Die Medien melden menschliches Versagen als mutmaßliche Unfallursache.
Der zuständige Staatsanwalt hingegen hat um 17:00 die Presse dazu aufgefordert, keine Spekulationen zu verbreiten, bis erste Erkenntnisse der Ermittlungsbehörden vorliegen.
Die Medien melden menschliches Versagen als mutmaßliche Unfallursache.
Der zuständige Staatsanwalt hingegen hat um 17:00 die Presse dazu aufgefordert, keine Spekulationen zu verbreiten, bis erste Erkenntnisse der Ermittlungsbehörden vorliegen.
Der Mensch spekuliert halt gern. Das sieht man ja hier im Forum auch immer wieder.
Mir drängten sich zu aller Erst auch Gedanken an das Zugunglück von Warngau auf, dass sich 1975 ebenfalls auf einer heutigen BOB-Strecke ereignete. Damals gab es Probleme bei der Kommunikation zweier Fahrdienstleiter. Meines Wissens wird der entsprechende Bereich heute noch nach dem selben System wie damals freigegeben. Warum allerdings die PZB nicht gegriffen hat, wird wohl erst noch ermittelt werden müssen.
Angeblich sollen sich (unbestätigte Quelle / Angehörige eines Lokführers) in einem der beiden Züge auch Auszubildende Triebwagenführer befunden haben. Ob das nun genau stimmt und ob das eine Rolle spielt, weiß ich leider nicht.
In knapp 1,5 Stunden im ländlichen Bereich bei der Lage der Einsatzstelle und den Umständen vor Ort annähernd 150 Patienten in Kliniken zu verteilen... Da ist wirklich alles Bestens gelaufen - zumindest aus einsatztaktischer Sicht.
Das ist sicher auch dem Wetter geschuldet, dass entsprechende Flugoperationen möglich waren. Siehe den Vergleich zu Eschede 1998. Wäre das Wetter schlecht gewesen, kurz keine Hubschrauber, wäre es sicher etwas schwieriger gewesen. Das zeigt aber mMn gut wie wichtig die Luftrettung bei Großschadenslagen ist.
Gruß
die d-hems ist christoph murnau. der stationsleiter war vorher auf unserer station...
6:50Uhr, blöde Zeit. Kein pünktlicher Feierabend...
Zum Glück hatten die meisten Rettungsmittel schon gewechselt nachdem Schichtwechsel +- um 5:45 ist Z.T. ist die Nachtschicht dann noch mit einem Zusatz-RTW ausgerückt.
05:45 Uhr Schichtwechsel? Was eine unchristliche Uhrzeit ...
Die MKT-Firmengruppe hat sich auf Facebook zu dem vermeintlichen "Selfie-Dickhead" geäußert:
ZitatAlles anzeigenDie MKT-Firmengruppe ist im Rahmen des Zugunglückes von Bad Aibling intensiv in die Rettungsarbeiten vor Ort eingebunden. Unter anderem vier Krankentransport- und drei Rettungswagen, aber auch diverse Führungskräfte leisten gemeinsam und Hand in Hand mit den zahlreichen anderen Einsatzkräften einen hervorragenden Job.
Im Rahmen der medialen Berichterstattung kursiert derzeit ein Foto, auf welchem ein Mitarbeiter der Ambulanz Rosenheim zu sehen ist, wie er augenscheinlich ein Foto von der Unglücksstelle macht.
Seien Sie sicher, dass wir der Sache mit größter Sorgfalt nachgegangen sind. Die Recherchen haben ergeben, dass der Kollege nach Einsatzende ein Foto der gegenüberliegenden Presseflut gemacht hat.
Bitte bleiben Sie fair: die Einsatzkräfte vor Ort, egal welcher Organisation, leisten einen unermüdlichen, anstrengenden Einsatz – ein solches Unglück sollte nicht von solch einer Lapalie überschattet werden. Schon gar nicht, wenn Unwahrheiten verbreitet werden...
ZitatAlles anzeigenNun werden wir uns nochmal abschließend zum Fall des angeblichen "Unglücks-Selfie" äußern:
Wir haben schnell und direkt mit dem Mitarbeiter gesprochen: er hat - so wurde es uns auch durch andere Einsatzkräfte bestätigt - NACH dem Einsatzende ein Foto von der massiven Medienpräsenz gemacht, die ihm gegenüberstand.
Unser Mitarbeiter ist sich bewusst, dass dieses Foto einen schlechten Eindruck gemacht hat und hat sich entschuldigt.
Unsererseits entschuldigen wir uns beim betroffenen Mitarbeiter dafür, das naheliegende geglaubt zu haben. Das Zugunglück
Hier ist wohl das Foto des Anstoßes: Klick mich
05:45 Uhr Schichtwechsel? Was eine unchristliche Uhrzeit ...
Deswegen macht man es bei uns im Nachbarkreis um 6:30...
Ich gehe mal heulen...
