Pressemitteilung des DBRD zum Qualitätskollaps in Nordrhein-Westfalen

  • ... Und sind wir ehrlich, in der Rettungsdienstszene ist NRW schon als eines der negativen Beispiele schlechthin bekannt, in jeglicher Hinsicht. ...


    Ist das so? Auch wenn ich als NRWler auch diesbezüglich subjetiv bin, woran machst du das fest? Ich werde viele Lacher produzieren, aber NRW ist nach Schleswig-Holstein mMn führend in D. Klare Strukturen, hohe Qualifikationen, gutes Gesetz,...
    Anscheinend sehen das einige so, aber woher kommt eigentlich dieser Gedanke?

  • Ach und noch vergessen: NRW als Negativbeispiel schlechthin ist doch wohl ein schlechter Witz! In NRW gibt es Hilfsfristen die den Namen auch verdienen, es gibt flächendeckend ÄLRD, es gibt landesweite MANV-Systeme, es gibt keine selbstfahrenden Notärzte, das Rettungswesen ist keine mafiöse Struktur und das RD-Personal wird überwiegend nicht total ausgebeutet. Ich glaube es gibt Ecken in Deutschland wo es schlechter läuft.


    Edit: Sorry Monschi, da warst du schneller


  • Ist das so? Auch wenn ich als NRWler auch diesbezüglich subjetiv bin, woran machst du das fest? Ich werde viele Lacher produzieren, aber NRW ist nach Schleswig-Holstein mMn führend in D. Klare Strukturen, hohe Qualifikationen, gutes Gesetz,...
    Anscheinend sehen das einige so, aber woher kommt eigentlich dieser Gedanke?


    Ein Hinweis, den ich in der Stellungnahme vermisst habe, wären zum Beispiel die flächendeckende Bezahlung unterhalb des im nächsten Jahres geltenden Mindestlohns.


    Ciao,


    madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

  • "...
    Allerdings fühle ich mich nach dieser Pressemitteilung in meiner Entscheidung bestärkt, dass ich aus dem DBRD schon vor längerer Zeit ausgetreten bin...."


    Wie kommt das? Hinter den Kulissen sollten natürlich auch Gespräche stattfinden sonst wird es wirklich problematisch.

    Wie das kommt, dass ich ausgetreten bin?


  • Ist das so? Auch wenn ich als NRWler auch diesbezüglich subjetiv bin, woran machst du das fest? Ich werde viele Lacher produzieren, aber NRW ist nach Schleswig-Holstein mMn führend in D. Klare Strukturen, hohe Qualifikationen, gutes Gesetz,...
    Anscheinend sehen das einige so, aber woher kommt eigentlich dieser Gedanke?


    Vielfälltige persönliche Erfahrung. Ich bin in NRW groß geworden und habe lange Zeit in Südniedersachsen gearbeitet, wo es erhebliche Berührungspunkte gab. Ich habe die notfallmedizinische Performance im familiären Umfeld mehrfach erleben müssen und eine erhebliche Anzahl von Bekannten, die eine Zeit lang in NRW gearbeitet haben. Das muss nicht objektiv sein, ist aber in jedem Fall weit mehr als Hörensagen und betrifft viele verschiedene Regionen. Und meine persönlichen Erfahrungen decken sich mit den Berichten der Kollegen. Das Rettungsdienstpersonal führt selbst simpelste Maßnahmen, wie das Schreiben eines EKGs nicht selbstständig durch (persönlich wiederholt erlebt), es werden Abmahnungen wegen geringster invasiver Maßnahmen erteilt und Kollegen massiv unter Druck gesetzt, diese zu unterlassen. Auch wurden die Arbeitsbedingungen in sehr vielen Fällen als vollständig inakzeptabel beschrieben, was vermehrt private RDs und die HiOrgs traf, aber durchaus auch die Feuerwehren (verpflichtendes EA-Engagement - auch bei der FF, Eingruppierung als RettSan trotz RettAss in TVöD 3 bzw HiOrg Haustarif, für eine Vertragsverlängerung musste der Originalarbeitsvertrag abgegeben werden, um eine Entfristung zu vermeiden [drei verschiedene AG!], etc. pp.)


