Ich behaupte ja nicht, dass ich das anders sehe...
-
-
Ich kann mich nur wiederholen: Wenn man sich das nicht mehr leisten kann oder will, muss man halt auch in NRW Feuerwehr (Brandschutz) und Notfallrettung personell (nicht unbedingt organisatorisch) trennen.
Aus Steuerzahlersicht wäre das vermutlich zu begrüßen, genau mit deinerArgumentation.Kannst du das etwas näher erläutern, mich interessiert, was da aus Steuerzahlersicht besser wäre.
Kleines Denkspiel, bitte korrigieren wenn ich falsch liege.An Tag X geben alle Feuerwehren in NRW die Arbeit im RD auf. Damit entfällt die komplette Infrastruktur. In allen Städten und Kreisen wird durch die HiOrgs/Kreise/Private gebaut und angeschafft.
Möglicherweise über Jahrzehnte abgeschrieben. Was wird dadurch jetzt besser?
Warum nicht weiternutzen was schon seit Jahrzehnten funktioniert? -
Ich trau mich schon fast gar nicht zu fragen:
Aber weiß wer ob es im Rahmen der Planungen für ein neues RettG NRW auch schon etwas analog was aktuelles zum "Ministerialblatt für das Land Nordrhein - Westfalen - Fortbildung des nichtärztlichen Personals in der Notfallrettung und im Krankentransport" (*klick*) geben soll bzw. wird?
-
Kannst du das etwas näher erläutern, mich interessiert, was da aus Steuerzahlersicht besser wäre.
Kleines Denkspiel, bitte korrigieren wenn ich falsch liege.An Tag X geben alle Feuerwehren in NRW die Arbeit im RD auf. Damit entfällt die komplette Infrastruktur. In allen Städten und Kreisen wird durch die HiOrgs/Kreise/Private gebaut und angeschafft.
Möglicherweise über Jahrzehnte abgeschrieben. Was wird dadurch jetzt besser?
Warum nicht weiternutzen was schon seit Jahrzehnten funktioniert?Ich schrieb ja: personell trennen, nicht organisatorisch.
Das heißt einfach, dass nicht jeder Feuerwehrbeamte alles können muss. Die einen machen Feuerwehr, die anderen machen Rettungsdienst. Alle sind für ihren jeweiligen Bereich qualifiziert, von mir aus mit einer Schnittmenge.
Man spart Geld, wenn nicht jeder Feuerwehrmann fünf Jahre lang ausgebildet werden muss.Aber das habe ich ja schon öfter geschrieben.
-
NRW - Das heilige Land der Floriansjünger ...
-
Das heißt einfach, dass nicht jeder Feuerwehrbeamte alles können muss. Die einen machen Feuerwehr, die anderen machen Rettungsdienst. Alle sind für ihren jeweiligen Bereich qualifiziert, von mir aus mit einer Schnittmenge.
Jetzt kommt aber gleich das Argument, wie praktisch das ist, beim MANV auf jedem LF 9 RettAss sitzen zu haben...
-
Jetzt kommt aber gleich das Argument, wie praktisch das ist, beim MANV auf jedem LF 9 RettAss sitzen zu haben...
Da tun es auch 8 RS und abgesehen davon hat die FW da vielleicht auch andere Sachen zu tun... -
Da tun es auch 8 RS und abgesehen davon hat die FW da vielleicht auch andere Sachen zu tun...
Sehe ich ja auch so.
Natürlich ist es praktisch, wenn möglichst viele Feuerwehr'ler auch medizinisch angehaucht sind, für eine Erstversorgung sind aber RS mehr als ausreichend - und wenn man dann noch die von Jörg angesprochene Schnittmenge dazurechnet, sind ja trotzdem noch die ein oder anderen RettAss/später NFS auf den LFs zu finden. -
Andere Bundesländer - wie bspw. SH - haben das Problem einfach nicht in dem Maße. Kiel und Lübeck, das dürften schon alle Wehren gewesen sein. Die 50 Leutchens fallen da wenig ins Gewicht.
