Auf dem Weg zum Einsatz geblitzt: Bußgeld und Fahrverbot für Feuerwehrmann


  • Aber wir sprechen hier ja von Sekunden, nicht von Minuten.

    Klar, Minuten sollten es nicht sein. Aber je nachdem wie viele Kräfte alarmiert werden dauert es eben schon was länger. Ich stand mal zufällig bei einem größeren Alarm neben unserem A-Dienst, das war echt beeindruckend, wie lange es gedauert hat, bis nach seinem Melder auch die ganzen FF-Melder alarmiert haben.

  • Bei der "digitalen" Alarmierung im POCSAG-System muss der Alarm durch den Digitalen Alarmgeber (DAG), der Flaschhals im System, und geht dann zum Master-DAU (DAU = Digitaler Alarmumsetzer; Master = 1. Sendemast, der im Schneeballprinzip den Alarm an andere DAU´s weiter gibt). Es ist u.a. davon abhängig, wie viele Daten übertragen werden müssen. Je mehr auf dem DME drauf steht, je länger dauert die Sendung des Alarms. Gibt auch noch einige andere technische Dinge, wie die BAUD-Rate, oder auch z.B., wie weit der Empfänger des Alarms vom Master-DAU entfernt ist. Zusätzlich werden Prioritäten bei der POCSAG-Alarmierung vergeben, so das bei zwei Alarmen auf einmal im DAG eine Art Triage gemacht wird, und der Krankentransport kurz warten muss, damit der Notfalleinsatz zuerst in die Luft entlassen wird.


    Es gibt Systeme, die zuerst einen reinen "Nur-Ton-Alarm", also ohne Text, senden. Damit ist eine schnelle Alarmierung gewährleistet. Danach folgt der Text zum Alarm, der aufgrund der Daten länger braucht.


    Ich musste vor, ich glaube 12 Jahre ist es nun her, einen "Flughafen Hauptalarm Stufe 3 + MANV 3" mit machen. Der T-Mobile-Alarmruf war 8 Minuten (!) vor dem DME da. Hier war das Problem des Flaschenhals, da zig dutzende RIC ausgelöst werden müssen. Warum man nicht einfach bestimmte Dinge konzentriert, die RIC-Kapazitäten geben es locker her, um z.B. eine gesamte Stadt/Gemeinde mit nur einem (1) RIC alarmieren zu können, nicht umsetzt, verstehe ich nicht. Immer schön jede Ortswehr einzeln, jede Führungskraft einzeln, die ELW-Gruppe da und hier, Pressesprecher hier und da, bla bla blupp. Völlig bescheuert. Aber ich bin sicher, dass sich die FF-Gemeindeführer, die sich ja AAO und RIC-Belegungen ausdenken, sich was dabei gedacht haben, was die Leitstelle dann umsetzen MUSS. Ich habe da volles (Fach-)Vertrauen...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • ...Warum man nicht einfach bestimmte Dinge konzentriert, die RIC-Kapazitäten geben es locker her, um z.B. eine gesamte Stadt/Gemeinde mit nur einem (1) RIC alarmieren zu können, nicht umsetzt, verstehe ich nicht. Immer schön jede Ortswehr einzeln, jede Führungskraft einzeln, die ELW-Gruppe da und hier, Pressesprecher hier und da, bla bla blupp. Völlig bescheuert. Aber ich bin sicher, dass sich die FF-Gemeindeführer, die sich ja AAO und RIC-Belegungen ausdenken, sich was dabei gedacht haben, was die Leitstelle dann umsetzen MUSS. Ich habe da volles (Fach-)Vertrauen...


