(Zwischen)Bilanz nach zehn Jahren DBRD

  • @mike


    Ich glaube, es wäre sinnvoll, einen separaten Thread für den Bereich SOPs, Standards und Algorythmen zu verfassen, wo ma mal über Sinnhaftigkeit diskutiert. Das ist freilich in diesem Thread deplaziert.


    Vielleicht hast du ja Lust, einen Eröffnungsthread zu formulieren. Ich könnte das dann eventuell sinvoll mit gelebten SOPs (un dem Abweichen davon) in der Flugsicherung ergänzen

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Weil die führenden Köpfe im DBRD an einer Gewerkschaft, die sich für Arbeitnehmerrechte, bessere Bezahlung und bessere Arebitszeiten einsetzr natürlich kein Interesse haben. Einfach mal googlen wer den DBRD so mit aufgebaut hat und wer da so in den Gremien sitzt und wo die noch involviert sind.


    madde, wer sitzt denn da so in den Gremien, die sich angeblich gegen die Gründung einer eigenen Gewerkschaft durch den DBRD aussprechen? Googlen muss man da übrigens nicht, die Mitglieder von Vorstand, Beirat und Ärztlichem Beirat sind alle hier zu finden: http://dbrd.de/wir/ueber-uns/ - allerdings sind die Angaben zu den jeweiligen Mitgliedern nicht ganz aktuell, wie mir gerade aufgefallen ist.


    Der DBRD ist ein Berufsverband. Mit dieser Aufgabe ist er derzeit voll und ganz ausgelastet. Es gab in der Vergangenheit schon Überlegungen hinsichtlich der Gründung einer Spartengewerkschaft, diese wurden aber zugunsten anderer Ziele wieder verworfen. Als Mitglied des Beirats kann ich dir versichern, dass sich niemand aus Vorstand oder Beirat gegen Arbeitnehmerrechte, bessere Bezahlung oder bessere Arbeitszeiten ausspricht - im Gegenteil, denn auch das sind natürlich Ziele, die unser Berufsverband durch seine Aktivitäten verfolgt. Und ich kann dir ebenso versichern: wäre dem nicht so, wäre ich sicher nicht mehr Mitglied, geschweige denn Beiratsmitglied.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich glaube es ging Madde weniger um die führenden Mitglieder, die sich gegen eine Gewerkschaft aussprechen, denn die, die man da nicht haben will. Gerade ob der personellen Verbindung zum GARD / Falck Konzern und der häufig voreingenommenen Meinungen gegenüber kommunalen RDs, insbesondere Berufsfeuerwehren, teile ich seine Ansicht da. Da wurde viel Getöse, was die ein oder andere Firma (von denen mind. eine große auch mit der G.A,R,D, assoziiert ist) gestreut hat, um entgegen ihrer Beauftragung in die Notfallrettung zu drängen, seitens des DBRD recht blind verbreitet.


    Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich mit der Arbeit aber zufrieden bin. Man kann nicht überall das nonplusultra umsetzen, deswegen heißt es ja auch Berufspolitik. Und vieles von dem, was man erreicht hat, wäre zu meinem Karrierebeginn gänzlich undenkbar gewesen. Davor ziehe ich meinen Hut. Das engagierte Leute ihre eigene Geschichte haben ist nunmal klar, und umso besser ist es doch, dass man dies einsieht und sich aus der Gewerkschaftsarbeit raushält.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Hi!

