Klinikpraktikum - zu zimperlich?

  • Tolle Schule fürs spätere Berufsleben. Solche Abseilspezialisten sind hinterher weder bei den Kollegen noch bei den Vorgesetzten sehr beliebt...


    Wahre Wort!
    Deswegen verleihe ich dir hiermit diesen Orden:




    Eine rationale Begründung für meine Antwort:
    Bluegoe darf unbezahlt Id*oten Jobs ausführen. Das kenne ich selbst aus meinen 3 Monaten KPP.
    Für alle Paradidaktiker nochmals zum Mitschreiben:
    Der Sinn eines Praktikums besteht nicht in der unbezahlten billigen Arbeitskraft, sondern in dem Erlernen von relevanten Fähigkeiten.
    Deine Moralpredigt ist in diesem Zusammenhang einfach fehl am Platz.

  • Ich habe ähnliche Klagen von Praktikanten schon vielfach gehört. Diesbezüglich besteht einiger Verbesserungsbedarf, insbesondere, wenn man bedenkt dass die RettAss-Ausbildung Geld kostet und die Schule i.d.R. für jeden durchgeschleusten Praktikanten einen Obulus ans jeweilige Kh abdrückt. Allerdings gilt hier auch, dass der Ton die Musik macht. Mancher hat sein sinnfreies Praktikum auch einfach seiner eigenen Uneinsichtigkeit zu verdanken - nichts für Ungut bluegoe, sollte keine Unterstellung sein.

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Das Praktikanten gerne zu arbeiten herangezogen werden, die nicht unbedingt beliebt sind, ist allgemein bekannt. Zu einen denke ich, dass auch solche arbeiten eine gewisse Erfahrung bringen, die irgendwann einmal hilfreich sein. Zum anderen sehe ich hier die RD-Schulen in der Pflicht, für ein geregeltes und klar definiertes Praktikum zu sorgen und mit dem Krankenhaus die Lernziele festzulegen. Und wenn es dann super läuft, kann man nicht nur viel sehen, sondern man bekommt auch eine Praxisanleter, Mentor o.ä.


    Bei meinem KH-Praktikum hatte beste Vorraussetzungen, mein Mentor war der Chefarzt der Anästhesie und hat mich während der gesamten Zeit auf allen Stationen begleitet. Ja, ich weiß es war eine Ausnahme und der Grund lag an seinem Interesse an der Ausbildung von RD-Personal.

  • Ich stimme meinen Vorrednern zu, das 3 Monatige Pflegepraktikum ist echt nervig...gut das ich nur einen Monat (Verkürzung wegen Anrechnung der RA Ausbildung) und das auf einer Intensiv machen konnte. Intensiv war wenigstens etwas interessant und man fühlte sich wenigstens etwas gefordert. Hatte auch Glück in einem netten Pflegeteam zu landen, da konnte man einiges lernen... aber alles in allem sind 3 Monate auf jeden Fall zu viel! Aber es ist ja völlig in Ordnung, das man als Medizinstudent 1,5 Jahre unentgeltlichen Dienst an der Gesellschaft leistet. Schließlich hat man(n) das ja auch nicht im Wehr/Zivildienst getan und andere Studiengänge machen das doch auch... Muss ich jetzt das Ironie Smiley setzen oder war das verständlich genug ausgedrückt?


    Mfg
    Mindhunter


    Ach ja und fürs topic:
    Wenn Du Dich wirklich korrekt verhalten hast und dir da unprovoziert so ein Gegenwind entgegenschlägt, dann versuche die Station zu wechseln...ich empfehle eine Intensiv...am besten in einem durch Praktikanten/Famulanten wenig frequentiertem Haus und ausserhalb der Ferien/Semesterferien...

