Entwurf Ausbildungs- und Prüfungsverordnung NotSan

  • Hier wollen einige mehr Kompetenzen, härtere Prüfungen, noch mehr Stoff, am besten keine Übergangslösung für die Alten usw. usw... :stop:


    Es gibt doch eine ganz einfache Lösung für dieses Problem, studiert Medizin und macht dann noch den Notarzt. Dann könnt ihr euch austoben.


    Irgendwann kommen die Stewardessen auf die Idee, den Airbus selbst zu fliegen, bin mal auf das Geschrei gespannt. :ironie:


    Und du Zeit deines Lebens Fahrer und Träger (oh pardon, den Lagerer, oder heißt es Lageristen?) sein willst und nicht die Traute hast, Verantwortung zu übernehmen, such dir doch eine von diesen RettSan-Stellen, auf denen man als RettAss eingestellt wird. Da brauchst du dich dann nicht austoben.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Ich persönlich bin der Meinung das die Ergänzungsprüfung "nicht ohne" sein wird und dem RA doch nochmals einiges abverlangen wird.


    Nach mehrmaliger Durchsicht des Entwurfes der NotSan-APrV und unter der Voraussetzung das der Entwurf so übernommen wird wie er jetzt ist, sind mir einige Dinge dazu aufgefallen:


    -Fächerübergreifende Themebereiche


    -die Schule entscheidet ob der Ergänzungslehrgang "erfolgreich" abgeschlossen wurde


    -fragliche "Praxisbegleitung" bei dem Ergänzungslehrgang


    -Würdigung der Bewährung während der Ausbildung, bei einer Diskrepanz zwischen Prüfungs- und Ausbildungsleistung, erscheint deshalb fraglich


    -die Ergänzungsprüfung soll nur auf wenige Schulen konzentriert werden (Prüfling kennt ggf. die Prüfungsschule sowie die Fachprüfer nicht)


    -jeder Teil der Prüfung kann nur einmal wiederholt werden!


    -Ergänzungsprüfung kann in allen Teilen nur mit "bestanden" oder "nicht bestanden" benotet werden.


    -in der abschließenden Prüfung sind die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in "vollem Umfang nachzuweisen"


    -Mündliche Prüfung:fachbezogene Konversation in Englisch


    -Bei der praktischen Prüfung kommt zum eigentlichen Abarbeiten des Fallbeispieles hinzu:Dokumentation, Übergabe an NA oder das Khs, Rückmeldung an die Lst., Voranmeldung Khs. und es folgt im Anschluß noch ein Prüfungsgespräch zum Fall selbst.


    Ich persönlich freue mich auf die Herausforderung der Prüfung :yes:

  • Ich schliesse mich dem Vorredner an, vielleicht wird es nicht so einfach werden. Zumindest der mündliche Teil, kann schwierig gestaltet sein. Ich habe mal den Ablauf der staatlichen Prüfung und der Ergänzungsprüfung aufgelistet...
    Wenn man bedenkt, das es evtl. noch nicht mal eine Prüfungsvorbereitung gibt, in der man ein Gespür für den abgefragten Umfang rauskitzeln kann... Naja wir werden es sehen. Aber prinzipiell würde ich das nicht gleich als zu lasch abwerten. Wie das Ganze im Endeffekt aussieht, können wir erst im Nachhinein beurteilen.


    Also warum jetzt darüber philosophieren?! Lasst uns lieber Verbesserungsvorschläge/Ergänzungen auflisten und Sie bspw. als Stellungnahme des Fachforums mit Lösungsansatz zum BMG leiten.



    Staatliche-Prüfung Inhalt


    Schriftlicher Teil
    3 schriftliche Prüfungen, je eine pro Tag.
    1. THEMA =
    Gefahrenabwehr, Rettungsdienst Maßnahmen, Einsatz-Struktur. (150 Minuten Test)


    2. THEMA =
    Erweiterte Diagnostik und Therapie EVM.
    (150 Minuten Test)


    3. THEMA =
    Kommunikation und Interaktion mit hilfeersuchenden Menschen, soziologische und psychologische Aspekte.
    (90 Minuten Test)


    Mündlicher Teil
    3 Themen in einer Prüfung von 30-45min.
    1. THEMA =
    Notfallsituationen bei Menschen aller Altersgruppen, sowie Gefahrensituationen erkennen, erfassen und bewerten.
    2. THEMA =
    Rettungsdienstliches-Handeln an Qualitätskriterien, orientiert an rechtlicher, wirtschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen.
    3. THEMA =
    Erweiterte medizinische Diagnostik und Therapie.


