New York: Naloxon künftig für Clubs und Bars

  • Auf der anderen Seite kotzt ein Bekannter der beim FDNY als Para arbeitet schon jetzt ziemlich über die ganzen fehlerhaften Naloxongaben von den Cops und FDNY Firefightern.

    Er hat da als Führungskraft eine relativ guten Überblick und ist fest der Meinung, dass es vieeelll weniger Fentanyl/Heroin/Opiat Überdosen sind als angenommen wird.

    Aber es ist halt populär, wird von den Cops mehr als von den Paras gepushed und generell gerne als Aufhänger genutzt.

  • Auf der anderen Seite kotzt ein Bekannter der beim FDNY als Para arbeitet schon jetzt ziemlich über die ganzen fehlerhaften Naloxongaben von den Cops und FDNY Firefightern.

    Er hat da als Führungskraft eine relativ guten Überblick und ist fest der Meinung, dass es vieeelll weniger Fentanyl/Heroin/Opiat Überdosen sind als angenommen wird.

    Aber es ist halt populär, wird von den Cops mehr als von den Paras gepushed und generell gerne als Aufhänger genutzt.

    Wieso kotzt er? Also zu häufige Naloxongaben sind doch mehr oder weniger egal?

  • Hallo,

    in NYC soll es ab Januar eine neue Eskalationsstufe in der Drogenprävention geben- Naloxon & Schulungen sollen kostenlos an Clubs & Bars abgegeben werden, um dort Drogentote zu verhindern.

    https://groove.de/2022/10/14/new-york-praevention-gegen-drogentod-in-bars-und-club/

    Und dann sagt der Konsument, dass er keine weitere Behandlung wünscht und entzieht sich durch Flucht der Behandlung um dann, aufgrund der kürzeren Halbwertszeit des Naloxons, in einem Hinterhof zu kollabieren und dort zu ersticken.

  • Und dann sagt der Konsument, dass er keine weitere Behandlung wünscht und entzieht sich durch Flucht der Behandlung um dann, aufgrund der kürzeren Halbwertszeit des Naloxons, in einem Hinterhof zu kollabieren und dort zu ersticken.

    Das kann so sein, muss aber nicht. Anderseits wäre er vielleicht sicher tot oder hätte einen irreversiblen Hirnschaden, wenn er über einen längeren Zeitraum nicht atmen würde.


    Es gibt wie immer mehrere Aspekte, die man zu berücksichtigen hat. Ich würde in dieser Sache eher zur Naloxon-Gabe tendieren, gerade, wenn es dazu wenigstens eine Schulung geben sollte, bevor jemand unbehandelt auf dem Boden überhaupt nicht behandelt wird und groén Schaden erleidet.

  • Und dann sagt der Konsument, dass er keine weitere Behandlung wünscht und entzieht sich durch Flucht der Behandlung um dann, aufgrund der kürzeren Halbwertszeit des Naloxons, in einem Hinterhof zu kollabieren und dort zu ersticken.

    Wie oft passiert das eigentlich? Immer wieder wird davor gewarnt, aber ich habe es noch nie erlebt und auch noch nie mittelbar berichtet bekommen. Glaubhafte Daten kann ich leider auf die Schnelle nicht auftreiben... also wenn da jemand was hat/ weiß?!

  • Wie oft passiert das eigentlich? Immer wieder wird davor gewarnt, aber ich habe es noch nie erlebt und auch noch nie mittelbar berichtet bekommen. Glaubhafte Daten kann ich leider auf die Schnelle nicht auftreiben... also wenn da jemand was hat/ weiß?!

    Fundierte Daten nicht. Ich hatte zwei Fälle mit Naloxon. In beiden Fällen hatte der Patient dann den Transport verweigert. Irgendwann sind diese dann im Gespräch weggedämmert und dann doch intubiert, beatmet auf der Tox gelandet. Danach habe ich Naloxon nie wieder in Erwägung gezogen.

  • Man sollte die Leute auch nicht wach spritzen, sondern im Idealfall nur soweit antagonisieren, dass sie ausreichend atmen.


