SK-Verlag: "BW will Schichtausfällen im Rettungsdienst nachgehen"

  • Da wir diese bzw. ähnliche Daten auch benötigen, kann auch ich sagen, dass es gar nicht so einfach ist diese Daten aktuell zu halten. Die Daten sind umfangreich und die Datenquellen groß. Jedoch ist der Informationsfluss zu uns nicht immer zuverlässig. Ich habe vor ein paar Monaten erst mal Krankenhäuser aus dem System entfernt, die schon seit Jahren geschlossen waren. Oder Namensänderungen, usw.


    Ich sags mal so: Wer A sagt muss auch B sagen können. Wenn ich mir ein umfangreiches Programm anschaffe, damit ich alle meine Informationen und Daten zentral und übersichtlich sammeln und einfach aufrufen kann, muss ich auch gewährleisten, dass diese Daten aktuell gehalten werden. Ansonsten ist ein teures System am Ende eben nur eins: Teuer. Die Daten in unseren ATCISS (Air Traffic Controller Information Support System) ist quasi unsere Datenquelle für alles. Absprachen, Karten, BAO, LOA, Aktivierungszeiten von militärischen Gebieten, Infos über quasi alle Flugzeuge, Wetterdaten, etc. etc. etc. Wir haben aber alleine für die Niederlassung Bremen ein ganzes Stockwerk mit Leuten, die für diese Systempflege zuständig sind. Jeder hat seinen Fachbereich (z.B. Militär / Special use of airspace), der DWD macht natürlich das Wetter, usw.usf. Und wir machen "nur" Norddeutschland, inkl. Berlin und der Nordsee, Hannover, Hamburg und Bremen. Den internationalen Großflughafen Kassel-Calden natürlich auch!! Damit sind wir die kleinste Niederlassung in Deutschland.


    Es ist also natürlich ein gewisser Aufwand, diese Daten aktuell zu halten. Aber nur dann ist das System am Ende auch sein Geld wert. Ich muss mich als Anwender darauf verlassen, dass die Informationen auch stimmen. Fehler passieren natürlich immer, auch uns. Da stimmt mal die Telefonnummer von irgendeinem Graspistenplatz im tiefsten Brandburg nicht. Aber tatsächlich sind solche Sachen selten und werden dann - wenn sie einem auffallen - binnen 24h korrigiert.


    Es braucht also nicht nur 1-2 Kollegen, die das so nebenbei mal machen, wenn denn gerade Zeit ist. Es braucht da eine vernünftige Organisation im Hintergrund und dafür natürlich Personal! Im Idealfall hat man dann irgendwann eine Software mit einem Datenpool, der bundesweit gültig ist. Alle können auf alle Infos zugreifen, jede Leitstelle ist dafür verantwortlich, die Daten in ihrer Sandkiste aktuell zu halten. Aber das muss eben auch bezahlt werden.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Warum nutzt man ein solches System eigentlich weiterhin?
    Sind die Alternativen noch schlechter?


    Es gibt derzeit nicht so viele Alternativen. Der Markt in diesem Bereich ist sehr klein. Das liegt daran, dass es kein Riesenmarkt ist und diese Software doch enorm komplex ist. Dazu kommt, dass die Anforderungen immer weiter steigen und Personal im IT Bereich allg. sehr knapp ist.

  • Es gibt solche Programme, die KTP's in Millionenstädte koordinieren und die sogar die Fahrtzeiten, je nach Wochentag und Tageszeit, berücksichtigen. Der Name ist mir leider entfallen. Das wird z.B. in Barcelona verwendet.

  • Es gibt auch in Deutschland das KTV Programm. Ist ach ein sehr gutes System. Natürlich muss sowas auch immer Schnittstellen zum eigentlchen ELR haben.

  • Dennoch halte ich es für völlig angemessen, ein Fahrzeug nach Beendigung eines Einsatzes direkt zum nächsten zu schicken.


    Direkt zum nächsten zu schicken mit ~5 Minuten Spielraum ist auch fast vollständig ok, nur was nach meinem Verständnis vielen Leute vorschwebt ist eine echte Vollauslastung und das ist eben aus meiner Sicht nicht ok. Bei einer echten überregionalen Disposition wird man darauf achten, dass das Fahrzeug am Zielort nach dem Ausladen auch gleich wieder etwas zum einladen hat und das geht dann bis auf die Pause mit wenigen Ausnahmen den ganzen Tag so. Ein solches System wäre absolut effizient und wirtschaftlich, würde aber das Personal an die Grenzen bzw. darüber hinaus bringen.

