KATWARN hat wohl nicht das gebracht, was erwartet wurde.
Was hat es denn gebracht und was wurde erwartet? Details?
KATWARN hat wohl nicht das gebracht, was erwartet wurde.
Was hat es denn gebracht und was wurde erwartet? Details?
So wie ich es verstanden habe, wurden angemeldete KATWARN-Smartphones nicht erreicht - was ich auf eine Netzüberlastung zurückführe.
Dafür kann KATWARN primär nichts, doch die Erfahrungen (Duisburg-Love-Parade) zeigen ja die Grenzen des Mobilfunknetzes auf.
Was hat es denn gebracht und was wurde erwartet? Details?
http://www.spiegel.de/netzwelt…e-probleme-a-1104421.html
Daraus:
Zitat
"Was waren die Probleme nach dem Amoklauf in München?
Katwarn ist seit 2014 für München freigeschaltet. Am Freitagabend war das System jedoch völlig überlastet, der Dienst war zeitweise nicht erreichbar. Grund sei die hohe Zahl von Nutzern in München und anderen Teilen der Republik gewesen, in denen es Unwetter gab. "Wir sind an die Belastungsgrenze gestoßen", sagte ein Katwarn-Sprecher am Samstag. "Das ist nicht gut - die Kritik ist berechtigt." Die Kapazitäten des Systems müssten schnellstmöglich erweitert werden."
Was bleibt:
- bestehende Planungen können aufgrund der Einsatzerfahrung verbessert werden
- Schwachpunkte sind aufgetreten - es ist eben nicht alles planbar - deswegen darf man sie aber nicht ignorieren
Aha, wo siehst du als Experte für Polizeitaktik denn die Schwachpunkte?
Insbesondere da ja selbst die Einsatzkräfte vor Ort noch nicht die Zeit hatten den Einsatz zu analysieren? (Das erste Treffen ist afaik für Morgen angesetzt)
Übrigens, Katwarn hat Serverseitig versagt, wurde mittlerweile auch offiziell so bestätigt. Der Mobilfunk hat wunderbar funktioniert, selbst die Zellen im unmittelbaren Umkreis zum OEZ...
Ich sehe mich NICHT als Experte für Polizeitaktik und habe dies in meinem Beitrag auch nicht behauptet.
Schlecht geschlafen ?-(
Zur Polizeitaktik habe ich aber durchaus eine Frage:
Lt. Medien kam ja auch ein SEK aus Österreich (Cobra) in München in den Einsatz.
Auf welcher rechtlichen Grundlage ist ein solcher Einsatz geregelt?
Meine Frage bedeutet NICHT, daß ich die Maßnahme als solche kritisiere.
Ich weiss, daß es im Grenzgebiet D-LUX-B-NL durchaus im Tagesgeschäft grenzüberschreitende Polizeiaktionen gibt.
Doch letztendlich verteilt ein SEK ja keine Knöllchen, sondern eine finale Massnahme.
Deswegen meine Frage.
Ansonsten - was ja schon zur Sprache kam:
Schön, daß Kliniken ihre internen MANV-Pläne aktiviert haben.
Die Erfahrung jetzt hat aber aufgezeigt, daß Alarmierung und Erreichbarkeit von Mitarbeitern nur ein Punkt sind.
Der zweite Punkt ist dann aber, wie diese Mitarbeiter zu ihrem Arbeitsplatz kommen.
Das meinte ich mit "bestehende Planung" und "Schwachpunkte".
Bevor jetzt jemand unterstellt, in meinem RD-Bereich wäre alles besser: KEINESWEGS - und die MANV-Planung von Kliniken ist ein sehr trauriges Kapitel für sich.
Auch wenn ich mir geschworen habe, nicht in die voreiligen Hühnereien und Mutmaßungen einzustimmen, muss ich zumindest mal kurz schwach werden.
