Amoklauf in Winnenden / BaWü mind. 10 Tote

  • laut http://www.hohenloher-tagblatt.de waren aus dem Landkreis Schwäbisch Hall ein RTW und ein KTW des DRK (alleiniger Leistungserbringer im Kreis SHA) im Einsatz. Ein Fahrzeug (nicht näher bezeichnet welches) habe dabei die Notfallversorgung für die Stadt Murrhardt (~25 km von Winnenden entfernt) sichergestellt.


    Da die Seite täglich akualisiert wird und es keine Archivfunktion gibt kann ich leider keinen direkten Link posten.

  • Und schon sind sie da, die Trittbrett-Fahrer: wie ein Radio-Sender vermeldet, wird aufgrund einer Bombendrohung derzeit eine Schule in Freiburg geräumt und mit Polizeihunden durchsucht.

    Und unsere Kollegin muss jetzt nach Hause gehen, weil die Schule ihrer Töchter wegen einer Bombendrohung geräumt werden muss (Peter Petersen Gymnasium Mannheim)


    Schwachköppe!


  • Es zeugt von Intelligenz und Kreativität Analogien zu erkennen und zu beschreiben.
    Die Analogie wäre auf die Polizisten übertragen die Hand an der Waffe im Holster.
    Dies habe ich nicht beschrieben.
    Dennoch möchte ich den Versuch zu polarisiern mit einem :positiv: belohnen.


    :rolleyes:

  • Ich war jetzt zwei Tage auf nem Seminar, komme zurück und muss diesen Thread lesen. Erste Reaktion: "Boah, ist das ne Scheißhausdiskussion!"


    :wacko: :wacko: J.

  • Ich war jetzt zwei Tage auf nem Seminar, komme zurück und muss diesen Thread lesen. Erste Reaktion: "Boah, ist das ne Scheißhausdiskussion!"


    :wacko: :wacko: J.

    Ich muss auch gestehen, dass ich diese Diskussion ziemlich banane finde. Da sind 15 Menschen, davon 9 Kinder gestorben und ihr diskutiert darüber, ob irgendwer lacht oder Hände in den Hosentaschen hat... Wen interessiert das denn?

    Günther Netzer â??
    Moderator:"Gerhard, er vermisst dich ungemein, das hat er mir eben gesagt." Netzer:"Das ist eine glatte Lüge, das sage ich ihm auch über dieses Mikrofon. Ich habe ein neues Leben begonnen." :lol:

  • Da sind 15 Menschen, davon 9 Kinder gestorben und ihr diskutiert darüber, ob irgendwer lacht oder Hände in den Hosentaschen hat...


    Wen interessiert das denn?


    Ich gebe dir die Antwort. Ein ehrliches Interesse werden die Angehörigen der Verstorbenen haben.


    Wenn wir hier allerdings irgendwas von kollektivem Mitgefühl und kollektiver Fassunglosigkeit schreiben dann kommen wir wieder in eine Diskussion zurück, die wir in einem älteren Thread bezüglich der "Beileidsbekundungen" schonmal geführt haben.


    Wenn man sich die Realität vor Augen führt, dass Deutschland weltweit einer der größten Rüstungsexporteuere ist, zeugt dieses kollektive Mitgefühl innerhalb Deutschlands ganz objektiv betrachtet entweder von Dummheit oder von Gleichgültigkeit gegenüber der Realität in der wir Leben, wenn man von einer generellen Sensibilität der deutschen Bevölkerung auf Grund moralischer Wertvorstellungen ausgehen würde.


    Subjektiv und emotional betrachtet ist dies unter Berücksichtigung der medialen Berichterstattung durchaus zu verstehen. Nur es ist nicht rational gedacht. Vielmehr wird ein mediales Zerrbild der Realität erstellt.
    In ganz Deutschland gibt es 35566 Schulen.
    Stellen wir uns als Beispiel vor, dass in einer Stadt mit 35566 Einwohnern jemand stirbt.
    Würden dann alle 35565 Einwohner dieser Stadt ihr Beileid ausprechen ?


