Kreuzfahrt, neues Tätigkeitsfeld für RettAss?

  • In einem Schreiben über die med. Versorgung auf Kreuzfahrtschiffen der organitation Sea Doc Cruiseship Medical Service, wird der einsatz von Rettungsassistenten mit administrativen Qualifikationen(EDV, Verwaltung) dringend empfohlen. Der übliche einsatz von Krankenpflege-Personal auch Intensiv-Pflegepersonal wird Aufgrund der Anforderungen als nicht mehr ausreichend angesehn. Auch wird gefordert, bedingt durch die hohe Verantwortung, dem Rettungsassistenten einen Offiziersdienstgrad zu verleihen. Leider ist nicht ganz klar von wann dieses Schreiben ist da der I-net auftritt nicht der umfangreichste ist.


    Hier das Schreiben: http://www.cruiseship.li/Situationx.htm


    Hier die HP: http://www.cruiseship.li/Eingangx.htm




    @ Daniel G. evt. wäre der DBRD ja interessiert sich mal mit der Organisation in Verbindung zusetzen.

  • @ Harun
    Ich habe keinerlei Lust eine Diskussion diesbezüglich (mit Dir) zu führen...
    Aber Du solltest Dir ggf. mal überlegen, dass Beiträge voller Fehler, sogar in der Überschrift, nicht ernst genommen werden, und auch der Verfasser dann sehr sehr kritisch betrachtet wird.
    Als kleiner Tipp:
    Beiträge in WORD, OpenOffice oder ähnlichem vorschreiben und dort die Rechtschreibprüfung durchlaufen lassen...
    Und schon strotzen die Beiträge nicht mehr voller Fehler und lesen sich viel viel besser!


    Gruß,


    fliege

  • Ohne wieder die Diskussion Krankenpflege vs. Rettungsassistent anstoßen zu wollen, halte ich eine Intensivpflegekraft für kompetenter, als einen RettAss, besonders für die Versorgung auf Kreuzfahrtschiffen. Der Großteil der behandlungsbedürftigen Krankheitsbilder dürfte ja nicht aus schweren Traumata bzw. vital bedrohlichen Erkrankungen bestehen. Man wird sich ja hauptsächlich mit Diarrhoen, C2-Intoxikationen, Distorsionen und diversen "Kinderkrankheiten" rumschlagen.


    Edit: Ich habe mir die Homepage dieser "Organisation" mal angeschaut. Was ist das für ein Trüppchen? Verstehe ich das richtig, dass das eine Organisation ist, bei der Reedereien Ärzte für ihre Schiffe mieten können?

  • Mich macht alleine das Domain-Kürzel .li stutzig.
    Aber, um mal auf die Diskussion an sich einzugehen:


    Sicherlich gibt es auf einem Kreuzfahrtschiff verschiedene Aufgaben, die jeweisl besser bei einem Rettungsassistenten aufgehoben sind oder bei einer Krankenschwester. So ist die Rettung in Akutsituationen (Sturz von der Brücke, Ertrinken im Pool etc) sicherlich eine der Kompetenzen für Rettungsdienstpersonal, während Dialyse, Gipsen, Insulintherapie, etc eher typisch pflegerische Tätigkeiten sind.
    Insofern wäre doch eine gemischte Besetzung ideal...


    Gruß, Christian

  • Nimmt man halt 'nen Paramedic, der kann doch alles..... :hmm:
    Dann hat sich die Diskussion, Arzt, RettAss und Krankenpflege erledigt.


    Seit wann gehören Zahnheilkunde und Tropenmedizin zu den in der Ausbildung vermittelten Fähigkeiten? ?-(


    Mal Spaß beiseite,
    Nach meinem Kenntnisstand gehört an Bord von deutschen Kreuzfahrtschiffen auch Arbeitsmedizin, Impfungen etc. zu den Aufgaben des Bordarztes, denn neben dialysepflichtigen, schrittmachertragenden Rheumarentnern schaffen da immerhin einige hundert Beschäftigte, die über viele Monate auf engem Raum zusammen leben.


