Notarzt für Polizisten an Silvester

  • Die Frage nach der Eignung drängt sich geradezu auf, aber das kann man anhand eines Zeitungsartikels sicher nicht beantworten. Ich dachte dass die Zeit der Urologen als Notärzte (als Beispiel) vorbei sei.
    Eigene Kräfte für Polizeieinheiten finde ich hingegen gut.

  • Ein Urologe mit "Knebel" als Polizeinotarzt...... genau mein Humor!

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Also ich kenne noch ein paar Urologen, Gynäkologen, Dermatologen und Pädiater die NEF fahren.


    Die Urologin ist bei der Bundeswehr.



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Sind das nicht in den Grundzügen alles erstmal Ärzte? Alleine die Fachrichtung ist doch nicht das einzige Indiz für einen guten Notfallmediziner. Im Rettungsdienst gibt es Kollegen, die haben mal nen RettSan Kurs besucht und weil die Zeit günstig war, sind die heute als Rettungsassistenten unterwegs - im besten Fall haben die nie in ihrem Leben überhaupt eine Ausbildung gemacht - aber durch Motivation und eigenständige Fortbildung können es richtig gute Retter sein. Immer nur schwarz-weiß ist doch echt langweilig.

  • Dann pack doch nicht schwarz-weis aus?


    Du bist der erste, der eine Korrelation zwischen Fähigkeiten und Facharzt-Richtung feststellen will (oder eben nicht).



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  • Zumindest bei uns hat die Polizei einen eigene medizinische Abteilung mit Dienstärzten, die bspw. auch die Einstellungsuntersuchungen und Co. durchführen. Die GSG9 hat eine eigene Ärztin, das ist also keine Seltenheit. Es ist doch nur konsequent und richtig, diese Ressource zu nutzen für eigene Kräfte wenn diese aufgrund einer Gefährdungsanalyse vor Ort eine medizinische Komponente brauchen und nicht neue, externe Kräfte extra dafür zu bezahlen. Nicht wenige Polizisten sind, auch auf Kosten der Polizei, weitergeschult worden zu RH, RS und teilweise auch zu RettAss. Ich hatte neulich in der Fobi sogar einen Notfallsanitäter der Bundespolizei sitzen.
    Was der kann oder nicht hängt doch nicht am Facharzt. Ich wette sogar, dass bspw. die Ärztin der GSG9 im Bereich Traumaversorgung einen Großteil der akademischen und auch der nicht-akademischen Kollegen locker in die Tasche steckt, obwohl die vielleicht sogar keine Unfallchirurgin ist, regelmäßig im Notarztdienst unterwegs ist oder in der Notaufnahme steht.

  • Die Frage nach der Eignung drängt sich geradezu auf, aber das kann man anhand eines Zeitungsartikels sicher nicht beantworten. Ich dachte dass die Zeit der Urologen als Notärzte (als Beispiel) vorbei sei.


    Ich habe öfters mal mit Ani darüber geredet und wir sind beide zum Entschluss gekommen, dass es in erster Linie nicht auf die Fachrichtung, sondern auf das Interesse des Einzelnen ankommt.
    Hier im Kreis fahren Urologen, Dermatologen, MKG´ler, Neurochirurgen usw. Ohne diese Ärzte würden viele NEF´s gar nicht fahren. Ein Freund von mir ist Urologe und zugegeben auch RettAss, für mich ist er einer der besten Notärzte.

  • Ich wette sogar, dass bspw. die Ärztin der GSG9 im Bereich Traumaversorgung einen Großteil der akademischen und auch der nicht-akademischen Kollegen locker in die Tasche steckt, obwohl die vielleicht sogar keine Unfallchirurgin ist, regelmäßig im Notarztdienst unterwegs ist oder in der Notaufnahme steht.


    Theoretisch oder praktisch? Das müsstest du mal erläutern.

  • Sowohl als auch, Jörg. Ich persönlich hab sie noch nicht getroffen, aber sie hält ja durchaus regelmäßig auch Vorträge die man einsehen kann und ist ja auch in TCCC durchaus bewandert. Da sie aber auch mWn für die medizinischen Check-Ups der Einheit zuständig ist übt sie regulär wohl eher die Tätigkeit eines Arbeitsmediziners aus.

  • Zu "Interesse" an der Notfallmedizin gehört in meinen Augen nicht nur eine stetige Fortbildung , sondern auch die Regelmäßigkeit der praktischen Ausübung. Und das tatsächlich gar nicht mal primär abhängig von der Fachrichtung. Wie ich schon erwähnte, ich kann es anhand des Artikels nicht beurteilen.


    Eine Kombination mit einer rettungsdienstlichen Ausbildung im "ersten" Leben ist sicher Gold wert.


    Tatsächlich meinte ich meinen Eingangspost eher so, dass ich dachte ,dass die Zugangsvoraussetzungen zum Notarztdienst mittlerweile so "hoch" seien, dass die meisten Fachrichtungen außerhalb von Innere, Chirurgie und Anästhesie nur noch mit großem Aufwand an die ZB kommen. Ich habe aber die Heterogenität der ÄK sowie den Bypass Bundeswehr vergessen...

  • Wenn man nun noch flächendeckend an jedem Notarztstandort ein Register mit Nachweis führen würde, wieviele Intubationen jeder NA pro Jahr zu machen hat und nachweisen muss, könnte man vermutlich einen Großteil v.a. der ländlichen Standorte wegen Personalmangels direkt schließen.

  • Theoretisch oder praktisch? Das müsstest du mal erläutern.


    Sowohl als auch, Jörg. Ich persönlich hab sie noch nicht getroffen, aber sie hält ja durchaus regelmäßig auch Vorträge die man einsehen kann und ist ja auch in TCCC durchaus bewandert. Da sie aber auch mWn für die medizinischen Check-Ups der Einheit zuständig ist übt sie regulär wohl eher die Tätigkeit eines Arbeitsmediziners aus.


    Und wo siehst du jetzt ihre praktische Expertise hinsichtlich der Traumaversorgung? Beim Halten von Vorträgen oder eher beim Impfen von Polizisten?

  • In der praktischen Tätigkeit vor Ort, da sie die Truppe eben auch in Einsätzen bspw. begleitet.


    Und wie viele traumatologische Notfälle gibt es so durchschnittlich bei GSG9-Einsätzen? Meines Wissens wird da recht selten geschossen.
    Hast du da Zahlen oder ist das nur ein Bauchgefühl deinerseits? Also das mit "den Großteil der Kollegen in die Tasche stecken". Für mich klingt das stark nach "heiße Luft"...

  • Der Rettungswagen der Polizei ist von A wie Adrenalin bis S wie Sauerstoff ausgerüstet. – Quelle: http://mobil.rundschau-online.de/25392272 ©2016


    T bis Z sind gerade aus... Kein Tourniquet, kein Urapidil, kein Verbandpäckchen, kein Wundschnellverband, kein Zucker?


    Darüber stolpert ihr nicht?

    "Alle Menschen müssen sterben", meinte Boileau einst am Hofe Ludwigs XIV.
    Als der Sonnenkönig ihn darauf scharf ansah, korrigierte sich
    Boileau sofort: "Fast alle Menschen, Sire, fast alle!"