Münster: Falck rein, MHD raus

  • Die Malteser zahlen gemäß AVR.


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    Ich kenne zumindest ein Gallisches Dorf wo das anders ist...

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Gute Frage.
    Das frage ich mich auch gerne mal... aber mal aus der Rubrik "Hören-Sagen":
    Ein Bekannter von mir hat mir neulich erst berichtet das er aus einem Rettungsdienst der nach DRK TV bezahlt hat in einen MHD Rettungsdienst gewechselt ist und dort (je nach Monat - ich nehme also an mit Zulagen?) 200-300 Euro weniger netto hat.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Ein Bekannter von mir hat mir neulich erst berichtet das er aus einem Rettungsdienst der nach DRK TV bezahlt hat in einen MHD Rettungsdienst gewechselt ist und dort (je nach Monat - ich nehme also an mit Zulagen?) 200-300 Euro weniger netto hat.


    Papst-Abgabe :blum1:

  • Tarifvertrag wird in dieser Diskusssion allgemeinals Begriff fuer "Entlohnung" benutzt.
    Das ist m.E. schon einmal ungenau - ein Tarifvertrag beinhaltet viel mehr.
    Weiterhin vergessen alle hier anscheinend die Tatsache, dass die Lebenshaltungskosten regional sehr unterschiedlich sind.
    Dem tragen zwar die Tarifvertraege durchaus Rechnung - das muss dann aber auch von allen mitberuecksichtigt werden.


    Die Lohnsumme "xx" reicht u.U. im Landkreis A zur Anmietung eines Reihenhauses; in der Nacharstadt B hingegen gerade einmal fuer eine 2-Zimmer-Whg.
    Um es an einem Bsp. zu verdeutlichen: die Kugel Eis bei einem beliebigen Eissalon kostet ab dieser Saison bei mir 1,10€.
    Ich denke, dass dies andernorts schon einen Aufstmand ausloesen wuerde - hier wird gemurrt - und dann bezahlt.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Jedenfalls wurde ich bei der JUH selbst als Aushilfe nach Tarifvertrag bezahlt (AVR-J; EG6/"Erfahrungsstufe"), d.h. ich bekam Zulagen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Lohnfortzahlung sowieso.
    Das war unterm Strich am Ende deutlich mehr als bei allen anderen Anbietern vor Ort.


    J.

  • In der Ausgabe 03/14 des Magazins Wohlfahrt Intern wurden die Gehälter der diversen Arbeitgeber im Ruhrgebiet verglichen. Am schlechtesten (was auch dargestellt werden sollte) schnitt der private Rettungsdienst Krankentransport Herzig GmbH ab. Gerade junge Arbeitnehmer in den niedrigen Entgeltstufen haben bei den Maltesern im Vergleich unter den HiOrg zwischen 200 bis 300 Euro brutto weniger im Monat. Fairerweise muss man erwähnen, dass auch das DRK in den niedrigen Entgeltstufen nicht viel besser dasteht. Klarer Sieger in der Eingangsstufe sind die Johanniter mit bis zu 300 Euro mehr. In den hohen (Erfahrung-)Entgeltstufen schneiden letztlich wieder die Malteser am besten ab. Die Frage jedoch ist, wie die Verteilung "alte" Mitarbeiter vs. "junge" Mitarbeiter in den Rettungsdiensten aussieht.


    Immer wieder interessant ist auch der Unterschied zwischen Rettungsassistent und Rettungssanitäter. Den geringsten Unterschied mit nicht ganz 100 Euro in der Eingangsstufe gibt es beim DRK, gefolgt von den Maltesern. Die deutlichste Spanne mit etwa 200 Euro Unterschied in der Eingangsstufe gibt es wiederum bei den Johannitern.


    Aus Urheberrechtlichen Gründen kann ich die Tabelle hier leider nicht einstellen.


    NACHTRAG: Unberücksichtigt sind bei meinen obigen Ausführungen weitere Punkte wie Arbeitszeit und Jahressonderzahlungen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich frage mich ernsthaft, wo die hier jetzt ziemlich penetrante Häme gegenüber den Maltis (übrigens auch gegenüber den dort noch beschäftigten Kollegen) her kommt. Fakt ist: Falck hat das günstigere Angebot gemacht und dieses in erster Linie durch niedrigere Gehälter für die eigenen Angestellten. Wer das ernsthaft aus Personalsicht als Fortschritt bezeichnet, sollte noch einmal genau darüber nachdenken.

  • Wo die Häme herkommt?
    Hast du den Bericht aus der Bistumszeitung gelesen?

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  • Mir ist wohl klar was eine Mitgliederzeitung ist.
    Aber das Gejammer ist mir zuviel - selbst für die Mitgliederpost.


