Schlimmste Nacht des Jahres für Berliner Feuerwehr

  • Der fehlende Rückhalt durch die Führungsebene.

    Das kann ich in Berlin so nicht erkennen. Wenn du als NotSan wen zuhause lässt gibt es keinen Ärger (für Sie getestet). Aber das der ÄLRD nicht für meine Individualentscheidung haften möchte (und kann) verstehe ich auch.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Das erlebe ich hier anders. Aber ja, ist natürlich schön. Ich vermute mal, dass das im größten Teil Deutschlands noch nicht so ist, dass Entscheidungen Rückhalt aus der administrativen Ebene erhalten (nicht verwechseln mit Verantwortung).

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Das erlebe ich hier anders. Aber ja, ist natürlich schön. Ich vermute mal, dass das im größten Teil Deutschlands noch nicht so ist, dass Entscheidungen Rückhalt aus der administrativen Ebene erhalten (nicht verwechseln mit Verantwortung).

    Meinst du Entscheidungen vor Ort oder in der Leitstelle? Letzteres kann ich nicht beurteilen, aber wenn ich jemanden da lasse und ihm erkläre warum hat da meine Führungsebene glaube ich nichts dagegen. Aber die kriegen dass i.d.R. ja auch gar nicht mit.
    Und wenn ich mich falsch entschieden habe trage ich dafür natürlich die Verantwortung. (Wobei auch da in Zweifel erstmal die Amtshaftung greift)

  • Denn die aktuelle Landesregierung trägt sicherlich nicht die Schuld für die Lage, die ja über Jahre so gewachsen ist, wie du selber schön dargestellt hast. Die aktuelle Landesregierung hat deutliches Gegenlenken ermöglicht darauf wollte ich hinaus.


    Aber wenn wir schon dabei sind: ich glaube schon, dass der Behörde auch mal echte Innovation gut tun würde. Ich erlebe da schon viel Verwaltungsgedanke, und wenig Flexibilität. Das mag üblich sein bei einer größeren Behörde, aber das bringt die Behörde leider nicht weiter.

    Jetzt muss man sich nur die Frage stellen, welche Partei(en) seit sehr vielen Jahren in Berlin das Sagen hat und wer die Sparwelle (die die ganze Berliner Verwaltung ruiniert hat) zu verantworten hat.


    Was verstehst du unter echter Innovation?

    Die Grundidee vom RTW-B in Berlin finde ich gar nicht so schlecht. Davon bräuchte man eher mehr als RTW-C mit NotSan.

    Trennung von KTP und Notfallrettung ist auch so ein Knackpunkt. Ich vermute, dass ein Teil der Einsätze in Richtung KTP abgeschoben werden könnte, wenn man Zugriff auf entsprechende Fahrzeuge hätte.

    Hier sind früher auch die RTW jeden Blödsinn gefahren und Nachts auch alle KTP. Seid man mehr in Richtung KTW abgibt bzw. auch Nachts einen KTW hat, hat sich die Situation wieder etwas gebessert.

    Ansonsten Angebot der Verbeamtung der Angestellten wäre noch was.

  • Und wenn ich mich falsch entschieden habe trage ich dafür natürlich die Verantwortung. (Wobei auch da in Zweifel erstmal die Amtshaftung greift)

    Die Amtshaftung greift allerdings (selbstverständlich) nicht bei strafrechtlichen Vorwürfen. Das ist (leider/erschreckender Weise) nicht jedem klar.

  • Die Amtshaftung greift allerdings (selbstverständlich) nicht bei strafrechtlichen Vorwürfen. Das ist (leider/erschreckender Weise) nicht jedem klar.

    Nein, natürlich nur Richtung Schmerzensgeld etc. Aber um strafrechtlich belangt zu werden muss man (so jedenfalls mein Stand) schon mehr falsch machen.

  • Nein, natürlich nur Richtung Schmerzensgeld etc. Aber um strafrechtlich belangt zu werden muss man (so jedenfalls mein Stand) schon mehr falsch machen.

    Unterlassene Hilfeleistung, (gefährliche) Körperverletzung, Körperverletzung durch Unterlassen, Nötigung,…

    Das kann schon schneller gehen, als dem einen oder anderen klar ist.