    Obendrein musste ich mich selbst ein halbes Dutzend mal mit irgendwelchen NRW RD-Fürsten auseinandersetzen, wie denn ein Rettungsassistent aus Niedersachsen (damals) dazu kommt, in NRW invasive Maßnahmen zu ergreifen. Was ich jedes Mal über unseren ÄLRD klären musste, der seinem Amtskollegen bestätigen musste, dass ich mich an unsere Vorgaben gehalten habe / nach bei uns üblicher Arbeitsweise gehandelt habe. Das Schlimmste, was ich getan habe, war Glucose zu spritzen. Das sei an der Stelle angemerkt.


    Darum habe ich mich jedes mal, wenn es mich mal in Richtung Heimat zog, am Ende doch dagegen entschieden. In einem so rückständigen System könnte ich nicht arbeiten. Meiner Meinung nach müsste man in diesen Bereichen, und ich sage nicht, dass das flächendeckend ist, aber es sind gewiss auch keine Einzelfälle, dann so konsequent sein und NAWs einsetzen, damit dem Patienten zeitnah adäquate Hilfe angedeiht.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Gibt es einen "besten Rettungsdienst Deutschlands" ?


    NEIN!


    Da ich bereits des Öfteren die gesetzlichen Grundlagen in Hessen bzw. die praktische Umsetzung thematisiert habe:
    es gibt wohl grundsätzlich keinen RD-Bereich, der nicht optimierbar wäre.



    Hilfsfristen sind nur eine leicht erfassbare Grösse.
    Wie hier jeder in dieser und vielen anderen Diskussionen mitbekommen hat, sind die damit erhobenen Daten noch lange nicht ausreichend, um dringend notwendige Verbessrungen zu erreichen.
    Wie leider auch der Fall sind, werden diese Daten dann auch als Staatsgeheimnis betrachtet, welches der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden darf...auf daß der dumme Michel sich erdreistet, seinem Fürst ihm nicht zustehende Fragen zu stellen.


    Verbessert wird ein System, welches gerne als "historisch gewachsen" durch Lobbyvertreter bewertet wird nur dann, wenn hartnäckig durch jede im RD aktive Person (unabhängig von Ausbildung/Status/Einkommen...) "gebohrt" wird.
    Das kann mit Leserbriefen genauso erreicht werden wie mit der Bürgersprechstunde beim Angeordneten.
    Da das Arbeitstempo bei Kostenträgern und politisch verantwortlichen Personen sich durchaus mit den Baufortschritten am Berliner Flughafen messen kann:
    bitte habt Durchhaltevemögen!

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Vielfälltige persönliche Erfahrung. Ich bin in NRW groß geworden und habe lange Zeit in Südniedersachsen gearbeitet, wo es erhebliche Berührungspunkte gab. Ich habe die notfallmedizinische Performance im familiären Umfeld mehrfach erleben müssen und eine erhebliche Anzahl von Bekannten, die eine Zeit lang in NRW gearbeitet haben. Das muss nicht objektiv sein, ist aber in jedem Fall weit mehr als Hörensagen und betrifft viele verschiedene Regionen. Und meine persönlichen Erfahrungen decken sich mit den Berichten der Kollegen. Das Rettungsdienstpersonal führt selbst simpelste Maßnahmen, wie das Schreiben eines EKGs nicht selbstständig durch (persönlich wiederholt erlebt), es werden Abmahnungen wegen geringster invasiver Maßnahmen erteilt und Kollegen massiv unter Druck gesetzt, diese zu unterlassen. Auch wurden die Arbeitsbedingungen in sehr vielen Fällen als vollständig inakzeptabel beschrieben, was vermehrt private RDs und die HiOrgs traf, aber durchaus auch die Feuerwehren (verpflichtendes EA-Engagement - auch bei der FF, Eingruppierung als RettSan trotz RettAss in TVöD 3 bzw HiOrg Haustarif, für eine Vertragsverlängerung musste der Originalarbeitsvertrag abgegeben werden, um eine Entfristung zu vermeiden [drei verschiedene AG!], etc. pp.)


