Leiter Rettungsdienst mit 22 Jahren

  • Auf irgendeine Zeit muss man sich ja einigen und 5 Jahre sind mehr als sofort. Im Gegenteil: 5 Jahre in einem Berufsleben sind eine ziemlich lange Zeit.


    Wenn man immer an der gleichen Wache bleibt, natürlich.
    Ich denke, dass man mit Ortskunde, örtliche Strukturen und Abläufe nach nem Jahr gut Bescheid weiss.

  • Wer sagt, dass jemand mit 5 Jahren mehr Erfahrung hat? Es kommt doch auf mehrere Faktoren an bsp. Einsazfrequenz, Wachstruktur, auf welchen RM man eingesetzt ist und persönlicher Eigenschaften.
    Ich kenne Kollegen, die hatten auch in 5 Jahre vll max 2 Polytraumatisierte Pat.
    Als Führungskraft sollte man Führen und Organiseren. Lageerkundung ist das A u. O. Viel wichtiger sind einheitliche und strukturierte Ausbildungen wie es auch schon in vielen FF Bereichen gibt.
    Und auch die Einarbeitung nach dem Lehrgang ist wichtig.


    PS: Nur als kleine Bemerkung... Ich bin mit 21 auf die Leitstelle gewechselt und habe mir auch öfter was von Einsatzerfahrung anhören müssen. Dort habe ich mal wieder festgestellt, dass man sich selber engagieren muss und das hat viel mehr Aussagekraft als eine Berufserfahrung


    Das hätte ich mit Anfang oder Mitte Zwanzig vermutlich auch noch so gesehen.
    Heute sehe ich das anders und behaupte, dass Lebenserfahrung (also im weitesten Sinne fortschreitendes Alter) ein nicht zu verachtender Faktor für eine Führungsfunktion ist.
    Lebenserfahrung ersetzt natürlich keine Qualifikation, bringt aber Eigenschaften mit sich, die ein Lehrgang nicht vermitteln kann.
    Das kann man aber nur wissen, wenn mans schon hinter sich hat.


    Ich sags mal so: Ein 16jähriger hält sich vielleicht auch für einen guten Liebhaber, weil er viel Ausdauer und Beweglichkeit mitbringt...
    ;)

  • Wer sagt, dass jemand mit 5 Jahren mehr Erfahrung hat? Es kommt doch auf mehrere Faktoren an bsp. Einsazfrequenz, Wachstruktur, auf welchen RM man eingesetzt ist und persönlicher Eigenschaften.
    Ich kenne Kollegen, die hatten auch in 5 Jahre vll max 2 Polytraumatisierte Pat.

    Wenn es danach geht, müsste man auch die gesamte RD-Ausbildung über den Haufen werfen. Dann nützen uns Stunden in der Ausbildung von RettSan, RettAss und NotSan nämlich nichts. Dann sollten wir vielleicht es wie die Kollegen in Schleswig-Holstein machen, mit dem RettSan 200. Jetzt kommen wir in die Korinthenkackerei: "Der OrgL-Azubi muss vor Beginn der Ausbildung mindestens 5000 Notfalleinsätze absolviert haben, davon 100 ManV-Einsätze als ersteintreffender RettAss" Irgendwie muss man das ja definieren. Da finde ich eine 5-Jahres-Regel schon einmal nicht schlecht. Zusätzlich würde ich mir gundsätzlich wünschen, dass zusätzlich auch Mindestanforderungen an die Vorqualifikationen gestellt werden, bei RD-Führungskräften im Einsatzdienst. Bei einem Fachberater San mit SanA/B-Qualifikation und kaum oder fehlender Führungsausbildung stellen sich mir die Nackenhaare hoch...


    Ansonsten hat es Jörg schon gut auf den Punkt gebracht!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Wenn es danach geht, müsste man auch die gesamte RD-Ausbildung über den Haufen werfen. Dann nützen uns Stunden in der Ausbildung von RettSan, RettAss und NotSan nämlich nichts. Dann sollten wir vielleicht es wie die Kollegen in Schleswig-Holstein machen, mit dem RettSan 200.


