Folgende Gedanken kamen mir beim Video schauen:
*Welche Klinik macht bei alkoholisierten und bewusstseinseingetrübten Patienten keine Blutentnahme mit anschließender Analyse?
*Erst relativ spät im Video, meine ich den entscheidenden Grund für die ganze Aufregung gehört zu haben. Es wurden Leberwerte ermittelt,
die nicht primär sinnvoll erscheinen.
Fragwürde Blutuntersuchen duch das BRK auf dem Oktoberfest
-
-
*Welche Klinik macht bei alkoholisierten und bewusstseinseingetrübten Patienten keine Blutentnahme mit anschließender Analyse?
Je nachdem, ab wann Du jemanden als "bewusstseinseingetrübt" definierst: Wir!
-
Und wir!
-
Ok, andere Länder andere Sitten.
-
Welche Konsequenz hätte es denn, die verschiedenen Laborparameter zu kennen? Ich rede hier vom bewusstseinsgetrübten Patienten. Sicherlich wird man bei ateminsuffizienten, komatösen Patienten schon genauer nachschauen, woran es liegt, aber der "normale" Besoffene wird wohl kaum davon profitieren, wenn man weiß, dass der Alkoholspiegel so-oder-so hoch ist...
Gruß, Christian
-
Vielleicht sollte man sich nicht so an den "Leberwerten" hochziehen, ohne die Gesamtzzusammenhänge genau zu kennen...
-
aber der "normale" Besoffene wird wohl kaum davon profitieren, wenn man weiß, dass der Alkoholspiegel so-oder-so hoch ist...
Auch der "normale" Besoffene kann Läuse und Flöhe haben. Wenn (sinnvolle) Laborparameter kostengünstig zu etablieren sind, warum sollte man sie nicht kontrollieren.Zum Zuganglegen: Nur wer dem Thema hohe Beutung beimisst, kann sich darüber aufregen, dass auch "Minderqualifizierte" das tun. Wenn jemand dabei ist, der die Indikation stellt und die Maßnahme überwacht, kann auch der Marktmeister das, sofern er noch nicht selbst als Kunde im Zelt liegt ;-).
Und wer House of God kennt, weiß auch, wo man Zugänge übt: an den GOMERn. Warum? Weil die nichts mitbekommen (zumindest noch vor 30 Jahren nicht), und die Zugänge bei den richtigen Notfällen sitzen müssen. -
Auch der "normale" Besoffene kann Läuse und Flöhe haben. Wenn (sinnvolle) Laborparameter kostengünstig zu etablieren sind, warum sollte man sie nicht kontrollieren.
Klar, aber auch ein Nicht-Betrunkener kann laborchemisch auffälliig sein - warum nehmen wir dann nicht gleich allen Patienten Blut ab, also auch denen, die "nur" wegen einer Schnittverletzung versorgt werden?Und kostengünstig halte ich für relativ. Schließlich müssen entsprechende Geräte bereitgestellt, bedient und gewartet werden.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein Patient, bei dem man diese Untersuchnungen als notwendig erachtet, in ein Krankenhaus gehört.
Gruß, Christian
-
Ich denke, man muss von der ganzen Panik auch den Wadenbeißer-Stil von "Monitor" subtrahieren. Diese Magazine versuchern - obwohl öffentlich-rechtlich - aus jeder Kleinigkeit gleich einen "Skandal" zu machen. Haben sie dann Glück, können sie hinterher von sich behaupten, als erstes davon berichtet zu haben. Von den meisten "Skandalen", die Monitor aufdeckt, hört man hinterher nichts mehr. Fazit: Auch ein blindes Huhn... :search:
-
Klar, aber auch ein Nicht-Betrunkener kann laborchemisch auffälliig sein - warum nehmen wir dann nicht gleich allen Patienten Blut ab, also auch denen, die "nur" wegen einer Schnittverletzung versorgt werden?
Weil natürlich die Klinik führend sein muss. Wie immer... -
Zitat von ?Hilope?
Auch der "normale" Besoffene kann Läuse und Flöhe haben. Wenn (sinnvolle) Laborparameter kostengünstig zu etablieren sind, warum sollte man sie nicht kontrollieren.Klar, aber auch ein Nicht-Betrunkener kann laborchemisch auffälliig sein - warum nehmen wir dann nicht gleich allen Patienten Blut ab, also auch denen, die "nur" wegen einer Schnittverletzung versorgt werden?
Und kostengünstig halte ich für relativ. Schließlich müssen entsprechende Geräte bereitgestellt, bedient und gewartet werden.
Weil die Schnittverletzung seine Beschwerden wie Brustschmerzen äußern könnte wenn er denn welche hat, der Sturzbetrunkene nicht! Also sollte man auf Nummer sicher gehen und versuchen sich nicht selbst ein Ei zu legen!
Anders könnte ich jeden Komatrinker in ein Krankenhaus einweisen und alle Monitorplätze Münchens innerhalb kürzester Zeit belegen! Macht aber soch auch keinen Sinn oder?
Nur mal für aussenstehende: Der Überwachungsbereich auf der Wiesn besteht aus 20 Monitorbetten, diese sollte man doch nutzen um die Kliniken zu entlasten, den dort herrscht zur Wiesn auch Kriegszustand!