    Obendrein musste ich mich selbst ein halbes Dutzend mal mit irgendwelchen NRW RD-Fürsten auseinandersetzen, wie denn ein Rettungsassistent aus Niedersachsen (damals) dazu kommt, in NRW invasive Maßnahmen zu ergreifen. Was ich jedes Mal über unseren ÄLRD klären musste, der seinem Amtskollegen bestätigen musste, dass ich mich an unsere Vorgaben gehalten habe / nach bei uns üblicher Arbeitsweise gehandelt habe. Das Schlimmste, was ich getan habe, war Glucose zu spritzen. Das sei an der Stelle angemerkt.


    Darum habe ich mich jedes mal, wenn es mich mal in Richtung Heimat zog, am Ende doch dagegen entschieden. In einem so rückständigen System könnte ich nicht arbeiten. Meiner Meinung nach müsste man in diesen Bereichen, und ich sage nicht, dass das flächendeckend ist, aber es sind gewiss auch keine Einzelfälle, dann so konsequent sein und NAWs einsetzen, damit dem Patienten zeitnah adäquate Hilfe angedeiht.


    Das was du schilderst in mit Sicherheit nicht ganz verkehrt, aber es trifft gehäuft in den Großstädten vor und das ist nicht nur ein NRW Problem.
    Wo es eine hohe NEF dichte gibt, gibt es auch meistens keine oder nur wenige EVM´s für den RettAss.

  • Bei den Beschreibungen kam nur eine Großstadt vor, und das war eine Erzählung und kein eigenes Erlebnis. Zwar ist ländlich in NRW immer ein wenig relativ, aber überwiegend waren es eben schon Kreise.


    Raphael hat aber recht, den Besten RD gibt es nicht. Es ist natürlich auch unbewiesen, ob man mit dem NRW System nicht sogar ob der kurzen Wege dennoch ein gutes Ergebnis einfahren kann, einzig vorstellen kann ich es mir nicht. Und wenn man nur den kleinen Notarztkurs fordert, impliziert das nunmal nicht unbedingt, dass man Wert auf hochqualifizierte Arbeit legt.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Und wenn man nur den kleinen Notarztkurs fordert, impliziert das nunmal nicht unbedingt, dass man Wert auf hochqualifizierte Arbeit legt.


    Das Problem ist nicht, daß man sich in NRW grundsätzlich mit weniger Qualität zufrieden gibt, sondern die Tatsache, daß man befürchtet, zu wenig Notärzte zur Verfügung zu haben. Andere Bundesländer, die zuvor die Zusatzbezeichnung "Notfallmedizin" als Mindeststandard forderten, sind deshalb wieder zurückgerudert. Bundesländer, die die Zusatzbezeichnung als Mindeststandard eingeführt haben sind in der Unterzahl.

  • Dies wäre grundsätzlich in jedem anderen Bundesland auch zu kritisieren. In einem Bundesland, das eine fast unvergleichliche Notarztdichte aufgrund einer so restriktiven Kompetenzanwendung benötigt, ist es völlig inakzeptabel. Denn es greift letztlich die herausgehobene Position des Notarztes an und degradiert ihn zu einem approbierten Paramedic.

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  • ... In einem Bundesland, das eine fast unvergleichliche Notarztdichte aufgrund einer so restriktiven Kompetenzanwendung benötigt, ist es völlig inakzeptabel. ...


    Ist die Kompetenzanwendung im Bundesdurchschnitt so restriktiv? Die meisten Kreise haben Freigaben für ihr RFP. Wenn es hier ein Manko gibt, dann vielleicht, dass diese nicht landesweit einheitlich sind. Ich hab hier schon alles an Freigaben gesehen von Entlastungspunktionen,die Gabe von Ketanest/Dormicum über Novalgin bis "keine Viggo größer als rosa und nicht oberhalb der Ellenbeuge". Es sind keine SOPs mit denen wir protzen können, dafür fast immer Delegationen.

