Geplante Änderung des Notfallsanitätergesetzes durch das BMG

  • Das ist doch albern.


    Erkläre Du mir doch bitte mal, weshalb es so sein muss, dass innerhalb eines Bundeslandes in einem Landkreis zwingend ein NA zu alarmieren ist für die Anlage eines PVZ, im Nachbarkreis die Gabe von mehreren Medikamenten durch den NFS (samt PVZ) vom ÄLRD als Mass der Dinge gesehen wird.


    Es bleibt am Ende immer die Abhängigkeit vom Schicksal, welchem Lokalfürsten man gerade untersteht.


    Wer am Ende recht hat, ist mir da inzwischen fast egal.

    Finde ich nicht. Ich kann sofort mitgehen, wenn es unerklärbare Einschränkungen gibt. Falls es das irgendwo gibt, löst man es aber nicht über bundesweite Leitlinien, wenn es über die bestehenden landesweiten nicht klappt. Und sofern es an Einzelpersonen hängen sollte, scheint mir der erfolgversprechende Weg, sich mit diesen auseinanderzusetzen.


    Dabei würden mich im Einzelfall natürlich vor allem die Begründungen der verschiedenen Beteiligten für ihre Sichtweisen interessieren. Es ist ja nicht sehr rational, sein ganzes Personal für untauglich zu erklären, auf der anderen Seite aber auch nicht besonders hilfreich, mit einem "die anderen dürfen das auch" zu kommen.

    Lügen ist keine Kunst. Kunst ist, anderen die Wahrheit in einem neuen Licht zu zeigen.

  • Da muss man sich dann aber auch ein Wochenende Zeit für nehmen!

    Nicht man... sondern der jeweilige "akademischer" Mentor...

    (Leider finde ich keinen passenden Smile)

  • Finde ich nicht. Ich kann sofort mitgehen, wenn es unerklärbare Einschränkungen gibt. Falls es das irgendwo gibt, löst man es aber nicht über bundesweite Leitlinien, wenn es über die bestehenden landesweiten nicht klappt. Und sofern es an Einzelpersonen hängen sollte, scheint mir der erfolgversprechende Weg, sich mit diesen auseinanderzusetzen.


    Dabei würden mich im Einzelfall natürlich vor allem die Begründungen der verschiedenen Beteiligten für ihre Sichtweisen interessieren. Es ist ja nicht sehr rational, sein ganzes Personal für untauglich zu erklären, auf der anderen Seite aber auch nicht besonders hilfreich, mit einem "die anderen dürfen das auch" zu kommen.

    Da werden wir unsnicht einig. Meine Erfahrung über 25 Jahre ist eine andere. Das "Wohl und Wehe" hängt von der Ärztlichen Leitung ab.

    Wer soll das denn sein, der sich mit diesem Kreis auseinandersetzt? Die Basis? Das LRA als Ausichtsbehörde? Das übergeordnete IM?

    Findet so nicht statt.


    Wir brauchen eine einheitliche Grundlage. Die Ausbildung ist in Brandenburg keine grundlegend andere wie im Saarland. Somit auch das Können der NFS.


    Der RettAss ist eine aussterbenede Spezies, um die brauichen wir uns keine Gedanken mehr machen.

    In den nächsten 1-5 Jahren werden diese als Verantwortliche auf dem RTW verschwinden.

  • https://www.sueddeutsche.de/po…nfektionsschutz-1.4839336


    Bei einem anderen Thema klappt es ja auch. ;-)

    Die gemeinsame "Stoßrichtung" hat die Streuung einer Schrotflinte.


    Wenn ich von Hamburg nach Stuttgart im ICE unterwegs bin ohne Maske bewege ich mich zwischen Straffreiheit (Ermahnung) und 250 € Strafe samt zwanghaftem Ausstieg bei Weigerung. Dabei sind die Ländergrenzen im ICE optisch nicht mal wahrnehmbar.

  • Finde ich nicht. Ich kann sofort mitgehen, wenn es unerklärbare Einschränkungen gibt. Falls es das irgendwo gibt, löst man es aber nicht über bundesweite Leitlinien, wenn es über die bestehenden landesweiten nicht klappt. Und sofern es an Einzelpersonen hängen sollte, scheint mir der erfolgversprechende Weg, sich mit diesen auseinanderzusetzen.


