6 Ehrenamtlich (darunter 4 Rentner) entlasten Notärzte des Lambrechter NEF, beim Transport zwischen den Einsätzen

  • Nein müssen wir nicht . Aber ich hab genug Erfahrung mit einem solchen System, dass ich sagen kann das es nicht mehr zeitgemäß ist bzw auf Dauer die Qualität leidet. Entweder das NEF ist ein NEF und entsprechend besetzt oder man lässt es bleiben. Alles andere mag als Übergangslösung gehen aber mehr auch nicht.

  • Insbesondere im ländlichen Bereich muss man auf die Ressourcen zurückgreifen, die da sind. Und das sind nunmal niedergelassene Ärzte. Die Krankenhausdichte nimmt ab, die Stellen sind nicht besetzt und die Anhebung des Mindeststandards für die Führung des Titels Notarzt fehlt der Nachwuchs, denn das ist nichtmehr so eben nebenbei gemacht.


    Was bleibt als Alternative?
    -eingekaufte Börsennotärzte? (teuer, keine Ortkenntnis, auch hier gibt es Licht und Schatten)
    -paramedizinischer Rettungsdienst (ausreichend diskutiert)
    -niedergelassene Ärzte (Routine, Ortskenntnis, hohe Verfügbarkeit, aber wenn es hart auf hart kommt...)


    Was spricht denn so groß gegen ein System, dass niedergelassene als Notärzte einbindet? Für das Alltagsgeschäft ist ein Allgemeinmediziner oder Internist doch genau der richtige Facharzt.
    Für alles besondere (in solch einem Gebiet sich eine niedrige zweistellige Anzahl an Fällen pro Jahr) kann man entsprechendes Know-How sicher einfliegen.

  • Meinetwegen nicht.


    Blinky, fahr mal etwas runter. Ich kenne die Arbeit von Hausärzten gut, und habe großen Respekt vor ihrer Arbeit.


    Ich habe zu keinem Zeitpunkt gesagt, dass niedergelassene NA schlecht oder schlechter Arbeiten. Also mal etwas beruhigen.


    Ich frage mich aber schon, wieso Routine und Klinische Erfahrung durch nix zu ersetzen ist in manchen Diskussionen. Und nun soll das überhaupt kein Problem sein. Das erscheint mir eben merkwürdig.


    Es wär schön, wenn wir das jetzt ohne Anfeindungen fortführen können. Es ist echt zu kotzen in diesem Forum...



    Sent from my iPhone

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Ich habe zu keinem Zeitpunkt gesagt, dass niedergelassene NA schlecht oder schlechter Arbeiten. Also mal etwas beruhigen.

    Und wie effektiv ist ein Notarzt der nicht mehr in der Klinik tätig ist, und wenige Einsätze im Monat hat?


    Vielleicht gibt's in Lambrecht ja ein NA Team die monatliche Trainings machen, ihre Protokolle auswerten lassen, und immer wieder in die Anästhesie rotieren. Aber wenn nicht, dann ist das vielleicht auch nur ein Notarzt mehr für die Statistik, nicht für den Patienten.Pardon, aber rot ist Mod-Farbe. Gruß Al

    Und was war dann das? Direkt ausgesprochen war das nicht, wohl aber durch die Hintertür.


    Bitte sieh das jetzt nicht als Anfeindung, aber genau diesen letzten Satz kann man schlechtere Arbeit eine NA-fahrenden Hausarztes gegenüber einem Klinik-NA ansehen. Zeig mir mal den Land-NA, der monatlich ein explizites Training durchläuft. DAS macht keiner.

    Einmal editiert, zuletzt von ihm-al ()

  • Die mögliche Qualifikation des ärztlichen Kollegen ist in einem solchen selbstfahrenden Hausarztsystem unabhängig von der Situation im Lambrechter Tal insgesamt gesehen sicherlich durchwachsener als an einem NEF dass an einer vlt. etwas größeren Klinik steht.
    Das glaube ich tatsächlich sagen zu können.


    In einer Situation in der die Alternative bedeutet dass gar niemand kommt aber ist das besser als nix.