    Das hab ich auch nie verstanden. Ich war vor ca. 1 1/2 Jahren der dritte RTW bei einem bestätigten Brand im Altenheim mit initial schon 10 Betroffenen beim ersten Notruf. Unser Navi im RTW hatte den Alarm schon, da der über eine schnöde SIM-Karte die Daten erhält und das piepsen welches wir durch reinen Zufall gehört haben ließ uns schon mal aufsatteln. Der Melder ging mndestens 4 Minuten später erst auf. Ist ja auch klar, wenn es keine MANV-Schleife gibt oder eine Vollalarm-Schleife der Ortswehr, sondern jede HiOrg, jede Löschgruppe, jede Sondereinheit und Co. da alarmiert werden muss.
    Dieses Jahr ist in unserer Block-Fobi das Thema "MANV aus Sicht der Leitstelle" dabei. Da ist den Disponenten beim Vorbereiten des Unterrichts wieder deutlich geworden was der PC da alles rausschmeißt und das dies dringend zusammengefasst werden muss.

  • Erinnert irgendwie ein bisschen an die gute alte Analogalarmierung, am besten noch mit Sirenenton am Ende, wo auch alles schön nacheinander abgearbeitet wurde.

  • Der Unterschied bei der Alarmierung zwischen FME und DME ist ja auch sehr viel kleiner als man zumeist glaubt.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • [...]wieder deutlich geworden was der PC da alles rausschmeißt und das dies dringend zusammengefasst werden muss.

    Und das liegt für bestimmte Teile leider nicht in der Hand der Leitstelle. AAO und RIC liegt (hier) in den Händen der Ortsfürsten. Und denen ist die Leitstelle oder der Rettungsdienst, der ja zwingend mit Einzel-RIC alarmiert werden muss, egal. Mein Feuer - Dein Feuer. Das bemerkt man schon daran, dass jede Stadt und Gemeinde andere Dinge "benennt", obwohl das Stichwort für 1x Gruppe oder 1x Zug gleich ist. Da gibt es den Dienstzug_Tag (oder Nacht), wo anders heißt das dann Hauptalarm_3 (oder so, obwohl das mit dem Flughafen nix zu tun hat), die anderen sagen Dienstgruppe_5 dazu, weil die Gruppe 5 für Feuer steht, da die Gruppe 3 für technische Hilfe ist, mit den eigentlichen DienstGRUPPEN nichts zu tun hat. Und wehe da funzt irgendwas mal nicht...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Der Unterschied bei der Alarmierung zwischen FME und DME ist ja auch sehr viel kleiner als man zumeist glaubt.

    Das stimmt. "Digital" ist ja eher Semi-Digital. Das POCSAG-System nutzt ja regelhaft das 2-Meter-Band dafür. Manchmal auch das 70cm-Band. Und das ist hat analog (und einfach zu stören).

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich dachte immer, Bänder sind bestimmte Frequenzbereiche und somit weder digital noch analog. Lediglich die versendete Information kann doch analog oder digital sein. Korrigiert mich, wenn ich was falsches sage...


    Aber zurück zum Thema:


    Ich finde es schon berechtigt, dass der §35 StVO - je nach örtlicher Gegebenheit - auch genutzt werden kann. Es steht ja schließlich nicht drin, dass gerast werden soll wie der Henker. Ich denke, ein Fahrsicherheitstraining für FF-Angehörige und eine sinnvolle Alarmierung (Stichwort Ölspur) würde schon einiges an Spannungen und gefährlichen Situationen herausnehmen.

  • Ich musste vor, ich glaube 12 Jahre ist es nun her, einen "Flughafen Hauptalarm Stufe 3 + MANV 3" mit machen. Der T-Mobile-Alarmruf war 8 Minuten (!) vor dem DME da.


    Unser Kreis hat die 4 ManV-Stufen einer RIC mit allen SubRICs zugeordnet - Diese eine RIC ist kreisweit gültig. Da ist der DAU schnell wieder frei.

  • Ich dachte immer, Bänder sind bestimmte Frequenzbereiche und somit weder digital noch analog. Lediglich die versendete Information kann doch analog oder digital sein. Korrigiert mich, wenn ich was falsches sage...