    Um es auf den Punkt zu bringen.
    Trotz der individuellen Tragik bleibt es objektiv betrachtet eine Randnotiz. Unser Land hat schlimmere Probleme und wir müssen an dieser Stelle nicht schon wieder die Xte Diskussion über Ballerspiele usw. führen.
    Aber leider wird die Öffentlichkeit auf diesen Zug aufspringen und einige Politiker werden wieder Wahlen gewinnen mit dem Versprechen unser Land noch sicherer zu machen.

  • Es ist aber trotzdem ein Unterschied, ob ein Durchgeknallter wild um sich ballert, Bomben legt, oder ob ein Reisebus die Böschung runterfällt. In jeden der Fälle ist die Verlustrate gleich hoch, aber kollektiv emotional ist es was anderes. Aber auch nur, wenn es bei uns oder einen eng befreundeten Land passiert.


    Die Zahlen aus Irak und Co sind ungleich heftiger, aber dafür interessiert sich keine Sa.... ähm Mensch.


  • Also vergessen wir Winnenden schnell wieder.


    Wie weiter schon geschrieben, wird dies genau so auch passieren.


    Die wenigsten werden alle Amokläufe, Explosionen, Naturkatastrophen der letzten Jahre aufzählen können geschweigedem sagen, was genau passiert ist.

  • "Bisher hat die Polizei bundesweit 60 von "Trittbrettfahreren" initiierte Aktionen (Bomendrohungen etc.) registriert. Konsequenzen sind bis zu 3 Jahre Haft bzw. Geldstrafe."
    Quelle Eins Live (Radio-NRW)


    Vossi hat es schon treffend beschrieben: "Schwachköppe! "

  • bei uns im Kreis wurde eine Amokdrohung gegen eine Schule und einen Kindergarten ausgesprochen und von der polizei auch durchaus ernst genommen.


    Die beiden Drohenden sind mittlerweile gefasst, die Dame die gegen den Kindergarten gedroht hatte wurde aufgrund ihrer vorbestehenden psych. Erkrankung ins PLK eingeliefert. Der 19 Jährige der seine ehemalige Schule bedrohte wurde festgenommen und der Haftrichter erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl welcher mittlerweile in Vollzug gesetzt wurde er sitzt in der JVA.


    Von RD-Seite war bei der "Bewachung" der beiden Objekte meines Wissens niemand eingesetzt.


    Gab es bei euch auch solche Schwachmaaten? War bei euch der RD vor Ort?

  • Ja, Gymnasium im Stadtteil Pasing, habe aber keine weiteren Infos dazu, mal von einem massiven Pol-Sufgebot abgesehen!

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Auf der web-site: www.notfallseelsorge.de gibt es einiges an Informationen; speziell für Lehrkräfte.


    U.a. gibt es eine Power-Point-Präsentation, speziell konzipiert für Lehrkräfte, aber sicher auch grundsätzlich geeignet für alle Personen, die mit Menschengruppen allgemein zu tun haben.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Das Amokläufe keine alleinige Sache der USA sind, zeigt übrigens folgende Chronik allein an deutschen Schulen der letzten 10 Jahre:


    09.11.1999: Meißen, 1 Tote, Täter 15 Jahre alt
    16.03.2000: Brannenburg, 1 Toter, Täter 16 Jahre alt
    19.02.2002: Freising, 4 Tote
    26.04.2002: Erfurt, 17 Tote, Täter 18 Jahre alt
    02.07.2003: Coburg, 1 Toter, 1 Verletzte, Täter 16 Jahre alt
    20.11.2006: Emsdetten, 1 Toter, 37 Verletzte, Täter 18 Jahre alt
    11.03.2009: Winnenden, 16 Tote


    41 Tote und dutzende Verletzte nur an deutschen Schulen.
    Fragt sich noch, wieviele der Trittbrettfahrer nicht doch eine reale Gefahr darstellen. Sprich: Amokläufe bei Ihnen möglich sind.
    Und man muss sich fragen, wie sich Rettungsdienste, Polizei und Krankenhäuser auf solche Szenarien einstellen werden / können.
    Schliesslich sind es ja nicht nur Amokläufe an Schulen, sondern - man schaue in die Nachrichten der letzten Wochen - auch Amokläufe innerhalb von Familien und Arbeitsplätzen.


    Je mehr Druck -privat und beruflich - auf jeden Einzelnen zukommt. Je verzweifelter, gemobbt und vereinsamter viele Menschen sind. Und je weniger Unterstützung / Hilfe und Verständnis sie in ihrer Situation erhalten, desto grösser dürfte das Potential sein das diese Menschen früher oder später ihre Enttäuschung und Wut hinaus lassen. Da sie oft lange in ihrer Situation leiden, und dieses nicht nach aussen zeigen - Gefühle zeigen ist ja schliesslich ein Zeichen von Schwäche, und wird von der Umwelt entsprechend abgestraft -, wird man wohl kaum im Voraus die Gefahr erkennen können.

  • wieviele täter, wo, wie bewaffnet.... all das konnte die polizei zu diesem zeitpunkt noch garnicht in vollem umfang wissen. dieser umstand wurde dem rettungsdienst wohl garnicht mitgeteilt. viele rettungs(dienst)kräfte wussten wohl lang nicht ob und in welcher gefahr sie sich befinden.


    Es scheint sich wohl seit 2002 nicht viel geändert oder gar verbessert zu haben.
    Wir hatten damals eine ähnliche Situation.


    Niemand wusste von Rettungsdienstseite was genau ablief.
    Die Polizei machte ihre "eigene Sache" und gab ihren Kenntnisstand nicht weiter.


    Man "vergass" u.a. den restliche Einsatzkräften mitzuteilen, dass man davon ausging, dass der Täter auf dem Weg durch die Stadt zu einer anderen Schule sein könnte. Aus diesem Grund wurde diverse Schulen der Stadt !!!evakuiert!!! und die Schüler per Bus in eine Mehrzweckhalle transportiert.


    Dies wurde auch sogleich über die Medien kommuniziert und dass die Kinder der evakuierten Schulen in der Mehrzweckhalle abzuholen sind! Dabei wurde aber vergessen zu erwähnen, welche Schulen evakuiert wurden und welche nicht.


    Somit herrschte innerhalb kürzester Zeit ein völliges Chaos.


    Mehr als 300 Schüler aus dem direkt betroffenen Schulzentrum am einen Ende der Stadt + die an der Absperrung bangenden Eltern + mehr als 200 Schüler in der Mehrzweckhalle am anderen Ende der Stadt + einige dutzend verängstigter Eltern, die ihr Kind nicht finden können, weil es z.B. gar nicht evakuiert wurde oder eigentlich im Schulzentrum am anderen Ende der Stadt wartet.


    Aber wie man sich sicherlich vorstellen kann, kamen die Damen und Herren der Führungsebene bei der Nachbesprechung kaum aus dem Schulterklopfen heraus. :thumbdown:


    Na ja... es kann nur noch besser werden.


    Sonnige Grüsse,
    Mathias.

  • Je mehr Druck -privat und beruflich - auf jeden Einzelnen zukommt. Je verzweifelter, gemobbt und vereinsamter viele Menschen sind. Und je weniger Unterstützung / Hilfe und Verständnis sie in ihrer Situation erhalten, desto grösser dürfte das Potential sein das diese Menschen früher oder später ihre Enttäuschung und Wut hinaus lassen. Da sie oft lange in ihrer Situation leiden, und dieses nicht nach aussen zeigen - Gefühle zeigen ist ja schliesslich ein Zeichen von Schwäche, und wird von der Umwelt entsprechend abgestraft -, wird man wohl kaum im Voraus die Gefahr erkennen können.


    Da kann ich Dir nur zustimmen!

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Zitat

    Anscheinend sind auch Rettungsmittel aus Esslingen und anderen Kreisen eingesetzt worden.


    Stimmt, aber anscheinend nicht in großem Umfang. Von uns (direkter Nachbarlandkreis) waren 2 RTWs und eine Gruppe Notfallseelsorger eingesetzt, die wir von uns aus angeboten haben. Aus unserer Sicht lief das Ganze recht zäh, es gab keine frühzeitige Vorab-Info, dass da was Größeres am Laufen war. Unsere Informationen erhielten wir erst ziemlich spät und auf anderen Wegen und reagierten dann entsprechend.


    Wie das vor Ort organisiert war und wie es ablief (so weit diese Infos bei uns ankamen) kann und möchte ich nicht beurteilen. Ich bin mir allerdings sicher, dass es bei uns ziemlich anders gelaufen wäre.