Österreich: Nach Ausschreibung in Tirol - Falck und deutscher Bieter mit bestem Angebot

  • Danke für den Hinweis (der ja auch dem Videotitel zu entnehmen war) das nächste mal werde ich
    auf :ironie: hinweisen.

    Dann ist scheinbar mein "Ironie-Sensor" defekt :prost:


  • Aber fragen Sie doch mal die Patienten, ob sie lieber von einer Fachkraft, die diesen Beruf zu 100 Prozent ausübt, retten lassen wollen oder von einer ehrenamtlichen Kraft, die max. 2mal im Monat auf dem Rettungswagen sitzt.


    Und danach fragt man den Patienten, wer denn jetzt eben jene Fachkraft bezahlt:
    "Was? Ich? Nein...also das ist doch VIEL zu teuer!"


    Qualität will jeder. Nur bezahlen will keiner.

  • Wenn man ihm dann wiederrum vorrechnet, wie wenig der Rettungsdienst insgesamt, und der Personalkostenpunkt des Rettungsdienstes im Speziellen in den Gesamtkosten der Krankenkassen ausmachen, dann überlegt er sich das auch gleich wieder anders ;-)

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Die Bietergemeinschaft Rettungsdienst Tirol hat am Dienstag ihr Angebot für das bodengebundene Rettungswesen in Tirol nachgebessert. Von rund 90 Millionen hat das Rote Kreuz auf 29,9 Mio. Euro reduziert. Dazu kommen jedoch noch die Kosten für die Landesleitstelle. In einer ersten Stellungnahme dazu erklärte der für Gesundheit zuständige Landesrat Bernhard Tilg gegenüber der TT. â??Derzeit laufen die Verhandlungen zwischen den jeweiligen Bietern und dem Verhandlungsteam, bestehend aus Vertretern des Landes Tirol, des Tiroler Gemeindeverbandes und der Tiroler Gebietskrankenkasse. Die Verhandlungen sind konstruktiv. Auch ist ein Experte der Universitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin in den Verhandlungsrunden mit dabei.â??



    Quelle: http://www.tt.com/csp/cms/site…essertes--angebot-vor.csp

  • 60 Mio. kann man offenbar leicht einsparen! 8|

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Bin auch erstaunt wie mann, bei einem seriösen ersten Angebot, eine Preisreduzierung von 66,7% einfach mal so hinbekommt. Ein Schelm wer böses dabei denkt!

  • Moin,


    Zitat

    So wird etwa der Anteil an freiwilligen Mitarbeitern stark erhöht, die vor allem in entlegenen Regionen zum Einsatz kommen sollen.

    Zitat

    60 Mio. kann man offenbar leicht einsparen! 8|

    Der Schelm liegt hier begraben :hallo:


    es grüsst der 2071 :rtw:

  • Zitat

    Ich hoffe doch, dass Falck und der 3. Bieter sich gerichtlich gegen solchen Schmu zur Wehr setzen werden.

    Die Klage muss erst geprüft und dann zugelassen werden. Sollte die Klage zur Verhandlung kommen, dann ist eine Entscheidung ist auch nicht innerhalb von wenigen Tagen zu erwarten.


    Ausschreibungen sind zeitlich gebunden. Von daher ......


    es grüsst der 2071 :rtw:

  • Ich hoffe doch, dass Falck und der 3. Bieter sich gerichtlich gegen solchen Schmu zur Wehr setzen werden.