    Ich glaube es ging Madde weniger um die führenden Mitglieder, die sich gegen eine Gewerkschaft aussprechen, denn die, die man da nicht haben will. Gerade ob der personellen Verbindung zum GARD / Falck Konzern und der häufig voreingenommenen Meinungen gegenüber kommunalen RDs, insbesondere Berufsfeuerwehren, teile ich seine Ansicht da. Da wurde viel Getöse, was die ein oder andere Firma (von denen mind. eine große auch mit der G.A,R,D, assoziiert ist) gestreut hat, um entgegen ihrer Beauftragung in die Notfallrettung zu drängen, seitens des DBRD recht blind verbreitet.

    geht das auch genauer (deutlicher) oder ist das geheim?
    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Nein, ich dachte lediglich, dass es ausreichend offensichtlich ist, da transparent auf der Seite des DBRD angegeben. Kolmorgen, der zwar ausgeschieden ist, aber den DBRD sicherlich maßgeblich geprägt hat, ist Chef einer privaten Schule, die schon traditionell mit der G.A.R.D. und der KBA (Falck Gruppe) arbeitet. Marco König war in führender Position bei der G.A.R.D., Sven Jarmuth, derzeitiger Geschäftsführer der G.A.R.D. sitzt im Beirat, der Chef des Rettungsdienst Promedic ebenfalls. Und weitere haben ebenfalls Karriereschritte in Führungspositionen entsprechender Betriebe, die nicht unbedingt für einen guten Mitarbeiterumgang bekannt sind. Auch private Schulen sind überrepräsentiert.


    All das muss nichts schlechtes sein, einige der Betriebe sind auch gut und innovativ und haben ihren schlechten Ruf vielleicht auch zu unrecht, und insgesamt bin ich recht überzeugt, dass all diese Leute den Berufsverband nach vorne gebracht haben. Aber das ihre persönlichen Einstellungen sich auswirken, was auch irgendwie selbstverständlich ist, sieht man, wenn der DBRD wieder unreflektiert lobbyistische Beiträge von G.A.R.D. und ASB gegen die BF HH und andere öffentliche Leistungserbringer teilt, oft zufällig in Gebieten, in denen vertretene Firmen nicht in die Notfallrettung gelassen werden.


    Vielleicht ist das alles Zufall und es ist umgekehrt bei mir nur die pro-Feuerwehr / öffentlicher Dienst Einstellung, sei es wie es sei, Leute mit dieser Vita eignen sich nicht für die Gewerkschaftsarbeit. Und da präferiere sogar ich, mit meiner allgemein bekannten Einstellung, die Verdi.

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  • Was ja das spannende ist, anscheinend haben private Rettungsdienste den Nutzen eines Berufsverbandes erkannt. Gerade die Feuerwehren / kommunale RD findet man eigentlich gar nicht in diesen Gremien. Da es ja niemanden verwehrt wird dort tätig zu sein, frage ich mich natürlich warum?

  • Das ist zumindest für die Berufsfeuerwehren leicht zu beantworten, diese hat einen eigenen Berufsverband. Ich glaube auch nicht, dass die Firmen den Nutzen des Verbandes erkannt haben, sondern einzelne Visionäre und vielleicht ein paar Leute, die mitlaufen (wie immer). Und ich glaube tatsächlich, dass man Einzelpersonen, die im RD etwas ändern und erreichen wollen eher in privaten RD Führungspositionen denn in öffentlichen Ämtern findet. Das ist aber nur meine Meinung.

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  • Flake ist in Führungsverantwortung beim MHD.


    Hündorf ist Leiter der DRK Schule LV Rheinland-Pfalz.





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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Die Angaben auf der DBRD-Website zu den jeweiligen Personen sind derzeit nicht mehr aktuell.
    Ich glaube der eine oder andere hier wäre erstaunt zu hören, wie sich gerade auch die Beiratskollegen zu bestimmten Sachverhalten äußern, welchen hier eine arbeitgeberfreundliche Haltung nachgesagt wird. Oft sind die Dinge nicht so einfach, wie sie auf den ersten Blick von außen scheinen. Und um mit diesem "Vorwurf" endlich mal aufzuräumen: der DBRD wird in keinster Weise von GARD/Falck beeinflusst. Das wäre zwar vielleicht eine einfache Erklärung für manche Äußerungen, ist jedoch zu kurz gedacht. Und eines sollte dabei ebenfalls bedacht werden: in den Gremien sitzen Vertreter verschiedener Organisationen und Unternehmen.


