Liebes Forum,
gerade da sich hier viele erfahrene
Rettungsdienstler und Notärzte aufhalten, hoffe ich mit meinem
Problem hier einige Ratschläge zu bekommen. Zur mir sei gesagt, dass
ich Assistenzarzt in der Inneren Medizin am Ende des 2.
Weiterbildungsjahres bin und mir nun am überlegen bin, die
Zusatzbezeichnung Notfallmedizin zu absolvieren, da unsere Abteilung
abwechselnd mit der Anästhesie ein städtisches NEF (2300 Einsätze
pro Jahr, eine Autobahn im Einsatzgebiet) besetzt. Im Allgemeinen habe ich schon seit dem
Studium ein großes Interesse an der Notfallmedizin, hatte mich nach
dem PJ aber aufgrund der vielen diagnostischen und therapeutischen
Möglichkeiten trotzdem für die Innere Medizin (und nicht die
Anästhesie) als Fachgebiet entschieden.
Obwohl einige meiner internistischen
Kollegen NEF fahren, bin ich mir unsicher, inwiefern man als
Internist gerade bei den schwerwiegenden chirurgischen Einsätzen
(Polytrauma) und den Einsätzen, in denen eine Atemwegssicherung mit
Intubation (bei Kindern oder Erwachsenen) notwendig ist, wirklich
qualifizierte Arbeit leisten kann. Aus diesem Grund überlege ich
nun, ob für mich als internistisch tätigem Arzt die Arbeit als
Notarzt wirklich Sinn macht.
Durch unzählige Dienste in einer
internistischen Notaufnahme fühle ich mich in Bezug auf die (im
Rettungsdienst natürlich am häufigsten aufkommenden)
internistischen Einsätze eigentlich gut vorbereitet. Zusätzlich
rotiere ich als nächstes noch für 6 Monate auf die internistische
ITS und hoffe da dann gerade auch die Kenntnisse im
Kreislaufmanagement weiter vertiefen zu können. Wirklich Sorgen
macht mir wie oben angedeutet vor allem das Intubieren. Auf unserer
ITS, die wir ansonsten internistisch autark versorgen, wird für
Intubationen ausnahmslos ein Anästhesist geholt. Leider gibt es auch nicht die
Möglichkeit, im OP Intubationen zu erlernen, da der Chefarzt der
Anästhesie großer Anhänger von Larynxmasken und
Regionalanästhesien ist und die ausbildenden Oberärzte schon
Probleme haben, ihren eigenen Assistenzärzten ausreichend
Intubationspraxis zu ermöglichen.
Vorerfahrungen im Bereich von
Maskenbeatmung und Intubation habe ich aus 2 Monaten Famulatur und 4
Monaten PJ, in denen ich zusammen vielleicht 250 Intubationen unter
Aufsicht gemacht habe, wobei die letzte Intubation fast 3 Jahre her
ist. Mir ist auch schon mal in den Sinn gekommen, für ein Jahr in
die Anästhesie eines anderen Krankenhauses zu wechseln. Nun ist
meine aktuelle Weiterbildungsstelle eigentlich (für internistische
Verhältnisse) sehr gut organisiert und entsprechend unter
Absolventen recht beliebt, sodass ich sie wenn möglich nicht
aufgeben möchte.
Nun würde ich gerne um Eure Meinung
bitten. Welche Erfahrungen habt ihr mit internistischen Notärzten?
Ist man als Internist für die Tätigkeit Notarzt geeignet? Wie kann
man am besten Erfahrungen im Bereich der Atemwegssicherung sammeln?
Eigentlich würde mich eine Tätigkeit im Rettungsdienst sehr reizen
(und war eigentlich schon immer ein Ziel), möchte aber eben auch
nicht meine eigenen Kompetenzen überschreiten.
Dankeschön für jegliche Kommentare.