Malteser sollen Rettungsdienst in Solingen verlieren

  • Ich bin ja ein Fan davon, dass man jetzt argumentiert, dass das Ehrenamt weg bricht usw. Ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, das die Aussage mit den "billig" beim neuen Anbieter zutreffend ist. Ich war dort letztes Jahr bei einem Vorstellungsgespräch und das war wirklich frech.

  • Ich bin so verwegen und stelle fest, dass der Katastrophenschutz der Malteser unabhängig von der Ausschreibung des Rettungsdienstes weiter funktionieren kann/wird. Dieser wird nämlich von der Malteser Hilfsdienst gGmbH mit hauptamtlichem Personal betrieben, der Katastrophenschutz läuft ehrenamtlich über den Malteser Hilfsdienst e.V. Diese Trennung ist durchaus so gewünscht, damit Ehrenamt auch Ehrenamt bleibt, und nicht bezahlt wird. Daher ist die Aussage im Artikel:

    Zitat

    [...]eine Katastrophenschutz- Einheit, die ohne die festangestellten Mitarbeiter nicht aufrecht zu erhalten ist[...]

    ist daher primär etwas Mimimi, denn Ehrenamt ist beim MHD immer unbezahlt. Es gibt keine hauptamtlich besetzten Katastrophenschutzeinheiten. Ebenso Besuchsdienst etc., diese Dienste sind nicht mit dem Rettungsdienst/Krankentransport verknüpft.


    Natürlich wird sich auch hauptamtliches Persoal im Ehrenamt engagieren (und würde bei einem neuen Arbeitgeber dies ggf. nicht mehr machen können), aber wenn man seine Einsatzeinheit nur auf dieser Personalsäule aufbaut, läuft etwas falsch.

  • Zitat

    Ich bin so verwegen und stelle fest, dass der Katastrophenschutz der Malteser unabhängig von der Ausschreibung des Rettungsdienstes weiter funktionieren kann/wird. Dieser wird nämlich von der Malteser Hilfsdienst gGmbH mit hauptamtlichem Personal betrieben, der Katastrophenschutz läuft ehrenamtlich über den Malteser Hilfsdienst e.V. Diese Trennung ist durchaus so gewünscht, damit Ehrenamt auch Ehrenamt bleibt, und nicht bezahlt wird. Daher ist die Aussage im Artikel:

    ist daher primär etwas Mimimi, denn Ehrenamt ist beim MHD immer unbezahlt. Es gibt keine hauptamtlich besetzten Katastrophenschutzeinheiten. Ebenso Besuchsdienst etc., diese Dienste sind nicht mit dem Rettungsdienst/Krankentransport verknüpft.


    Natürlich wird sich auch hauptamtliches Persoal im Ehrenamt engagieren (und würde bei einem neuen Arbeitgeber dies ggf. nicht mehr machen können), aber wenn man seine Einsatzeinheit nur auf dieser Personalsäule aufbaut, läuft etwas falsch.


    Dieses Zerrbild muss ja dazu aufrecht erhalten werden um der Politik und in Teilen der Bevölkerung auf diese Art die Grundlage für die Bereichsausnahme im EU Vergabeprinzip für den RD vorzugaukeln. Das ist ja nur dann erfüllt wenn in großen Teilen ehrenamtliche Leistungen, seitens des RD Beauftragten/Betreibers, erbracht werden. Da das ja bekanntlich in Deutschland fast nirgends der Fall ist macht man sich eben die Welt wie sie einem gefällt....

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Ich bin so verwegen und stelle fest, dass der Katastrophenschutz der Malteser unabhängig von der Ausschreibung des Rettungsdienstes weiter funktionieren kann/wird. Dieser wird nämlich von der Malteser Hilfsdienst gGmbH mit hauptamtlichem Personal betrieben, der Katastrophenschutz läuft ehrenamtlich über den Malteser Hilfsdienst e.V.

    Netter Reflexschuss aus der Hüfte, aber voll daneben.
    Solingen liegt in NRW und dort gibt es keine Malteser Hilfsdienst gem. GmbH, der Rettungsdienst wird vom Malteser e.V. betrieben

    Diese Trennung ist durchaus so gewünscht, damit Ehrenamt auch Ehrenamt bleibt, und nicht bezahlt wird.

    Da würde ich nochmal mit dem reden, der dir das erzählt hat, die sozialunternehmerischen Dienste wurden jener Zeit aus dem e.V. in die extra geschaffen gem. GmbH ausgegliedert um das wirtschaftliche Risiko vom Ehrenamt, Fördermitgliedern, etc. fernzuhalten. Zur Not geht dann halt die ambulante Pflege am Standort pleite, der e.V. bleibt aber bestehen. Ein netter Nebeneffekt ist das Fördermittel, Spenden, und Mitgliedsbeiträge da bleiben wo sie hingehören.

    Daher ist die Aussage im Artikel:

    ist daher primär etwas Mimimi, denn Ehrenamt ist beim MHD immer unbezahlt. Es gibt keine hauptamtlich besetzten Katastrophenschutzeinheiten. Ebenso Besuchsdienst etc., diese Dienste sind nicht mit dem Rettungsdienst/Krankentransport verknüpft.
    Natürlich wird sich auch hauptamtliches Persoal im Ehrenamt engagieren (und würde bei einem neuen Arbeitgeber dies ggf. nicht mehr machen können), aber wenn man seine Einsatzeinheit nur auf dieser Personalsäule aufbaut, läuft etwas falsch.

    Vielleicht liegt es an der fehlenden Trennung e.V./gem. GmbH, vielleicht liegt es auch an den Nordrhein-Vandalen selber, aber aus dieser Ecke Deutschland (sind zumindest gefühlt) hauptamtliche Kräfte als Leitungs- und Führungskräfte wesentlich präsenter, nicht so wie hier, wo du Glück hast, wenn der San-Gruppenführer RS ist und von solchen Sachen wie regelmäßig im RD fahren fangen wir besser gar nicht an.


    Für so einen BHP 50-NRW braucht neben den zwei (ea) EE, auch noch zusätzlich Personal mit rettungsdienstlicher Qualifikation in Zugstärke und wenn die nicht aus dem RD kommen woher dann ?


    Im übrigen werden im Artikel die Zustände aus Solingen für Solingen beschrieben, da mag es durchaus sein, dass a) die KatS-Einheit an den RD-Auftrag gekoppelt ist b) kein Betriebsübergang geplant ist c) das Personal was dann aus Wuppertal pendelt sich nicht ehrenamtlich in Solingen einbringt d) bei Betriebsübergang in den ASB die Mitgliedschaft/Tätigkeit im MHD untersagt wird oder einige beliebige Kombination aus vorgenanntem.
    #####################################################
    Viel gravierender finde Ich (insbesondere in Kombination mit Andrechens Beitrag) das der Arbeiter-Samariter-Bund, seine Personal niedriger als die AVR-Caritas eingruppiert oder vielleicht haben die einfach den besseren Qualifikationsmix.

    Einmal editiert, zuletzt von El Mosquito ()

  • Solinger Bote: Malteser demonstrieren vergeblich für ihre Arbeitsplätze +++UPDATE


    Das war es dann.



    Ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, das die Aussage mit den "billig" beim neuen Anbieter zutreffend ist


    Ich vermute mal, dass es mit den Maltesern in Solingen die Hilfsorganisation getroffen hat, die die Arbeitnehmer immer noch am besten bezahlt hat - Auch im Vergleich zur örtlichen Konkurrenz.

  • Noch eine Spekulation zu den ganzen Spekulationen:


    Woher bekommt die Organisation aus Wuppertal, welche die Ausschreibung gewonnen hat, denn das Personal wenn Sie so schlecht bezahlen? Das hört sich für mich so an, als ob dort ein Problem entstehen wird. Ich bin gespannt!

  • Spätestens das Arbeitsamt wird den Ex-Maltesern nahelegen sich doch bitte mal beim ASB zu bewerben.


    Aber um Solingen drum rum gibt es ja eine Menge freie Stellen und außerdem muss ja sicherlich auch noch geprüft werden ob es sich nicht um einen Betriebsübergang handelt.

  • Es gibt bei billiger und teuer auch noch einen anderen
    Aspekt den man nicht vergessen darf.



    Wer sich an einer Ausschreibung beteiligt, möchte damit Geld
    verdienen und zwar möglichst viel.



    Vor einigen Jahren selbst erlebt, bei zwei Ausschreibungen in zwei Städten gab es einen Unterschied
    von über 100% bei den angebotenen Stundensätzen. Beide Ausschreibungen waren vergleichbar.
    Beide Angebote kamen von der gleichen Hilfsorganisation.



    Der einzige Unterschied
    war, in der einen Stadt erwartete man keine Mitbewerber und in der anderen
    Stadt war bekannt, das sich alle Organisationen an der Ausschreibung beteiligen
    würden.

  • Man kann Falck als Firma insgesamt sicherlich kritisieren, aber ich finde, dass man niemanden (ob natürliche oder juristische Person) das Recht abspreche sollte, sein Recht einzufordern.


    Und abgesehen davon, ist der Vorstand eines Unternehmens dazu verpflichtet die Rechte der Gesellschaft zu wahren.

  • Warum überrascht mich das jetzt nicht?


    Eine Firma die nur so an Aufträge kommt ist m.E. nichts wert.

    SaHa: Sehr schlecht informiert! Die meisten Klageverfahren finden nicht durch Falck statt, sondern zwischen den "befreundeten" Organisationen. In Solingen werfen die Malteser dem ASB z.B. Dumpinglohn vor (war das früher nicht das Argument gegen Falck?). Und wenn Entscheidungen "am grünen Tisch" getroffen werden, wer welche Aufträge im RD erhalten soll, ist es das gut Recht, ein solches Vorgehen zu rügen. Es entscheidet schließlich nicht Falck, sondern eine unabhängige Vergabekammer. Also erst einmal abwarten und sich mit den Fakten vertraut machen.

  • Ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, das die Aussage mit den "billig" beim neuen Anbieter zutreffend ist. Ich war dort letztes Jahr bei einem Vorstellungsgespräch und das war wirklich frech.


    Aus eigener Erfahrung kann ich Deine Aussage bestätigen aber die genannte Dienststelle ist seit vielen Jahren einschlägig bekannt. :blush:

  • Warum überrascht mich das jetzt nicht?


    Eine Firma die nur so an Aufträge kommt ist m.E. nichts wert.


    Don't fight the player, fight the game.
    Das ist doch vollkommen nachvollziehbar und auch okay, dass Falck sich wehrt, wenn sie sich im Unrecht sehen. Ich dachte eigentlich, dieses reflexartige Beißen gegen "Private" sei passé, seit man weiß, dass jeder Verein im Gesundheitswesen - gleich ob gemeinnützig, kirchlich oder privat - eine Verbrecherbande ist. ;-)


  • Don't fight the player, fight the game.
    Das ist doch vollkommen nachvollziehbar und auch okay, dass Falck sich wehrt, wenn sie sich im Unrecht sehen. Ich dachte eigentlich, dieses reflexartige Beißen gegen "Private" sei passé, seit man weiß, dass jeder Verein im Gesundheitswesen - gleich ob gemeinnützig, kirchlich oder privat - eine Verbrecherbande ist. ;-)


    Naja aber es ist auch bei den Verbrechern immer noch ein Unterschied zwischen Gangstern, Ganoven, Schwerkriminellen und Mafia. Subjektiv empfinde ich auch, dass Falsck schon recht häufig den Klageweg bestreitet, werten will ich das Ganze damit aber nicht.
    Viel interessanter finde ich die Entwicklung. Vor einigen Jahren noch war (auch hier im Forum) Falck der Arbeitgeber der Zukunft, der alles besser macht und die Mitarbeiter wertschätzt, fördert und fordert. Es war der große Gegner der einschlägigen HiOrgs, der aufräumen wird und den Rettungsdienst wegweisend verändern wird. Heilsbringer und Grahlswächer der aus Dänemark zu uns kommt! War dann, aus heutiger Sicht, wohl doch nicht ganz so und das Vorgehen gegen die damals noch bösen HiOrgs ist heute dann auch nicht mehr so gewollt. Der geht ja sogar vor Gericht der böse Private... ;)