    Gegen "Fahrzeuge intelligent, aber ohne Vollauslastung" zu disponieren, spricht einfach, dass es nicht wirtschaftlich ist.

    Wie eben oben schon, sind bei der Vollauslastung "Leerfahrten" (d.h. Pat bei A abliefern zu B fahren und erst dort wieder den nächsten aufnehmen) und echte Pausen sicher enthalten, dann ist es ok.Läuft es aber darauf hinaus was Politik und Kostenträger wollen, wird es ein reines verheizen und das kann nicht im Interesse von echtem Fachpersonal sein. Was für Folgen eine echten Vollauslastung und absolut effizienten und wirtschaftlichen Disposition haben kann man übrigens gut in der Logistikbranche beobachten, wo kaum unter anderem deshalb kaum ein deutscher noch arbeiten will und wo der Staat verzweifelt versucht die Lage irgendwie in den Griff zu bekommen.

    Ich sehe vor meinem geistigen Auge gerade 5000 Krankenschwestern, die dich mit gefüllten Bettpfannen bewerfen für das, was du da äußerst.


    Damit kann ich durchaus Leben, auch damit wenn es Rettungsdienstler sind die mit Infuisonen nach mir schmeissen, weil ich behaupte, dass mancher sein Geld tlw. im Schlaf verdient. Ist man ehrlich und betrachtet sich die Situation von außen, dann gibt es immer Zeiten wo man der Arbeit hinterher rennt, aber eben genauso Tage wo man locker mal eine Zigarette mehr rauchen oder Essen kann. Gerade in der Pflege ist ggf. mal eine Zigarette mehr eher möglich, wie im Krankentransport, wo am Ziel A schon der nächste Patient wartet und am Ziel B der nächste ...

    Und wenn ihm das zu belastend ist: Gibt noch andere Jobs mit ähnlicher Bezahlung.


    Genau an diesem Punkt sind wir doch, das was im Krankentransport bzw. Rettungsdienst geboten ist für einige zu "belastend" und deshalb haben die Leute früher oder später diesem Bereich den Rücken gekehrt. Da es in der Pflege an Personal und Geld mangelt bietet man Personen mit rettungsdienstlicher Ausbildung nur zu gern ein neues Zuhause und das wird auch rege angenommen. Logisch kann man wie du vorgehen und den Leuten anbieten sich ein neuen (anderen) Job zu suchen, nur fährt man das System damit noch mehr an die Wand und schadet ggf. auch sich selbst damit. Rettungsdienst und Krankentransport müssen ein attraktiver Arbeitsplatz werden, damit die Leute "Spaß" an der Arbeit haben; einer Perspektive für sich sehen und es zu einer Zuwanderung an (potentiell qualitativen) Arbeitskräften kommt.

  • Interessante Diskussion:
    Es wird schon seit langem von vielen (allen?) RD'lern gefordert, dass sich im RD vieles ändern müsse, aber immer wenn Vorschläge kommen, was man wie ändern könne, wird es schwierig, weil es könnte ja sein, dass man seine eigene Komfortzone verlassen müsste....

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker


  • Direkt zum nächsten zu schicken mit ~5 Minuten Spielraum ist auch fast vollständig ok, nur was nach meinem Verständnis vielen Leute vorschwebt ist eine echte Vollauslastung und das ist eben aus meiner Sicht nicht ok. Bei einer echten überregionalen Disposition wird man darauf achten, dass das Fahrzeug am Zielort nach dem Ausladen auch gleich wieder etwas zum einladen hat und das geht dann bis auf die Pause mit wenigen Ausnahmen den ganzen Tag so. Ein solches System wäre absolut effizient und wirtschaftlich, würde aber das Personal an die Grenzen bzw. darüber hinaus bringen.


    Ich stelle mir gerade vor, wie ein solcher Satz auf einen Schichtarbeiter am Band in der Industrie wirken könnte...