  • Off topic:
    Ich stimme meinen Vorrednern zu, das 3 Monatige Pflegepraktikum ist echt nervig...gut das ich nur einen Monat (Verkrzung wegen Anrechnung der RA Ausbildung) und das auf einer Intensiv machen konnte. Intensiv war wenigstens etwas interessant und man fhlte sich wenigstens etwas gefordert. Hatte auch Glck in einem netten Pflegeteam zu landen, da konnte man einiges lernen... aber alles in allem sind 3 Monate auf jeden Fall zu viel! Aber es ist ja vllig in Ordnung, das man als Medizinstudent 1,5 Jahre unentgeltlichen Dienst an der Gesellschaft leistet. Schlielich hat man(n) das ja auch nicht im Wehr/Zivildienst getan und andere Studiengnge machen das doch auch... Muss ich jetzt das Ironie Smiley setzen oder war das verstndlich genug ausgedrckt?


    Mfg
    Mindhunter


    Ach ja und fürs topic:
    Wenn Du Dich wirklich korrekt verhalten hast und dir da unprovoziert so ein Gegenwind entgegenschlgt, dann versuche die Station zu wechseln...ich empfehle eine Intensiv...am besten in einem durch Praktikanten/Famulanten wenig frequentiertem Haus und ausserhalb der Ferien/Semesterferien...

  • Jetzt mal so ganz blöd gefragt: Warum bist du denn auf eine Privatstation? Das Einzige, was ich bei Privatpatienten in meinem KH-Praktikum gemacht habe, war freundlich sein und nett schaun.

    Weil die anderen Stationen schon besetzt waren und sie uns zwei Praktikanten (ein Mitschüler) einfach auf Kardiologie Privat und Kasse verteilt haben.

    Ich habe ähnliche Klagen von Praktikanten schon vielfach gehört. Diesbezüglich besteht einiger Verbesserungsbedarf, insbesondere, wenn man bedenkt dass die RettAss-Ausbildung Geld kostet und die Schule i.d.R. für jeden durchgeschleusten Praktikanten einen Obulus ans jeweilige Kh abdrückt. Allerdings gilt hier auch, dass der Ton die Musik macht. Mancher hat sein sinnfreies Praktikum auch einfach seiner eigenen Uneinsichtigkeit zu verdanken - nichts für Ungut bluegoe, sollte keine Unterstellung sein.

    Ich weiß, dass es nicht Klug war den Patienten auf die für ihn angenehmere Art mit den Füßen voran schieben zu wollen.
    Aber auch die heutige "Aktion" bereue ich nicht:
    Als ich einen Patienten der eigenen Station zur Untersuchung bringen und unten warten sollte, traf ich auf einen Patienten der seit einer halben Stunde darauf wartete abgeholt zu werden. Die Schwester meinte auf seine Frage nur, es wäre wohl wahrscheinlich jemand benachrichtigt worden und würde ihn holen kommen. Es verging noch einmal eine halbe Stunde, also bot ich dem fremden Patienten an, ihn auf die Station zurückzubringen. Da ich nicht entziffern konnte ob es sich um 3.2 (Kardiologie) oder 3.7 (Augenstation) handelte (Praktischerweise hatte der Patient ein EKG in der Hand und ein knallrotes linkes Auge....) fragte ich zuerst auf 3.2 nach und bekam von einer Schwester folgende Antwort: "Du kannst doch nicht einfach irgendwo einen Patienten mitnehmen. Bring ihn sofort dahin zurück wo du ihn her hast!"
    Am Rande: die Station war genau 30sek. vom Warteraum entfernt in dem ich den Patienten angetroffen hatte....
    Auf 3.7 bedankte sich die Schwester schließlich, und meinte, es hätte wohl mal wieder niemand angerufen und der Patient wäre noch ewig unten gesessen.



    Danach bin ich wieder runter und habe "meinen" Patienten mit zurück auf Station genommen.


    Ach ja und fürs topic:
    Wenn Du Dich wirklich korrekt verhalten hast und dir da unprovoziert so ein Gegenwind entgegenschlägt, dann versuche die Station zu wechseln...ich empfehle eine Intensiv...am besten in einem durch Praktikanten/Famulanten wenig frequentiertem Haus und ausserhalb der Ferien/Semesterferien...

    Außerhalb der Ferien geht gar nicht, da ist wieder Schule. Die Praktika sind immer sobald Schulferien sind.

