Münchner Privater RD wird bei Ausschreibung für Oktoberfest mitbieten / Aicher Ambulanz Union erhält den Zuschlag

  • Ich verstehe das auch so, ab sofort wird niemand mehr ehrenamtlich beim Sanitätsdienst auf dem Oktoberfest eingesetzt. Ist das nicht das, was immer alle wollten ?


    Ich persönlich halte das für eine gute Entwicklung und Konkurrenz belebt ja bekanntermaßen das Geschäft.

  • Zitat

    (Offtopic: Mag wer mit ner Portion Popcorn zum BRK Landesverband fahren?)


    Ich hätte den Satz eher interpretiert: Wir haben haupt- und ehrenamtliche Kollegen. Jeder der auf dem Oktoberfest dann arbeiten wird erhält eine Vergütung. Also wird der (dann nicht mehr bzw ehemalige) Ehrenamtliche angestellt für die Wiesn.


    Die AAU hat keine Ehrenamtlichen. Ich vermute auch, dass alle, die nicht schon AN der AAU sind, einen Vertrag für die Wiesn bekommen. Was die sonst machen ist ja egal.


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  • Falkenzucht: Danke für die Klarstellung.


    Beim Kreuz ging hald das pro Einsatzkraftstunde verlangte Geld in die Kassen für Ausstattung/Fahrzeuge/etc, bei den Privaten eben zum Teil auch in den Geldbeutel der Arbeitnehmer.
    Ich finde keines der beiden Modelle besser oder schlechter.


    Soweit die Ausschreibung ordentlich gemacht und geschrieben ist, soll einfach der Bessere gewinnen.

  • (Offtopic: Mag wer mit ner Portion Popcorn zum BRK Landesverband fahren?)


    Was man so hört stellen die das Popcorn. Jedenfalls ist da wohl grade auch intern die große Suche nach dem Schuldigen angesagt.

  • Das übliche Zähnefletschen und Dissen hat begonnen.
    Es gibt auch ein recht unschönes, internes Schreiben des BRKs dazu...anyway.
    Die meisten der Hauptamtlichen RettAss/NFS machen nun 3Kreuze, dass sie endlich diesen Kelch los sind und sie nicht mehr zu diesem Irrsinn auf der Wiesn verpflichtet werden können.
    „Gut, dass jederzeit jemand anders den Scheiss machen muss“ war noch einer der netteren Kommentare, die ich zu hören bekommen habe.


    Die Einspruchsfrist läuft ja noch und das BRK wird wohl genau das machen.
    https://www.tz.de/muenchen/sta…rk-von-wiesn-9793283.html
    Ich weiß, Boulevardpresse und sehr schlechter Artikel, aber die Infos daraus ergeben es ja.
    Die Einspruchsfrist läuft noch bis zum 30.4.


    Wenn man mal weiter blickt als nur der Tellerrand ist dieser Dienst natürlich ein unglaublicher Buisnes-Vorteil für den Erwerb von weiteren Aufträgen nun für die Aicher Ambulanz.
    Absolut jeder (!!!!!) Firmenchef in München ist auf der Wiesn anwesend. Den Auftrag zur Durchführen dieser doch anspruchsvollen sanitätsdienstlichen Dienstleistung ist eine der ultimativsten Werbemöglichkeiten und Leistungsnachweise für andere Aufträge.



    Geüsse aus PNG

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Ich finde es schon ziemlich erstaunlich, dass ein privater Anbieter, der mit Gewinnmargen kalkuliert, tatsächlich ein günstigeres Angebot abgeben konnte als ein Verein, der ohne Entlohnung der Mitarbeiter rechnen muss. Ich finde diese Vergabe sehr gut, unabhängig davon, welche Geschichten man sonst so von der AAU gehört hat. Ein großer Schritt!

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Wirklich traurig ist der Hass der in den Asozialen Medien plötzlich aufflammt. Erschreckend wie dass "Fußvolk", besonders die "verliererseite", sich dort plötzlich angeht.


    Man wähnt sich zurück in den 90er jahren.....

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Stimmt, es war wirklich erschreckend wie von der einen Seite gegen die pösen Privaten gebissen wurde und von den Anderen die üblichen Punkte gegen die so korrupten HiOrgs vorgebracht wurden.
    Da haben sich beide Fussvölker nicht mit Ruhm bekleckert. (Wobei auch eine sehr hohe Führungskraft einmal eine sehr unpassende Formulierung gewählt hat...)


    Zur Auswahl selber: Ich fände es sehr interessant die Kalkulationen beider Seiten zu sehen, wie sie die doch sehr hohen Anforderungen erfüllen wollen und (finanziell) kalkuliert haben.

  • Jetzt hat der Aicher die Möglichkeit 4 Jahre zu zeigen ob er es kann oder nicht. Und ob er sich mit einem niedrigen Gebot eingekauft hat um z.B. upselling potential zu erschließen ist seine unternehmerische Freiheit. Ich bin sehr gespannt und warte ab, was zuerst die Gerichte sagen werden, wie der Ablauf auf der Wiesn sein wird und was die nächste Ausschreibung bringt.

  • Zur Auswahl selber: Ich fände es sehr interessant die Kalkulationen beider Seiten zu sehen, wie sie die doch sehr hohen Anforderungen erfüllen wollen und (finanziell) kalkuliert haben.


    Soweit wird die Transparenz dann wohl doch nicht gelebt. Aber ich teile Deinen Wunsch.


    Ich muss zugeben, ich bin überrascht, da ich vermutet hatte, der Platzhirsch wäre gut vernetzt und würde die Entscheidung schon zu seinen Gunsten steuern. Oder waren die einfach zu selbstsicher?