    Da wir ohnehin schon weit abseits des eigentlichen Themas sind, möchte ich noch kurz anmerken, dass ich das für eine der sinnvollsten Regelungen überhaupt halte! Sie gilt nämlich auch für RAiP und garantiert so eine vernünftige Einarbeitung als drittes Besatzungsmitglied sowohl für RAiP und junge RS! Auch die ziemlich wenig beachtete Verschärfung ist eine gute Idee.


    Da es vielleicht nicht jeder kennt, eine kurze Erläuterung: Der RS200 ist in Schleswig-Holstein eine Bezeichnung für einen Rettungssanitäter, der 200 Einsatze nach Ende der RS Ausbildung nachweisen kann. Dies war schon länger die geforderte Mindestqualifikation für den Fahrer des RTW und ist es seit neustem auch für den Transportführer auf dem KTW (vorher: Rettungsassistent). Letzteres wurde mit der letzten Änderung des RDG festgelegt. Weiterhin wurde nun festgeschrieben, dass 100 der 200 Einsätze Notfalleinsätze sein müssen. Das war vorher leider noch nicht festgelegt.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • http://www.merkur.de/lokales/d…-leiter-beim-5359086.html


    Völlig ungeachtet der vorhandenen Qualifikationen (?) für die Position des Rettungsdienstleiters: ich hätte vermutlich alleine schon aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes etwas Probleme damit, ihn als Chef anzusehen. Das ist ein "Junge". Vielleicht überrascht er ja aber auch tatsächlich durch Führungsqualitäten.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • 22 Jahre, Ausbildung zum Kaufmann im Gesundheitswesen und seit 3 Jahren als Rettungsassistent im Rettungsdienst tätig... Ich wünsche ihm viel Glück, er wird es brauchen können.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Hi!
    Zitat:"Klarnamen entfernt hat sich zum Ziel gesetzt, das Ehrenamt stärker zu fördern und
    den Einstieg durch eine fundierte Ausbildung zu erleichtern. „Ich möchte
    die Arbeit der Hauptamtlichen durch professionalisiertes Ehrenamt
    unterstützen und stärken“, so Klarnamen entfernt."


    Hä? ?-(
    aber egal....is ja in Bayern
    Grüße

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

    Einmal editiert, zuletzt von GuyFawkes () aus folgendem Grund: Klarnamen auf Wunsch des Betroffenen entfernt.

  • Das ist ein "Junge".

    Tja, "fellow old Man" damit müssen wir leben, dass Leute die jünger als wir sind auch ins Berufsleben einsteigen ;)


    Oder ist dir noch nie ein PVB begenet, den du für nen Schulpraktikanten gehalten hast ?

    Einmal editiert, zuletzt von El Mosquito () aus folgendem Grund: Wort vergessen.

  • Mein Glück war ja immer, dass ich schon mit 15 schon "alt" aussah (starkem Bartwuchs sei dank) - Und u.a. einmal in einer neuen Schule für eine Weile für den neuen Referendar gehalten wurde.
    Das hat schon Vorteile. :-]


    (Ich hatte später mal eine Kollegin die aussah als sei sie zwölf. Dabei aber Anfang zwanzig war, aus einer niederbayerischen Großbauern-Dynastie stammte und fünf kleinere Brüder hatte. Ich habe noch nie jemanden so gekonnt mit "schwierigen Intoxfällen" umgehen sehen wie diese.)

  • Tja, "fellow old Man" damit müssen wir leben, dass Leute die jünger als wir sind auch ins Berufsleben einsteigen ;)


    Oder ist dir noch nie ein PVB begenet, den du für nen Schulpraktikanten gehalten hast ?


    Dann bietet man im RD doch gar nicht betreutes Fahren ab 17 an und das täuscht alles?

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Wer war denn zuvor RDL? Zunächst hat der Vorgänger die Funktion abgegeben, dann hat der kommissarische Nachfolger nach nur acht Monaten die Segel gestrichen - und dann wird ein 22-Jähriger eingestellt. Was waren da wohl die wahren Beweggründe der Geschäftsführung?