    Ich vermute mal, dass es noch zu früh ist, ein solches Exempel zu statuieren. Was sich wieder einmal klar zeigt, ist, dass der gesamte Bereich der HiOrgs (ob nun in Deutschland oder Österreich) mit kleinen und großen Lobbyisten durchzogen ist. Dementsprechend wird auch mit künstlicher Angsterzeugung bei den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern und der Bevölkerung gearbeitet. In diesem Fall ging und geht es um eine Ausschreibung zur professionellen Ausübung des Rettungsdienstes.
    Beobachtet man die entsprechenden Foren, kann man sehen, dass hier aber alles in einen Topf geworfen wird. Da sieht schon der Wurzelhans seinen sonntäglichen Dienst auf den Fußballplatz in Gefahr ... Auch ging es nie darum vorhandene ehrenamtliche KIT Dienste oder First Responder Gruppen aufzulösen.
    Dieser Lobbyismus fängt schon beim örtlichen Notarzt (Hausarzt) an und endet dann nicht auf der entsprechenden Landesebene. Viele ehrenamtliche Helfende bedeutet auch viele Wähler, was einem professionellen Dienstleistungsanbieter wie Falck oder MKT erst einmal egal ist. Diesen steht die professionelle Versorgung der Patienten im Vordergrund. Das medizinische Wissen erneuert sich rasant und wir leben in Zeiten ständiger Veränderung, leider nützt es nichts sich dem zu widersetzen.
    Und auch der hinterste Almötzi hat Anrecht auf eine professionelle medizinische Versorgung "...und der Gruber Hans hat sogar den Blutzuckermessschein und darf an dem Almötzi diese invasive Maßnahme durchführen.?
    Ehrenamtliche sind auch bei allem Engagement nicht mehr in der Lage den hohen Anforderungen einer professionellen medizinischen Berufsausbildung zu entsprechen, was nicht heißen soll, dass ihr Engagement überflüssig ist. Die Umgestaltung der Ausbildung ist in Deutschland und Österreich überfällig. Man sieht es in der Schweiz (auch wenn dort auch nur mit Wasser gekocht wird), ich behaupte, dass das hohe Ausbildungsniveau und die teilweise recht hohen Kompetenzen einfach auch der Topografie geschuldet sind. Man kann es sich schlicht nicht leisten das gesamte Land mit einem flächendeckenden Notarztsystem abzudecken. Folge war die Anpassung der Berufsausbildung an die Erfordernisse moderner Rettungsmedizin. Erst dadurch werden sich viele Argumentationsstränge der ewig Gestrigen erübrigen und erst dann wird es "faire" Ausschreibungsverfahren geben.
    :herz:

    "Die Tugend in die Mitte", sagte der Teufel und setzte sich zwischen zwei Juristen.

  • Zitat

    ...droht ein saftiger Schadensersatz.

    Schadensersatz oder Konventionlstrafe. Bleibt auszudiskutieren.


    Frage: kennt österreichisches Recht selbige Begriffe wie deutsches Recht???


    Wem gegenüber wird der/die aber geltend gemach??
    Dem noch Ausführenden oder den Verschleppenden??


    So.... und wenn die Klage nicht zu dem führt was sich einige versprechen, dann wird in Revision gegangen, sollte das Gericht eine solche zulassen. Dann wird weiter verzögert.


    Ist das der Sinn einer europaweiten Ausschreibung? Notfallmedizinischer Ausnahmezustand??? Wohl kaum!


    es grüsst der 2071 :rtw:

  • Schwere verbale Geschütze fährt der Tiroler Abgeordnete Gerhard Huber auf. In einer Presseerklärung erklärt Huber "Die Leistung der über 5000 hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen müsse endlich honoriert werden, statt sie durch die Vergabe an irgendeinen Billigstanbieter zu degradieren."
    "Sollte die Tiroler Landesregierung den Rettungsdienst tatsächlich verkaufen, erwägt das BZÖ Tirol gemeinsam mit dem Roten Kreuz eine tirolweite Volksbefragung durchzuführen, um diesen Ausverkauf zu verhindern" so Huber weiter. Er erinnert auch, dass durch die vielen gut ausgebildeten Freiwilligen auch bei Schi- und Verkehrsunfällen sowie bei Herzinfarkten rasch couragierte Ersthelfer zur Stelle sind, die Patienten bereits versorgen können, bevor der Rettungsdienst eintrifft. Auch diese Ersthelfer, die lebensrettend sein können, werde es bei einem Ausverkauf des Rettungswesens wohl nicht geben, warnt Huber.


    Quelle: http://www.ots.at/presseaussen…eschaefte/channel/politik

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Um den Kurzbeitrag von Schmunzel zu ergänzen:
    Herr G. Huber ist Mitglied der Partei "Bündnis Zukunft Österreich" (BZÖ).
    Diese gibt es seit 2005; sie gilt als rechtspopulistisch.
    Nach dem alkoholbedingten Unfalltod des Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider (FPÖ) gab es viele Übertritte von FPÖ-Mitgliedern zur BZÖ.
    Ein kurzer Besuch bei Google mit dem Stichwort "BZÖ" ergibt viele Hinweise auf denkwürdige Aktivitäten dieser politischen Richtung.
    Eine Abhandlung zur BZÖ findet sich bei http://www.wikipedia.de.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?