    Dabei würden mich im Einzelfall natürlich vor allem die Begründungen der verschiedenen Beteiligten für ihre Sichtweisen interessieren. Es ist ja nicht sehr rational, sein ganzes Personal für untauglich zu erklären, auf der anderen Seite aber auch nicht besonders hilfreich, mit einem "die anderen dürfen das auch" zu kommen.


    Ein guter Punkt, den ich auch ansprechen wollte. SOPs, welche die lokalen Gegebenheiten beachten, halte ich für sehr sinnvoll. Man muss sich jedoch fragen, welche lokalen Gegebenheiten tatsächlich eine Rolle spielten bei den unterschiedlichen Freigaben. Wo wird denn die Handlungssicherheit und Fachkompetenz der NotSan verlässlich und repräsentativ überprüft von den ÄLRD? Wo wird anhand des aktuellen Trainingsstandes die SOP angepasst? Wo werden Einsatzprotokolle regelhaft ausgewertet, um festzustellen, wo welcher Bedarf (an Training oder Freigabe) besteht? Ich bezweifle nicht, dass es irgendwo vorkommt, aber ich kriege genug mit, um zu wissen, dass der Großteil der ÄLRD so nicht agiert.

    Und da muss dann schon die Frage gestattet sein, auf welcher Grundlage es so viele Unterschiede in den SOPs gibt.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Die Frage ist, ob rechtssicherheit durch den aktuellen Entwurf erreicht wird. DBRD, JUH und BRK sagen deutlch, dass sie das nicht so sehen. Drei respektierte Kanzeilen sehen ebenfalls Probleme mit dem Entwurf. Nichtsdestotrotz ist der Vorwurf, der DBRD wäre unsachlich.

    Ansichten können und dürfen ja divergieren, das ist bei den meisten Dingen so der Fall. Die Frage ist, wie man es tut. Und hier hat der DBRD einfach wieder sehr unglücklich agiert, sowohl die Stellungnahme als auch der Umgang mit der Kritik an ihr. Auch drei Kanzleien stellen lediglch drei Meinungen dar, alleine hier im Forum sind, wenn ich das richtig verstanden habe, zwei, in der Sache ebenso renommierte Juristen, genau konträrer Auffassung.


    Mir geht es nicht darum, den DBRD in Schutz zu nehmen. Aber schon auch noch mal daran zu erinnern, womit es die einzige Berufsvertretung zu tun hat. Ich bezweifle ganz stark, dass es immer nur um den Schutz des Patienten vor dem NotSan geht, und ich kann nicht ertragen, dass gebildete, intelligente Menschen das immer und immer wieder behaupten.

    Die Stellungnahmen von BDA und DGAI wurden ebenso nicht jubelnd und kritiklos gefeiert. Das ändert aber nichts an der kritikwürdigen Stellungnahme des DBRD und dessen Umgang damit.

    Die Argumentation des DBRD ist auf ähnlichem angelegt, nämlich, dass scheinbar in Deutschland täglich und ständig tausende Patienten schreiend vor Schmerzen unterversorgt sind, weil der Notarzt erst nach 15 und nicht wie der RTW nach 10 Minuten eintrifft (auch wenn man ohnehin erst einmal ein paar Vorbereitungen treffen müsste). Oder dass in Deutschland vielerorts die NA-Standorte nicht besetzt sind, was für den RTW aber gleichermaßen gilt usw. Wer solche Bilder kreiert, darf sich dann aber nicht über eine ähnliche Strategie beschweren.

  • Ein guter Punkt, den ich auch ansprechen wollte. SOPs, welche die lokalen Gegebenheiten beachten, halte ich für sehr sinnvoll. Man muss sich jedoch fragen, welche lokalen Gegebenheiten tatsächlich eine Rolle spielten bei den unterschiedlichen Freigaben. Wo wird denn die Handlungssicherheit und Fachkompetenz der NotSan verlässlich und repräsentativ überprüft von den ÄLRD? Wo wird anhand des aktuellen Trainingsstandes die SOP angepasst? Wo werden Einsatzprotokolle regelhaft ausgewertet, um festzustellen, wo welcher Bedarf (an Training oder Freigabe) besteht? Ich bezweifle nicht, dass es irgendwo vorkommt, aber ich kriege genug mit, um zu wissen, dass der Großteil der ÄLRD so nicht agiert.

    Und da muss dann schon die Frage gestattet sein, auf welcher Grundlage es so viele Unterschiede in den SOPs gibt.