  • Die wahren Beweggründe? Vielleicht Kosten sparen. Der kommissarische Leiter wollte es m.W. gar nicht machen, er ist lang genug im Geschäft dabei, so dass er den Laden kennt und ihn übergangsweise führen konnte. Der Vorgänger hat das Handtuch geworfen, nachdem sich die Belegschaft gegen ihn gestellt hat.


    Edit/Mod.: Klarnamen entfernt.

    ...der in der stabilen Seitenlage schläft!

    Einmal editiert, zuletzt von Jörg Holzmann ()

  • Die wahren Beweggründe? Vielleicht Kosten sparen. Der kommissarische Leiter wollte es m.W. gar nicht machen, er ist lang genug im Geschäft dabei, so dass er den Laden kennt und ihn übergangsweise führen konnte. Der Vorgänger hat das Handtuch geworfen, nachdem sich die Belegschaft gegen ihn gestellt hat.


    Edit/Mod.: Klarnamen entfernt.



    Eigenartigerweise sind teile der Belegschaft eh gegen alles! :mauer:

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Was spricht gegen den Klarnamen, wenn er in den verlinkten Zeitungen steht? Dann könnten wir ja auch den Namen des neuen Leiters entfernen.

  • Aufgrund des schriftlich vorgebrachten Wunsch des Betroffenen wurde der Klarname aus allen relevanten Beiträgen entfernt.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Verständlich. Dass man den eigenen Namen noch öfters in Print-und Onlinemedien lesen wird, müsste der Führungsposition dann allerdings bewusst sein. Ob mit positiver oder negativer Berichterstattung im Kreisverband, ob gewollt oder ungewollt. Aber auch egal... weiterhin alles Gute im Job, falls er mitlesen sollte.

  • Ich persönlich finde das gar nicht so verständlich.
    Wer sich so einen Beruf aussucht muss wissen, dass sein Name/seine Person immer in der Öffentlichkeit stehen wird und somit auch in positiven und negativen Diskussionsverläufen vorkommen kann/wird.


    Vor allem dann, wenn der Protagonist in überregionalen Medien auftaucht, Interviews gibt etc.


    Wer das nicht mag sollte Baggerfahrer werden und keine Gasleitung punktieren...

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Wobei man in diesen Tagen eines beachten muss:
    In Zeiten in denen auch Helfer von Kräften des rechten Spektrums zunehmend angefeindet werden ist der Sicherheitsaspekt nicht zu verachten.
    Wir nennen daher z.B. keinerlei Mitarbeiter mehr mit Foto, Name und Funktion auf unserer Website. Es gab und gibt immer wieder Fälle in denen Führungspersonal von Hilfsorganisationen für Ihren Einsatz im Flüchtlingsbereich angefeindet wurden und auch privat Drohbriefe erhalten haben.

  • Das einzige Problem, was mit den jungen Jahren einhergehen könnte, ist ggf. fehlende Durchsetzungsfähigkeit. Je nachdem, wie gefestigt der Charakter dieses Mannes ist, kann er relativ schnell an dem Druck von allen Seiten zerbrechen. Hier hilft sicherlich Lebens - und Berufserfahrung, da sie einem Selbstvertrauen gibt und man gestärkter auf Konflikte reagieren kann, die man als Führungskraft unweigerlich haben wird.


    Das ist aber ganz Individuell und es gibt Leute, die ich mit 30 Jahren Berufserfahrung in keiner Führungsposition sehen will, weil sich die Leute nicht nur gefestigt, sondern charakterlich einbetoniert haben. Wenn man dann Resistent gegen jede Art von Kritik, Anregung und Konflikt ist, hilft das auch nicht.


    Ansonsten unterstelle ich einem 22 jährigen eine deutlich höhere Motivation zur Veränderung. Die 'jungen Wilden', die das Rad neu erfinden wollen, sind genau so wichtig, wie die alten Hasen, die einen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
    Eine gute Führungskraft weiß diese Einflüsse zu nutzen. Als junge Führungskraft würde ich gezielt auf die Expertise des älteren Kollegen zurückgreifen.


    Wenn er es gut macht, sollte sein Alter kein Problem sein. Für einige wird es natürlich immer schwierig sein, einen Jungspund über sich zu haben, einfach nur weil er jung ist. Das sind aber nicht die Leute, an die man sich als Führungskraft halten sollte.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers