Richtiger Umgang mit Praktikanten

  • @ Julia:


    Eigentlich wollte ich, dass du die Fragen dir selbst stellst und aus den dir selbst gegebenen Antworten deine Konsequenzen ziehst.
    Ich habe hier niemals mit Antworten gerechnet.
    Aber da du nun öffentlich geantwortet hast, versuche ich deine Antworten mal zusammenzufassen:


    Der Praktikant ist ein Mitte 20jähriger Medizinstudent, dessen Fachkenntnisse und Arbeit am Patienten du als "top" ansiehst. Er macht an manchen Tagen auf dich einen demotivierten Eindruck, was du auf Schlafmangel zurückführst.
    Seine Defizite siehst du in den Bereichen der Abwicklung des Funkverkehrs, der Dokumentation und der Übergaben (welche? Patientenübergaben in der Klinik oder Dienstübergaben?).


    Ich kenne weder dich noch den Praktikanten, aber auf der Grundlage deiner Antworten denke ich mir, dass die von dir gesehenen Defizite zwei Ursachen haben könnten:
    1.) Der Medizinstudent konzentriert sich hauptsächlich auf sein Studium. Dies könnte auch den Schlafmangel erklären.
    2.) Der Praktikant kann von dir nichts mehr lernen, da er schon alles kann und weiß, was du ihm beibringen könntest.
    Woran es wirklich liegt, solltest du ihn einfach mal offen fragen.


    Eine deine Antworten irritiert mich besonders. ich fragte, was du bisher zur Motivation des Praktikanten unternommen hast. Deine Antwort lautete:

    Zitat

    Was ich zur Förderung seiner Motivation unternommen habe?


    Nun ja, ich zwinge meinen Prakti generell zu nichts, würde ihn niemand blöd anmachen und wenn es Kritik gibt, dann unter 4 Augen und ohne das es andere Kollegen umbedingt mitkriegen müssen und in einem sachlichen Ton!

    Vielleicht hast du meine Frage falsch verstanden oder ich deine Antwort, aber nach dieser Antwort glaube ich, dass du dich mit dem Begriff "Motivation" einmal auseinandersetzen solltest. Jemanden zu motivieren bedeutet nicht, ihn "blöd anzumachen".


    LGM, bitte versteh mich nicht falsch, aber ich denke, du solltest die Wachleitung bitten, den Praktikanten mit erfahreneren Kollegen arbeiten zu lassen. Die Tinte auf deiner Urkunde ist noch nicht richtig trocken und der Praktikant scheint dir haushoch überlegen zu sein. Irgendwann, wenn deine Signatur nicht mehr "Juhu Abschlussgespräch endlich hinter mir :-) " lautet, bist du vielleicht in der Lage, einen solchen Praktikanten auszubilden, aber momentan bist du es nicht.
    Wieso ich das glaube? Ich habe einige deiner Beiträge hier gelesen und deine Antwort auf meine letzte Frage sagt auch viel aus.


    Ich habe versucht, diesen Post so emotionslos wie möglich zu verfassen. Falls du dich persönlich angegriffen fühlst, tut mir das aufrichtig leid.

  • Eigentlich bei total banalen Dingen wie Funken, Dokumentation und Übergabe.

    Findest Du wirklich, dass Dokumentation und Übergabe banale Dinge sind?
    Oder hab ich Dich da falsch verstanden?


    Trotzdem frage ich mich, ob Du Dich fachlich in der Lage fühlst, einen RA i.P. anzuleiten und zu "betreuen"?
    Und mich würde Deine Antwort interessieren.

    "You are one of God's mistakes" --->(Placebo - Song to say Goodbye)

  • Findest Du wirklich, dass Dokumentation und Übergabe banale Dinge sind?
    Oder hab ich Dich da falsch verstanden?


    Trotzdem frage ich mich, ob Du Dich fachlich in der Lage fühlst, einen RA i.P. anzuleiten und zu "betreuen"?
    Und mich würde Deine Antwort interessieren.


    Mich hast du zwar nicht gefragt, aber ich ántworte dennoch: Ich halte Funken, Übergaben und die Dokumentation für ziemlich banal.


    Jörg

  • Mich hast du zwar nicht gefragt, aber ich ántworte dennoch: Ich halte Funken, Übergaben und die Dokumentation für ziemlich banal.


    Jörg

    Ich ebenfalls.

    Günther Netzer â??
    Moderator:"Gerhard, er vermisst dich ungemein, das hat er mir eben gesagt." Netzer:"Das ist eine glatte Lüge, das sage ich ihm auch über dieses Mikrofon. Ich habe ein neues Leben begonnen." :lol:

  • Ich halte Funken, Übergaben und die Dokumentation für ziemlich banal.

    Ich ebenfalls.

    Warum?
    Ist Übergabe und Dokumentation unwichtig?
    Habt ihr das von Anfang an so gut gekonnt, dass Ihr dem Arzt eine gute Übergabe machen konntet, oder mit Eurer Dokumentation rechtlich auf der sicheren Seite wart?

    "You are one of God's mistakes" --->(Placebo - Song to say Goodbye)

  • Ich glaube hier ist banal im Sinne von einfach gemeint, nicht aber unwichtig!

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Ich glaube hier ist banal im Sinne von einfach gemeint, nicht aber unwichtig!


    Wahrscheinlich, aber selbst das ist es nicht.
    Außer natürlich, man ist von Anfang an perfekt, was auf viele User hier zutrifft.

    "You are one of God's mistakes" --->(Placebo - Song to say Goodbye)

  • Zitat von Coco

    Warum?
    Ist Übergabe und Dokumentation unwichtig?
    Habt ihr das von Anfang an so gut gekonnt, dass Ihr dem Arzt eine gute Übergabe machen konntet, oder mit Eurer Dokumentation rechtlich auf der sicheren Seite wart?