RTW 1: 06:00
RTW 2: 05:30
Bei uns im Kreis wechseln die RTW immer um 7:00 Uhr. Die drei KTW fangen um 6:00, 7:00 und 8:00 Uhr an.
hab heute ein interview mit einem rth-piloten (herr stangl) bei eins live gehört. er erzählte, dass sie die patienten mit winde geborgen haben und zum sammelplatz geflogen haben.
frage: kann man eigentlich einen patienten der im bergekorb liegt in der luft in die kabine ziehen und direkt zum krankenhaus fliegen? aus meiner räumlichen erfarhung kann ich mir das nur schwer vorstellen...
zweite frage: hält das thw/feerwehr/wer auch immer eigentlich bergekörbe bereit, so dass man vor ort patienten quasi "eintütet" und der heli sie nur noch ausfliegt (zum sammelplatz)?
bin mal gespannt wenn die ersten artikel zum ablauf/logistik der rettung kommen.
Das ist sicher auch dem Wetter geschuldet, dass entsprechende Flugoperationen möglich waren. Siehe den Vergleich zu Eschede 1998. Wäre das Wetter schlecht gewesen, kurz keine Hubschrauber, wäre es sicher etwas schwieriger gewesen. Das zeigt aber mMn gut wie wichtig die Luftrettung bei Großschadenslagen ist.
Gruß
Mein nächster Gedanke war: Wo ist der nächste Flugplatz mit der Möglichkeit nach Instrumentenflugregeln anzufliegen, damit man ggf. einen Pendelverkehr einrichten könnte. Das ist, wenn mich nicht alles täuscht, München mit 101km Anfahrtswegs. Mit anderen Worten: Keine Option.
zweite frage: hält das thw/feerwehr/wer auch immer eigentlich bergekörbe bereit, so dass man vor ort patienten quasi "eintütet" und der heli sie nur noch ausfliegt (zum sammelplatz)?
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Ich denke dafür sollte man die Schleifkorbtrage nutzen können. http://www.ferno-schweiz.ch/pr…rgency/korbtragen/71.html
Auf welchen Fahrzeugen die allerdings Nirmbeladung ist, müsste jemand von der Feuerwehrfraktion sagen.
Eddy
Mein nächster Gedanke war: Wo ist der nächste Flugplatz mit der Möglichkeit nach Instrumentenflugregeln anzufliegen, damit man ggf. einen Pendelverkehr einrichten könnte. Das ist, wenn mich nicht alles täuscht, München mit 101km Anfahrtswegs. Mit anderen Worten: Keine Option.
Deswegen kann man man bei Eschede und nun auch bei diesem Unglück von "Glück" reden, dass das Wetter flugtauglich war. Ich kenne die Krankenhauslandschaft dort vor Ort nicht, aber eine große Anzahl von schwer- bzw. schwerstverletzten in geeignete Schwerpunkt- und Maximalversorger zu bringen wäre ohne RTH/ITH sicher schwieriger gewesen. Es hätten weniger Notärzte zur Verfügung gestanden, sowie wären bodengebundene RTW und Notärzte länger durch Transporte in die genannten Zentren gebunden gewesen. Vielleicht hatte der schnellere Transport mittels RTH/ITH auch einen Einfluss auf die Überlebenschancen der Patienten?
Ich finde daher, ich sagte es ja schon, dass die Luftrettung bei Großschadenslagen / MANV (natürlich auch im Alltag, z.B. Polytrauma) ein wichtiges Standbein des Rettungsdienstes ist. Gerade auf den Hinblick der veränderten Krankenhauslandschaft (und weiterer Veränderungen in Zukunft). Daher ist es wünschenswert, dass die Luftrettung zukünftig witterungsunabhängiger wird. Irgendwo ist natürlich eine Grenze, aber vielleicht kann man da noch was raus holen?
Die eine oder andere Lücke wäre vielleicht noch einmal zu überdenken (neue Standorte oder Veränderungen in einen 24h-Betrieb). Gerade wenn ich im Tower meiner Funkbutze sitze (so werden die zwei Leitstellenplätze mit der Schwerpunktaufgabe Luftrettung und Intensivtransporte liebevoll genannt; oder auch Aquarium), die Luftkarte von Deutschland oder in meinem C64 (die Cobra 4, "Leitrechner") schaue, dann fällt einem bei den täglichen Luftbewegungen der RTH/ITH schon die eine oder andere Lücke auf.
Gruß
Nach Norm meines Wissens nach nur auf Rüstwägen:
https://www.google.de/url?sa=t…m=bv.113943665,bs.2,d.ZWU
Ansonsten gibt es aber durchaus Feuerwehren, die sich so ein Ding (Schleifkorbtrage) zusätzlich beschaffen.
frage: kann man eigentlich einen patienten der im bergekorb liegt in der luft in die kabine ziehen und direkt zum krankenhaus fliegen? aus meiner räumlichen erfarhung kann ich mir das nur schwer vorstellen...
zweite frage: hält das thw/feerwehr/wer auch immer eigentlich bergekörbe bereit, so dass man vor ort patienten quasi "eintütet" und der heli sie nur noch ausfliegt (zum sammelplatz)?