    Anderseits wäre er vielleicht sicher tot oder hätte einen irreversiblen Hirnschaden, wenn er über einen längeren Zeitraum nicht atmen würde.

    Ja, Vielleicht wäre er sicher tot eventuell vermutlich ganz sicher. ;)



    Natürlich ist es toll, wenn Naloxon dazu beiträgt, dass jemand nicht an hypoxie verstirbt, weil er unzureichend atmet noch Opiatintox.

    Aber was ist mit all denen, die entweder nicht hypoxisch waren, oder die gar kein Opiat intus hatten?


    Da gibt es eben vor- und Nachteile, und in den USA scheint die Angst vor Opiaten (Fanta Tod durch Berührung!) zu einer einseitigen Betrachtung zu führen.


    Wenn ich dürfte, würde ich gerne jeden Kollegen ermutigen, sich mal selbst eine Dosis Naloxon zu verabreichen. Ich glaube, wir würden anders mit dem Medikament umgehen.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Und dann sagt der Konsument, dass er keine weitere Behandlung wünscht und entzieht sich durch Flucht der Behandlung um dann, aufgrund der kürzeren Halbwertszeit des Naloxons, in einem Hinterhof zu kollabieren und dort zu ersticken.

    Gibt es die i.m.-Gabe zusätzlich nicht mehr?

  • Man sollte die Leute auch nicht wach spritzen, sondern im Idealfall nur soweit antagonisieren, dass sie ausreichend atmen.

    oder wieder Schutzreflexe haben.


    In der Kontrollierten Drogenabgabe wird anscheinend praktisch nie Naloxon gegeben, sondern bebeutelt.

  • Naja, Drogenprävention würde ich das jetzt nicht nennen. Es geht ja eher um die Verhinderung des Todes nach Einnahme von "Drogen".

    Tertiärprävention eben?

    Wenn ich dürfte, würde ich gerne jeden Kollegen ermutigen, sich mal selbst eine Dosis Naloxon zu verabreichen. Ich glaube, wir würden anders mit dem Medikament umgehen.

    Einfach so oder nach Opioidgabe?

  • Man sollte die Leute auch nicht wach spritzen, sondern im Idealfall nur soweit antagonisieren, dass sie ausreichend atmen.

    Natürlich, das dürfte für medizinische Laien aber vermutlich deutlich zu schwer richtig auszuführen sein, wenn du davon ausgehst, dass diese noch nicht einmal einen Atemstillstand korrekt erkennen können (was ich ebenfalls so sehe).

    Natürlich ist es toll, wenn Naloxon dazu beiträgt, dass jemand nicht an hypoxie verstirbt, weil er unzureichend atmet noch Opiatintox.

    Aber was ist mit all denen, die entweder nicht hypoxisch waren, oder die gar kein Opiat intus hatten?

    Dazu müsste man wissen, was denn in diesen Schulungen beigebracht wird, wie viel davon bei den Teilnehmern hängen bleibt und wie viel wiederum davon korrekt angewandt wird. Vermutlich wird das nicht sehr viel sein. Ich würde den Schaden, den ein falsch Antagonisierter erleidet als weniger gravierend einschätzen als den, den ein Nichtbehandelter erleidet, der nicht mehr suffizient atmet. Wie du selbst schreibst, ist das eben Abwägungssache, bei der ich, im richtigen Kontext angewandt, eher für die probatorische Gabe tendiere.


    Derjenige, der keinen Opiatintox hatte, dem wird damit natürlich nicht geholfen. Dass allen mit einer Naloxon-Gabe geholfen werden soll, ist aber auch nicht die Intention der Aktion.


    Da gibt es eben vor- und Nachteile, und in den USA scheint die Angst vor Opiaten (Fanta Tod durch Berührung!) zu einer einseitigen Betrachtung zu führen.

    In den USA fehlt als ganz offensichtlich an einem ausgewogenen Mittelweg und man neigt in Bezug auf Opiate jeweils lieber zu Extremen. Nachdem diese anfangs, befeuert durch die Pharmaindustrie, völlig indifferent und unkontrolliert "verordnet" (verteilt würde es vermutlich besser beschreiben) hat, werden diese jetzt völlig unverhältnismäßig dämonisiert.