    Und um es an dieser Stelle auch noch einmal deutlich zu erwähnen: der immer wieder mal aufkommende Vorwurf, der DBRD hätte durch seine Mitarbeit am Notfallsanitätergesetz nur die Rettungsdienstschulen unterstützen wollen, ist sowas von völligem Blödsinn und ich frage mich jedes Mal ernsthaft, ob diejenigen, die diesen Vorwurf machen, überhaupt auf 3 zählen können (man merkt, das Thema macht mich inzwischen nur noch wütend). Um es plakativ darzustellen: unser ehemaliges Vorstandsmitglied Ingo Kolmorgen ist Inhalber der Schule Med-Ecole in Kiel. Diese Schule bildet beispielsweise überhaupt keine Notfallsanitäter aus und musste sich nach der Einführung des Notfallsanitäters neu aufstellen, um weiterhin existieren zu können. Beiratsmitglied Andreas Wolf ist Chef des privaten Rettungsdienstes Promedic, an welchen auch ein Bildungszentrum angeschlossen ist. Auch diese Schule ist darauf angewiesen, dass externe Rettungsdienste ihre Auszubildenden dort hin schicken und es war fraglich, ob überhaupt eine Organisation in Baden-Württemberg ihre Schüler an eine private Schule schicken würde. Und auch diese Schule muss derzeit den Wegfall einiger Schüler verkraften, die nun an der DRK eigenen Landesschule ausgebildet werden. Und ganz nebenbei ewähnt: das Engagement von Andreas Wolf für eine Verbesserung des Rettungsdienstes und damit einhergehend einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen sucht seinesgleichen. Wir können uns glücklich schätzen, ihn im Beirat des DBRD zu haben.


    Auch im DBRD läuft nicht alles rund oder perfekt und viele Themen wollen/müssen noch angegangen werden. Aber wer die Entwicklungen im Rettungsdienst in den letzten Jahren aufmerksam verfolgt hat, kann - so glaube ich - nicht umhin zu sagen, dass wir froh sein können, einen inzwischen so starken Berufsverband zu haben. Wir wären sonst in einigen Punkten längst wieder einmal unter die Räder gekommen und wären weiterhin eine kleine, fremdbestimmte Aussenseitergruppe im Gesundheitswesen. Diese Zeiten sind vorbei und ich behaupte, einen maßgeblichen Anteil daran, dass es so ist, hat der DBRD.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Gibt es vom DBRD Stellungnahmen zur Verbesserung des aktuellen Rettungsdienstsystems oder Bestrebungen, sich hier einzubringen? Oder ist der DBRD aktuell eher der Meinung, dass alles so weiter gehen soll/ kann wie in den letzten Jahren? Gibt es da Arbeitsgruppen, die sich mit der Zukunft beschäftigen und dazu irgendwelche Veröffentlichungen, die man finden kann?


    Bei den derzeitigen Presseberichten zu Personalnot, Aufstockung der Rettungsmittel und dem ganzen Drumherum sollte man doch an reichlich Steilvorlagen für den Berufsverband denken - aber ich kann dazu nichts finden, lesen oder hören? Liegt es an mir und da ist schon richtig was im Gange?

  • Bei den derzeitigen Presseberichten zu Personalnot, Aufstockung der Rettungsmittel und dem ganzen Drumherum sollte man doch an reichlich Steilvorlagen für den Berufsverband denken - aber ich kann dazu nichts finden, lesen oder hören? Liegt es an mir und da ist schon richtig was im Gange?


    Was steht denn so in der DBRD-Facebook-Gruppe?

  • Man darf an der Stelle auch nicht ganz vergessen, dass der DBRD nicht "die" sind, sondern im Zweifel "wir" die uns einbringen - oder eben nicht. Das gilt natürlich vorrangig für die Mitglieder.

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