Zu Frage 1: Könnte man sicherlich bewerkstelligen. Allerdings wäre das allein von der Ausstattung des RTH nicht ziemlich patientenschonend. Vor allem, wenn man nicht weiß, wie entsprechende Verletzungsmuster konkret aussehen. Deswegen wird in der Regel zwischengelandet. auch, weil es ein entsprechendes Risiko gibt, den Patienten bei offener Türe zu "entsichern".
Zu Frage 2: Ausgeflogen wird in der Regel nicht mit der Schleifkorbtrage, sondern mit dem Bergesack. Diesen hat eigentlich jeder in der Bergrettung eingesetzte RTH an Bord, wenn er denn mit Winde oder Tau arbeiten kann. Die Bergwacht hält diese ebenfalls vor (Vor Ort dürften so gut wie alle österreichischen RTH und bei uns der 1er, 14er, und der Murnauer dieses Equipment dabei gehabt haben.).
Im konkreten Fall wurden die RTH mit Winde (Murnau und der 1er) dazu genutzt, um die Patienten von der Unglücksstelle in zugängliches Gebiet auszufliegen, was das Vorgehen in Deiner ersten Frage überflüssig machte. Danach erfolgte ein Transport mit der Wasserwacht über den Mangfallkanal und von dort war dann der bodengebundene Abtransport möglich.
Nach Norm meines Wissens nach nur auf Rüstwägen:
https://www.google.de/url?sa=t…m=bv.113943665,bs.2,d.ZWU
Ansonsten gibt es aber durchaus Feuerwehren, die sich so ein Ding (Schleifkorbtrage) zusätzlich beschaffen.
Drehleitern in der Regel ebenfalls.
...bin mal gespannt wenn die ersten artikel zum ablauf/logistik der rettung kommen...
Anmerkung zu Beginn falls detaillierte Nachfragen kommen sollten:
ich hatte auf diesen Tag Nachtschicht und wurde 10 Min vor der Alarmierung -zum Glück- von der Tagschicht abgelöst. Planmäßig war ich an diesem Tag wieder zur Nachtschicht eingeteilt, stellte mich aber ab Mittag zur Verfügung um zB die Tagschicht frühzeitiger abzulösen.
Den Ablauf weiß ich daher nur aus den Berichten der hauptamtlichen Kollegen und z.T. der ELRD.
Das Hauptproblem bestand -neben dem immensen Schadensausmaß- in der gegebenen Örtlichkeit (Topografie).
Die Unglücksstelle lag in einem bewaldeten Gebiet, vom Norden her durch Wald so gut wie nicht zugänglich.
Südlich fiel der etwas weniger bewaldete Bahndamm steil ab auf einen sehr schmalen Forstweg der direkt an den Mangfallkanal bzw. an das Flüsschen Mangfall grenzt.
Siehe hier: http://www.rosenheim24.de/rose…en-rosenheim-6108741.html
Die RM konnten somit nicht direkt die Einsatzstelle anfahren ohne Gefahr zu laufen, sich gegenseitig zu zuparken etc. Es wurden nur ersteintreffenden Fahrzeuge (2 RTW, 1 NEF) für eine Erstlage dorthin beordert, allen nachrückenden Kräfte bekamen einen Bereitstellungsraum (Luftlinie 300m, Richtung Kreisel Aiblinger Au und ST) zugeteilt.
https://www.google.de/maps/pla…0cd9a5:0x683734db0b95954b
Auf Grund der topografischen Problematik wurden frühzeitig Bergwacht und Wasserwacht angefordert.
Von rettungsdienstlicher Seite konnte dann mit Booten von WW und THW Material und Personal über den Kanal an den südl. Bahndamm übergesetzt werden.
Die von der FW befreiten Verletzten konnten dann auf dem Forstweg durch Rettungsdienst-Teams (+NA) soweit erstversorgt werden, wurden dann von RTHs aufgewinscht und zum RTH-Bereitstellungsraum geflogen. Dort konnten sie dann in bereitstehenden RTWs weiterversorgt und anschließenden bodengebunden oder per RTH in KH gebracht werden.
Z.T. wurden auch mittelschwer Verletzte und vor allem die leicht verletzten Patienten mit Booten umgesetzt.
S.a. hier: http://www.rosenheim24.de/rose…en-rosenheim-6108498.html
Auch ganz gut um ein Bild zu bekommen (vorallem Video): http://www.rosenheim24.de/rose…-zugunglueck-6112268.html
Auf der Landzunge zwischen Kanal und Fluß hatte die Presse ihr Lager aufgeschlagen.
Insgesamt waren zwischen 10-15 RTH im Einsatz.
Vielleicht konnte ich hier für den Ein oder Anderen den Ablauf etwas skizzieren.