"TraumaManagement"-Kurs - Erfahrungen?

  • Bitte entschuldige wenn ich mich so äußere, aber für mich hört sich das nach ITLS / PHTLS selbstgestrickt an!
    Man möchte sich an der Welle "Trauma" beteiligen aber nicht noch X-Euro an andere ausgeben oder abgeben...
    Sorry, wenn ich hier mal das DRK angreife, aber es liegt doch auf der Hand, dass es eine Gegenveranstaltung / ein Gegenkurs zu den bekannten und zertifizierten, internationalen Kursen handelt.
    Wer es braucht... bitte...
    Aber zu dem Preis kann ich auch einen anständigen, international anerkannten, Kurs absolvieren und habe wahrscheinlich mehr davon!
    Meine 2cents...


    Marcus

  • Mir ist durchaus bewußt, dass das mit solchen Kursangeboten gegen PHTLS und ITLS geschossen wird - Gerade deswegen hätte mich mal eine Einschätzung eines Absolventen zu diesem Kurs interessiert.


    Btw: Es ist sicherlich nicht die erste und auch nicht die letzte Schule die mit einem eigenen Trauma-Konzept auf den Markt geht - Da sind mir auch noch andere bekannt. Die Qualifikation "Trauma-Instruktor" inflationiert nach meinem Gefühl derzeit mächtig.

  • Na, Du warst doch selbst Teilnehmer einer RD-Fortbildung des Kreises, für welche wir LRA doch zu Instruktoren geschult wurden....
    Wobei man sich da an ITLS und PHTLS gehalten / orientiert hat...!

  • Warum sollte das DRK es nicht auch Anbieten?
    Den Namen haben sie sich SchützenLassen und die Ausbildung selber hat einen guten Ruf und wird sich nicht merklich von denen der Mitbewerber Unterscheiden.

  • und wird sich nicht merklich von denen der Mitbewerber Unterscheiden.


    Zumindest der Umstand, dass die einen Kurse international zertifiziert sind und dieser Kurs nicht, unterscheidet die Kurse grundsätzlich.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Mal eine Frage am Rande:
    Was kostet denn ein solcher TraumaManagement-Kurs?
    Auf der Webseite fand ich zwar ein paar Informationen
    zu den premium- und compact-Kursen, aber von
    Kosten ist nie die Rede.


    Bei den Terminen stehen zumindest die Kosten für den Premium Kurs: 495,- Euro
    Für den Compact Kurs finde ich auch keine Informationen bezügl. Kosten.

  • Also ich habe im Herbst letzten Jahres das Vergnügen gehabt und durfte, nachdem ich im Jahr vorher einen "mini PHTLS Kurs" mitgemacht habe, bei dem Traumamanagment "premium" teilnehmen.
    Ich und ein Kollege wurden durch die Dienststelle geschickt und sollten uns das ganze mal anschauen und unsere persönliche Meinung abgegeben ob der Kurs für uns sinnig erschien, und ich kann nur sagen ja.


    Warum?


    Dieser Traumamanagment Verein der sich aus vorwiegend aus Migliedern der DRK Schulen Münster und Düsseldorf, sowie dem Bildungsinstitut Bielefeld sowie einigen anderen zusammen setzt hatte sich zum Ziel gesetzt das PHTLS/ITLS System auf deutsche Verhältnisse anzupassen. Ein großer Teil ist auch aus den Systemen durch Lizenzkauf übernommen worden. Wobei darauf geachtet wurde, dass man nur Maßnahmen "lehrt" die mit CE zertifiziertem DIN Material der deutschen Rettungmittel durchführbar sind.
    So ist z.B. die aus PHTLS/ITLS bekannte "Boa" mangels zertifizierter Hilfsmittel "noch" nicht drin (da soll wohl was im Anerkennungsverfahren schweben).


    Der Kurs selber ist in sich stimmig aufgebaut und setzt sich aus Theorie und großen Praxisanteilen zusammen. Wobei in der Theorie nicht nur die "standart" Anteile wie Anatomie, Physiologie, Kinetik und Physik u.Ä. vorhanden sind sondern auch als Besonderheit Team Resource Managment (dürfte den anwesenden Fliegern bekannt vorkommen) was ein riesiges Plus in meinen Augen für das miteinander im Team ist.