  • Ich würde jetzt nicht behaupten, das ich in Bonn unfassbar viel machen darf, eher das Gegenteil ist der Fall.
    Aber 12 Kanal EKG ist doch eher die Regel als die Ausnahme, da braucht es auch keinen Notarzt für.
    Und wenn der Zugang schon liegt, wenn das NEF da ist, stört das auch niemanden.
    NRW ist doch recht groß, und die Behauptungen klingen für mich auch erstmal nicht nach mehr als Behauptungen.

  • Das Rettungsdienstpersonal führt selbst simpelste Maßnahmen, wie das Schreiben eines EKGs nicht selbstständig durch (persönlich wiederholt erlebt), es werden Abmahnungen wegen geringster invasiver Maßnahmen erteilt und Kollegen massiv unter Druck gesetzt, diese zu unterlassen.


    Bisschen pauschaliert.

  • Vielfälltige persönliche Erfahrung. Ich bin in NRW groß geworden und habe lange Zeit in Südniedersachsen gearbeitet, wo es erhebliche Berührungspunkte gab. Ich habe die notfallmedizinische Performance im familiären Umfeld mehrfach erleben müssen und eine erhebliche Anzahl von Bekannten, die eine Zeit lang in NRW gearbeitet haben. Das muss nicht objektiv sein, ist aber in jedem Fall weit mehr als Hörensagen und betrifft viele verschiedene Regionen. Und meine persönlichen Erfahrungen decken sich mit den Berichten der Kollegen. Das Rettungsdienstpersonal führt selbst simpelste Maßnahmen, wie das Schreiben eines EKGs nicht selbstständig durch (persönlich wiederholt erlebt), es werden Abmahnungen wegen geringster invasiver Maßnahmen erteilt und Kollegen massiv unter Druck gesetzt, diese zu unterlassen. Auch wurden die Arbeitsbedingungen in sehr vielen Fällen als vollständig inakzeptabel beschrieben, was vermehrt private RDs und die HiOrgs traf, aber durchaus auch die Feuerwehren (verpflichtendes EA-Engagement - auch bei der FF, Eingruppierung als RettSan trotz RettAss in TVöD 3 bzw HiOrg Haustarif, für eine Vertragsverlängerung musste der Originalarbeitsvertrag abgegeben werden, um eine Entfristung zu vermeiden [drei verschiedene AG!], etc. pp.)


    Obendrein musste ich mich selbst ein halbes Dutzend mal mit irgendwelchen NRW RD-Fürsten auseinandersetzen, wie denn ein Rettungsassistent aus Niedersachsen (damals) dazu kommt, in NRW invasive Maßnahmen zu ergreifen. Was ich jedes Mal über unseren ÄLRD klären musste, der seinem Amtskollegen bestätigen musste, dass ich mich an unsere Vorgaben gehalten habe / nach bei uns üblicher Arbeitsweise gehandelt habe. Das Schlimmste, was ich getan habe, war Glucose zu spritzen. Das sei an der Stelle angemerkt.


    Darum habe ich mich jedes mal, wenn es mich mal in Richtung Heimat zog, am Ende doch dagegen entschieden. In einem so rückständigen System könnte ich nicht arbeiten. Meiner Meinung nach müsste man in diesen Bereichen, und ich sage nicht, dass das flächendeckend ist, aber es sind gewiss auch keine Einzelfälle, dann so konsequent sein und NAWs einsetzen, damit dem Patienten zeitnah adäquate Hilfe angedeiht.


    Also ich bin ja vor dem Studium und auch währenddesssen in NRW, genauer gesagt dem Rhein-Erft-Kreis gefahren und kann nicht behaupten, dass man da nichts darf. Klar, der ein oder andere kann nicht, es gibt auch genug, die nicht wollen, aber wenn man wollte und konnte, dann durfte man auch. Probleme habe ich nie bekommen, selbst wenn ich mich sehr weit aus dem fenster gelehnt habe und auch Kollegen ohne Studium im Rücken haben Tag für Tag sehr solide Leistung gebracht und tun das auch immer noch. Inkl. invasiver Maßnahmen und EKG schreiben ;-)
    NRW ist ja nicht gleich Köln, sondern durchaus etwas vielseitiger...

  • Ich möchte meine Meinung gar nicht als objektiv darstellen. Aber diese Erfahrungen teilen zumindest hier im Norden sehr viele Kollegen und das dürfte der Punkt sein, warum NRW so einen schlechten Ruf hat. Ich wollte niemanden in seiner Ehre kränken, und muss mich wohl entschuldigen. Ich würde diese Meinung auch ungern von meiner Region hören (tue das aber bei der mir Verbundensten öfters mal).


    VK-Retter: Gerade im Kreis BM habe ich wirklich Pech mit den Crews gehabt. Allerdings auch fern jeder Objektivität und ohne valide Aussagen zu den Vorgaben. Gern mehr via PN.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
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  • Hallo,
    auch ich als NRWler will mal meinen Senf dazu geben :) Für mich ergibt sich in NRW ein sehr gemischtes Bild.


    NRW ist halt geprägt von der FW. BF und FF mit hauptamlichen Kräften, kommunalen RD, Hiorgs etc. Davon leisten bestimmt viele gute, einige wenige überdurchschnittliche und andere schlechte Arbeit.


    Ich fahre in einem Landkreis wo alle im Boot sitzen, außer den kommunalen Rettern. Meistens rettet man mit der FW und da gibts schon Unterschiede. Es gibt natürlich einige sehr motivierte FW Retter, aber viele interessiert RD nicht Zumindest hier in der Region.


    Vorteile in NRW sind ganz sicherlich:
    - Vorhaltung von MANV Komponenten in großer Form. Fast in jedem LK gibts einen/teilweise 2 AB MANV vom Land NRW, PTZ, Betreuungsplätze. Einfach gesagt hier steht viel Technik/Manschafft rum.
    - BF/FW haben auch Vorteile nämlich (bei einigen,die die sich auch um Ihren RD kümmern/als wichtigen Bestandteil ansehen) gibt es klare RD Strukturen/Konzepte z.B BF Düsseldorf, BF Münster aber auch bessere Zusammenarbeit bei Lagen aller Art


    Negativ fällt mir auf:
    >Kein Interesse an RD, besonders auffällig bei vielen FW mit RD
    >keine Struktur.... vorallem dort wo es LK nicht interessiert was der RD macht/kann
    >Natürlich gibts auch hier LK wo das Rettungsfachpersonal viel macht/darf, aber das sind leider nicht viele
    >Kirchturm denken/Lokalfürsten
    >2 Klassen Gesellschaft mit FW Beamten und Angestellten/Hiorg Mitarbeitern
    > ja und ich denke auch das, der NA fährt hier auch oft unnötig mit und ist dadurch bei richtigen Notfällen gebunden
    >keine landesweite ITW/ITH Koordinierungsstelle. ITW ist nicht im Gesetz verankert


    Wobei das alles Dinge sind die immer überall in Deutschland antreffen könnte, wobei manche Städte das hier schon alles sehr gut kombinieren :(


    Da sind andere Bundesländer schon weiter:
    >EVM
    >einheitliche landesweite Fahrzeugbeschaffung (wäre in NRW garnicht möglich, weil viel zu viele FW Fürsten mitmischen wollen. Beschaffungen innerhalb eines Landkreis/Stadt= ja das geht ;)
    >Rettungsfachpersonal arbeitet Notfälle wie Schlaganfall, Hypoglykämie, Asthmaanfall, Zustand nach Krampfanfall innerhalb "fester Paramter/Bedingungen" selbstständig ab.
    > Qualitätssicherungstellen für das Bundesland (Ba-Wü)
    > zentrale Intensivtransport Koordinierung


    Ja das die Komba fordert, den Notfallsanitäter erst 2030 im Gesetz auf den RM zu verankern finde ich schon sehr bescheiden. Ich denke man redet hier in einigen Punkten schon der FW ganz nach dem Mund.