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
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    James Elroy Flecker

  • Hinterlegen ist das eine. Dafür sorgen, dass die Daten auch gesichert aktuell sind ist das andere.


    Genau so aktuell wie wenn Disponent Müller hört, dass in der Müllerstraße eine Baustelle ist, und darum alle Fahrten nach Köln 30 Minuten länger brauchen.


    Will sagen, das Argument gegen die Hinterlegung der Daten kann nicht sein, das es manchmal nicht aktuell sein könnte. Das gleiche Problem hat doch jeder mit seinen Lokalkenntnissen? Die sind auch nicht immer ständig aktuell?

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Disponiert man die Fahrzeuge sinnvoll, aber ohne tatsächliche Vollauslastung wird da niemand etwas dagegen haben. Vor allem wird es begrüßt werden, wenn dadurch sinnlose Begegnungen und Überstunden vermieden werden. Versucht man aber Fahrzeuge gemäß den Grundsätzen der Logistikbranche zu disponieren, dann geht es hier nicht um eine sinnvolle Disposition, sondern um das Verheizen von Mensch und Material. Entsprechendes als "verlassen der Komfortzone" zu bezeichnen erachte ich als sehr blauäugig.


    Geht es um wirklich um die allgemeine Wirtschaftlichkeit und Effizienz, dann sollte man auch von kleinen Leitstellen absehen und von Rettungswachen Abstand nehmen. Große überregionale Leitstellen könnten bei flexibler Disposition alle Rettungsmittel sicher auch enorme Effizienzsteigerung und Kostensenkung bedeuten, auch so könnte man ggf. dem Personalmangel und dem Problem Hilfsfrist Einhalt gebieten. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre sowas sicher in jeglicher Art und Weise effizient, ob zu den Bedingungen aber noch jemand arbeiten wollte/würde ist aber zu bezweifeln.


    Bezüglich dem Schichtarbeiter am Fließband:
    Dem Schichtarbeiter am Fließband wird man aber gerade im psychischen Bereich ggf. nicht so viel abfordern wie einem Taxifahrer; einer Krankenschwester oder eben einem Rettungsdienstmitarbeiter. Auch wird dieser ggf. Arbeiten haben die eher nach einem festen Schema ablaufen und wo er nicht auf so viele unterschiedliche Aspekte achten muss bzw. Rücksicht nehmen muss, was seine Arbeit ggf. ein Ticken einfacher macht. Der Schichtarbeiter am Fließband wird auch eher seine feste Pausen nehmen können, wie der Rettungsdienstmitarbeiter, wo diese wegen verschiedenen Disponenten / Zwischenfällen mal eben untergegangen ist. Der Schichtarbeiter wird auch in aller Regel eine 38,5 Std./Woche haben und nicht irgendwelche Politiker; Kostenträger; AG; ... die da eher die 45 und mehr Stunden pro Woche anstreben bzw. ansetzen.
    Ohne Frage Schichtarbeit am Fließband ist wichtig und körperlich anstrengend, vor allem findet sie tlw. auch zu sehr fragwürdigen Arbeitsbedingungen statt, und dem gilt es Respekt/Achtung zu zollen!
    Eine Leerfahrt im Sinn von "nach dem Ausladen am Zielort A erst nach B fahren und erst dort wieder ein Patienten aufnehmen" hat aber nichts mit Komfortzone und oder tatsächlicher Pause zu tun, solang das Fahrzeug rollt wird nach entsprechender Feststellung gearbeitet. Wäre die Zeit auf dem Beifahrersitz bzw. ohne Patient keine Arbeit, dann hätten wir als bald eine Lösung für unseren Personalmangel, allerdings als bald auch noch weniger Personal...

  • Geht es um wirklich um die allgemeine Wirtschaftlichkeit und Effizienz, dann sollte man auch von kleinen Leitstellen absehen und von Rettungswachen Abstand nehmen. Große überregionale Leitstellen könnten bei flexibler Disposition alle Rettungsmittel sicher auch enorme Effizienzsteigerung und Kostensenkung bedeuten, auch so könnte man ggf. dem Personalmangel und dem Problem Hilfsfrist Einhalt gebieten. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre sowas sicher in jeglicher Art und Weise effizient, ob zu den Bedingungen aber noch jemand arbeiten wollte/würde ist aber zu bezweifeln.