    In der Praxis ist dann natürlich die Versorgung von Traumapatienten nach ABCDE Schema im Vordergrund angesagt wobei Circletrainings mit verschiedenten Einsatzsituationen aufgebaut werden, so dass jeder Gruppe immer alles mind. einmal durchläuft. Neben der normalen Versorgung von Fallbeispielen hat man hier auch die Chance sich an einer Station auf diverse neue und alte Systeme der alternativen Zugängs- und Atemwegssicherungsmöglichkeiten schulen zulassen.
    Bzw. auch mal die Möglichkeit etwas zumachen was man Real noch nie bzw. selten gemacht hat wie z.B. die assistenz bei der Koniotomie oder der sterile Umgang mit dem Material der Thoraxdrainage/ ZVK.


    Der Kurs wird in Gruppen zu je 4 Leuten eingeteilt, wobei darauf geachtet wird, dass in jeder Gruppe immer ein "echter" Notarzt (selbst Kursteilnehmer) dabei ist.
    Der Kurs selbst besteht immer aus 4-5 Gruppen. Der Aufwand des Ausbilderteams das sich aus erfahrenen LRA und Notärzten zusammen setzt, ist aus meiner Sicht immens. Für jede Kleingruppe steht mindestens ein Ausbilder/häufig zwei bereit der uns durch die von RND Kräften dargestellten Szenarien führte. Die gesamte Mannschaft die anwesend war glänzte durch sehr gute Vorbereitung und umfangreiches Fachwissen und konnte fast alle Fragen (und da waren einige abstruse bei) zur vollen Zufriedenheit aller beantworten.


    Das einzige Manko was ich anmerken muss ist, dass zum Teil die ausgeteilten Scripte nicht mit den gehaltenen Präsentationen 100%ig übereinstimmen. Dies aber daran lag, dass der Kurs noch neu war (zweite überhaupt) und die Präsentationen laufend Angepasst werden und Anmerkungen der Kursteilnehmer wohlwollend/prüfend aufgenommen werden und zum Teil mit einfließen.



    Mein persönliches Fazit für den Kurs:
    Es lohnt sich jeder Euro von dem Kurs, er hat mir jede Menge neues Wissen vermittelt sowie mehr Sicherheit in (seltenen) Einsatzsituationen. Der TRM Anteil ist eine klasse Sache die ich jetzt regelmäßig Versuche mit in den Alltag einfließen zulassen was erstaunlich gut funktioniert. Ebenso klasse ist die Einbindung des Notarztes weil man als Team dadurch enger zusammenrückt und die Argument wie "Algorithmen funktionieren nur bis zum eintreffen des Notarztes" ihre Gültigkeit verlieren.



    Unser Rettungsdienstkreis hat das Traumamanagment "premium" Programm zum Inhalt der Jahrespflichtfortbildung 2010 gemacht.
    D.h. ende 2010 haben alle hauptamtlichen Mitarbeiter dieses System einmal durchlaufen (inkl. ein großteil unserer Notärzte).


    schönen Tag

  • So ist z.B. die aus PHTLS/ITLS bekannte "Boa" mangels zertifizierter Hilfsmittel "noch" nicht drin (da soll wohl was im Anerkennungsverfahren schweben).


    :dash: die Boa ist nichts anderes, als ein aufgerolltes Leintuch :motz: Wenn solch schwachsinnige Aussagen in so einem Kurs getroffen werdenn, ist dieser für mich erledigt !

  • @ ceejay: War der Stand letztes Jahr im Herbst, für Neuerungen kann weder ich noch der Kurs was.


    securo: Es ist allen bekannt, dass es ein Leinentuch/Bettlaken oder was auch immer ist. Die Sinnhaftigkeit bzw. der praktische Nutzwert an sich stand auch nie in dem Kurs zur Diskussion. Es ging nur um das zur damaligen Zeit nicht vorhandene Produkt mit Anerkennung. Wir sind halt in Deutschland, auch wenn es aus- wie auch inländischen Praktiker immer wieder Kopfschütteln lässt wäre doch eine solche Diskussion ein Thema für sich...