  • Wenn ich diese Episode so lese, dann ist das Praktikumsziel erreicht:
    "Der Praktikant nutzte seine vorhandenen Fähigkeiten in hervorragender Weise, um patientenorientiert und situationsbedingt zu handeln..."

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?


  • Absolut nicht. Manche Leute haben einfach kein Benehmen und lassen ihren Unmut an anderen aus. Wie die anderen schon geschrieben haben, Gespräch mit den Schwestern auf Station suchen, dann mit der Stationsleitung und schließlich mit der PDL zwecks Wechsel. Es ist dein Praktikum und deine Zeit.


    Genörgelt wird eher darüber, dass zu viel Personal auf Station ist.


    Offensichtlich ist die Stationsküche nicht sehr groß. :D

  • Als einer der Vertreter der Pflegefraktion hier im Forum möchte ich mich gar nicht für das Verhalten entschuldigen oder es gar rechtfertigen. So etwas ist unter aller Sau und in jedem Fall ein leider sehr trauriges Beispiel, wie es nicht laufen soll und darf.
    Den Vorschlägen von Hilope habe ich nichts hinzuzufügen. So muss man nicht mit sich umgehen lassen.


    Aber mal eine andere Frage in diesem Zusammenhang: Gibt oder gab es seitens der Berufsverbände mal den Wunsch nach ausbildungsqualifiziertem Personal auf den Praktika-Stationen im Krankenhaus, also spezielle Praxisanleiter für RD-Praktikanten?
    Wäre es zumindest nicht sinnvoll, dass Schule und Stationsleitung bzw. Klinikleitung sich zusammensetzt und Ausbildungsziele und -inhalte abstimmt?


    Gruß, Christian

  • Ich glaube nicht dass der Nutzen allzu groß ist solange weiterhin die Einstellung rumgeistert ein Praktikant müsse alle ungeliebten Tätigkeiten übernehmen. Siehe Kommentare zu dem 3-monatigen Krankenpflegepraktikum: Es ist sicher kein seltenes Phänomen.

  • Aber mal eine andere Frage in diesem Zusammenhang: Gibt oder gab es seitens der Berufsverbände mal den Wunsch nach ausbildungsqualifiziertem Personal auf den Praktika-Stationen im Krankenhaus, also spezielle Praxisanleiter für RD-Praktikanten?


    könnte das nicht evtl. ein betätigungsfeld für die immer öfter in bestimmten funktionsbereichen eingesetzten rettass werden? ;)

  • Aber mal eine andere Frage in diesem Zusammenhang: Gibt oder gab es seitens der Berufsverbände mal den Wunsch nach ausbildungsqualifiziertem Personal auf den Praktika-Stationen im Krankenhaus, also spezielle Praxisanleiter für RD-Praktikanten?
    Wäre es zumindest nicht sinnvoll, dass Schule und Stationsleitung bzw. Klinikleitung sich zusammensetzt und Ausbildungsziele und -inhalte abstimmt?

    Eine spezielle Anleitung gibt es nicht. Immerhin gibt es (scheinbar seit 2008) ein Berichtsheft, in dem eine Empfehlung steht, was der Praktikant in dieser Zeit lernen sollte. Auf den Anfangsseiten der jeweiligen Abschnitte findet sich sogar folgendes: "Verantwortliche Person für die Betreuung des Auszubildenden"
    Nur wer nimmt sich schon die Zeit dazu (dass kann ich auch Niemandem übel nehmen).


    Ich glaube nicht dass der Nutzen allzu groß ist solange weiterhin die Einstellung rumgeistert ein Praktikant müsse alle ungeliebten Tätigkeiten übernehmen. Siehe Kommentare zu dem 3-monatigen Krankenpflegepraktikum: Es ist sicher kein seltenes Phänomen.

    Besonders tragisch, da es nunmal im Gegensatz zu einem Schulpraktikum oder sozialen Jahr einen Zweck erfüllen sollte.
    Kommentar meines Mitschülers, als ich ihm von der Situation mit dem Patienten den ich auf Station gebracht habe, erzählt habe: "Ich komme mit denen auf Station sehr gut aus, man darf halt nur nichts machen, dass man nicht gesagt bekommen hat...."


