Lübecker Nachrichten, Lokalteil Lübeck, 19.02.2015 Seite 17 (Zusammenfassung)
Nach einem einsatzreichen Nachtdienst auf dem RTW konnte ein 51jähriger Rettungsassistent nicht einschlafen. So begann er ab etwa 10 Uhr zu trinken, nach Einschätzung des Angeklagten 7 bis 8 halbe Liter. Gegen 18 Uhr fiel er erschöpft ins Bett und wurde um 19 Uhr mit dem Stichwort "Feuer mittel" geweckt. Auf der Fahrt zum Feuerwehrhaus fuhr der ehrenamtliche Wehrführer gegen ein Schild und einen Stromkasten und verursachte 3.500 Euro Sachschaden. Statt die Polizei zu informieren fuhr er nach Hause. Zeugenaussagen brachten die Polizei schnell auf die richtige Spur.
"Ich hatte einen Adrenalinkick" sagte der zwischenzeitlich von seinem Führungsposten zurückgetretene Feuerwehrmann vor Gericht. Er wurde zu 1400 Euro Geldstrafe wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Trunkenheit am Steuer und unerlaubtem Entfernen vom Unfallort verurteilt. Ein Fahrverbot von 14 Monaten wurde ebenfalls ausgesprochen. Mit seinem Arbeitgeber scheint der Mann Glück zu haben: er darf weiterhin auf dem RTW fahren, wenn auch nicht am Steuer.
"Sie haben einen verantwortungsvollen Beruf und in Ihrer Freizeit haben Sie eine leitende Position bei der Feuerwehr. Wie konnten Sie sich so verantwortungslos verhalten?" wundert sich Richter Martin Mrozek.
edit: jetzt ist der Beitrag auch online verfügbar: http://www.ln-online.de/Lokale…hr-betrunken-zum-Einsatz2