    Einmal editiert, zuletzt von Mullbinder ()

  • Securo nicht aufregen, genau DAS haben wir doch hinter uns ..amüsiert zurücklehn... :prost:

    "Die Tugend in die Mitte", sagte der Teufel und setzte sich zwischen zwei Juristen.

  • Hallo zusammen,
    bei sovielen Traumamanagement Kursen und Konzepten stellt man sich die Frage was sinnvoll ist. Die Konzepte gleichen sich meistens in vielen Punkten.
    Nun zum Kurs Traumamanagement der bereits nicht mehr nur in NRW angeboten wird, sondern auch in anderen Bundesländern zu finden. Ehrlich gesagt, das DRK hat sich hier bestimmt etwas abgeschaut und verwirklicht. Ich habe mich nun selbst für so einen Kurs angemeldet und mir wurde mitgeteilt das sich erst genug Teilnehmer finden müssen, d.h. es müssen pro Gruppe immer 3 RA und 1 NA vorhanden sein, um einen Lehrgang durchzuführen. 495 Euro kostet dieser Lehrgang, darin sind enthalten, die Lehrgangskosten, 3 Mittagsessen für die Lehrgangstage und das Buch "Traumamangement" vom SK Verlag (Sorry, wegen der Werbung) Ist also etwas teuerer als der ITLS Kurs der 395 Euro kostet. Das ein mir bekannter Kreis, dies als Jahresfortbildung durchgeführt hat, ist sinnvoll. Positiv ist vielleicht das der Kurs Traumamanagement premium 3 Tage dauert. ITLS Kurse dauern nur 2 Tage inklusive Prüfung, somit steht den Teilnehmern und den Ausbildern weniger Zeit zu Verfügung steht um Inhalte auszubilden und zu lernen.
    Das Ärzte in den Fallbeispielen und selbst diesen Kurs ablegen, ist meiner Meinung nach gut, :applaus: weil man sich so gut als Team einspielen kann und es im Heimatkreis auch dementsprechend umsetzen kann. Dies scheitert aber wieder daran, das außer einem Landkreis, der mir bekannt ist kein Kreis all seine NA und RA "NUR" mit diesem Kurssystem ausbilden lässt. Die meisten Landkreise bilden die RA mit einem Kurssystem aus, die NA besitzen jedoch keine Weiterbildung in diesem Bereich, was schade ist....... :(
    Sinnvoll ist es meiner Meinung nach das zumindest jeder im RD im Bereich Traumaversorgung weitergebildet ist. :thumbsup:
    Wie ist je nach Rettungsdienst Bereich unterschiedlich weil es überall unterschiedliche Gegebenheiten gibt. Wiegesagt von der Grundidee und den Inhalten unterscheiden sich alle Kurssysteme kaum (wenn doch klärt mich bitte auf) ?-( ?-(
    Vielleicht kann ja mal ein Teilnehmer von ITLS oder PHTLS Kursen was zu den dort gemachten Erfahrungen sagen. So könnte man die Kurse mal direkt vergleichen. Um Antworten wäre ich dankbar.
    Gruß aus NRW


    FlorianNRW

  • 495â?? kostet dieser Lehrgang, darin sind enthalten, die Lehrgangskosten, 3 Mittagsessen für die Lehrgangstage und das Buch "Traumamangement" vom SK Verlag


    Hoffentlich sind die Mittagessen lecker. Sonst wärs echt rausgeschmissenes Geld.


    J. 8)

  • Hatte unsere Erfahrungen mit TM hier gepostet: Gehen PHTLS und DGU getrennte Wege?


    @ Jörg: Stimmt denn abgesehen vom kostenlosen Mittagessen gibt definitiv es bessere Kurssysteme.

    "Wer einen Fehler begeht, ohne dessen Ursache zu beheben, hat schon einen zweiten gemacht!" Sinngemäß nach Konfuzius (551 - 479 B.C.)