Die Tatsache, dass die österreichische Cobra mitgemacht hat, finde ich eher ein Beispiel für funktionierende, weil Synergismen ausnutzende Polizeiarbeit. Deswegen kamen SEKs aus den umliegenden Bundesländern und eben Österreich.
Übrigens ebenso wie vielen RTH aus D, Ö und der Schweiz, die die vorgehaltenen Transportkapazitäten für Schwerverletzte sicher vervielfacht haben. Ich habe mehrere sehr eindrucksvolle Bilder davon gesehen.
Ich bin wirklich sehr gespannt auf die professionelle Aufarbeitung dieses Ereignisses.
Schau an, davon habe ich noch gar nix mit bekommen. Ich hätte auch eher damit gerechnet, dass das komplette Handynetz notfallmässig abgeschaltet wird.
Er liess Menschen, deren Qualifikation im Halten eines Mikrofons besteht und die ansonsten eine Blut-Schweiss-Tränen-Geilheit an den Tag legten im Regen stehen.
Also tut mir Leid, aber diese Verallgemeinerungen von dir, die teilweise ganze Berufsgruppen diskreditieren, gehe mir langsam auf die Nerven.
Lt. Medien kam ja auch ein SEK aus Österreich (Cobra) in München in den Einsatz.
Das finde ich im Jahr 2016 in der Europäischen Union weniger bedenklich als die Tatsache, dass die Verteidigungsministerin Feldjäger in München hat in Einsatzbereitschaft versetzen lassen. Das ist ein Verfassungsbruch. Ob nun ein bayerisches SEK, Cobra aus AT oder die GSG9 einen Attentäter unschädlich macht, soll mir gleich sein. Mit dem Militär gegen Zivilisiten vorzugehen schickt sich für ein Land wie D aber nunmal nicht, um das mal höflich auszudrücken. (Davon abgesehen, dass ich das bei 2300 mittel- und unmittelbar beteiligten Polizisten für reichlich überzogen halte.)
Zurück in die Realität:
Hier eine Meldung der Feuerwehr München (Quelle:facebook):
ZitatAlles anzeigenGroßalarm für Katastrophenschutz durch Amoklage
Freitag, 22. Juli 2016; 17.55 Uhr; Hanauer Straße - Stadtgebiet
Aufgrund der Amoklage rund um das Olympia-Einkaufszentrum (OEZ), bei der zehn Tote, zehn Schwerverletzte und 17 leichter Verletzte zu beklagen waren, und der Meldungen über vermeintlichen Schusswaffengebrauch in verschiedenen Teilen des Stadtgebietes, ist für die Landeshauptstadt am Freitagabend Großalarm für den Katastrophenschutz ausgelöst worden.
Vor Ort rund um das OEZ war der Rettungsdienst mit mehr als 200 Einsatzkräften bei der Versorgung der Patienten und dem anschließenden Transport in unterschiedliche Krankenhäuser im Einsatz. In verschiedenen Bereitstellungsräumen im Stadtgebiet waren weitere 500 Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen aus ganz Bayern in Bereitschaft.
60 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr waren ebenfalls am OEZ eingesetzt.
Für die 21 Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr München wurde Vollalarm ausgelöst. Knapp 400 Einsatzkräfte standen in den verschiedenen Gerätehäusern im Stadtgebiet in Bereitschaft. Ebenso wurden Einsatzkräfte des THW alarmiert.
Da die Lage in der Anfangsphase des Einsatzes völlig unübersichtlich war, wurden in einem Bereitstellungsraum 18 Rettungshubschrauber aus ganz Bayern, Baden-Württemberg und Österreich zusammengezogen.
Für etwa 350 Personen, die unmittelbar am Tatort waren, wurde in der Werner-von-Linde-Halle im Olympiapark eine psychologische Betreuungsstelle eingerichtet. In der Nacht brachten Busse der MVG rund 50 Personen aus dieser Akutbetreuungsstelle nach Hause.