    Ein mir bekannter Allgemeinmediziner hat wohl für einige Jahre als Bordarzt auf einem deut. Kreuzfahrtschiff gearbeitet.
    Nach seinen Erzählungen war das weitgehend "hausärztliche Medizin", für die akute Notfallversorgung gab es die entsprechende Ausrüstung sowie das intensivmed. weitergebildete Pflegepersonal, welches auch die "Nierenwäschen" erledigte.
    Ärzte unter den Reisenden waren i.d.R.vor Fahrtantritt bereits als solche bekannt, bekamen selbstverständlich eine Führung durchs Bordhospital und standen als potentielle Verstärkung zur Hilfe (Zu diesem Zeitpunkt waren Kreuzfahrten noch etwas teurer...).
    Notfälle im klassischen Sinn gab es kaum; erinnerlich warem ihm immer mal wieder passierende Unterarmfrakturen bei Passagieren und Besatzung (bei stürmischem Wetter), die problemlos mit Gips behandelt werden konnten.
    Wichtig für die Reederei als Arbeitgeber war die Mehrsprachigkeit sowie "gesellschaftliche" Fähigkeiten, weil wohl insbesondere blauhaarig gefärbte ältere weibliche Reisende an einem Tanzvergnügen mit dem Bordarzt höchstes Vergnügen hatten.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Naja da es ja anscheinend ein Zusammenschluss von an Bord tätigen Ärzten ist, werden die sich schon gedanken gemacht haben warum sie das fordern. Ob es nun um den kompletten verzicht von Pflegepersonal geht glaub ich nicht. Jedoch finde ich es sehr interessant und könnte eine weitere Berufsperspektive schaffen.

  • Wie in den Krankenhäusern zum Geld Sparen.
    In den Notaufnahmen und Stationen findet man mehr und mehr Arzthelferinnen, Altenpflegerinnen und angeblich sogar Rettungsfachpersonal. Diese sind allesamt erheblich billiger als Krankenpflegepersonal.


    Aber ehrlich gesagt, warum nicht? Besonders bei Rückenlahmen Menschen, die nicht mehr den ganzen Tag Schleppen können, ist es eine bessere Lösung wie Umschulung oder Arbeitslosigkeit. Aber das Familienleben geht dadurch garantiert in die Brüche.

  • Wie in den Krankenhäusern zum Geld Sparen.
    In den Notaufnahmen und Stationen findet man mehr und mehr Arzthelferinnen, Altenpflegerinnen und angeblich sogar Rettungsfachpersonal. Diese sind allesamt erheblich billiger als Krankenpflegepersonal.



    Naja das ist nicht der genannte Grund und wird auch mit der Forderung der Eingruppierung in den mittleren Offiziersrang und anderen aussagen im Text wiederlegt. Gut nun weiß ich nicht was dieser Rang in der Handelsmarine bzw. Kreuzfahrt bedeutet (gehören die "Kreuzfahrer" eigentlich zur Handelsmarine, nee oder?) aber es wäre bestimmt kein Hilfsarbeitergehalt zu erwarten. Dazu kommt bestimmt noch freie Verpflegung usw.

  • Die andere Form der Zugehörigkeit wäre dann aber die Kriegsmarine - und außer der allabendlichen Schlacht am kalten Buffett wird es da wohl keine Kämpfe geben.


    Desweiteren sollte man bedenken, daß private Kontakte zwischen Besatzung und Passagieren i.d.R. nicht gewünscht werden, sich die Kontakte auf einer Tour also üblicherweise nur auf die Besatzung beschränken.
    Auch die Benutzung der für die Passagiere zur Verfügung stehenden Einrichtungen ist wohl oft icht möglich.


    Die Trinkgelder, nach meinem Wissen eine nicht unerhebliche Lohnquelle, werden üblicherweise gesammelt und dann "rangmäßig" verteilt.
    Hier wird das klassische Servicepersonal im Vordergrund stehen und hintenan rangieren tech. Bordpersonal u.a.