Autsch, das tut jetzt aber weh! Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster. S-H ist aber das Land der kommunalen RDs, nicht der BFen, da hast du recht. SH arbeitet aber bei allen BFen sehr stark mit Angestellten.Gegenbeispiel Hamburg: 2500 Berufsfeuerwehrleute, davon dürfte ca. 200 wegen ihrer Dienstebene rausfallen und eben wie du auch sagtest einige, weil sie nicht mehr fahren / es sich nicht mehr lohnt. Dagegen stehen ca. 115 RTW / 10 NEF und eine Hand voll RD Spezialfahrzeuge. Und welch Wunder, dort geht es. Man bildet bereits zum NotSan weiter. Und dagegen ist Köln jetzt ne kleine Nummer... Aber insgesamt ist der Kostenpunkt in NRW natürlich schon erheblich, wenn das bei den hauptamtlichen Wehren auch so aussieht.
Ansonsten sehe ich es wie Jörg, ich glaube auf lange Sicht werden es sich nur noch ausgewählte Feuerwehren leisten können und wollen, ihr Personal für alles zu qualifizieren. Die weißen Abteilungen innerhalb der Feuerwehren werden wohl wachsen. Da die Konzepte überwiegend gut funktionieren und mit die besten Arbeitsbedingungen im RD überhaupt bieten, sehe ich das recht positiv. Um die Synergieeffekte, die ja auch abseits des MAnVs erheblich sind, nicht zu verlieren, darf man die Schnittmenge halt nicht zu klein wählen. Allerdings denke ich schon, dass die meisten Feuerwehren da noch einiges Wasser die Elbe runter fließen lassen werden, ehe man das umsetzt.
-
Ich wusste doch, dass ich das dem Horst schon einmal erläutert hatte. Und siehe da - es war in DIESEM Thread:
Mit der Aussage würde ich absolut mitgehen. Beide Aspekte sind nicht zu unterschätzen. Die Ausbildungssituation (und alles, was dazugehört) wird sich für zukünftige angehende Rettungsdienstler erheblich verbessern, somit auch der Anreiz, überhaupt eine Tätigkeit im Rettungsdienst anzustreben. Der Beruf wird nun möglicherweise auch für junge Leute attraktiv (oder gerät überhaupt in deren Wahrnehmungsspektrum), die davor nichts mit Feuerwehr oder Hilfsorganisationen zu tun hatten. Allein darin liegt meiner Meinung nach eine erhebliche Aufwertung.
Dass das NotSanGesetz handwerklich relativ schlampig konstruiert ist und noch viele Baustellen bereithält - unbestritten. Allerdings hilft es jetzt kaum, sich darauf zu beschränken, darüber zu lamentieren. Man kann - und muss geradezu - diese Situation auch dazu nutzen, weiterhin an der Umsetzung mitzugestalten. NRW hält sich da (aus meiner bescheidenen Perspektive) im Ländervergleich noch ziemlich zurück bzw. bremst eher.
Das NotSanGesetz durch einen Berg von Ausnahmeregelungen auszuhöhlen, sollte da meines Erachtens nicht der Weg sein. Damit komme ich zum nächsten Absatz:
Dann muss man halt mal umdenken. Auch eine Berufsfeuerwehr muss nicht ausschließlich aus "eierlegenden Wollmilchsäuen" bestehen. Ich habe kein Problem damit, wenn die Trägerschaft und Organisation des Rettungsdienstes bei der Feuerwehr liegt, das hat durchaus Vorteile (speziell im Vergleich zur organisatorischen Entropie in meinem Heimatland Ba-Wü...). Das bedeutet aber doch nicht, dass jeder Mitarbeiter in jedem Bereich eingesetzt werden muss. Man kann doch einen Teil des Personals mit Schwerpunkt Brandschutz ausbilden (Brandmeister + RS) und einen anderen Teil des Personals mit Schwerpunkt Rettungsdienst (NotSan). Um Bedarfsspitzen auszugleichen und flexibel zu sein, könnte man ja von mir aus ein paar "Allrounder" (max. 20% der Belegschaft) qualifizieren, die alles können. Ob die alle Beamte sein müssen, steht nochmal auf einem anderen Blatt.
