FAQ: Fachliteratur

  • Es wurde nach Anatomie und Physiologie gefragt, nicht nach Biochemie und Pathobiochemie.
    Und ja, ich kenne die Definition von Physiologie, kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass in dem Kontext tatsächlich "alles bis auf die molekulare Ebene herunter" gemeint war.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Die Buchempfehlungen gingen bis auf die Molekularebene. Anatomie kann man mal außen vorlassen, weil sich das schlecht eingrenzen lässt. Man muß mal die Kirche im Dorf lassen, denn hier lesen ja auch Realisten mit. Ich hab' ja nichts dagegen, wenn sich ein Gerrit oder Du Dir aus persönlichem Interesse solche Bücher anschafft. Aber das hat doch keinen allgemeingültigen Charakter.

  • Zitat


    Der LPN ist nicht so schlecht wie sein Ruf, ich persönlich mochte seinen Schreibstil immer. Seit kurzem gibt es ja in der Reihe noch den Band A für Anatomie.


    Die Fehler haben dich nicht gestört?
    Das kann man doch wirklich keinem Empfehlen!!!!



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Aber das hat doch keinen allgemeingültigen Charakter.


    Natürlich nicht.
    Vieles ist natürlich auch Interpretationssache, gerade in diesem Medium. Nichtsdestotrotz kamen mir einzelne Beiträge als 'von oben herab' vor, was der Sache sicher nicht förderlich ist.
    Halten wir fest, dass dieses Gespräch bei Mitwirkung von Gestik und Mimik gar nicht aufgekommen wäre.


    Und mein Pseudo-Einlenken hat nichts mit deinem Kompliment zu tun, du oller Schleimer. :blum1:







    edit: 'nicht' eingefügt

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

    Einmal editiert, zuletzt von ihm-al ()

  • Ich sagte ja ich suche keine reinen Lernbücher, sondern etwas in der hinter Hand um eben nicht an irgendwelchen zweifelhaften Quellen nach schlagen zu müssen.
    So wie es scheint, nein ziemlich sicher, werde ich demnächst vom AG zur Praxisanleiter Weiterbildung geschickt und vom eigenen Anspruch, auch wenn ich viele Jahre selbst auf der faulen Haut gelegen habe, möchte ich dann meinen Azubi´s etwas mehr anbieten als Wikipedia und LPN.
    Mir geht es in erster Linie gar nicht darum das alles auf die Molekularebene herunter gebrochen wird aber ich brauche etwas mit hoher Evidenz wo ich mich drauf verlassen kann das ich keinen Schmarrn erzähle und das ist leider bei vielen rein "RD" Büchern nicht immer gegeben.

  • Ich sagte ja ich suche keine reinen Lernbücher, sondern etwas in der hinter Hand um eben nicht an irgendwelchen zweifelhaften Quellen nach schlagen zu müssen.
    So wie es scheint, nein ziemlich sicher, werde ich demnächst vom AG zur Praxisanleiter Weiterbildung geschickt und vom eigenen Anspruch, auch wenn ich viele Jahre selbst auf der faulen Haut gelegen habe, möchte ich dann meinen Azubi´s etwas mehr anbieten als Wikipedia und LPN.
    Mir geht es in erster Linie gar nicht darum das alles auf die Molekularebene herunter gebrochen wird aber ich brauche etwas mit hoher Evidenz wo ich mich drauf verlassen kann das ich keinen Schmarrn erzähle und das ist leider bei vielen rein "RD" Büchern nicht immer gegeben.


    Die dicken Medizin-Bücher sind zum nachschlagen sicher geeignet, gerade weil meist hinter jedem Kapitel eine lange Quellenliste angegeben ist, wo man nach Lust und Laune die Primärquellen zur Hand hat.


    Wie oben schon angeführt, zum normalen Lernen (gerade für den RD) sind sie einfach zu umfangreich, weil einfach über zehn Seiten beschrieben wird, wie man denn welche Ströme/ Potentiale etc. mit welcher technischen Methode gemessen hat (in Physiologie). Und selbst wenn richtiges Interesse besteht, muss man da wirklich schon Sitzfleisch beweisen, im Prinzip völlig anlasslos (es steht ja kein medizinisches Examen vor der Tür und für den Notfallsanitäter reicht die Zeit definitiv nicht), sich das alles durchzulesen.