    Es hat aber seinen Grund dass in den letzten Jahren zB in der Luftrettung die Freelancer doch sehr deutlich abgenommen haben-die Betreiber erkaufen sich mit der Bindung an die Kliniken zum einen die Planungssicherheit und das Know How. Oder?


    Nicht zu vergessen ist übrigens dass bei den Selbstfahrern zwangsläufig ja auch der RA/NfS fehlt, was ich auch für ein nicht unerhebliches Manko halte. Oder glauben die, die so die Selbstfahrer stehen, dass die Assistenten nur zum Transportscheinausfüllen und Schlüsselrumdrehen da sind?
    Zu den vielleicht nicht so Trauma versierten NA's könnte man ja fitte NfS setzen , aber die Kohle spart man sich lieber. Das ist dann ein "NEF "für maue Kohle...
    Das finde ich viel schlimmer.

  • Ich habe regelmäßig mit einem Hausarzt-Selbstfahrer-NEF zu tun. Gerade bei internistischen Krankheitsbilder ist der nicht nur fit - Sondern läßt auch mal gerne Leute zu Hause. :-D



    wobei "ambulant behandeln als NA und dann zuhause lassen" kein Qualitätsmerkmal eines guten NA ist!!! Entweder die Patienten sind kritisch krank dann kommen sie mit oder eben nicht!!! völlig unabhängig von Erfahrung, Bauchgefühl und Qualifikation der eingesetzten Notärzte...

  • Wenn der Patient falsch disponiert wurde halte ich das für legitim.


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    Trotzdem macht es einen Notarzt nicht zum guten oder schlechten Notarzt nur weil er mehr oder weniger Patienten nach ambulanter Behandlung zuhause lässt.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Ich kann Maik da schon verstehen in jeder Diskussion in der es um die Kompetenzen der NFS oder RA geht, kommt irgendwann das Argument der mangelnden Routine. Für den 3x im Monat fahrenden Wald und Wiesen NA soll das dann aber nicht gelten?


    Es ist schon ein Unterschied, ob jemand selten Maßnahmen durchführt, die er früher aber von der Pike auf gelernt und eine zeitlang regelmäßig gemacht hat oder aber Maßnahmen selten praktiziert werden, die auch nie wirklich richtig gelernt wurden.

  • Trotzdem macht es einen Notarzt nicht zum guten oder schlechten Notarzt nur weil er mehr oder weniger Patienten nach ambulanter Behandlung zuhause lässt.

    Es macht aber umgekehrt auch keinen guten NA aus, wenn er - nur um seiner Heimatklinik Patienten zuzuführen, diese in die Klinik einweist, wenn es keine Notwendigkeit gibt.

  • Hast du meinen Beitrag ganz gelesen und verstanden?


    Nochmal:
    Nur weil ein Notarzt oft Patienten Zuhause lässt ist er kein guter Notarzt
    Nur weil ein Notarzt oft Patienten in eine Klinik bringt ist er kein guter Notarzt.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Ich kann Maik da schon verstehen


    Ich ebenfalls. Entweder, man fordert konsequent eine gewisses Maß an Routine und Erfahrung für das in der Notfallrettung eingesetzte Personal (von ärztlicher und nichtärztlicher Seite), oder man akzeptiert, dass es auch Insellösungen gibt.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Das gilt nicht nur für die Notfallrettung, sondern leider im ganzen Gesundheitssystem. Und in den Bereichen, die ich bisher kennenlernen durfte, waren Insel-Lösungen meist durch die äußeren Rahmenbedingungen die einzige Alternative.

  • Das gilt nicht nur für die Notfallrettung,Und in den Bereichen, die ich bisher kennenlernen durfte, waren Insel-Lösungen meist durch die äußeren Rahmenbedingungen die einzige Alternative.


    Das sehe ich anders. Dass solche Lösungen wie in diesem Beispiel alternativlos seien, ist das Bild, das von Kostenträgerseite gerne vermittelt wird. Und einen anderen Grund sehe ich hier nicht. Das wird der Qualitätsanspruch schlussendlich doch dem Kostendruck geopfert. Das ist in Süd(west)Deutschland einfach nervig. Aber Hauptsache wir haben mit die niedrigste proKopfAusgabe für den Rettungsdienst.


    Selbstverständlich mag das in anderen Bereichen vielleicht anders geartet sein, da gebe ich Dir Recht.
    Aber dass es zuwenig RAs/NfS für ein NEF in der Vorderpfalz gibt wird ja wohl keine behaupten wollen...

  • Das kommt ganz auf den Standpunkt an, aus dem das System betrachtet wird. Selbstverständlich kann (fast) jedes System von oben positiv gesteuert werden, wenn ich in der Lage bin, die Rahmenbedingungen zu ändern. Wenn ich ab er auf der unteren Entscheidungsebene bin, muss ich einfach mit dem auskommen, was ich habe. Ich mein das jetzt gar nicht konkret auf diesen Fall, sondern eher so allgemein.

  • Im allgemeinen Fall hast du recht, auch was die untere Entscheiderebene betrifft.
    Aber wenn man von den unteren Entscheidern als oberer Entscheider die Rückmeldung bekommt dass das schon so auch mit der Sonderlösung klappt, gibt es auch wenig Gründe von deren Seite, Interims- oder Insellösungen zu ändern.


    Ich halte mich für durchaus realistisch und pragmatisch in der Situation, die grundsätzlichen Überlegungen und Motive, die hinter solchen Lösungen stehen , halte ich aber trotzdem für betrachtenswert.
    Kann man ja auch ohne Vorwürfe oder persönliche Angriffe im Allgemeinen machen.

  • nur mal 3 Bsp.:


    Patientin soll einen ext. Schrittmacher bekommen werden. NA wird mehrmals auf die Analgesie und auf die falsche Anlage der Elektroden hingewiesen. Antwort: Das geht schon so. Erst beim 4ten mal, als die Maßnahme schon am laufen ist, stimmt er einer Analgesie zu.


    Patientin mit bekannter COPD. Massive Atemnot. Werte weiß ich nicht mehr. Medikamente und Verneblung etc. hat nix gebracht. Wir haben dem NA eine CPAP-Beatmnung vorgeschlagen. Als sich die Werte gebessert haben höre ich nur ein "Ihr schafft das ja" und sehe im nächsten Moment das NEF am RTW vorbei fahren. Ich war so perplex das mein Kollege und ich kein Wort rausbekommen haben.


    Pat verstirbt im Eingangsbereich einer Firma. NA ruft Bestatter von ganz weit weg. Der Patient bleibt da 5h liegen. Vor den Augen seiner Kollegen.


    Das könnte ich stundenlang weiter führen.


    Ich weiß das hier EX-Kollegen mitlesen und ich wurde deswegen schon bei FB beleidigt. Aber jeder sagt das selbe aber keiner hat den Arsch in der Hose, auch ich damals nicht, den Mund auf zumchen weil die Ärzte im Tal als Heilige gelten.

  • nur mal 3 Bsp.


    Alles keine schönen Situationen, allerdings vermag ich nicht zu erkennen, dass die Ursache dafür darin lag, dass der Notarzt Hausarzt war!?
    Die meisten Chirurgen zum Beispiel werden höchstwahrscheinlich nie in der Klinik extern pacen oder jemanden nichtinvasiv beatmen (Wobei CPAP natürlich keine "Beatmung" ist :hi:).
    Aber niemand fordert, dass Chirurgen kein NEF besetzen sollten.

  • Aber niemand fordert, dass Chirurgen kein NEF besetzen sollten.


    Warum sollte man auch sofern sie einen Willen zur persönlichen Aus- und Weiterbildung mitbringen?
    Subjektiv finde ich allerdings schon, dass der Trend deutlich weg von Chirurgen im Notarztdienst geht. Der letzte Einsatz mit einem Kollegen der schneidenden Zunft an den ich mich bewusst erinnere dürfte fast 10 Jahre her sein.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.