Da ist also keine Rücknahme des NotSanGesetzes erforderlich, sondern vielleicht ein Mentalitätswechsel. Das sage ich übrigens auch als Steuerzahler.
Das reduziert die Thematik für meinen Geschmack viel zu sehr auf den Aspekt der "erweiterten Kompetenzen". Das ist sicher EIN wichtiger Aspekt, aber meiner Meinung nach nicht der, der die ganze Gesetzesnovelle ausmacht. Durch eine dreijährige Ausbildung, die vernünftig strukturiert ist, wird der zukünftige Notfallsanitäter per se wesentlich besser qualifiziert sein als der bisherige Rettungsassistent. Einfach, weil er die Chance hat, sein Handwerk länger und tiefergehend zu erlernen. Seine Qualifikation wird regelmäßig auf einer breiteren Grundlage stehen. Damit wird er zum Beispiel auch entscheidungssicherer werden, wenns einmal "um die Wurst geht".
Der "Unsicherheitsfaktor ÄLRD" stört mich auch (das habe ich hier oft genug erläutert), aber er ist für mich nicht der entscheidende Knackpunkt bei der Frage, ob sich der Beruf weiterentwickelt oder nicht. Das wird er.Viel wichtiger finde ich im Moment die Frage der Finanzierung. Diese muss endlich durch- und umgesetzt werden, damit die Ausbildungen *endlich* regelhaft und in der Fläche beginnen können, sonst bekommen wir absehbar ein ganz anderes Problem, nämlich LEERE Beifahrersitze.
Der richtige Weg dahin ist aber nicht, dass sich die Leistungserbringer jetzt monatelang gegenseitig ins Knie schießen und mit Ausnahmeforderungen überbieten. NEIN! Man muss an einem Strang ziehen und mithilfe des Gesetzgebers endlich die Kostenträger in die Pflicht nehmen, die Finanzierung der Ausbildung sicherzustellen. Und nicht erst 2017 oder 2020 oder 2025. Die Lehrgänge müssen endlich anlaufen.
Und so problematisch ich es finde, dass verschiedene Schulen jetzt irgendwelche Schlupflochkurse ins Leben rufen und Ausbildungswege improvisieren: Schöner wäre es, wenn sie die Möglichkeit (und Planungssicherheit) hätten, endlich voll in die Regelausbildung einzusteigen. Dass sie das nicht auf eigenes finanzielles Risiko tun, ist auch klar...J.
-
Na bei Neun Seiten Text kann einem das schonmal durchgehen.. Wer merkt sich schon mit wem er was wann irgendwann mal besprochen hat.
Im Bezug auf das NotSanG habe ich mir in der letzten Zeit den Mund schon so oft fuselig geredet. Es ist und bleibt in meinen Augen die größte Lachnummer seit der Adelung von RS zu RA. -
Ich schließe mich ganz deiner Meinung an Johannes.
Vielleicht stellen viele Kommunen auch im RD auf Angestellte um. Ganz so wie Jörg es beschreibt habe ich es aus Planungen der BF Münster gehört. Aber das war nichts offizielles mehr Gedankenspiele einiger sehr engagierten RDler der BF (aus allen Positionen/Verantwortlichen)
Ich denke die RD Fortbildung wird sich zwingend ändern (müssen) damit die zukünftigen NFS ihre Skills aufrecherhalten können. Ob dies über das RettD Gesetz oder Erlässe/Verordnungen geschieht weiß ich nicht.
Gesendet von iPad mit Tapatalk
-
Jetzt kommt aber gleich das Argument, wie praktisch das ist, beim MANV auf jedem LF 9 RettAss sitzen zu haben...Welche BF hat denn noch echte Löschgruppenfahrzeuge mit -/1/8/9 ?