    Zum tieferen Lernen besser geeignet sind dafür, meiner Meinung nach, die diversen Kurzlehrbücher, die immer noch mehr Inhalt bieten als RD-Bücher, und, keine Angst, die haben auch ihre 700 Seiten im Schnitt. Zum Zitieren eigenen sie sich natürlich nicht.


    Ich kann daher nur die Empfehlung von oben wiederholen, etwas Zeit zu investieren und in einer Uni-Bibliothek oder größeren städtischen Bibliothek sich die Bücher in aller Ruhe anzuschauen und auch mal ein Kapitel komplett zu lesen und nicht nur die ersten 2 Abschnitte. Gerade auch, weil die wenigsten Bücher im zweistelligen Euro-Bereich liegen.

  • Anschauen ist sicher ein guter Punkt - ich denke, mit der Dualen Reihe fährt man eigentlich ganz gut. Preislich ist das noch in einem Rahmen, der durchaus zu verschmerzen ist, und inhaltlich ist das absolut ausreichend und "zitierfähig". Ich persönlich würde - wenn man sich entscheiden muss - eher die Duale Reihe Anatomie als einen Atlas empfehlen. Die Abbildungen sind dort ebenfalls ausreichend, und der Text gibt viel her.
    Für das reine "Lernen" kommt da aber auch wieder sicher die Frage des Lerntyps.

  • Wenn es "von oben runter" angekommen ist, tut mir das leid, so war es ganz sicher nicht gemeint.


    Man sollte da aber auch nicht immer so empfindlich sein. Ich kenne keinen NA (was nicht heißt, dass es die nicht gibt), der Angst davor hat, dass ihm jemand die Kompetenz streitig machen würde.


    In diesem Thema wurde danach gefragt, welche Bücher sich für Physiologie oder Anatomie anbieten würden. Natürlich geht es immer dicker und ausführlicher, trotzdem
    plädiere ich immer dafür realistisch zu bleiben. Faszinierenderwiese will das meistens niemand hören oder glauben. Dieses Phänomen ist besonders schön bei Erstsemestern zu beobachten, egal wie oft man ihnen sagt, dass sie erstmal sicher die Basics beherrschen sollen, wofür sich dann natürlich auch die kürzeren Bücher anbieten. Sie kaufen trotzdem die dicksten Bücher, nach ca. 3-4 Monaten, kurz vor den Klausuren, dreht sich dann der Spieß um und alle sitzen mit den Skripten da ;)


    Natürlich bieten sich die dicken Bücher an, wenn man einmal etwas nachschlagen möchte, aber ehrlich gesagt, dafür ist, wie hier auch schon erwähnt wurde, Wikipedia oder das Doccheck Flexikon oft gar nicht so schlecht.


    Ich persönlich habe, seitdem ich in der Klinik bin, genau einmal wieder in die Duale Reihe Anatomie geschaut, in andere Vorklinik Bücher gar nicht. Auch nicht für die Vorbereitung von RD-Fortbildungen, da habe ich eher mal ein Klinik-Buch genutzt um die ein oder andere schöne Abbildung einzubauen.


    Hier wird ja ständig von CRM geredet, vielleicht sollte man einmal an PRM denken (Personal Ressource Management) ;-)


    Wenn ich da eine Empfehlung abgeben dürfte, dann sollte man sich ein schönes Buch zu Anamnese und Untersuchung besorgen, da gibt es immer wieder erhebliche Defizite (kein Angriff und ich will auch die Bauch-Diskussion nicht wieder aufgreifen!) oder ein gutes Pharmakologie Buch (z.B. die duale Reihe, wenn man es ausführlich mag). Da werden oft auch die Rezeptoren etc. nochmal erklärt, so dass man erheblich viel Physio dabei hat, und man lernt noch richtig was für den Alltag, was man spätestens dann nutzen kann, wenn man die Medikamentenliste des nächsten internistischen Patienten in der Hand hat.


    Ansonsten wurden ja schon die Kurzlehrbücher empfohlen, da gehe ich voll und ganz mit. Völlig ausreichend, zum Nachschlagen gut geeignet und die Endspurt-Skripte die ich oben empfohlen habe sind im Übrigen eine Zusammenfassung der Kurzlehrbücher von Thieme ;-)


    Im Endeffekt muss es aber jeder selber wissen und niemand möchte hier die Lektüre von dicken Büchern verbieten, ich freue mich sogar wenn die mehr verkauft werden, dann steigt vielleicht die Auflage und die Bücher werden irgendwann günstiger, aber denkt einfach mal drüber nach ob es für euch wirklich Sinn macht.



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  • Ich habe das Gefühl, dass ich hier falsch verstanden wurde. Ich wollte eigentlich ausreichend deutlich betonen, dass ich ein klassisches RettAss Lehrbuch und den MKK für grundlegend ausreichend halte. Ich teile lediglich die Auffassung nicht, dass ein Wiederholungsskript für Menschen ohne absolvierten Kurs sonderlich hilfreich sind, allerdings halte ich persönlich generell nicht viel von den Dingern. Wenn ich aber Nachschlagewerk haben will, was über das Niveau des MKK hinaus geht, wird es meiner Ansicht nach auch sehr schwierig, an den normalen humanmedizinischen Wälzern vorbeizukommen. Zumindest mir wäre keine Zwischenstufe mehr bekannt. Ich habe eigentlich gerade versucht, den RettAss und den Studierten / Studenten nicht gleichzusetzen. Ich dachte auch, dass ich halbwegs auf die Vor- und Nachteile der einzelnen Bücher eingegangen wäre, und zum Bibliotheksbesuch geraten habe? Und letzterer hat wirklich noch niemandem geschadet, dort darf bekanntlich nicht gebissen werden, das wäre zu laut.


    Dass man diese Bücher nicht ohne Not liest, kann man so erstmal nicht stehen lassen. Ich habe das auch in der Zeit zwischen Erst- und Zweitstudium regelmäßig getan und nicht das Gefühl, damit völlig allein gewesen zu sein. Aber solche Bücher muss man wirklich mögen, dem ein oder anderen liegt ein lustiges Taschenbuch halt mehr. Ist eine Geschmacksfrage. Die meisten Leute werden eher etwas dazwischen oder gar nicht lesen. Da möge jeder Mensch frei sein, wie er es mag, dennoch kann man die Bücher ja mal mit ausreichender Warnung nennen.


    Zur NotSan Vorbereitung gibt es momentan meiner Ansicht nach übrigens tatsächlich kein geeignetes Buch, es ist aber ebenfalls meiner Meinung nach auch nicht zu erwarten, dass dies so zeitnah verfügbar ist. Es sitzen ja nicht in dunklen Ecken dutzende hochqualifizierte Fachbuchautoren herum und haben schon einen Entwurf für alle Eventualitäten in der Tasche. Die Kurse laufen gerade erst an, wenn denn überhaupt, und es ist die APVo und die Schulen, die das Prüfungsniveau festlegen. Wenn man das kennt, wird irgendwann in den nächsten Jahren sicher ein geeignetes Buch erscheinen. Bis dahin wäre mein Rat diesbezüglich, die Rettungsassistentenliteratur weiter zu nutzen und das eine oder andere Kursformat zu verinnerlich, am besten mit Kurs und Buch.


    Grüße,
    Johannes


    PS:
    :ironie: Ani, sei den großen Standardwerken doch nicht so böse, nur weil sie nicht immer deiner Meinung sind ;-) :ironie:

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Ani, sei den großen Standardwerken doch nicht so böse, nur weil sie nicht immer deiner Meinung sind


    Ich muß zuegeben, daß ich selber mit diesen Königsbüchern nicht zurecht kam. Ich hatte überwiegend die "kleineren" Varianten im Taschenbuchformat: den "kleinen" Löffler, den "kleinen" Silbernagel/Despopoulos usw.... Diese dicken Schinken waren mir immer zu umfangreich und schwülstig. Am Ende eines Kapitels wußte ich meistens nicht mehr, worum es eigentlich ging.

  • Was man bei der Urpsrungsfrage auch berücksichtigen sollte ist, dass die drei großen deutschen Physiologie-"Standardwerke" (Silbernagl, Schmidt/Lang, Speckmann) alle nicht wahnsinnig gut sind. Das ist jedenfalls meine persönliche Meinung, die Autoren neigen doch zu umständlichen Formulierungen und in manchen Fällen auch wenig zielführender Schwafelei... Was ich zur Physiologie empfehlen kann, und das würde ich bei diesem Buch tatsächlich auch für interessierte Rettungsassistenten tun, ist das "Kurzlehrbuch Physiologie" von Jens Huppelsberg. Das reicht vielleicht nicht an jeder Uni zum guten Bestehen der Prüfungen, gibt aber einen guten Überblick und Einblick in alle wichtigen physiologischen Vorgänge und das ganze noch dazu in einem angenehmen, flüssigen und einfach zu verstehenden Schreibstil. Ohne das abwertend zu meinen gehe ich davon aus, dass ein Rettungsassistent von diesem Buch deutlich mehr profitieren wird, als von einem der dicken Standardwälzer. Ist bei mir nämlich auch so.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

  • Meine Anatomie, bzw. Physiologie Lehrbücher sind schon "etwas" älter. Gut gefahren bin ich mit Anatomie & Physiologie von Brandis/Schönberger (gibt`s nicht mehr neu) sowie dem Arbeitsbuch Anatomie und Physiologie von Erica Jecklin (ist 2012 in der 14. Auflage erschienen).


    Grundsätzlich verwundert es mich immer wieder, daß es RettAss primär zu dicken Büchern für Medizinstudenten/Ärzte zieht, anstatt, daß man auf Basics setzt und z.B. bei Fachbüchern für Krankenpflegekräfte schaut, die im Regelfall vollkommen ausreichend sein dürften. Mehr Wissen schadet zwar niemandem aber für eine solide Grundlage braucht es die großen Wälzer, die sich zwar im Regal zum Protzen sicherlich gut machen, nicht.


    Für den kleinen Geldbeutel bietet es sich an auch nach gebrauchten Büchern zu schauen, z.B. bei booklocker.de

    Em Herrgott sei schönschde Gab`isch ond bleibt dr`Schwob!

  • Mhh irgendwie finde ich meine Frage in den Antworten nicht wieder, daher würde mich jetzt konkrete Aussagen zum Amls und phtls Buch von elsevier interessieren.

  • Die Bücher sind gut, umfangreich und verständlich. Allerdings wird es schwer die Techniken ohne den Kurs adäquat zu erlernen.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Grundsätzlich verwundert es mich immer wieder, daß es RettAss primär zu dicken Büchern für Medizinstudenten/Ärzte zieht, anstatt, daß man auf Basics setzt und z.B. bei Fachbüchern für Krankenpflegekräfte schaut, die im Regelfall vollkommen ausreichend sein dürften. Mehr Wissen schadet zwar niemandem aber für eine solide Grundlage braucht es die großen Wälzer, die sich zwar im Regal zum Protzen sicherlich gut machen, nicht.


    Welche würdest du denn da empfehlen? Mir wäre da wenig bekannt, was in den Grundlagenfächern über den MKK hinaus geht oder in speziellen Fragen rettungsdienstlich relevante Themen behandelt. Ich bin aber gern bereit meinen Horizont zu erweitern. Generell dürfte der Hang zu den studentischen Büchern auf die Anzahl der Warter / Medizinstudenten zurückzuführen sein.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Mhh irgendwie finde ich meine Frage in den Antworten nicht wieder, daher würde mich jetzt konkrete Aussagen zum Amls und phtls Buch von elsevier interessieren.

    Inspiriert durch dieses Thema habe ich mir die beiden Bücher gerade in der Uni ausgeliehen, werde über Ostern mal ein wenig schmöckern, dann kann ich Dir mehr sagen.