    Da hast du technisch durchaus recht, wenn jedoch von (8m),4m-,2m-,70cm-Funk gesprochen wird ist idR der analoge BOS-Fuink gemeint. Da TETRA ist nunmal TETRA im Sprachgebrauch auch wenn das im oberen 70cm-Band funkt (wenn Ich das gerade richtig im Kopf habe).


    @Harris & Monchi
    Der Gedankengang dahinter (Logik will Ich das nicht nennen) ist der Flaschenhals auf Empfängerseite, den auf den DME passen nunmal nur so und soviele RIC's


    Da braucht man dann die RIC als OrtSBM (falls die Lst einen direkt alarmiert)
    die RIC für den Presseprecher (muss ja nen Grund haben das der alarmiert wird und Ich nicht)
    die RIC für

    • den KdoW
    • das LF
    • den MTW

    geht ja nicht das eins meiner Fhz. Alarmiert wird ohne das Ich davon weiß
    eine RIC für die AGT's falls man nachalarmieren muss.
    eine RIC für die Gruppenführer
    eine RIC für die BSW
    dann noch ein paar RIC aus der Nachbarschaft, weil die eh immer unterstützt
    Und Zack ist der DME voll, weil der Stadtkrämer ja nicht die DME mit 64 RIC's beschaffen wollte.
    Da ist dann auch kein Platz für den Wehr-/Kreis-/sonstwas Alarm ;)

  • Gut, dann müsste man konsequenterweise sagen: Wir alarmieren nur noch per Sirene! Basta. :biggrin_1:

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  • Super-OT:
    Faceb**k, Sk*pe und G**gle Maps. Abgesehen von der Datensicherheit wäre die Alarmierung(-sgeschwindigkeit) und Wegstreckenfindung schnell und effektiv. Und Gruppen kann man da auch schalten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier ein Ironie-Symbol machen soll. Für diese Firmen sind reduzierte oder verzögerte Datenströme pures, verlorenes Geld. Manchmal frage ich mich, ob wir uns nicht mit der Technik und dem berechtigten, aber manchmal hinderlichen Datenschutz ein Bein stellen. Sequenzielle Alarmierung und -wie von Harris angesprochen- Verzögerungen in Abhängigkeit des zu übertragenden Datenvolumens- gehören meiner Meinung nach in letzte Jahrtausend.
    Naja, wollte mir nur mal Luft machen. Sorry, wenn ich Euch damit belästigt habe. Aber Danke für´s Ertragen.

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

  • Das ist gar nicht mal dumm...
    Aus genau den oben genannten Gründen werden bsw in Frankfurt die ehrenamtlichen mit Piepser und t-mobile Alarmruf UND WhatsApp alarmiert. Das letztere funzt am schnellsten.
    Nein ich wohne nicht mehr in Frankfurt.

  • Erinnert irgendwie ein bisschen an die gute alte Analogalarmierung, am besten noch mit Sirenenton am Ende, wo auch alles schön nacheinander abgearbeitet wurde.


    Da allerdings gab es durchaus verschiedene Schleifen - entweder Einzelruf für die Führungskräfte zusätzlich zur Schleife (was immerhin deren Einzelalarmierung spart) oder auch mehrere verschieden große Schleifen. Das ist immerhin ein Fortschritt.

  • Aus genau den oben genannten Gründen werden bsw in Frankfurt die ehrenamtlichen mit Piepser und t-mobile Alarmruf UND WhatsApp alarmiert. Das letztere funzt am schnellsten.


    Was hat denn der zuständige Datenschutzbeauftragte gesagt, als man ihm dieses Konzept vor der Einführung vorgestellt hat? (Soweit dabei mehr Daten als "ALAAAARRRRRM!" übertragen werden ...)

  • Was hat denn der zuständige Datenschutzbeauftragte gesagt, als man ihm dieses Konzept vor der Einführung vorgestellt hat? (Soweit dabei mehr Daten als "ALAAAARRRRRM!" übertragen werden ...)


    Was WhatsApp betrifft habe ich mich das tatsächlich auch schon gefragt. Beim T-Mobile Alarmruf mache ich mir da keine Gedanken, da Alarme und Alarm-SMS i.d.R. nicht so einfach abgefangen werden können. Zu mindestens nicht so einfach wie das bei der POCSAG-Alarmierung möglich ist.


    Gruß

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  • Was hat denn der zuständige Datenschutzbeauftragte gesagt, als man ihm dieses Konzept vor der Einführung vorgestellt hat? (Soweit dabei mehr Daten als "ALAAAARRRRRM!" übertragen werden ...)

    Was sollte den der Datenschutzbeauftragte an: (SEG-/KatS-)[Voll-]Alarm für die [Teil-]Einheit XYZ. Hier bei Bedarf Anfahrtshinweis einfügen auszusetzen haben ?

  • Was sollte den der Datenschutzbeauftragte an: (SEG-/KatS-)[Voll-]Alarm für die [Teil-]Einheit XYZ. Hier bei Bedarf Anfahrtshinweis einfügen auszusetzen haben ?


    Nichts, wenn den wirklich nur eine reine Alarminfo übertragen wird. Das finde ich, auch für den DME, völlig ausreichend. Eine alphanumerische Alarmierung sollte auf den Rettungsdienst sowie auf Führungskräfte beschränkt sein. Ich weiß, gerade im FF/KatS/SEG-Bereich gibt es Einsätze, die nicht so dringend sind, der Arbeitnehmer sich bei der kompletten Kenntnis einer Alarmierung überlegen kann ob er seinen Arbeitsplatz verlässt und damit die Nerven des AG strapaziert oder lieber weiter malocht. Aber man sollte sich dann besser auch überlegen, ob das abstreuen und aufnehmen einer Ölspur zwingend durch die freiwillige Feuerwehr abgearbeitet werden muss? Dafür gibt es Bauhöfe und Straßenmeisterein. Und auch Spezialfirmen.


    Im übrigen ist es überlegenswert, ob eine Alarmierung über Whatsapp o.ä. so sinnvoll ist? Man sollte es für nicht mehr als einen sekundären Alarmierungsweg nutzen. So war z.B. auch der T-Mobile-Alarmruf gestartet, als zweiter Alarmierungsweg. Ein FF-Kamerad einer kleinen Dorffeuerwehr mit dem Namen Sorsum, der derzeit bei der Telekom arbeitete, hatte die zündene Idee für diese Technik. Zusammen mit meiner damaligen Kreisleitstelle wurde das umgesetzt. Und es funktionierte sehr gut. Selbst die Leitstelle hatte per Email schnell eine Rückmeldung wie viele Einsatzkräfte auf die Alarmierung reagiert haben. Für meine Ex-SEG/KatS-Einheit habe ich das System auch durchsetzen können. Ob sie es heute noch nutzen weiß ich jedoch nicht mehr. Ich glaube aber nicht.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Alarmruf spart vor allem die Anschaffung teurer DMEs. Das Handy hat man eh immer dabei und man kann man auch alarmiert werden, wenn man nicht innerhalb des entsprechenden Alarmierungsnetztes sich befindet.


    Allerdings könnte T-Mobile mal Administrierung etwas überarbeiten. Das ist teilweise doch recht oldschool und umständlich.

  • Es ist jedoch als zusätzliches Alarmierungsmittel entwickelt worden. Was ist, wenn das Handynetz ausfällt? Aber die wichtigste Frage ist eher die hier: Warum ist es wichtig jemanden ausserhalb eines Alarmierungsnetzes erreichen zu können, wenn er meilenweit von seiner Einheit entfernt ist? Abgesehen von "Funklöchern"...

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