    Das ist übrigens völlig unabhängig von der Organisation/Firma.
    Wäre bei Falck oder dem ASB nicht weniger grauslig.

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  • Ich verstehe überhaupt nicht, warum die Hilfsorganisationen oder die privaten Betreiber im Fokus stehen. Letztendlich ist es die Politik, die die Löhne macht und damit der Bürger.


    Eure Forderung ist überhaupt nicht nachzuvollziehen, dass der Betreiber eines Rettungsdienstes zu Gunsten seiner Mitarbeiter seinen Betrieb gefähren und wissentlich einen Verlust erwirtschaften soll. Ich habe lange genug bei mehreren HiOrg gearbeitet, um zu Wissen, dass die Vorstandsmitglieder dort auch keine fürstlichen Gehälter bekommen (verglichen mit ähnlicher Personalverantwortung in der Industrie) oder irgendjemand Geld im Keller versteckt. Die Organisation/Führung in vielen HiOrg ist leider immer noch schlecht und ausbaubar, aber Geld ist trotzdem nicht im Überfluss vorhanden, bzw. wird genutzt, um andere wohltätige Projekte zu finanzieren. Gewinn macht dort keiner, das geht alleine aus steuerlichen Gründen schon nicht (Wohlfahrtsorganisation).


    Letztendlich könnt nur ihr alleine für mehr Geld bei euch sorgen, indem ihr einfach für dieses Geld nicht mehr dort arbeitet und euer Streikrecht wahrnehmt oder den Betrieb wechselt. Aber solange sich immer noch genug Rettungsassistenten finden, die für das Geld arbeiten, wird das schwierig.


    Ich jammere auch den ganzen Tag run, dass ich nicht genug Geld für meine Arbeit bekomme. Und wenn mein AG mir nicht mehr Geld gibt, muss ich halt die Konsequenzen ziehen und wechseln.

  • Die Bezahlung in der Öl und Gasindustrie...

    Wie hoch ist denn dort die Anforderung an die Qualifikation der MA?


    Oder die Leistungsbereitsschaft?


    Oder Gefährdung des langfristigen Arbeitspotentials?


    ...verglichen mit einem Standardjob im Rettungsdienst, der nun mal immer noch "nur" eine dreijährige Ausbildung erfordert, bzw. eine zweijährige mit erneuter Prüfung?


    Dort steht nun mal Industrie und nicht Wohlfahrtsorganisation.

  • Der öffentliche Dienst ist da nicht zufällig mit im Vergleich? Wenn ich sehe wie viele Leute bei uns von den HiOrgs zum Kreis wechseln kann ich mir aber denken wer attraktiver ist...

  • Was der öffentliche Dienst zahlt, kann jeder einsehen (http://www.oeffentlicher-dienst.info). Hinzu kommen allerdings dauerhafte Zulagen wie die Wechselschicht, ggf. eine Sonderzulage für den Feuerwehrdienst und ggf. eine Sonderzulage für den Vollzungsdienst, man sollte neben dem Grundgehalt auch die Zulagen für Dienste zu ungünstigen Zeiten berücksichtigen. Ich kann nun nur den persönlichen Vergleich ziehen, aber im öffentlichen Dienst verdiene ich deutlich mehr und mache deutlich fröhlicher Nacht-, Wochenend- und Feiertagsdienst, obendrein übernehme ich gerne Dienste, die weniger als drei Tage in der Zukunft liegen und Überstunden aus dem Dienstbetrieb tun auch gar nicht mehr weh. Vorsichtig muss man übrigens zwischen Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes und einem an den öffentlichen Dienst angeglichenen Tarif unterscheiden. Meist sind dort einige Abstriche gemacht worden. Ich habe mir allerdings sagen lassen, dass das Einstiegsgehalt bei einigen großen Hiorg Tarifen angeblich geringfügig höher sein soll, aber nur bzgl. des Grundgehalts.


    Warum der Tarif soviel besser ist? Er betrifft auch Sparten, die die zuständige Gewerkschaft interessiert und nicht nur den Rettungsdienst.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!


  • Wenn ich mich richtig entsinne ist in der BRD ein RettAss immer noch ein RettAss....oder hat sich so viel verändert?
    :pfeif:



    Grüße aus PNG

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • der nun mal immer noch "nur" eine dreijährige Ausbildung erfordert, bzw. eine zweijährige mit erneuter Prüfung?


    Mhh ich wußte gar nicht das Bohrarbeiter überhaupt ein Ausbildungsberuf ist, mehr als eine angelernte Tätigkeit ohne Prüfung ist es nämlich nicht.