Sämtliche Krankenhäuser in München wurden alarmiert und aktivierten ihre Notfallpläne. Sie verstärkten das Personal in den Nothilfen und OP-Sälen erheblich.
Die Integrierte Leitstelle der Berufsfeuerwehr verstärkte ihr Personal ebenfalls durch das Heranziehen von dienstfreien Kräften, um die Einsatzkräfte zu koordinieren und die zahlreichen Notrufe abzuarbeiten.
Erst im Laufe der Nacht konnten auswärtigen Kräfte schrittweise wieder in ihre Standorte zurückkehren. Die Maßnahmen dienten in Folge der unübersichtlichen Lage höchstvorsorglich dazu, gegebenenfalls auch mehrere hundert Verletzte versorgen zu können.
Insgesamt waren etwa 1.200 Einsatzkräfte verschiedener Hilfsorganisationen am Einsatz beteiligt.
Sämtliche Katastrophenschutzkräfte wurden durch einen Krisenstab der Landeshauptstadt München koordiniert. Dieser stand in engem und ständigem Kontakt mit den Stäben und der Einsatzleitung der Münchner Polizei.
Sehr beeindruckend!
Hoffen wir, dass nicht jeder Amoklauf in dieser Dimension begegnet wird.
Warum?
Das frage ich mich gerade auch?
Zitat
Da die Lage in der Anfangsphase des Einsatzes völlig unübersichtlich war, wurden in einem Bereitstellungsraum 18 Rettungshubschrauber aus ganz Bayern, Baden-Württemberg und Österreich zusammengezogen.
Wow.
Die Anzahl von RTH/ITH bei MANV mit guten Flugwetter ist ja nun nicht so ungwöhnlich.
Noch eine Zahl: Allein vom BRK kamen insgesamt knapp 990 Einsatzkräfte mit 191 Fahrzeugen zum Einsatz.
Bedenkt auch, dass noch mehr "weisse" HiOrgs dabei waren: MHW, ASB, JUH, etc.
Zur Diskussion um den Einsatz der Bundeswehr geht es hier lang:Einsätze bzw die Theorie zum Einsatz der Bundeswehr im Inneren
Das finde ich im Jahr 2016 in der Europäischen Union weniger bedenklich als die Tatsache, dass die Verteidigungsministerin Feldjäger in München hat in Einsatzbereitschaft versetzen lassen. Das ist ein Verfassungsbruch. Ob nun ein bayerisches SEK, Cobra aus AT oder die GSG9 einen Attentäter unschädlich macht, soll mir gleich sein. Mit dem Militär gegen Zivilisiten vorzugehen schickt sich für ein Land wie D aber nunmal nicht, um das mal höflich auszudrücken. (Davon abgesehen, dass ich das bei 2300 mittel- und unmittelbar beteiligten Polizisten für reichlich überzogen halte.)
Laut Aussage eines befreundeten Feldjägers hieß das nur, dass man den Objektschutz in den (ja sehr nahe gelegenen und großen) BW Objekten hochgefahren hat und "durchbewaffnet" hat. Sprich anstatt des zivilen Sicherheitsdienstes kamen nun als Ergänzung Feldjäger zum Einsatz. Ich glaube nicht, dass hier ein Einsatz im Inneren erwogen wurde. Eher ging es um den Schutz der eigenen Liegenschaften - die Kapazität der Feldjäger ist hier ja eher als "schwach" zu bezeichnen.
Alles anzeigen
Zur Polizeitaktik habe ich aber durchaus eine Frage:
Lt. Medien kam ja auch ein SEK aus Österreich (Cobra) in München in den Einsatz.
Auf welcher rechtlichen Grundlage ist ein solcher Einsatz geregelt?
Meine Frage bedeutet NICHT, daß ich die Maßnahme als solche kritisiere.
Ich weiss, daß es im Grenzgebiet D-LUX-B-NL durchaus im Tagesgeschäft grenzüberschreitende Polizeiaktionen gibt.
