Rettungsassistent wegen Medikamentengabe entlassen

  • Zitat


    "Im Kreisverband Neustadt/Aisch gibt es die klare Ansage, dass dieses Medikament nicht verabreicht werden darf", sagte
    BRK-Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk am Montag. "Auch der, der helfen will, muss sich an das System halten."
    Passauer Neue Presse (http://www.pnp.de/nachrichten/…tlassen.html#plx723866810)

    Ist vielleicht auch ein Grund warum das BRK hier nicht "so gut" wegkommt. Hier ein generelles Verbot auszusprechen, ist meiner Meinung nach, juristisch nicht haltbar.
    Weiter habe ich, außer bei dem Beitrag von pillenhaendler, noch nichts darüber gehört, dass die Kollegen irgendetwas vernachlässigt hätten.
    Die Aussage von Herrn Stärk, sagt ja eigentlich aus, dass es auch egal wäre, ob die Maßnahmen medizinisch korrekt gewesen wären, es darf einfach nicht sein, weil der Kreisverband es sagt.
    Nach dem Urteil von Mayen und dem Gutachten/Artikel von Fehn kommt mir diese Argumentation schon recht "wackelig" vor.
    (Mir ist klar, dass dieser Sachverhalt in ähnlicher Weise zu diesem Thema schon diskutiert wurde, aber ich wollte nur noch einmal unterstreichen, dass sich die Begründung zur Kündigung nicht auf den Einzelfall, sondern auf generelle Sachverhalte bezieht.)


  • So wie sich die beiden Kollegen ausdrücken, hat man auch nicht wirklich de Eindruck, 100% kompetentes Personal vor sich zu haben.

    Ich will jetzt nicht auch noch auf die Tränendrüse drücken, aber wie kommst du zu deiner Mutmaßung?
    Weil sie etwas älter sind? Weil sich "basics" im fränkischen lustig anhört? Weil sie vielleicht jemanden geholfen haben und jetzt dafür Ärger an der Backe haben? Oder weil es zwei Menschen sind, die sich in einem Alter befinden, indem es sich als wahrscheinlich schwierig darstellen wird, evtl. wieder eine Arbeit zu finden.
    Aber ist ja eh egal, weil wenn du sie auch als 100%ig kompetent empfinden wurdest, würden sie ja trotzdem gekündigt werden, weil es halt in Neustadt eine "klare Aussage" gibt .


    Versteh´mich nicht falsch, ich will keinen "Persilschein" für diese oder andere Kollegen im Rettungsdienst, wenn jemand Mist baut, dann soll er auch die Konsequenzen tragen, aber ich will keine Pauschalverbote, die, wie ich schon erwähnte, nach diversen Urteilen nach meiner Meinung nicht rechtens und schon gar nicht zeitgemäß sind.

  • Ich denke das beste ist abzuwarten wie das Gericht entscheidet, denn dem dürften sämtliche Fakten vorliegen und der Richter wird dementsprechend entscheiden. Wenn in dem Fall der verhandelt wird Lege artis gehandelt wurde , wird die Kündigung nur schwer bestand haben können , zumindest in Bezug auf den aktuellen Fall. Dienstanweisungen , die die Gabe von Medikamenten generell untersagen bzw. nur unter bestimmten Umständen erlauben finde ich juristisch und ethisch fragwürdig. Aber da können die Juristen im Forum sicherlich mehr dazu sagen bzw. haben es glaube ich in anderen Threads schon getan.


    Darüber hinaus finde ich es schade das nur von einer Seite ( die der beklagten) hauptsächlich berichtet wird. Warum stellt sich das BRK nicht hin und äußert sich konkret ? Warum, wieso, weshalb ? Und nicht nur einfach darum. Dadurch entsteht leicht der Eindruck das von Seiten des BRK versucht wird MA loszuwerden bzw. diese zu gängeln. Vlt hatt man ja schon das Gespräch mit den beiden betroffenen gesucht aber es hat nichts gefruchtet ? Vlt war es nun der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte mit ner Reihe an anderen Vorkommnissen in der Vergangenheit ? Warum nicht einfach mal nen bissle transparenz in die ganze Sache bringen ?! Aber sowas ist ja leider nicht gerade die Stärke des Roten Kreuzes egal ob B oder D.

  • Zitat

    Bin auch etwas erstaunt. Kann mich gar nicht an meinen letzten epileptischen Anfall erinnern, den ich durchbrechen mußte.


    Bis so ein NEF eintrifft ist der Spaß ja auch schon vorbei...


    Ernsthaft: nur weil der Status selten ist, muss es nicht heißen das er hier nicht vorhanden war.



    Sent from my iPhone

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Mike, es geht hier nicht darum ob es in diesem Fall so war, sondern darum das alle bis auf 2-3 Mitarbeiter dies schon machen mussten und zwar eigenständig laut der Aussage.

