ZitatAlles anzeigenTablet-PC für jeden bayerischen Rettungswagen
München - Der Rettungsdienst in Bayern wird digital: Alle 1.500 Einsatzfahrzeuge bekommen einen Tablet-PC. Der soll Patientendaten, Diagnose und Messwerte direkt an die
Klinik weiterleitet und so wertvolle Zeit sparen.
Bislang läuft es nämlich so: Ein Notruf geht bei einer von 26 Leitstellen ein. Die informiert den Rettungswagen und die nächstgelegene Klink. Unterwegs füllen die Sanitäter Formulare mit drei Durchschlägen aus: Daten von Personalausweis oder Gesundheitskarte werden abgeschrieben und medizinische Maßnahmen notiert.
Im Klinikum wird ein Durchschlag überreicht und der Patient mit einem mündlichen Gespräch an das Personal in der Notaufnahme übergeben. Immer wieder kommt es dabei zu Missverständnissen, auch durch unleserliche Notizen.
Der Tablet-PC vereinfacht das Verfahren. Er navigiert den Rettungsdienst zur Unfallstelle. Im Fahrzeug wird die Gesundheitskarte eingelesen, der Ausweis abfotografiert.
Für die Diagnose bietet der Touchscreen eine Vorauswahl: Schmerzen, Bewusstlosigkeit – statt es auszuschreiben reicht ein Antippen.
Die gesammelten Daten werden von unterwegs als PDF in die Klink geschickt. Wann der Patient dort ankommen wird, ermittelt ein Tracking-System im Tablet, sodass die Experten beim Eintreffen des Rettungswagens bereit stehen können.
Alle relevanten Daten liegen schon vor – der Patient kann direkt auf die richtige Station gebracht und versorgt werden.
Mit einem Tablet-PC im eigentlichen Sinn hat das neue Lebensretter-Tool äußerlich kaum etwas gemein: Es ist schwer, ziemlich dick und hat einen schwarzen Henkel-Griff an der Seite. Dafür ist das Gerät sehr robust. Fällt es runter, passiert ihm nichts.
Rund 500 Geräte sind in Bayern bislang im Einsatz. Damit das Projekt flächendeckend funktioniert, müssen auch die Kliniken umrüsten – das haben bislang erst knapp 20 getan.
In München sollen die Tablet PCs im Herbst einsatzbereit sein.
Quelle: Abendzeitung
ZitatAlles anzeigenElektronische Patientendokumentation im Rettungsdienst
+++ Ob Herzinfarkt, Schlaganfall oder Verkehrsunfall: Wenn Menschen
verletzt sind oder in Lebensgefahr schweben, ist schnelle Hilfe gefragt.
Wählt man 112, gelangt der Notruf bei einer der 26 integrierten
Leitstellen in Bayern an. Dort wird die rasche Hilfe koordiniert. Bis
zum Eintreffen des Patienten im Krankenhaus vergeht jedoch wertvolle
Zeit. "Der neue unmittelbare elektronische Datenaustauch zwischen
Rettungsfahrzeug und Klinik spart Zeit und hilft Leben retten", betonte
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei der Vorstellung des neuen
Telematikprojektes. Bayernweit können damit die Daten der Patienten
sofort elektronisch in den 1.500 Rettungsdienstfahrzeugen gespeichert
und an die behandelnde Klinik weitergegeben werden. "Das ist optimal für
die Versorgung der Patienten, ein wahrer Fortschritt und Segen der
Technik", so der Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes Theo Zellner.
+++
Die elektronische Patientendokumentation auf Tablet PC's ist eine
Innovation, die man ohne Übertreibung als zukunftsweisend für den
Rettungsdienst in Bayern bezeichnen kann. Die bisherige Kommunikation
mittels Funk, persönlichem Gespräch und Papierdokumentation konnte
bislang zu Missverständnissen führen", so Herrmann weiter. Zellner: "Mit
den mobilen Tablet PC's können nun alle Daten in der Landrettung
einheitlich elektronisch erfasst werden. Angefangen von Patientendaten,
Vitalparametern bis zu logistischen Daten, über die Erfassung
medizinischer Maßnahmen bis hin zu Notfall- und Behandlungsprotokollen
wird der gesamte Daten und Informationsfluss vereinheitlicht und
verbessert." Mit dem Einsatz mobiler Informations- und
Kommunikationstechnologien könne die Geschwindigkeit und die Qualität
der Versorgung enorm erhöht werden. Herrmann: "Das neue Zauberwort
heißt: Telemedizin".
Quelle: Pressemeldung des STMI
Auf die Umsetzung und die Möglichkeiten des Systems bin ich persönlich gespannt. Was mich jedoch wundert, dass der Aspekt der Abrechnung (Datenerfassung und Übermittlung an die ZAST) in diesem System gar nicht erwähnt wird. Bislang wird hier bereits Mobidat mit Future Pads verwendet. Ich hoffe nicht, dass die Fahrzeuge zukünftig dann mit zwei Tablets parallel unterwegs sind, weil das neue System die Transporte nicht abrechnen kann.