Doch letztendlich verteilt ein SEK ja keine Knöllchen, sondern eine finale Massnahme.
Deswegen meine Frage.
Ansonsten - was ja schon zur Sprache kam:
Schön, daß Kliniken ihre internen MANV-Pläne aktiviert haben.
Die Erfahrung jetzt hat aber aufgezeigt, daß Alarmierung und Erreichbarkeit von Mitarbeitern nur ein Punkt sind.
Der zweite Punkt ist dann aber, wie diese Mitarbeiter zu ihrem Arbeitsplatz kommen.
Das meinte ich mit "bestehende Planung" und "Schwachpunkte".
Bevor jetzt jemand unterstellt, in meinem RD-Bereich wäre alles besser: KEINESWEGS - und die MANV-Planung von Kliniken ist ein sehr trauriges Kapitel für sich.
Zum gemeinsamen Einsatz der POL Kräfte gibt es Staatsverträge des Freistaates mit der Republik Österreich und der Republik Italien. Es ist seit Jahren gelebte europäische Zusammenarbeit, dass österreichische und italienische Polizeikräfte z.B. im Rahmen des Oktoberfestes zum Einsatz kommen. Die COBRA war auch im Rahmen des G-Gipfels in Ellmau eingesetzt. Umgekehrt ist das Münchner SEK weitaus schneller bei Lagen im Bundesland Tirol verfügbar als weitere COBRA Teams aus den östlichen Bundesländern oder gar Wien. Da beide Teams eng zusammen trainieren - und nach den gleichen Standards arbeiten: Warum auch nicht? Es gilt selbstverständlich immer das Recht des Einsatzlandes.
Ähnliche Vereinbarungen gibt es übrigens auch zwischen BaWü und der Schweiz. Beim MANV in Bad Säckingen kamen auch verschieden Polizeien der Eidgenossen zum Einsatz.
http://ais.badische-zeitung.de…07/42/2b/08/121776904.jpg
Zum Thema MANV-Klinik-Alarme:
Ich kann nur für einen der Maximalversorger sprechen, dieser hat aber verschiedene Wellen und nimmt nur Leute in die Planung die Zugriff auf ein KfZ haben. Zur Verkehrslage gibt es Pläne - Die ich aber nicht hier wiedergeben werde.
Was man aus den Kliniken hört lief es aber extrem gut - und das obwohl Freitag Abend sicherlich nicht der ideale Zeitpunkt ist. Aus dem RDI und Großhadern hört man, dass man bei über 125% der geplanten MANV Kapazität lag - binnen des Zeitrahmens.
​Es gibt Neuigkeiten aus Ermittlerkreisen. Demnach soll der Schütze im vergangenen Jahr zwei Monate stationär in der Psychiatrischen Abteilung im KH Harlaching behandelt worden sein, zuletzt nur noch ambulant. Als Krankheitsbilder werden soziale Phobie, eine Aufmerksamkeitsdefizitsstörung und Depressionen angegeben. Er war wohl medikamentös eingestellt.
Auch verdichten sich Hinweise, dass die Tat seit gut einem Jahr vorbereitet worden sein soll und sich an den Taten in Winnenden und Norwegen orientiert haben. Ein Facebook-Post im Internet soll auf einem gehackten oder gefälschten Profil erstellt worden sein, um möglichst viele Jugendliche nach Moosach zu locken. Zudem fällt der Tattag auf den 5. Jahrestag des Massakers in Norwegen. Angeblich soll der Täter in der Schule massiv von Schülern mit Migrationshintergrund gemobbt worden sein.
Am Tatort wurden 58 Patronenhülsen gefunden - 57 vom Täter, eine der POL. Die Waffe wurde im Darknet beschafft und soll eine Glock 17 sein, die als Theaterwaffe unschädlich gemacht und in der Slowakei reaktiviert wurde.
Näheres in der SZ Online​.