    Freie Unterkunft und Verpflegung sind ja ganz nett, aber eine Personalkabine wird üblicherweise nicht von einer Person allein belegt und mit dem Argument der "freien Leistungen" lässt sich dann auch prima am Grundgehalt schrauben.

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    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ani,


    zunächst einmal freut es mich, wenn ich Dich an einem (bei uns) regnerischen Sonntag erheitern kann.


    Doch ich hätte auch gerne Aufklärung darüber, wo ich Deiner Meinung nach träume.
    Ich habe beschrieben, was in meiner Erinnerung als Information eines ehem. Bordarztes bei mir "hängengeblieben" ist.

    raphael-wiesbaden


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    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • @ra.-wi.:


    Zugegeben, ich hab´s auch zwei mal gelesen, aber durch die von Ani gesetzten Anführungsstriche denke ich, dass dieser Satz nicht auf dich bezogen ist, sondern du vielmehr die Träume von HArun hast zerplatzen lassen...

  • Ich weiß von Hapag Lloyd, daß sie schon vor Jahren RA's auf ihren Schiffen hatten. Und das nicht nur im Bereich der Kreuzfahrten.
    Zudem gibt es gerade in den unteren Preissegmenten der Kreuzfahrten Schiffe, die keine Krankenstationen mehr haben, sondern nur noch Notfallpraxen. Also wäre dort eher ein Arbeitsplatz für RAs und Arzthelfer/innen als für Pflegepersonal.
    Was die Unterbringung angeht: Die normalen Angestellten (alles außer Küchenchefs und Oberkellner und co) werden in 2 bis 4 Personen Innenkabinen untergebracht. Die Verpflegung läuft über eine Kantine. Die Qualität ist dort von Schiff zu Schiff unterschiedlich. Die Freizeit muss in bestimmten Bereichen verbracht werden, also nix mit abends schön am Schiffspool liegen. Ausflüge bei Hafenbesuchen sind nicht immer möglich, meist muss dann gearbeitet werden.
    Das einzig tolle: pro Schiffstag gibts einen Urlaubstag, quasi 180 Tage Urlaub im Jahr. So macht das Schiffsleben auch für Familien erträglich. Meinst wird in 2 bis 4 Monatsrhythmen gearbeitet.

  • Wer sagt denn das es mein Traum ist? So langsam glaube ich das ein Großteil nicht mal die angegeben Seite gelesen hat. Es wird doch allgemein darüber geklagt das es zu wehnige alternativen für RettAss außerhalb des"normalen" Rettungsdienst gibt. Warum wird das dann nun so von euch zerissen? Des weiteren ist es z.b. auf den Aida Schiffen den Offizieren gestattet sich in ihrer Freizeit im Gästebereich aufzuhalten und zu nutzen in Uniform versteht sich, für die Mannschaft gibt es die Möglichkeit nach absprache ebenfalls davon gebrauch zumachen. Mich würde viel mehr interessieren was ein mittlerer Offiziersgrad auf solch einem Schiff bedeutet. Und noch was die Handelsmarine ist kein antiquariat aus längst vergangenen Kriegszeiten sondern eine legitieme Bezeichnung in der zivilen Seeschifffahrt http://de.wikipedia.org/wiki/Handelsmarine .

  • Und noch was die Handelsmarine ist kein antiquariat aus längst vergangenen Kriegszeiten sondern eine legitieme Bezeichnung in der zivilen Seeschifffahrt http://de.wikipedia.org/wiki/Handelsmarine .


    Ich habe nichts anderes behauptet und Dir lediglich aufgezeigt, daß der andere Marinezweig eben "Kriegsmarine" heisst.


    Ich freue mich durchaus für mehrsprachige Rettungsassistenten mit intensivpflegerischer Berufsausbildung und -erfahrung, auch in anderen med. Bereichen (z.B. Dialyse), die hier die Möglichkeit haben, einen "weltweiten" Arbeitsplatz zu bekommen, auf dem auch noch deutsches Recht gilt.

    raphael-wiesbaden


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    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?