-
Weil die Schnittverletzung seine Beschwerden wie Brustschmerzen äußern könnte wenn er denn welche hat, der Sturzbetrunkene nicht! Also sollte man auf Nummer sicher gehen und versuchen sich nicht selbst ein Ei zu legen!
Jetzt mal im Ernst: Ihr nehmt immer alle Parameter (also Herzenzyme, Leberwerte, kompletter Gerinnungsstatus, Drogenscreening, U-Status, Schwangerschaftstest, HbA1C, die komplette Infektionsserologie etc) bei einem Patienten ab, der in irgendeiner Weise bewusstseinsgetrübt ist, macht ein Ganzkörper-CTs, schreibt 12-Kanal-EKGs etc., nur weil Ihr Angst habt, etwas zu übersehen? Ist das nicht ein bisschen paranoid? Oder sucht Ihr Euch die Parameter anhand dessen aus, was von den potentiellen Auftraggebern als relevant eingestuft wird (Stichwort Studien)?Versteht mich nicht falsch: Ich hab nix dagegen, wenn bei Verdacht bestimmte Parameter abgenommen werden, aber ich sehe diesen Verdacht bei einem Patienten, der sich ins Off gesoffen hat, nicht wirklich gegeben. Wenn jemand natürlich komatös daliegt und gar nichts mehr macht, dann sehe auch ich eine Indikation für einen Monitorplatz und die entsprechende Labordiagnostik, allerdings alles mit Maß und Vernunft. Und wenn das auf dem San-Dienst geleistet werden kann, warum nicht. Wie gesagt, alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit...
Gruß, Christian
-
-
Welche Konsequenz hätte es denn, die verschiedenen Laborparameter zu kennen? Ich rede hier vom bewusstseinsgetrübten Patienten. Sicherlich wird man bei ateminsuffizienten, komatösen Patienten schon genauer nachschauen, woran es liegt, aber der "normale" Besoffene wird wohl kaum davon profitieren, wenn man weiß, dass der Alkoholspiegel so-oder-so hoch ist...
Gruß, Christian
Jein.
Aber zu Wissen, ob neben Alkohol noch andere Substanzen mit im Spiel sind und wie es um den Glucose- und E'lyte Status bestellt ist, ist auch nicht gerade uninteressant für die Einschätzung der Situation und der Therapie. -
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein Patient, bei dem man diese Untersuchnungen als notwendig erachtet, in ein Krankenhaus gehört.Gruß, Christian
Die Notfallstelle auf dem Oktoberfest ist schon etwas anderes als der übliche 08/15 San-Dienst Zelthaufen auf einem Provinzvolksfest und hat in gewisser Weise den Charakter einer KH-Notaufnahme (Monitorplätze, Eingriffsräume, etc.) auch, um die reglulären KH-Notaufnahmen während der Wiesn nicht zum kollabieren zu bringen.
-
Der von Nils eingestellte Link zur Sendung ist tot, der Beitrag in der Mediathek auch nicht mehr zu finden.
Ich stelle mir aber eine ganz andere Frage: Wenn man infrage stellt, dass die bei der Entlassung eingeholten Einverständniserklärungen rechtens seien, da die Entlassenen noch nicht wieder einwilligungs-, zurechnungs-, geschäfts-, oder sonstwie fähig seien - wieso zum Kuckuck hat man sie dann schon entlassen? Hätte man sie nicht vielmehr zum Schutz ihrerselbst noch in "Verwahrung" belassen oder geben müssen? -
Du scheinst ja so etwas wie ein "Insider" zu sein, zumindest kommst Du ja aus dem gleichen Bundesland.
Wie wäre es mit einer umfassenden Darstellung der sanitätsdienstlichen Planungen und Abläufe auf der "Wies'n"?
-
Sehr interessant was langsam so alles aufkommt:
Spiegel-Link
Heute Abend auf Bayern3 ein erneuter Fernsehbeitrag der sich offenbar mit den Hintergründen seitens der Uni Leipzig befasst -
Als Konsequenz aus den Diskussionen um die fragwürdigen Blutabnahmen beim Oktoberfest wird das BRK den für die Studie verantwortlichen Arzt beim diesjährigen Oktoberfest nicht mehr einsetzen. Das verlorene gegangene Vertrauen wolle man durch eine lückenlose Aufklärung zurückgewinnen. Künftig müssen alle BRK-Kräfte einen Kodex zur Einhaltung des Datenschutzes und Wahrung der Patientenrechte unterschreiben. Zudem soll eine Ethik-Kommission aus unabhängigen Experten und ein Sonderstab, der die Abläufe auf der Rettungswache analysieren und Schwachstellen aufdecken soll, eingerichtet werden.
Ein BRK-Sprecher räumte Fehler ein: "Sicherungssysteme bei der ethisch-rechtlichen Absicherung der angewandten Praxis" hätten nicht gegriffen. Das BRK fürchtet nun auch den Entzug der Beauftragung für die Absicherung des Oktoberfestes.
Quelle: http://www.ad-hoc-news.de/aufk…cht--/de/Politik/20494840 -
[align=justify]Das BRK fürchtet nun auch den Entzug der Beauftragung für die Absicherung des Oktoberfestes.
Ob das so ein Verlust wäre?? Vielleicht auch einen Möglichkeit endlich einen vernünftig bezahlten Sanitätsdienst daraus zu machen?