    Dem würde ich mich anschließen wollen.


    Ein bundesweit einheitlicher Mindeststandard an Maßnahmen, die erlaubt sind, müsste es meiner Meinung nach geben. Der Umfang sollte sich dann tatsächlich auch an der Ausbildung orientieren. Nur Maßnahmen, die darüber hinausgehen und tatsächlich durch lokale Gegebenheiten begründet sind, sollten auch lokal geregelt werden.


    Eine Überprüfung der Protokolle auf Komplikationen bei Durchführung heilkundlicher Maßnahmen, deren Ausmaß, Ursache und Häufigkeit, tut m.E. dringend Not, weil nur dadurch vernünftig argumentiert werden kann oder Anpassungen stattfinden können.

  • Auch drei Kanzleien stellen lediglch drei Meinungen dar, alleine hier im Forum sind, wenn ich das richtig verstanden habe, zwei, in der Sache ebenso renommierte Juristen, genau konträrer Auffassung.

    Aus naheliegenden Gründen möchte ich dazu nicht zuviel sagen. Eins ist mir aber schon wichtig, weil ich finde, dass es weit über dieses Thema hinausgreift: Wir sollten uns alle bemühen, fachliche Sichtweisen nicht als (bloße) Meinungen abzutun. Das ist ein Problem, das in den letzten Jahren um sich greift und erhebliches Potential hat, ganz erheblichen Schaden hervorzurufen.


    Umgekehrt heißt das auch, dass fachliche Ausarbeitungen an fachlichen Standards zu messen sind und eben nicht Meinungsfreiheit für die fachlichen Aussagen in Anspruch nehmen können (für alles anderen Aussagen selbstverständlich schon). Solche fachlichen Standards gelten auch für juristische Beurteilungen.

    Lügen ist keine Kunst. Kunst ist, anderen die Wahrheit in einem neuen Licht zu zeigen.

  • Das ist völlig korrekt, "Meinung" ist in diesem Zusammenhang nicht richtig bzw. vielleicht auch einfach Umgangssprache. Wenn jedoch ein Fachmann eine "Meinung" von sich gibt, würde ich unterstellen, dass diese fachlich untermauert ist und nicht einfach im leeren Raum steht. Aber danke für den Hinweis, ich werde in Zukunft mal mehr auf diese Differenzierung achten.

  • Dem würde ich mich anschließen wollen.


    Ein bundesweit einheitlicher Mindeststandard an Maßnahmen, die erlaubt sind, müsste es meiner Meinung nach geben. Der Umfang sollte sich dann tatsächlich auch an der Ausbildung orientieren. Nur Maßnahmen, die darüber hinausgehen und tatsächlich durch lokale Gegebenheiten begründet sind, sollten auch lokal geregelt werden.

    Ein Mindeststandard wurde im Rahmen des Pyramidenprozesses eigentlich sehr präzise definiert & es ist in höchstem Maße bedauerlich, dass wir bei der Umsetzung dieses Konzeptes in der Fläche völlig gescheitert sind - was gleichzeitig auch das beste Argument dafür ist, dass man die Entscheidung hinsichtlich der Kompetenzen eben nicht in die Hände der ÄLRD legen sollte.

    „Ein Staat ist immer nur so frei wie sein Waffengesetz.” (Gustav Heinemann)

  • Hier möchte ich die ÄLRD ein bisschen in Schutz nehmen. Abgesehen von der Frage wie das mit Delegationen aussieht (geht das / geht das nicht...) ist ja auch die ÄLRD-Landschaft extrem heterogen. Einige mach(t)en den Job ehrenamtlich, andere sollen riesige Landstriche überwachen, wieder andere teilen sich mit mehreren Kollegen eine Stadt, wo anders gab es sie bis dato gar nicht... Wie will man hier die gleiche Aktivität und ein einheitliches Verständnis alleine für die Ausfüllung dieses Amtes erwarten?
    Und dann kommt halt auch hinzu, dass sie für die Handlungen ihrer NFS gerade stehen sollen. Dies war und ist wohl - zumindest habe ich das in Gesprächen mit ÄLRD aus NRW so raus gehört - ein wichtiger Punkt. Das Land hat zwar (mit drei anderen Bundesländern) recht ordentliche Algorithmen heraus gebracht, aber das Land NRW hat diese nur für die Schulen als verbindlich vorgegeben und für den "aktiven Dienst" lediglich "dringend empfohlen". Und hieran hängen sich die Verantwortlichen dann auch auf, denn damit ist jeder ÄLRD wieder in der Verantwortung dies abzuprüfen und im Zweifel auch dies rechtlich zu verantworten. Die fühlen sich schlicht vom Land allein gelassen, zumal es noch nicht mal Vorgaben gibt wie diese Prüfung aussehen soll und was hier das Land als ausreichend ansieht. Und ganz ehrlich: das kann ich gut verstehen.