    Mh... wie war das mit Selbstständigkeit in angebrachter Weise?


    Offensichtlich ist die Stationsküche nicht sehr groß. :D

    Ja, und zu wenig Kuchen da. :-D


  • Aber mal eine andere Frage in diesem Zusammenhang: Gibt oder gab es seitens der Berufsverbände mal den Wunsch nach ausbildungsqualifiziertem Personal auf den Praktika-Stationen im Krankenhaus, also spezielle Praxisanleiter für RD-Praktikanten?
    Wäre es zumindest nicht sinnvoll, dass Schule und Stationsleitung bzw. Klinikleitung sich zusammensetzt und Ausbildungsziele und -inhalte abstimmt?


    Gruß, Christian


    Das wäre schön und wünschenswert. Scheitert aber schon allein daran, dass die RD-Praktikanten von den verschiedensten Schulen kommen. (Bei uns waren es vor kurzem 7 Prakikanten von 7 Schulen......) Die alle an einen Tisch zu bekommen, ist schwer möglich.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Nun, die Anzahl der RD-Schulen ist ja überschaubar. Und es muss ja nicht für jeden Praktikanten ein Schule-KH-Gespräch geführt werden.


    Ich persönlich hatte nicht wirklich viele Praktikanten aus dem RD in meiner klinischen Tätigkeit. Bei den wenigen habe ich mich aber am Ausbildungskatalog der KrPfl-Schule gehalten, rd-unrelevante Bereiche raus geschmissen und durch Inhalte von rettungsdienstlichem Interesse ersetzt.


    Man kann Rettungsdienst-Praktikanten auch gut betreuen. Aber das se4tzt ahlt auch rettungsdienstliche Kenntnisse beim KH-Personal voraus, von der Motivation ganz zu schweigen...


    Gruß, Christian

  • Man kann Rettungsdienst-Praktikanten auch gut betreuen. Aber das se4tzt ahlt auch rettungsdienstliche Kenntnisse beim KH-Personal voraus, von der Motivation ganz zu schweigen...


    Daran scheitert es meiner Meinung nach in den meisten Fällen. Neben ihrer "normalen" Arbeiten müssen die Pflegekräfte möglicherweise noch neue Mitarbeiter einarbeiten, Schüler anleiten, die Ärzte kontrollieren :P und diverse pflegefremde Tätigkeiten ausführen. Da bleibt dann zwangsläufig nicht mehr soviel Zeit und/oder Motivation für die Retter. Besonders wenn das anleitende Personal gar keinen Bezug zum Rettungsdienst hat.

  • Gerade an Krankenhäusern die noch eine Krankenpflegeschule dabeihaben würde ich mich an die Praxisanleiter auf Station wenden. Die sind ja dazu da um Schüler und Praktikanten zu unterstützen und Wissen zu vermitteln.
    Das mit dem Bezug zum Rettungsdienst ist allerdings ein Problem das sich nicht so einfach lösen lässt, da spreche ich aus Erfahrung. :-(

    ...es gibt für alles im Leben den richtigen Zeitpunkt...


  • Neben ihrer "normalen" Arbeiten müssen die Pflegekräfte möglicherweise noch neue Mitarbeiter einarbeiten, Schüler anleiten, die Ärzte kontrollieren :P und diverse pflegefremde Tätigkeiten ausführen.


    Nicht zu vergessen: Lästern, Kaffee trinken, Rauchen, ÜBERGABE, Tratschen, Rauchen und dabei Lästern, noch mal ÜBERGABE usw. Da bleibt wirklich wenig Zeit. ;)


  • Nicht zu vergessen: Lästern, Kaffee trinken, Rauchen, ÜBERGABE, Tratschen, Rauchen und dabei Lästern, noch mal ÜBERGABE usw. Da bleibt wirklich wenig Zeit. ;)


    Oh, ein Kenner!


    Gruß, Christian