    Praktischer Teil
    4 Fallbeispiele als Teamführer mit anschließender Reflektion und Erläuterung/Rechtfertigung des Handelns.
    Dauer pro Fallbeispiel mit Reflektion je max. 40 min.
    1. Internistisches - Fallbeispiel
    2. Traumatologisches - Fallbeispiel
    3. Reanimation - Fallbeispiel
    4. Variables Thema – Fallbeispiel
    Bei mindestens einem der 4 Fallbeispiele wird auch folgendes Vorgehen geprüft
    - Zusammenarbeit Leitstelle
    - Auswahl Zielklinik
    - Anmeldung Zielklinik
    - Übergabe in Klinik


    Generell gilt
    • Benotung 1-6 (Schulsystem) - Zeugnis mit Noten
    • Jeder einzelne Teil darf einmal wiederholt werden
    • Durchfallen kann Nachschulung mit sich ziehen



    Ergänzungs-Prüfung Inhalt

    Mündlicher Teil
    4 Themen in einer Prüfung von 20-40min.
    1. THEMA =
    Kommunikation und Interaktion mit hilfeersuchenden Menschen, soziologische und psychologische Aspekte.
    2. THEMA =
    Erweiterte medizinische Diagnostik und Therapie.
    3. THEMA =
    lebenserhaltende Maßnahmen und Maßnahmen zur Abwendung schwerer gesundheitlicher Schäden nach Vorgaben des Ärztlichen Leiters Rettungsdienst bis zum Eintreffen
    der Notärztin oder des Notarztes
    4. THEMA =
    Zusammenarbeit in Gruppen und Teams.


    Praktischer Teil
    2 Fallbeispiele als Teamführer mit anschließender Reflektion und Erläuterung/Rechtfertigung des Handelns.
    Dauer pro Fallbeispiel mit Reflektion je max. 40 min.
    1. Traumatologisches - Fallbeispiel
    2. Reanimation - Fallbeispiel
    Bei mindestens einem der 2 Fallbeispiele wird auch folgendes Vorgehen geprüft
    - Zusammenarbeit Leitstelle
    - Auswahl Zielklinik
    - Anmeldung Zielklinik
    - Übergabe in Klinik


    Generell gilt
    • Keine Benotung - Bestanden Zeugnis
    • Jeder einzelne Teil darf einmal wiederholt werden
    • Durchfallen kann Nachschulung mit sich ziehen

  • Praktischer Teil
    2 Fallbeispiele als Teamführer mit anschließender Reflektion und Erläuterung/Rechtfertigung des Handelns.
    Dauer pro Fallbeispiel mit Reflektion je max. 40 min.
    1. Traumatologisches - Fallbeispiel
    2. Reanimation - Fallbeispiel


    Die praktische Ergänzungsprüfung ist allerdings zu 50% ein Geschenk. Reanimation sollte für jeden RettAss eigentlich eine "Affennummer" sein. Da hätte ich mir schon etwas Anspruchsvolleres gewünscht.
    Ich würde da lieber einen internistischen Fall sehen mit Anamnese und Gesprächsführung, wobei man auch beurteilen kann, ob der Kandidat (komplexere) Zusammenhänge versteht (z.B. Einbeziehen von Vormedikation, Verlauf o.ä.).

  • Vielleicht die Erkenntnis, daß die Ziele, für dam man gekämpft hat, immer mehr in weite Ferne rücken? Oder einfach zunehmendes Desinteresse, wenn der Reiz eines Projektes weg ist?


    Weder noch. Viele Diskussionen haben jedoch keinerlei Nutzen, verursachen höchstens ein Magengeschwür und rauben wertvolle Zeit, welche man anderweitig gewinnbringend nutzen kann. Entscheidungen werden zudem auf anderer Ebene getroffen. Ich bin mit den Ergebnissen im Großen und Ganzen ganz zufrieden (Bedarf an Verbesserung gibt es immer) und aufgrund aktueller Informationen sehe ich der Zukunft positiv entgegen. Manchmal ist es aber einfach besser, nicht alles an die große Glocke zu hängen - das vermeidet überflüssige Diskussionen und ebenso überflüssige Magengeschwüre. Die Entwicklung nimmt ihren Lauf. So oder so.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Jan Waldorf hat es meiner Erinnerung nach auch mal ausgesprochen.

    Richtig ;-)

    Ich finde es zudem bemerkenswert, dass sich besonders engagierte Kollegen aus den berufspolitischen Diskussionen mehr und mehr zurückziehen bzw. ganz zurückgezogen haben.