    Bitte (wenn noch nicht geschehen) ja! Meine Aussagen bezogen sich durchaus auch auf Leitstellen in denen KTP und RD disponiert wird. Auch in der Notfallrettung macht die "Ein-Mann-Leitstelle", die vielleicht 120000 Einwohner disponiert keinen Sinn mehr. Das heisst ja nicht, dass es (mit wenigen Ausnahmen) nur eine Leitstelle für's ganze Bundesland geben muss. Aber mehrere Landkreise sinnvoll zusammenzulegen und dadurch auch Zugriff und Übersicht über eine viel grössere Fahrzeugflotte zu haben ist nur sinnvoll (und wird ja mit den ILS mittlerweile auch bundesweit gefordert). Und eine Vollauslastung in dem Sinne dass man non-stop, ohne Leerfahrt zwischen Einsatzorten, unterwegs ist, gibt es ja realistisch auch nicht. Und dann ist die Fahrt zum neuen Einsatzort, (PS:) das am KH mal schnell eine Rauchen, am Kiosk was zu Trinken holen usw. (neben den regulären Pausen) halt doch auch eine Verschnaufpause ohne Patient, das sollte uns dann schon auch bewusst sein.


    Und auch die RTW sollen bitte nicht an der Wache rumstehen, sondern bei Bedarf durchaus sinnvoll verschoben werden. Ich weiss ja nicht wo Du arbeitest, aber in meinem ehemaligen RD-Bereich war das vor über zehn Jahren schon üblich.
    Und nochmal: die Bedingungen sind deswegen nicht schlechter (die schlechten Bedingungen machen meistens die Firmen selber). Wir hatten damals schon 38.5 Stunden Woche bei 8 Stunden-Schichten (nochmal PS: das sollte, wenn die Auslastung tatsächlich so hoch ist, auch kein Problem sein; dann fällt die Grundlage für Arbeitsbereitschaft recht schnell weg und es ist nix mehr mit 45 Stunden-Woche und mehr).
    Nur weil man es gewohnt ist, zwischen den Einsätzen erstmal ne halbe Stunde auf der Couch zu liegen, heisst das nicht, dass das Sinn und Zweck des RDs / KTPs ist (nicht dass ich das nicht auch geniessen würde ;-) ).


    PS zu den Pausen: in anderen Ländern ist es z.B. in grösseren Städten durchaus üblich, dass Besatzungen sich der Reihe nach zum Mittagessen abmelden. Diese werden dann teilweise durch eigene Springerschichten für die Mittagszeit ersetzt. Nur als Beispiel, dass es durchaus Lösungen gibt. Man muss nur bereit sein, diese Wege auch mal zu gehen und nicht in den eingefahrenen Bahnen wie die letzten 30 Jahre denken.

    3 Mal editiert, zuletzt von Blodwyn76 ()

  • Dis Diskussion ob Sinn oder Unsinn von (kleinen) Kreisleitstellen wird und wurde an anderer Stelle schon ausreichen geführt, daher sollte das hier außen vor bleiben.


    Die Chance non-stop unterwegs zu sein erhöht sich im Moment immer mehr, da es eben immer weniger Personal und damit Fahrzeuge gibt und obendrein die Anzahl und Dauer der Fahrten immer mehr steigt. Eine non-stop Disposition machen die vorher genannten Gründe also immer Wahrscheinlicher, gerade auch bei einer überregionalen Dispostion. Dies immer noch als ad absudrum darzustellen finde ich mit Verlaub gesagt etwas blauäugig. Auch finde ich es unkollegial bis hin zu unprofessionell zu behaupten, dass Fahrten ohne Patient quasi ähnlich bzw. gleich einer Pause sind. Nur weil man mal keinen Patienten dabei hat macht man ja auch nicht gleich eine Pause, nicht selten gilt es auch hier verschiedenen klein Kram (z.B. Fahrtenbuch; Nachkontrolle der Protokolle; Telefonate bzgl. dem nächsten Transport;...) zu machen.


    Die Verschiebung von RTW kenne auch ich zu gut, egal ob als Wach- oder Standortverlegung. Dass sich über eine entsprechende Disposition durchaus die Effizienz steigern lässt ist auch keine Frage und muss nicht diskutiert werden, dennoch ist ein solches System aufgrund der Vorhaltung zahlreicher Wachen und ungünstiger Standorte nicht wirklich effizient. Was ich meine hat mit dieser Komfortzone nichts mehr zu tun, in einem tatsächlich wirtschaftlichen und effizienten System gibt es Wachen nur noch zum Besatzungs- bzw. Fahrzeugwechsel. Fahrzeuge und Personal werden in einem entsprechenden System überregional mit dem Ziel der Vollauslastung bzw. der maximalen Effizienz disponiert, dazu gehört das Vermeiden von Leerfahrten bzw. sinnlosen Standorten. Im entsprechenden Fall berechnet der Computer anhand von verschiedenen Statistiken und Informationen wo der nächste sinnvolle Standort für dein Fahrzeug ist und genau da schickt dich der Disponent dann hin. Ein entsprechendes System führt zu weniger Komfort für das Personal, aber zu mehr Wirtschaftlichkeit und Effizienz und ist daher aus diesen Gesichtspunkten zu begrüßen. Auch wenn solch ein System sicher wirtschaftlicher und effizienter ist, die Frage ist ob unter diesen Bedingungen tatsächlich noch eine ausreichende Anzahl an Menschen in einem solchen System arbeiten will? Spannend ist vor allem die Frage ob die bisherigen "Befürworter" eines entsprechen Sytems unter diesen Bedingungen arbeiten würden?


    Sinnvoller statt immer größere Leistellenbereiche, immer größere Flexibillität von Fahrzeugen und gar Personal ist es doch dem Fahrtenaufkommen Einhalt zu gebieten. Ein Wechsel zu immer größeren Dispositionsbereichen und immer mehr Felxibillität von Fahrzeugen und Personal ist kein verlassen eingefahrener Bahnen und keine Innovation, das ist einfach ein unüberlegtes agieren. Will man eingefahrene Bahnen verlassen und versuchen das System vor dem Kollaps zu bewahren, dann braucht es echte Innovationen bzw. neue Ansätze. Zu diesen neuen Ansetzen kann zählen, dass der über die 112 gemeldete verstopfte DK eben nicht mit einem RTW/KTW ins Krankenhaus und wieder zurück gefahren wird, sondern dort z.B. der ÄBD oder etwas vergleichbares hinfährt. Auch kann zu einem entsprechenden Wechsel gehören, dass nicht alles was pflegebedürftig ist und mit einem RTW/KTW ins Krankenhaus kommt eben damit auch wieder heimgefahren wird. Obendrein kann es bedeuten, dass zu eindeutig sozialen Problemen oder medizinischen "Unbequemlichkeiten" etwas anderes als der RTW/KTW kommt. Würde man hier entsprechend innovativ ansetzen, dann würde man etwas gegen den Personalmangel im Rettungsdienst machen und obendrein die Krankenhäuser bzw. deren Notaufnahmen entlasten.
    Fahrzeuge und Personal immer mehr einzusetzen ist einfach genauso nostalgisch und ineffizient, wie nach "jedem" Anruf bei der 112 eine RTW/KTW zu bekommen. Wirtschaftlichkeit und Effizienz sieht gerade in einer modernen Welt anders aus.

  • Wir drehen uns im Kreis...
    aber um das abzuschliessen: bei den von Dir angesprochenen Reformen bin ich auch völlig bei Dir :-)

  • Haben Sie bereits eine Lösung gefunden?

    Jupp, sie wollen Dich einstellen. Dann ist das Problem erledigt. Überall. Gleichzeitig.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich stelle mir gerade vor, wie ein solcher Satz auf einen Schichtarbeiter am Band in der Industrie wirken könnte...


    Nur dass der Schichtarbeiter am Band in z.B. in der Metallindustrie üblicherweise eine 35 Std. Woche hat, Sa, So und Feiertage üblicherweise nicht arbeitet, Pünktlich seine Pause bekommt und auch pünktlich Feierabend hat und im Schlimmsten Fall im 2 Schichtsystem zu 7 Std arbeitet. Und eher eine Abmahnung bekommt wenn er die Ruhezeiten und Tageshöchstarbeitszeiten überschreitet... :scratch_one-s_head:
    Und bei uns? :rolleyes2:

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Wie gesagt: wenn der KTP tatsächlich regelhaft so massiv ausgelastet ist, wie ihr beschreibt, dann muss da auch ne 38.5 Stunden Woche her, weil die Grundlage für jegliche Arbeitsbereitschaft wegfällt. Die Pausen können gerade im KTP problemlos geregelt werden (wenn man das denn auch will, weil eine fixe Mittagspause kann auch heissen, dass man dann ne halbe Stunde länger arbeiten muss, wie in der normalen Arbeitswelt halt auch). Dasselbe mit den Überstunden: wenn in KTP regelmässig Überstunden anfallen, ist das ebenfalls ein Organisationsproblem. Diese müssen konsequent abgelehnt werden (auch von Seiten des jeweiligen AGs muss das do gefordert werden). Nur damit lässt sich der Bedarfsplan sinnvoll erstellen. Klar, wenn jeder AG und AN bei dem kaputten System mitspielt und sich keiner auf seine Rechte beruft, geht das immer so weiter. Das sind aber Dinge, die sowohl Betriebsrat als auch Verdi auf lokaler Ebene recht einfach durchboxen können (wenn denn eben die Mitarbeiter auch entsprechend gewillt sind, sich dagegen aufzulehnen. Und das sollte in der jetzigen Arbeitsmarktsituation auch problemlos möglich sein).

  • Wie gesagt: wenn der KTP tatsächlich regelhaft so massiv ausgelastet ist, wie ihr beschreibt, dann muss da auch ne 38.5 Stunden Woche her, weil die Grundlage für jegliche Arbeitsbereitschaft wegfällt. Die Pausen können gerade im KTP problemlos geregelt werden (wenn man das denn auch will, weil eine fixe Mittagspause kann auch heissen, dass man dann ne halbe Stunde länger arbeiten muss, wie in der normalen Arbeitswelt halt auch). Dasselbe mit den Überstunden: wenn in KTP regelmässig Überstunden anfallen, ist das ebenfalls ein Organisationsproblem. Diese müssen konsequent abgelehnt werden (auch von Seiten des jeweiligen AGs muss das do gefordert werden). Nur damit lässt sich der Bedarfsplan sinnvoll erstellen. Klar, wenn jeder AG und AN bei dem kaputten System mitspielt und sich keiner auf seine Rechte beruft, geht das immer so weiter. Das sind aber Dinge, die sowohl Betriebsrat als auch Verdi auf lokaler Ebene recht einfach durchboxen können (wenn denn eben die Mitarbeiter auch entsprechend gewillt sind, sich dagegen aufzulehnen. Und das sollte in der jetzigen Arbeitsmarktsituation auch problemlos möglich sein).


    Wäre schön wenn das seitens der Gewerkschaft und den Betriebsräten einfach durchzuboxen wäre. Leider ist es da eben so, dass es auch da den einen oder anderen gibt der eher HiOrg hörig ist um es mal diplomatisch auszudrücken... :sad:

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Dann muss ich mir halt in der heutigen Zeit überlegen, ob das noch der richtige Arbeitgeber ist. Mir ist bewusst, dass das nicht immer so einfach ist. Aber unter Bedingungen zu arbeiten, die einem langfristig den Job völlig unattraktiv machen, ist auch nicht die Lösung. Ich kann nur für meinen ehemaligen Bereich sprechen, aber da haben wir es (auch bei einer HiOrg) durch konsequente Arbeitszeiterfassung und unter Mithilfe von MAV und Verdi geschafft, in RD und KTP eine 38.5 Stundenwoche mit 8-Stundenschichten (ohne Arbeitsbereitschaft) einzuführen. Das Problem ist aber natürlich, dass auch hier die Mitarbeiter einverstanden sein müssen. Viele arbeiten lieber 7 Stunden oder mehr umsonst in 12-er Schichten, dafür halt nur vier Tage die Woche. Alles hat Vor- und Nachteile. Wenn ich das (trotz hoher Auslastung) so akzeptiere, darf ich mich dann aber auch nicht über Überarbeitung während der Schicht beschweren. Klar, mir wären 12 oder 24 Stunden Vollarbeitszeit bei 38.5 Stundenwoche auch am liebsten. Das gibt das Arbeitszeitgesetz in D aber halt leider nicht her.