    Wahrscheinlich, aber selbst das ist es nicht.
    Außer natürlich, man ist von Anfang an perfekt, was auf viele User hier zutrifft.


    So wie Sansold habe ich das gemeint, ja. Mir fielen Übergabegespräche und Dokumentation tatsächlich von Anfang an relativ leicht und ich fände es relativ erschreckend, wenn ein Rettungsassistent damit an die Grenzen seines Leistungsvermögens käme. Dass man auch in diesem Bereich Routine sammelt, ist ja klar. Aber es sollte doch keine allzu große Herausforderung darstellen, das zu erlernen. Ich gehe davon aus, dass ich das auch geschafft hätte, wenn Kommunikationswissenschaften nicht Teil meines Studiums gewesen wären. ;)


    J.

  • Ich frage mich aber auch offen gestanden was in diesen bereichen schwer sein soll?


    Dokumentation: Alles aufschreiben was man feststellt und was man getan hat


    Übergabe: Alles was ich aufgeschrieben habe gebe ich an die weiterbehandelnde(n) Person(en) auch mündlich weiter


    Funk: das einfachste von allen, der am anderen Ende kann ja nicht aus dem Gerät rauskommen, auch wenn er das manchmal gerne würde ;)


    Klar, alles eine Sache der Übung und jeder hier hat dabei sicherlich schon mal Mist gemacht, aber ich gehe mal davon aus das man diese Dinge im wesentlichen nach wenigen Wochen beherrscht!

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:


  • Na ja, manch einer ist ja noch nichtmal in der Lage sich bei McDonalds vernünftig zu artikulieren. Wie soll das dann kurz, sachlich und med. fundiert vor dem genervten NA oder dem unmotivierten PP in der Aufnahme klappen... :hallo:

  • Ist gut Leute....


    Das war eine ganz allgemeine Feststellung.
    Ich habe einfach festgestellt, dass weder für dass Abitur, noch für das erfolgreiche Absolvieren einer Krankenpflege- bzw. RettAss-Ausbildung fundierte rhetorische respektive orthographische Kenntnisse von Nöten waren, sonst hätte mind. die Hälfte meiner Mitstreiter diese nicht mit Erfolg abgeschlossen.

  • Zitat

    fundierte rhetorische respektive orthographische Kenntnisse

    ...sind glaube nicht nicht von nöten! ;)


    Allerdings Unfallrei sprechen sollte man schon können, wobei ich jetzt ganz ketzerisch behaupte, die meisten schaffen es durchaus!

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Moin Julia,


    wenn Du dich mit der zugewiesenen Aufgabe überfordert fühlst, dann ist es ganz klar an Dir den zuständigen Fahrdienstleiter/Leiter Rd darauf hinzuweisen, daß die vorherrschende/bestehende Teamkomposition eher kontraproduktiv ist.


    Wobei es sich hier um ein generelles und Bundesweit anzutrefendes Problem handelt, Rettungsmittel werden nach Qualifikation und nicht nach Erfahrung der einzelnen MA besetzt.


    So ist es also absolut normal, daß ein "frischer" RA seinen Dienst mit einem RA.i.P. versieht, was in den meisten Fällen auch völlig unproblematisch abläuft, es sei denn, es läuft so wie in meiner ersten Schicht als "frischer" RA mit `nem RA.iP. von der Bundeswehr (alle FS Klassen): Alarm um 07:08 zum Apoplex mit SoSi, Einsatzende um 07:13 da an einer Ampelkreuzung (rote Ampelphase) dummerweise ein vollbeladener 40 Tonner unseren Weg kreuzte. Der Azubi ist mit `ner formatierten Festplatte für die nächsten Tage Dienstunfähig gewesen, seiner weiteren Karrire bei der Bundeswehr war diese Nummer definitiv nicht förderlich.


    Wenn es ideal läuft, hat jeder RA.i.P. seinen fest zugeteilten Teampartner (LRA), nur ist dieses eine absolut utopische Vorstellung, von daher mußt auch Du dich mit RA.i.P.`s als Teampartner abfinden und zum Wohl des Azubi das Beste daraus machen, auch Du kannst einem Azubi etwas beibringen, denn nur weil der Azubi Medizin studiert, heißt das noch lange nicht, daß Er alles besser weiß oder kann (denn auch Medizinstudenten fallen bei einer RS Prüfung durch).


    lg


    Sven

  • So ist es also absolut normal, daß ein "frischer" RA seinen Dienst mit einem RA.i.P. versieht, was in den meisten Fällen auch völlig unproblematisch abläuft, es sei denn, es läuft so wie in meiner ersten Schicht als "frischer" RA mit `nem RA.iP. von der Bundeswehr (alle FS Klassen): Alarm um 07:08 zum Apoplex mit SoSi, Einsatzende um 07:13 da an einer Ampelkreuzung (rote Ampelphase) dummerweise ein vollbeladener 40 Tonner unseren Weg kreuzte.

    Wenn das mal kein Argument für den C-Führerschein ist. ;)


    denn nur weil der Azubi Medizin studiert, heißt das noch lange nicht, daß Er alles besser weiß oder kann (denn auch Medizinstudenten fallen bei einer RS Prüfung durch)

    Immerhin scheint dieser ja sogar die RettAss-Prüfung geschafft zu haben.

  • Wenn es ideal läuft, hat jeder RA.i.P. seinen fest zugeteilten Teampartner (LRA), nur ist dieses eine absolut utopische Vorstellung...

    Tatsächlich? Na dann ist bei uns das Zentrum der utopischen Vorstellung. Man höre und staune, hier läuft es nämlich so... :-]