralisch nicht beurteilende bzw. belegte Handlung. Die "Solidargemeinschaft" hat insofern weder eine gutes noch sonst irgendein Recht.

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    James Elroy Flecker

  • Was hat denn die reanimierte Nachbarin mit dem Rausschmiss zu tun???


    Selbst wenn er ihr das Leben gerettet hätte, hätte er ja theoretisch deim nächsten Einsatz Murks bauen können.


    So wie sich die beiden Kollegen ausdrücken, hat man auch nicht wirklich de Eindruck, 100% kompetentes Personal vor sich zu haben.


    Andererseits: Käme es bei uns auch zu Kündigungen nach Midazolamgabe beim Cerebralen Krampfanfall, so müßten vermutlich die 2-3 verbliebenen nicht betroffenen Kollegen die Autos alleine besetzen. 80-90% wären weg.


    Ein zweischneidiges Schwert.


    Auf ein Urteil zur Rechtmäßigkeit der Kündigung müssen wir wohl noch ein paar Monate warten.

  • Andererseits: Käme es bei uns auch zu Kündigungen nach Midazolamgabe beim Cerebralen Krampfanfall, so müßten vermutlich die 2-3 verbliebenen nicht betroffenen Kollegen die Autos alleine besetzen. 80-90% wären weg.


    Ein zweischneidiges Schwert.


    Auf ein Urteil zur Rechtmäßigkeit der Kündigung müssen wir wohl noch ein paar Monate warten.


    Krass.... ich muss vieleicht 4-5 mal im Jahr medikamentös eingreiffen bei einem Krampfanfall und bei dir muss trotz Notarzt die Mehrheit der RAs dies tun?