Eine schlechte Erfahrung mit dem Rettungsdienst musste eine 71-Jährige in Bad Bertrich (Rheinland-Pfalz) machen. Nachdem sich die Frau auf einem Parkplatz eine Schenkelhalsfraktur zugezogen hatte, wurde um 09:55 Uhr ein Notruf bei der zuständigen Leitstelle in Koblenz abgesetzt. Da sich zu diesem Zeitpunkt kein freier Rettungswagen in der Nähe befand, wurde der Notfall an die Leitstelle in Trier weitergegeben, welche daraufhin einen Rettungswagen aus dem rund 27 Kilometer entfernten Manderscheid alarmierte. Dieser traf laut Protokoll der Leitstelle schließlich um 10:28 Uhr - 33 Minuten nach dem Notruf - bei der unter starken Schmerzen leidenden Patientin ein.
Die Hoffnung, nun endlich etwas gegen die Schmerzen zu erhalten, erfüllte sich für die 71-Jährige allerdings zunächst nicht. Der eingetroffene Rettungsassistent erklärte ihr, nicht für die Gabe von Schmerzmittel ausgebildet zu sein, weshalb er diese nicht verabreichen dürfe. Daher wurde über die Leitstelle Trier ein Notarzt nachgefordert. Allerdings befanden sich auch alle Notärzte in der Umgebung im Einsatz, weshalb durch die Leitstelle letztlich ein Rettungshubschrauber aus Luxemburg alarmiert wurde, der um 10:59 - über eine Stunde nach Notrufeingang - am Einsatzort landete.
Weshalb nach Eingang des Notrufes nicht sofort ein Notarzt alarmiert wurde, konnte der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes in Trier, Manfred Schiffer, auf Nachfrage des "Trierer Volksfreund" nicht sagen. Es handelte sich bei diesem Einsatz um eine "unglückliche Verkettung von Ereignissen".
Quelle: http://www.volksfreund.de/nach…-Schmerzen;art742,2881909
Zum Thema siehe auch Ketanest-Gabe durch RettAss: Rechtsgutachten zum Schreiben des Innenministeriums Rheinland-Pfalz