  • Ich finde es schon ziemlich erstaunlich, dass ein privater Anbieter, der mit Gewinnmargen kalkuliert, tatsächlich ein günstigeres Angebot abgeben konnte als ein Verein, der ohne Entlohnung der Mitarbeiter rechnen muss.

    Du vergisst glaube ich was ehrenamtliche Kosten..Ausbildung, Bekleidung, Ausrüstung, sonstig Bespaßung, die wollen bei Laune gehalten werden. Egal ob 1 Stunde im Jahr oder 200 Stunden.


    und der Wasserkopf muss mitfinanziert werden

  • Der Wasserkopf dürfte der interessante Punkt sein an dieser Stelle. Denn bei aller Liebe, dass Ehrenamtliche genauso viel Kosten wie Haupt- bzw. Nebenamtliche ist schwer vorstellbar. Die meisten Kostenpunkte gelten ja gleichermaßen. Und so ein Stundenlohn ist schon ein ganz erheblicher Faktor...

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Zur Vergabe an das BRK 2014 gibt es eine interessante Randnotiz:


    Zitat

    [...]Allerdings ließ sich das Rote Kreuz seine Arbeit von der Stadt offenbar auch gut bezahlen. Wie viel, das möchte niemand verraten. Es dürfte sich jedenfalls um marktübliche Preise handeln, denn sonst könnte ein kommerzieller Anbieter wie Aicher wohl kaum mit dem Roten Kreuz konkurrieren. Aicher hatte sich bereits 2011 für damals noch drei Jahre beworben, den Zuschlag hatte die städtische Vergabestelle aber dem Roten Kreuz erteilt. 2014 war die Hilfsorganisation der einzige Bewerber für den nun auf vier Jahre erweiterten Zeitraum. Damals musste der Stadtrat befasst werden, weil das Angebot den von der Stadtverwaltung geschätzten Auftragswert um 20 Prozent überschritten hatte.[...]


    http://www.sueddeutsche.de/mue…-billige-helfer-1.3948288


    Möglicherweise ist man etwas zu siegessicher an die Sache herangegangen...

  • Ich muss zugeben, ich bin überrascht, da ich vermutet hatte, der Platzhirsch wäre gut vernetzt und würde die Entscheidung schon zu seinen Gunsten steuern. Oder waren die einfach zu selbstsicher?


    Prinzipiell ist das BRK schon gut vernetzt - nur blöder Weise zur falschen Partei. Die Stadträte die enge Bindung zum BRK haben sind v.a. Kuffer und Theiß, ersterer ist beim KV München aber "fast rausgeflogen" (Wechsel nach Starnberg), da er BRK Mitgliedslisten für Wahlwerbung genutzt hat.
    (Um es übrigens noch lustiger zu machen: Als Anwalt hat er jahrelang die Prozesse geführt, welche die privaten RDs überhaupt möglich gemacht haben; sein Bruder hat jahrelang für die Aicher Ambulanz als technischer Leiter gearbeitet)


    Auf der anderen Seite stehen die Stadträte Asserl (Bayernpartei, Leitender NA der Feuerwehr, etc.) und die SPD Fraktion, u.a. mit dem Stadtrat Klaus Peter Rupp. Insbesondere mit ersterem hat sich das BRK seit Jahren einen massiven Kampf geliefert, da es Unstimmigkeiten über die Einsatzführung auf dem Gelände gab (Sonderleitplatz Oktoberfest der ILST München vs. Einsatzzentrale Sanitätsdienst des BRK). Pressebericht
    Schlussendlich gab es ja den einen oder anderen Skandal (u.a. wegen der Hygiene oder den Blutabnahmen)
    Auch sind die derzeitigen ÄLRD (Bogner-Flatz als ÄLRD München, Kanz als ÄLRD Bezirk) nicht unbedingt als Freunde des BRK hervorgetreten, beide haben jedoch politisch starkes Gewicht.


    Irgendwie kam das dann alles gar nicht so unvorhersehbar.
    Ich persönlich finde es schade für viele Charaktere beim RK, da ich einige Einsatzleiter und Kräfte persönlich gut kenne. Denen fehlt nun ein Höhepunkt ihres Jahres und ihrer Tätigkeit.
    Andererseits kann man auch der AAU nicht die Eignung absprechen das Ding auszurichten, der Laden hat nach dem BRK mit Sicherheit die ausgeprägteste Wiesn Erfahrung (Zeltdienst in 2 Zelten, etc.).
    Hier macht mir nur Sorge, dass im letzten Jahr viele gute Köpfe die AAU verlassen haben - ob man die wirklich ersetzen konnte weiß ich nicht.

  • Bei der immensen Größe mancher Verbände überrascht es mich immer wieder, wie wenig Geld sie anscheinend in Kommunikationsschulungen bzw. vernünftige Pressearbeit investieren. Das machen offensichtlich auch meistens Ehrenamtliche. Jedenfalls keine Profis.

  • Es erstaunt mich auch wieder einmal, dass man tatsächlich glaubt, dass andere Organisationen keine SanStationen einrichten können. Und auch die sensationellen Bananen dürfte jeder vernünftige Planenbauer herstellen können.


    Selbstreflexion war schon immer die vernachlässigte Stärke der ganz Großen. :ironie:


    Eddy

  • Man kann auch tatsächlich die Frage stellen ob die Dinger denn der Weisheit letzter Schluss sind - ich kenne viele BRKler die diese Dinger kritisch sehen, u.a. wegen des bescheidenen Unterbaus. Nur sind sie halt zu sehr Markenzeichen geworden um noch geändert zu werden. Bis jetzt

  • Die gelbe Abdeckung wurde zum Markenzeichen. Nicht so sehr der Unterbau


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