  • Aktuelle TV Beiträge zum Thema:
    heute 17:15 Uhr Brisant auf der ARD und 22:15 Uhr Planetopia auf Sat1

  • Mike, es geht hier nicht darum ob es in diesem Fall so war, sondern darum das alle bis auf 2-3 Mitarbeiter dies schon machen mussten und zwar eigenständig laut der Aussage.


    Bis bei uns der Doc zu Hause abgeholt ist und an der Einsatzstelle einläuft ist der RTW auch gut und gerne mal 15 Minuten schon da.


    Ist Hände im Sack und "auskrampfen" lassen für Euch eine Alternative???


    Wir haben MADs und eine vom Ärztlichen Leiter ausgearbeitete Verfahrensanweisung (Dosierung, etc.).

  • Nein, ist es nicht. Ich muss sagen, ich hab es auch nur in Hamburg einmal erlebt, dass der Notarzt rechtzeitig für ein Benzodiazepin da war. Mein Erleben ist es auch, dass selbst bei hoher Notarztdichte wird es meist durch den RTW erledigt. Insgesamt bleibt es aber durchaus ein seltenes Ereignis, weswegen die Schilderung, dass es fast alle Kollegen betreffen würde, etwas übertrieben klingt. Im Grundsatz gibt es glaube ich wenig Streit darum, dass ein erwachsener Patient, der länger als 5 Minuten krampft, eine Durchbrechung so schnell wie möglich braucht.


    Ich möchte mich auch noch einmal gegen die Vorverurteilung der Kollegen aussprechen. Auch wenn wir hier eine (einzelne) Gegendarstellung gehört haben, hat das BRK selbst bisher wenig gesagt, was sie wirklich in ein besseres Licht stellen würde. Und das ist bei dem medialen Interesse, was inzwiscchen besteht, doch einiger Maßen verwunderlich. Inzwischen ist die ganze Geschichte medial natürlich auch deutlich übersteigert, weswegen die Wahrheit nicht leichter zu ergründen ist, aber gerade bei einer fehlenden Gegendarstellung möchte ich in einer Aussage gegen Aussage Situation doch auch bei Kollegen pauschal die Unschuldsvermutung anbringen dürfen.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!


  • Ich möchte mich auch noch einmal gegen die Vorverurteilung der Kollegen aussprechen. Auch wenn wir hier eine (einzelne) Gegendarstellung gehört haben, hat das BRK selbst bisher wenig gesagt, was sie wirklich in ein besseres Licht stellen würde. Und das ist bei dem medialen Interesse, was inzwiscchen besteht, doch einiger Maßen verwunderlich. Inzwischen ist die ganze Geschichte medial natürlich auch deutlich übersteigert, weswegen die Wahrheit nicht leichter zu ergründen ist, aber gerade bei einer fehlenden Gegendarstellung möchte ich in einer Aussage gegen Aussage Situation doch auch bei Kollegen pauschal die Unschuldsvermutung anbringen dürfen.


    Wobei ich zu bedenken geben möchte, dass die "Unschuldsvermutung" in diesem arbeitsrechtlichen Streit für beide Seiten gilt. Soll heissen, genauso wenig wie man die RA vorverurteilen sollte, genauso wenig darf man das BRK vorverurteilen. Und letztendlich wird das Arbeitsgericht entscheiden, ob diese Kündigung im (nicht mehr und nicht weniger) arbeitsrechtlichen Sinn in Ordnung war oder nicht.


    Wenn man aber nun die Diskussion in diesem Fall verfolgt, speziell ausserhalb dieses Forums (z.B. in Facebook) oder aber die sehr einseitige und definitiv nicht neutral-abgewogenen mediale Berichterstattung verfolgt, wird den RA die Absolution erteilt (bzw. z.T. zu Helden stilisiert) und das BRK verteufelt. Ob und wie das BRK darauf reagieren kann/will/darf sei mal dahingestellt, und inwieweit ein Arbeitgeber über eigene Mitarbeiter (bzw. gekündigte Mitarbeiter) in der Öffentlichkeit und der Presse potentiell negative Darstellungen verbreiten darf, weiss ich nicht, glaube aber, dass einem Arbeitgeber hier etwas die Hände gebunden sind, aber unsere Forumsjuristen können das eventuell beurteilen.
    Die Frage die ich mir dabei stelle ist, inwieweit dieser Fall (der (Kündigung) ja eigentlich schon im August passiert ist) von bestimmten Kreisen bewusst medial aufgebauscht und am köcheln gehalten wird, um eigene Ziele zu verfolgen, Ziele, die mit dem Fall oder den RA an sich nichts zu tun haben…..