    Zusammengefasst lässt sich sagen:
    Es gibt überall gute und schlechte. Der DBRD hat bestimmt recht, Dinge anzumahnen, aber der Artikel ist etwas sehr reißerisch geschrieben. Wenn sich das Land NRW/Hr. Jäger Innenminister NRW mehr in RD einmischen würde (mit entsprechender Sachkenntnis) und genau wie bei den ganzen MANV Konzepten, landesweite Erlässe etc z.B. zu EVM, Intensivtransport und andere oben genannten Mängel erarbeiten und rausbringen würde dann könnte man hier richtig gut dastehen. Aber leider überlässt man vieles den Lokalfürsten.
    Es gibt wie einige andere schon sagten, nicht den besten RD in Deutschland. Ich denke wir haben einfach andere Probleme als z.B. in Ba-Wü.mit Balkenmafia Vormachtsstellung, Hilfsfristenpromblematik etc.




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  • Zum Thema Bezahlung im RD


    Das von Johannes angesprochene Problem mit der Bezahlung war glaub ich im Kreis Soest. Dort wurden z.B. jahrelang RettAss mit TVöD EG3 als RS eingestellt und bekamen dann erst nach 2 Jahren ihren Festvertrag. Bestimmt ein absolutes Negativbeispiel und ich bin froh das ich nie dort fahren musste aber kann auch überall in Deutschland passieren. Das traurige ist nur das sowas so öffentlich von einer Kreisverwaltung jahrelang praktiziert wurde.
    :( Es gibt auch hier schon einige Städte die zunehmend auf EG 6 für RettAss anstatt 5 umschwenken.



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  • Ein wenig muss ich Johannes aber auch mal Rückendeckung geben. Auch ich habe eine solche Situation schon einmal selbst erlebt. Zugegeben, diese ist schon 17 Jahre her. Ich war als recht frischer Krankenpfleger und RettSan mit einem Patienten unterwegs von Niedersachsen nach NRW, genauer gesagt nach Minden ins Klinikum Minden I (damals gab es noch die zwei Standorte). Was mein Patient hatte weiß ich heute nicht mehr, aber ich/wir hatten ihm einen peripher venösen Zugang gelegt. In der Notaufnahme wurden wir dann recht harsch angemacht, wo denn unser Notarzt wäre, der Patient ja einen Zugang hätte, usw. Ein kleiner Satz beendete dann schnell die Diskussion: "Wir kommen aus Niedersachsen!" Und schon war alles kein Problem mehr. Man konnte nur mit einem Kopfschütteln reagieren.


    Ein Kollege war bis vor einigen Monaten auch in der Ecke/Nähe dort tätig. Auch er berichtete mir ähnliche Dinge, auch das seine eigenen Kollegen ihn komisch anschauten, wenn er einen Zugang legen wollte.


    Das ganze ist natürlich nicht repräsentativ für ganz NRW. Aber ich wollte auch mal meinen Senf dazu geben und Johannes ein wenig Recht geben, denn es wird hier tatsächlich viel über das Können, Dürfen und Wollen in NRW getratscht. Und nicht nur von Hörensagen, sondern auch durch einige Erfahrungen.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Das ist auch bestimmt so und gebe ich euch beiden recht. Leider wird folgendes noch durch einige Kollegen so an die jüngere Generation weitergegeben. "Leg bloß keinen Zugang, lass das den NA machen"


    Auch ich führe regelmäßig mit Kollegen und NA's Diskussionen warum ich schonmal einen Zugang gelegt habe oder auch bei einem reinen RTW Einsatz einen lege.
    Meist lege ich heute trotzdem einen Zugang


    @Johannes
    wiegesagt ich fühle mich als NRWler nicht meiner Ehre gekränkt und sehe wie oben beschrieben auch einiges kritisch hier :/


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    3 Mal editiert, zuletzt von FlorianNRW ()