[München] Schusswechsel im Einkaufszentrum - Tote werden befürchtet

  • KATWARN hat wohl nicht das gebracht, was erwartet wurde.

    Was hat es denn gebracht und was wurde erwartet? Details?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • So wie ich es verstanden habe, wurden angemeldete KATWARN-Smartphones nicht erreicht - was ich auf eine Netzüberlastung zurückführe.
    Dafür kann KATWARN primär nichts, doch die Erfahrungen (Duisburg-Love-Parade) zeigen ja die Grenzen des Mobilfunknetzes auf.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Was hat es denn gebracht und was wurde erwartet? Details?


    http://www.spiegel.de/netzwelt…e-probleme-a-1104421.html


    Daraus:

    Zitat


    "Was waren die Probleme nach dem Amoklauf in München?
    Katwarn ist seit 2014 für München freigeschaltet. Am Freitagabend war das System jedoch völlig überlastet, der Dienst war zeitweise nicht erreichbar. Grund sei die hohe Zahl von Nutzern in München und anderen Teilen der Republik gewesen, in denen es Unwetter gab. "Wir sind an die Belastungsgrenze gestoßen", sagte ein Katwarn-Sprecher am Samstag. "Das ist nicht gut - die Kritik ist berechtigt." Die Kapazitäten des Systems müssten schnellstmöglich erweitert werden."


  • Was bleibt:
    - bestehende Planungen können aufgrund der Einsatzerfahrung verbessert werden
    - Schwachpunkte sind aufgetreten - es ist eben nicht alles planbar - deswegen darf man sie aber nicht ignorieren


    Aha, wo siehst du als Experte für Polizeitaktik denn die Schwachpunkte?
    Insbesondere da ja selbst die Einsatzkräfte vor Ort noch nicht die Zeit hatten den Einsatz zu analysieren? (Das erste Treffen ist afaik für Morgen angesetzt)


    Übrigens, Katwarn hat Serverseitig versagt, wurde mittlerweile auch offiziell so bestätigt. Der Mobilfunk hat wunderbar funktioniert, selbst die Zellen im unmittelbaren Umkreis zum OEZ...

  • Ich sehe mich NICHT als Experte für Polizeitaktik und habe dies in meinem Beitrag auch nicht behauptet.
    Schlecht geschlafen ?-(


    Zur Polizeitaktik habe ich aber durchaus eine Frage:
    Lt. Medien kam ja auch ein SEK aus Österreich (Cobra) in München in den Einsatz.
    Auf welcher rechtlichen Grundlage ist ein solcher Einsatz geregelt?
    Meine Frage bedeutet NICHT, daß ich die Maßnahme als solche kritisiere.
    Ich weiss, daß es im Grenzgebiet D-LUX-B-NL durchaus im Tagesgeschäft grenzüberschreitende Polizeiaktionen gibt.
    Doch letztendlich verteilt ein SEK ja keine Knöllchen, sondern eine finale Massnahme.
    Deswegen meine Frage.


    Ansonsten - was ja schon zur Sprache kam:
    Schön, daß Kliniken ihre internen MANV-Pläne aktiviert haben.
    Die Erfahrung jetzt hat aber aufgezeigt, daß Alarmierung und Erreichbarkeit von Mitarbeitern nur ein Punkt sind.
    Der zweite Punkt ist dann aber, wie diese Mitarbeiter zu ihrem Arbeitsplatz kommen.
    Das meinte ich mit "bestehende Planung" und "Schwachpunkte".


    Bevor jetzt jemand unterstellt, in meinem RD-Bereich wäre alles besser: KEINESWEGS - und die MANV-Planung von Kliniken ist ein sehr trauriges Kapitel für sich.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Auch wenn ich mir geschworen habe, nicht in die voreiligen Hühnereien und Mutmaßungen einzustimmen, muss ich zumindest mal kurz schwach werden.
    Die Tatsache, dass die österreichische Cobra mitgemacht hat, finde ich eher ein Beispiel für funktionierende, weil Synergismen ausnutzende Polizeiarbeit. Deswegen kamen SEKs aus den umliegenden Bundesländern und eben Österreich.


    Übrigens ebenso wie vielen RTH aus D, Ö und der Schweiz, die die vorgehaltenen Transportkapazitäten für Schwerverletzte sicher vervielfacht haben. Ich habe mehrere sehr eindrucksvolle Bilder davon gesehen.


    Ich bin wirklich sehr gespannt auf die professionelle Aufarbeitung dieses Ereignisses.


  • Schau an, davon habe ich noch gar nix mit bekommen. Ich hätte auch eher damit gerechnet, dass das komplette Handynetz notfallmässig abgeschaltet wird.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Er liess Menschen, deren Qualifikation im Halten eines Mikrofons besteht und die ansonsten eine Blut-Schweiss-Tränen-Geilheit an den Tag legten im Regen stehen.


    Also tut mir Leid, aber diese Verallgemeinerungen von dir, die teilweise ganze Berufsgruppen diskreditieren, gehe mir langsam auf die Nerven.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Lt. Medien kam ja auch ein SEK aus Österreich (Cobra) in München in den Einsatz.


    Das finde ich im Jahr 2016 in der Europäischen Union weniger bedenklich als die Tatsache, dass die Verteidigungsministerin Feldjäger in München hat in Einsatzbereitschaft versetzen lassen. Das ist ein Verfassungsbruch. Ob nun ein bayerisches SEK, Cobra aus AT oder die GSG9 einen Attentäter unschädlich macht, soll mir gleich sein. Mit dem Militär gegen Zivilisiten vorzugehen schickt sich für ein Land wie D aber nunmal nicht, um das mal höflich auszudrücken. (Davon abgesehen, dass ich das bei 2300 mittel- und unmittelbar beteiligten Polizisten für reichlich überzogen halte.)

  • Zurück in die Realität:
    Hier eine Meldung der Feuerwehr München (Quelle:facebook):


  • Sehr beeindruckend!

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Hoffen wir, dass nicht jeder Amoklauf in dieser Dimension begegnet wird.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Das frage ich mich gerade auch?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Zitat


    Da die Lage in der Anfangsphase des Einsatzes völlig unübersichtlich war, wurden in einem Bereitstellungsraum 18 Rettungshubschrauber aus ganz Bayern, Baden-Württemberg und Österreich zusammengezogen.


    Wow.

  • Die Anzahl von RTH/ITH bei MANV mit guten Flugwetter ist ja nun nicht so ungwöhnlich.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Noch eine Zahl: Allein vom BRK kamen insgesamt knapp 990 Einsatzkräfte mit 191 Fahrzeugen zum Einsatz.


    Bedenkt auch, dass noch mehr "weisse" HiOrgs dabei waren: MHW, ASB, JUH, etc.


  • Das finde ich im Jahr 2016 in der Europäischen Union weniger bedenklich als die Tatsache, dass die Verteidigungsministerin Feldjäger in München hat in Einsatzbereitschaft versetzen lassen. Das ist ein Verfassungsbruch. Ob nun ein bayerisches SEK, Cobra aus AT oder die GSG9 einen Attentäter unschädlich macht, soll mir gleich sein. Mit dem Militär gegen Zivilisiten vorzugehen schickt sich für ein Land wie D aber nunmal nicht, um das mal höflich auszudrücken. (Davon abgesehen, dass ich das bei 2300 mittel- und unmittelbar beteiligten Polizisten für reichlich überzogen halte.)


    Laut Aussage eines befreundeten Feldjägers hieß das nur, dass man den Objektschutz in den (ja sehr nahe gelegenen und großen) BW Objekten hochgefahren hat und "durchbewaffnet" hat. Sprich anstatt des zivilen Sicherheitsdienstes kamen nun als Ergänzung Feldjäger zum Einsatz. Ich glaube nicht, dass hier ein Einsatz im Inneren erwogen wurde. Eher ging es um den Schutz der eigenen Liegenschaften - die Kapazität der Feldjäger ist hier ja eher als "schwach" zu bezeichnen.




    Zum gemeinsamen Einsatz der POL Kräfte gibt es Staatsverträge des Freistaates mit der Republik Österreich und der Republik Italien. Es ist seit Jahren gelebte europäische Zusammenarbeit, dass österreichische und italienische Polizeikräfte z.B. im Rahmen des Oktoberfestes zum Einsatz kommen. Die COBRA war auch im Rahmen des G-Gipfels in Ellmau eingesetzt. Umgekehrt ist das Münchner SEK weitaus schneller bei Lagen im Bundesland Tirol verfügbar als weitere COBRA Teams aus den östlichen Bundesländern oder gar Wien. Da beide Teams eng zusammen trainieren - und nach den gleichen Standards arbeiten: Warum auch nicht? Es gilt selbstverständlich immer das Recht des Einsatzlandes.
    Ähnliche Vereinbarungen gibt es übrigens auch zwischen BaWü und der Schweiz. Beim MANV in Bad Säckingen kamen auch verschieden Polizeien der Eidgenossen zum Einsatz.
    http://ais.badische-zeitung.de…07/42/2b/08/121776904.jpg


    Zum Thema MANV-Klinik-Alarme:
    Ich kann nur für einen der Maximalversorger sprechen, dieser hat aber verschiedene Wellen und nimmt nur Leute in die Planung die Zugriff auf ein KfZ haben. Zur Verkehrslage gibt es Pläne - Die ich aber nicht hier wiedergeben werde.
    Was man aus den Kliniken hört lief es aber extrem gut - und das obwohl Freitag Abend sicherlich nicht der ideale Zeitpunkt ist. Aus dem RDI und Großhadern hört man, dass man bei über 125% der geplanten MANV Kapazität lag - binnen des Zeitrahmens.

  • ​Es gibt Neuigkeiten aus Ermittlerkreisen. Demnach soll der Schütze im vergangenen Jahr zwei Monate stationär in der Psychiatrischen Abteilung im KH Harlaching behandelt worden sein, zuletzt nur noch ambulant. Als Krankheitsbilder werden soziale Phobie, eine Aufmerksamkeitsdefizitsstörung und Depressionen angegeben. Er war wohl medikamentös eingestellt.


    Auch verdichten sich Hinweise, dass die Tat seit gut einem Jahr vorbereitet worden sein soll und sich an den Taten in Winnenden und Norwegen orientiert haben. Ein Facebook-Post im Internet soll auf einem gehackten oder gefälschten Profil erstellt worden sein, um möglichst viele Jugendliche nach Moosach zu locken. Zudem fällt der Tattag auf den 5. Jahrestag des Massakers in Norwegen. Angeblich soll der Täter in der Schule massiv von Schülern mit Migrationshintergrund gemobbt worden sein.


    Am Tatort wurden 58 Patronenhülsen gefunden - 57 vom Täter, eine der POL. Die Waffe wurde im Darknet beschafft und soll eine Glock 17 sein, die als Theaterwaffe unschädlich gemacht und in der Slowakei reaktiviert wurde.


    Näheres in der SZ Online​.