    Edit: Bevor es hier wieder losgeht: Ich meine hier explizit nicht das Thema RA gegen NA bzw. wer was wann darf, sprich die Kompetenzdiskussion. Ich habe hier eher den Eindruck, dass eine bestimmte Gewerkschaft diesen Fall dafür verwendet, sich bei den Beschäftigten des RD als "der" Vertreter der Interessen des RD-Personals zu profilieren, nachdem ihr in den letzten Jahren der Rang durch eine andere Organisation etwas streitig gemacht wurde, speziell in Bezug auf das NotSanG.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

    Einmal editiert, zuletzt von condorp4 ()

  • Wobei ich zu bedenken geben möchte, dass die "Unschuldsvermutung" in diesem arbeitsrechtlichen Streit für beide Seiten gilt. Soll heissen, genauso wenig wie man die RA vorverurteilen sollte, genauso wenig darf man das BRK vorverurteilen. Und letztendlich wird das Arbeitsgericht entscheiden, ob diese Kündigung im (nicht mehr und nicht weniger) arbeitsrechtlichen Sinn in Ordnung war oder nicht.


    Wenn man aber nun die Diskussion in diesem Fall verfolgt, speziell ausserhalb dieses Forums (z.B. in Facebook) oder aber die sehr einseitige und definitiv nicht neutral-abgewogenen mediale Berichterstattung verfolgt, wird den RA die Absolution erteilt (bzw. z.T. zu Helden stilisiert) und das BRK verteufelt. Ob und wie das BRK darauf reagieren kann/will/darf sei mal dahingestellt, und inwieweit ein Arbeitgeber über eigene Mitarbeiter (bzw. gekündigte Mitarbeiter) in der Öffentlichkeit und der Presse potentiell negative Darstellungen verbreiten darf, weiss ich nicht, glaube aber, dass einem Arbeitgeber hier etwas die Hände gebunden sind, aber unsere Forumsjuristen können das eventuell beurteilen.
    Die Frage die ich mir dabei stelle ist, inwieweit dieser Fall (der (Kündigung) ja eigentlich schon im August passiert ist) von bestimmten Kreisen bewusst medial aufgebauscht und am köcheln gehalten wird, um eigene Ziele zu verfolgen, Ziele, die mit dem Fall oder den RA an sich nichts zu tun haben…..


    Edit: Bevor es hier wieder losgeht: Ich meine hier explizit nicht das Thema RA gegen NA bzw. wer was wann darf, sprich die Kompetenzdiskussion. Ich habe hier eher den Eindruck, dass eine bestimmte Gewerkschaft diesen Fall dafür verwendet, sich bei den Beschäftigten des RD als "der" Vertreter der Interessen des RD-Personals zu profilieren, nachdem ihr in den letzten Jahren der Rang durch eine andere Organisation etwas streitig gemacht wurde, speziell in Bezug auf das NotSanG.


    Welche Organisation soll das sein? Also zumindest in Bezug auf Baden Württemberg (ebenso soweit mir bekannt Bayern) kenne ich bislang außer ver.di keine andere Institution die in irgend einer Weise politisches Gewicht in Sachen Rettungsdienst und Arbeitnehmervertretung vorbringen konnte oder wollte. Selbst der Vorstoß in Richtung KOMBA von Seiten einer BF war erfolglos.



    https://gesundheit-soziales-ba…f6-11e2-af7b-52540059119e

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Also zumindest in Bezug auf Baden Württemberg (ebenso soweit mir bekannt Bayern) kenne ich bislang außer ver.di keine andere Institution die in irgend einer Weise politisches Gewicht in Sachen Rettungsdienst und Arbeitnehmervertretung vorbringen konnte oder wollte.


    Ver.di hat "politisches Gewicht in Sachen Rettungsdienst"? Pfff...


    :rofl2:

  • Ver.di hat "politisches Gewicht in Sachen Rettungsdienst"? Pfff...


    :rofl2:


    Also ich weis momentan von keiner anderen Arbeitnehmer Interessenvertretung die an den runden Tisch Gesprächen in Ba.Wü unter Führung des Innenministeriums teilnimmt bezüglich der Ausgestaltung der Ausbildung des Notfall Sanitäters. :blum1:


    Sollen wir jetzt auf diesem Niveau weiter machen? :boredom:

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Taubenzüchter
    Warum sollte jemand gekündigt werden wenn er oder sie einer Verfahrensanweisung folgt?

    Wieso sollte jemand gekündigt werden, wenn er das richtige tut und einen Patienten vor Schaden bewahrt?


    Ich hätte ja großes Verständnis, wenn ein Patient, der geschädigt wurde, den RettAss anzeigt. Aber was da in Bayern abgeht klingt zunächst mal sehr dubios.


  • Klartext?


    Soll heissen, dass sich Giuseppe (nicht der Taxifahrer aus Neapel, sondern eher dem Komponisten entsprechend) angepisst fühlen könnte, dass es einen Berufsverband gibt der in 5 Jahren - zumindest gefühlt - mehr die Wünsche des RD-Personals erreichen konnte, als der besagte (G) und sein Vorgänger (Ö) in den ganzen Jahren zuvor. Ob dies den Tatsachen entspricht, kann ich so nicht sagen … aber gefühlmässig ...