  • Meinst du Entscheidungen vor Ort oder in der Leitstelle? Letzteres kann ich nicht beurteilen, aber wenn ich jemanden da lasse und ihm erkläre warum hat da meine Führungsebene glaube ich nichts dagegen.

    Das war eher allgemein gehalten (Leitstelle, Feuerwehr, Rettungsdienst der HiOrg), da gefühlt überall gleich. So bald es Probleme oder Beschwerden gibt, fühlt man sich alleine gelassen.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Und schön, dass man dem Bürger das Bewusstsein schärfen will, anzurufen oder nicht. Dem feuerwehrtechnisch hoch qualifiziertem Fachpersonal am Telefon kann man ja die Entscheidung "Notfall - kein Notfall" nicht abverlangen. Das muss schon der Bürger entscheiden.

    Dafür gibt es da doch einen Computer.

  • Denn die aktuelle Landesregierung trägt sicherlich nicht die Schuld für die Lage, die ja über Jahre so gewachsen ist, wie du selber schön dargestellt hast. Die aktuelle Landesregierung hat deutliches Gegenlenken ermöglicht darauf wollte ich hinaus.

    Ich sagte nicht, dass die aktuelle Regierung schuldig ist, sondern die Politik im Allgemeinen (also auch die Politik der Vergangenheit).

    Generell hast du teilweise sicherlich recht, ich kenne mich mit der Situation in Berlin letztendlich auch nicht aus.



    Ich lese immer nur, alle wollen dass andere das Risiko tragen. So wird das nichts.

    Wo sage ich das?


    Harris hat es schon richtig gesagt. Ich habe extra geschrieben "nein sagen DÜRFEN". Die Juristen sind sich doch nichtmal einig darüber, ob ein Notsan (geschweige denn ein RS, und der ist auf dem N-KTW überwiegend Transportführer) überhaupt aufklären kann, was ja für eine Transportverweigerung durch den RD zwingend geschehen muss. Wenn ich falsch entschieden habe muss ich mich dafür verantworten, keine Frage. Wenn die inhaltliche Entscheidung aber irrelevant ist, weil ich garnicht entscheiden durfte, dann darf ich faktisch nicht nein sagen. Dies meine ich. Und bei den Leitstellen ist es doch genau die gleiche Geschichte. Wenn in Berlin am Ende der Notrufabfrage ein "nein, wir schicken ihnen nichts, gehen Sie zum Arzt" herauskommen kann und dies für den Disponenten rechtssicher ist: Hellau! Wunderbar, Aussage zurückgezogen.

    In den meisten Leitstellen ist dies aber nicht so. Und so eine Regelung hätte ich gerne mindestens auf Länderebene, eher auf Bundesebene, verankert und nicht als Insellösung von Kreis XY.


    Kurze Anmerkung nochmal: Mein vorheriger Kommentar war auch eher auf Deutschland allgemein bezogen und am Beispiel Berlin festgemacht. Dass Berlin gewisse Anstrengungen unternimmt und sich Dinge ändert ist sicherlich so und das bezweifle ich auch nicht. Scheint ja aber Stand jetzt nicht so super zu klappen.

  • Da ging es doch um die Häufigkeit der Einsätze von RTW und NA bzw. deren Verhältnis? An einen Schlüssel NA pro x Einwohner kann ich mich nicht erinnern.

    Ich hatte den Link zu meiner Quelle gepostet, da konnte man auch die Fahrzeuge entnehmen.

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  • Vielleicht sollte man das mit dem ursprünglichen Berliner Thema zusammenlegen, um mehr Übersicht zu gewährleisten.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Zitat
    Berliner Rettungsdienst in der Krise
    „Das ist ein negativer Prozess“
    Notrufe nehmen zu. Der Rettungsdienst muss darauf antworten finden, sagt Notfall­mediziner und Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen.

    https://taz.de/Berliner-Rettun…st-in-der-Krise/!5866806/

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Aus dem Artikel:

    Zitat

    Pro Tag werden in Berlin rund 100 Einsätze an die Kassenärztliche Vereinigung übergeben

    Ob das tatsächlich als Erfolg angesehen werden kann? Bei 1300 Einsätzen am Tag wären das deutlich weniger als 10 Prozent und bei 120 RTW in der Stadt würde das noch nicht einmal einen Einsatz weniger für jedes Fahrzeug bedeuten.

  • Zitat von TAZ

    ..."wer als ausgebildete Ret­tungs­sa­ni­tä­te­r*in derzeit in die Verwaltung abgeordnet ist, wird womöglich zurückbeordert auf die Wagen."

    Also quasi jeden mD oder gD, der in der Verwaltung oder auf einem Löschfahrzeug unterwegs ist. Im Rahmen der Laufbahnausbildung wird die RettH / RettSan Ausbildung ja durchlaufen. Mal schauen, wie lange die diensttauglich bleiben...


    Zitat von TAZ

    ..."Eine Aufklärungskampagne in der Bevölkerung soll zudem die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdiensts (116117) bekannter machen als Alternative zum Notruf 112."


    Was nützt das, wenn der Bürger bei der 116117 oft 20 oder 30 Minuten in der Warteschleife hängt? Und was wird der Bürger dann tun? Warten oder die 112 anrufen? Das scheint seit einiger Zeit eher die Regel als die Ausnahme zu sein. Zu Zeiten, als der ärztliche Notdienst noch durch örtliche Zentralen der HiOrgs abgefragt und disponiert wurde, zwar mit uneinheitlicher Rufnummer, waren die Annahmezeiten sehr kurz. Auch Rückfragen konnten schneller beantwortet werden. Heute landet man in großen Callcentern in Frankfurt oder Duisburg; selbst wenn man am anderen Ende der Republik wohnt. Ich lasse mir daher als Rettungsdienst immer den Standort des Callcenters sowie den Sachbearbeiter-Namen geben, damit man Nachfragen gezielt lenken kann. Und wehe der Computer mit dem Abfragesystem fällt aus! Dann wird jeder Mist an die 112 weitergeleitet, weil man keine Entscheidungen ohne Softwareunterstützung treffen kann; wegen fehlender fachlicher Qualifikation? Oder nicht gewollt?


    Zitat von TAZ

    "Berlin zahlt ja bereits eine Zulage für Notfallsanitäterinnen und -sanitäter."

    Wie hoch ist die Zulage denn (in Brutto)? Und bekommen das alle; also NotSan der BF und der HiOrg?


    Edit: Macht es nicht Sinn, den dafür vorhandenen Thread dafür zu nutzen (also zusammenlegen)?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

    Einmal editiert, zuletzt von Harris NRÜ () aus folgendem Grund: Edit 1 bis, ähm, 4 oder so: Es ist noch zu früh. Für mich und auch für die Forum-Software...

  • Vielleicht sollte man das mit dem ursprünglichen Berliner Thema zusammenlegen, um mehr Übersicht zu gewährleisten.

    Moin,


    ist es in diesem Forum von besonderer Bedeutung, WER ein neues Thema eröffnet? Ich hatte den taz Bericht bereits am Dienstag als neue Thema angelegt, dann wurde auf Anregung von Harris NRÜ der Artikel in ein anderes Thema ”verschoben”. Nun wird munter diskutiert zum gleichen Artikel mit einer etwas anderen Überschrift....Sehr merkwürdig....

  • Ja geht hier nach Rang und Namen :rolleyes:


    Ich habe deinen Beitrag schlicht übersehen, und da es nicht unter Nachrichten zu sehen war, dachte ich, ich poste was Neues.

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  • Moin,


    ist es in diesem Forum von besonderer Bedeutung, WER ein neues Thema eröffnet? Ich hatte den taz Bericht bereits am Dienstag als neue Thema angelegt, dann wurde auf Anregung von Harris NRÜ der Artikel in ein anderes Thema ”verschoben”. Nun wird munter diskutiert zum gleichen Artikel mit einer etwas anderen Überschrift....Sehr merkwürdig....

    Nein, ist es nicht. Ich bin auch nicht das Maß aller Dinge. Ich finde jedoch schon, dass die Inhalte einiger Themen sich sehr ähnlich sind. Und der Übersichtlichkeit hilft das dann schon, wie ich finde. Drei oder vier Threads, die sich alle um das Ausbluten und das Chaos des Berliner Rettungsdienstes drehen, finde ich übertrieben. Daher war es ein Vorschlag von mir. Keine Anweisung! Und andere User können zustimmen oder Gegenvorschläge machen.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.