  • Kann ich auch gut verstehen.

    Aber dann muss man das einheitlich regeln.

    In jedem Bundesland gibt es ein Innenministerium. In jedem Land gibt es Regierungspräsidien.

    Von alleine werden die sich ganz sicher nicht darum reissen.

  • Kann ich auch gut verstehen.

    Aber dann muss man das einheitlich regeln.

    In jedem Bundesland gibt es ein Innenministerium. In jedem Land gibt es Regierungspräsidien.

    Von alleine werden die sich ganz sicher nicht darum reissen.

    Man merkt, dass du noch nie Kontakt zum Fachbereich Rettungsdienst im Landesministerium in NRW hattest.

    Positiv ausgedrückt: Deren Arbeitsorganigramm ist ein Kreis...

  • Hier möchte ich die ÄLRD ein bisschen in Und hieran hängen sich die Verantwortlichen dann auch auf, denn damit ist jeder ÄLRD wieder in der Verantwortung dies abzuprüfen und im Zweifel auch dies rechtlich zu verantworten.

    Natürlich. Eine Delegation verantwortet immer der Delegierende, hier also der Arzt. Das kann konzeptionell auch nicht anders gehen.

  • Natürlich. Eine Delegation verantwortet immer der Delegierende, hier also der Arzt. Das kann konzeptionell auch nicht anders gehen.

    Eben. Und das macht die Delegation zur Kernaufgabe eines ÄLRD.


    Ich bin ja immer wieder erstaunt über das Selbstverständnis mancher ÄLRD.

    Einerseits markiert man den dicken Max und sieht sich selber als den Oberhäuptling des Rettungsdienstes, am liebsten allen Mitarbeitern aller Betreiber Weisungsbefugt, inkl. der Leiter Rettungsdienst und der Notärzte (auch das hatten wir ja schon oft genug).

    Andererseits will man aber selbst einfachste Delegationen nicht selber verantworten - eine etwas konfuse Haltung, es ist in der Natur jeder Führungskraft, dass das Kreuz entsprechend breit sein muss um sich hinter/vor seine Mitarbeiter zu stellen.

    Selbst die meisten Chefärzte haben da irgendwie mehr Rückrat.


    Ich kann halt nicht den Kuchen essen und behalten wollen....

  • Hat das vllt. auch etwas damit zu tun, wie der ÄLRD a) im Langdesgesetz verankert ist und b) wo/wie der ÄLRD als Stelle angesiedelt ist?

    Könnte mir vorstellen, dass die haftungsrechtlichen Konsequenzen (der Delegation) hier durchaus variieren - oder ist das nicht so?


    Für mich persönlich würde es in praxi zudem auch damit stehen und fallen, in wieweit ich als ÄLRD tatsächlich Einfluss auf Ausbildung, Zertifizierung und Überwachung im Tagesgeschäft innerhalb meines Rettungsdienstbereiches habe. Anders ausgedrückt, ich würde niemandem etwas erlauben, bei dem ich nicht sicher sein kann, dass er es a) gelernt hat, b) gezeigt hat, dass er es theoretisch & praktisch beherrscht und c) ich überwachen kann ob er es auch korrekt anwendet (und das bei nichtberücksichtigung von SOPs & Co dann auch tatsächlich Konsequenzen hat die ich mindestens mitbeeinflussen kann, Glaube an den Punkten scheitert es dann tatsächlich öfter mal. Da erlebt man ja die unterschiedlichsten Systeme und Ausprägungen..


    Und um mal ganz ehrlich zu sein, bei den meisten ÄLRD-Stellenausschreibungen muss ich herzlich lachen und wundere mich ehrlich gesagt wer dumm genug ist bei den Bedingungen (tarifliche Einbruppierung, häufig Teilzeitstelle, etc) tatsächlich den Job zu machen...