    Ich halte es da derzeit ganz mit Mathias - wir sind anscheinend beide der Meinung, dass wir unsere Energie an anderer Stelle sinnvoller & Gewin bringender einsetzen können. Ich darf zu meiner großen Freude derzeit an einem sehr spannenden Projekt im Hinblick auf unser neues Berufsbild mitarbeiten...mehr dazu zu gegebener Zeit.

    Es wäre schön wenn ihr auch andere Meinungen gleichberechtigt akzeptieren könntet, ich weiß das es schwer fällt mir selbst auch!

    Harun, ganz ehrlich: Zumindest im Hinblick auf Dich & Deine Meinung ist das manchmal eine echte Herausforderung. Vor allem unter Berücksichtigung der Tatsache, WIE Du hier auftrittst.

    All die anderen sind wie eine träge Herde Kühe. Sie schaun kurz auf, wenns blitzt und donnert, und grasen dann gemütlich weiter. Und sie scheißen auf die Wiese.

    Manch einer schaut noch nicht einmal nach oben, sondern beschränkt sich nur auf den letzteren Teil.

    Vielleicht die Erkenntnis, daß die Ziele, für dam man gekämpft hat, immer mehr in weite Ferne rücken?

    Ganz sicher nicht. Im Übrigen: "Nach der Novelle ist vor der Novelle". Wir sind noch nicht durch mit dem Thema.

    „Ein Staat ist immer nur so frei wie sein Waffengesetz.” (Gustav Heinemann)

  • Ich glaube Jan wollte damit nur sagen, dass man nach der Novelle nicht einfach aufhören kann sich zu engagieren. Jetzt muss der Gesetzestext und die Ausbildungsordnung mit Leben gefüllt werden. Man kann sich jetzt nicht zurücklehnen sondern muss weitermachen. Und das in einigen Jahren die nächste Novelle ansteht steht glaube ich außer Frage - die einzige Frage wird sein WANN die nächste Novelle ansteht.

  • In einigen Jahren????


    Aus meiner Sicht ist die Umsetzung des NotSanG erstmal in Ruheabzuwarten - Um dann auf Grundlage mehrjähriger Erfahrung mit dem neuen Berufsbild über weitere Gesetzesänderungen nachzudenken.

  • In einigen Jahren????


    Aus meiner Sicht ist die Umsetzung des NotSanG erstmal in Ruheabzuwarten - Um dann auf Grundlage mehrjähriger Erfahrung mit dem neuen Berufsbild über weitere Gesetzesänderungen nachzudenken.


    Nein, mann muss an der Umsetzung mitarbeiten und nicht in Ruhe abwarten. Den zweiten Teil habe ich ja auch so geschrieben bzw. zumindest so gemeint.

  • Zitat


    Wie hoch ist denn der Anteil von notfallmedizinischen Techniken, - Massnahmen und selbständiges durchführen von inversiven, notfallmedizinisch relevanter, Maßnahmen wärend dieser 5 jährigen Ausbildung?


    Ich bin nicht der Meinung das allein die Ausbildungszeit sondern insbesondere die Inhalte entscheidend sind. Was bleibt denn über von den 5 Jahren wenn ich alle "nicht" relevanten Punkte der Ausbildung raus streiche und sie einer 3 jährigen auf Notfallmedizin spezialisierten Ausbildung gegenüberstelle?

  • Was hat das eine denn mit dem anderen zu tun? Im entsprechenden Passus geht es um die auch von mir schon angeprangerte Formulierung bezüglich der Narkoseeinleitung. Im Großen und Ganzen stimme ich den Kritikpunkten der BAND bezüglich der APrV zu.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

  • Ich auch. Aber immer wieder wird auf die hochspezalisierte länger Ausbildung von 5 Jahren hingewiesen. Ich will jetzt wissen was realistisch wirklich besser an der Fachkrankenpflegeausbildung ist und das nur bezogen auf den Rettungsdienst!

  • Wer hat das denn behauptet?

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

  • Ach mein Gott, hast du eine Antwort auf meine Frage oder nicht? Vielleicht geht es mir auch nur darum zu klären ob der Bezug auf einen für mich völlig sachfremden Ausbildungsgang statthaft ist oder nicht.

  • Sachfremd wenn der Einwand primär auf eine originär dem Tätigkeitsfeld dieser (der Fachpflege-) Ausbildung zuzuordnenden Maßnahme abzielt?

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

  • Göhrt es denn zum orginären Tätigkeitsfeld eines Fachpflegers invasive Maßnahmen, ohne Anwehsenheit oder Rufnähe eines Arztes oder ohne Anordnung, durchzuführen?