-
Ich kenne keine BF in NRW die ihre BFler nicht auch zu RettAss ausgebildet hat und in NRW ist die Feuerwehr, so sie hauptamtlich ist verpflichtet im RD mitzumachen. Rechne mal allein Köln. Da hast du mal geschätzte 1.000 Wehrleute. Gut, ein paar fahren nicht (mehr) und ein paar sind vielleicht auch so alt, dass sie den RettAss nicht mehr machen brauchten und für ein paar lohnt sich auch nicht mehr die zum NFS zu machen.
Die Kassen haben ja immer schon Probleme damit gehabt FW-RTWs zu bezahlen, da dies ja irgendwo auch eine Querfinanzierung ist. (...)Wie lange wirkt denn der durchschnittliche BFler am Rettungsdienst mit, und wie lange der durchschnittliche Angestellte irgendeiner HiOrg? Und wie ist bei beiden Institutionen der Anteil der Teilzeitkräfte? Sorry, aber einfach zu sagen, die Feuerwehr braucht doppelt so viele Leute um den RTW zu besetzen ist einfach eine Milchmädchenrechnung.
Ach ja: Ich bin für eine Spezialisierung auf weißen oder blauen Dienst, aber ich würde mir (für die Mitarbeiter!) wünschen, dass die RTW-Besatzung auch in Zukunft aus Beamten besteht.
-
Ich weiß leider nciht ganz worauf du hinaus willst, sorry. Ich hab nie gesagt, dass die FW mehr Leute BRAUCHT, nur dass sie sie HAT.
-
Welche BF hat denn noch echte Löschgruppenfahrzeuge mit -/1/8/9 ?
Wenn der Löschzug der Berufsfeuerwehr durch ein Löschgruppenfahrzeug der freiwilligen Feuerwehr ergänzt wird... :biggrin_1: Aber der Standard-LöschZUG einer BF besteht i.d.R. ja auch "nur" aus 10 bis 14 Mann. Hier und da immer etwas unterscheidlich, kommt aber so pi mal Daumen hin.
[/offtopic]
-
Wichtig ist dass die Fensterplätze besetzt sind...
-
Ich weiß leider nciht ganz worauf du hinaus willst, sorry. Ich hab nie gesagt, dass die FW mehr Leute BRAUCHT, nur dass sie sie HAT.
Gut, was aber auch an weiteren Aufgaben liegt, die die Feuerwehr noch so nebenbei macht (z.B. löschen). Ist natürlich klar, dass insgesamt mehr Feuerwehrfuzzies gibt wie HiOrg-Fuzzies.
Gruß
-
Ach ja: Ich bin für eine Spezialisierung auf weißen oder blauen Dienst, aber ich würde mir (für die Mitarbeiter!) wünschen, dass die RTW-Besatzung auch in Zukunft aus Beamten besteht.
Nein sagen würde ich auch nicht, grundsätzlich wäre ich aber auch schon mit einem Angestelltenverhältnis mit einer vernünftigen Eingruppierungsgruppe plus Einsatzdienststatus glücklich, damit der Angestellte mit 62 in Rente gehen kann. Aber das haben wir ja bereits mehrmals angesprochen. Um den Einsatzdienststatus durchzuboxen müssten sich VerDi und die Berufsverbände sich das auf die Fahne schreiben. Fände ich für die Entwicklung des Berufsbildes nicht unwichtig!
Gruß
-
Ist das am Ende der Liste wirklich so? Teilzeitkräfte, Aushilfen, Verwaltungsapparat der nur noch theoretisch fährt, regional im schlimmsten Fall auch noch das Ehrenamt... Wo sind es am Ende unterm Strich wirklich mehr Leute? All dies gibt es bei den (nördlichen) Berufsfeuerwehren bedeutend seltener als bei den HiOrgs.