Vorwürfe gegen Piloten von Christoph 14

  • Mein Kopf sagt mir:" Kommentier es einfach nicht!" Aber meine Finger können nicht anders.
    Alleine, wie der Leserbrief geschrieben ist, lässt vieles erahnen...



    Fazit:
    Probleme beim Anflug bemerkt, Landung abgebrochen und gut ist,


    Andrechen (seit 0 Tagen in der Luft unterwegs).

  • Die Wahrheit wird vermutlich irgendwo in der Mitte liegen.


    Nur weil der Beschwerdeführer übertreibt, muss er nicht gänzlich im Unrecht sein.
    Fliegende Schirme zwischen Badegästen/Restaurantbesuchern sind schon grenzwertig, finde ich.

  • Scheinbar sieht das ja der Betreiber des Hauses anders. Und die Zeugenaussagen lassen ja auch auf nicht´s schließen. Lustig ist auch die Aussage, dass man nicht in Sicherheit gelangen konnte. Das sieht der Wirt ja auch anders.

  • lautsprecheransagen durch den heli? wo gibts denn sowas??

    "The end and aim of all medical practice is prevention; and, failing that, cure; and, failing that, amelioration." (J.W. Ballantyne, 1902)

  • Ein paar Tage vorher gab es diesen Artikel zum dem Vorfall:


    http://www.wochenblatt.de/nach…einem-Unfall;art66,384942


    Da wird Folgendes berichtet:


    "Einer der Schirme verletzte einen 39-jährigen Urlauber am Unterarm und am Oberschenkel. Glücklicherweise erlitt der Urlauber nur oberflächliche Abschürfungen."

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Die Wahrheit wird vermutlich irgendwo in der Mitte liegen.


    Nur weil der Beschwerdeführer übertreibt, muss er nicht gänzlich im Unrecht sein.
    Fliegende Schirme zwischen Badegästen/Restaurantbesuchern sind schon grenzwertig, finde ich.


    Richtig ist, dass die Situation sicher nicht ganz ungefährlich war. Fakt ist aber auch, dass die Auswahl des Landeplatzes mitunter schwierig ist und alle Risiken bzgl umherfliegender Teile nicht völlig auszuschließen sind. Im Hinblick auf die Art der Berichterstattung gewinne ich jedoch den Eindruck, dass der Schreck des Leserbriefschreibers zu der dramatischen Sicht und Schilderung des Ereignisses sicher beigetragen hat. Ich empfinde den downstream eines landenden Helis zuweilen auch als ziemlich beeindruckend.


    Nur was soll man jetzt draus machen? Lautsprecherdurchsagen können afaik nur die Orangenen. Landen muss man ja auch irgendwo.
    Da der Schaden überschaubar ist (die mir bekannten Betreiber kümmern sich in meiner Wahrnehmung auch sehr gut und kulant wenn am Boden Schäden entstanden sind) und offenbar ja doch kein Personenschaden entstanden ist, werden sich die Konsequenzen für den Piloten auch der im Rahmen halten, was ja auch sinnvoll und ok sein dürfte.



    PS: Wenn ich zT sehe, wie sich Zuschauer (auch RFP oder FW-Angehörige) wirklich ohne Risikobewusstsein in die Nähe von landenden oder auch startenden Hubschraubern begeben, kann ich nur den Kopf schütteln.

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  • lautsprecheransagen durch den heli? wo gibts denn sowas??


    Wenn der "Ritt der Walküren" zählt fällt mir da spontan eine Horde Hueys an einem wenig malerischen Strand ein. :-D

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • bei offensichtlichen beschädigungen wird die polizei hinzugezogen wenn der geschädigte nicht zu ermitteln ist. hatten den fall mal bei ner umgewehten mülltonne gegen ein auto (außenspiegel und tür beschädigt). der pilot hat ne visitenkarte an die scheibenwischer gesteckt und die polizei informiert die dann halter ermittelt hat und das weitergegeben hat...
    hab es oft erlebt das landungen wegen instabiler zäune, pavillons/schirmen abgebrochen wurden (egal welches meldebild, da meist schon rtw/nef vor ort - ich finde da sollte man nochmal die dringlichkeit abwägen, wie schnell man jetzt genau da und sofort runter muss) und ein anderes plätzchen gesucht wurde... das wird am vollbesetzten strand dann schon schwieriger.

    "The end and aim of all medical practice is prevention; and, failing that, cure; and, failing that, amelioration." (J.W. Ballantyne, 1902)

  • i ch finde da sollte man nochmal die dringlichkeit abwägen, wie schnell man jetzt genau da und sofort runter muss


    Sehe ich anders und wird bei uns in der HEMS/SAR-OPs auch anders hand gehabt.
    Die Dringlichkeit oder der Patientenzustand hat keinen Einfluss auf sicherheitsrelevante Flugentscheidungen.
    Was nicht sicher ist, wird nicht durchgeführt-PUNKT.


    Genau das ist im vorliegenden Fall ja auch geschehen.
    Trotz "Herzinfarkt" -also einem kritischen Meldebild- wurde ein Landeversuch sofort abgebrochen, sobald sich Gefahr für die Crew+Maschine gezeugt hat und eine Verzögerung durch längeren Anfahrtsweg der Crew in Kauf genommen.


    Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Primäre Entscheidung die Landung am beschriebenen Ort abzubrechen nicht war, dass paar Schirme abgebrochen sind, sondern dass diese hätten stark herum gewirbelt werden können und die Maschine/die Rotoren treffen können/angesaugt hätten werden können und schlechtesten falls zum Absturz und ggf zum Tod der Crew geführt hätte.


    Geht also weniger um die Beschädigung der Gegenstände am Boden, als die Sicherheit der Crew und der Maschine.


    Grüße aus PNG


    P.S. : das mim Lautsprecher ist gut :fool2:
    Ich will auch eine Lautsprecher an meinem Heli haben :-O

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Weltreisender ()

  • Herzinfarkt ist jetzt nicht soooo kritisch oder?
    Wirklich gefährdet sind ja nur die STEMIs, und die sind und werden selten.


    Also so Wahnsinnig dramatisch empfinde ich ein ACS nicht. Erst recht nicht, wenn ein RTW vor Ort ist.



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  • Wenn wir solche Diskussionen führen, brauchen wir kein Blaulicht und keine Hilfsfristen mehr.

  • Herzinfarkt ist jetzt nicht soooo kritisch oder?
    Wirklich gefährdet sind ja nur die STEMIs, und die sind und werden selten.


    Das haben die bestens geschulten Disponenten beim Notruf hilfloser und unwissender Anrufer natürlich abgeklärt.
    Auch der vor Ort befindliche RTW ist mit allem ausgestattet was das Retterherz begehrt und das RFP verabreicht natürlich regelhaft und bundesweit hochpotente Pharmaka; bspw. Morphin.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Zitat


    Wenn wir solche Diskussionen führen, brauchen wir kein Blaulicht und keine Hilfsfristen mehr.


    Zumindest bräuchten wir weniger Blaulicht und andere Hilfsfristen. :)


    Warum eine Armfraktur genau so dringlich ist wie ein ACS verstehe ich zum Beispiel nicht.


    Ich wollte aber auch nicht den Thread sprengen. :)



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  • Frage an die HEMS hier im Forum: Gilt so etwas als Flugzwischenfall und ist meldepflichtig? Odre geht man da zur Tagesordnung über?

    Über die Meldepflicht kann ich nichts sagen, da kann ich mich während meiner theoretischen HCM-Ausbildung (DRF) nicht dran erinnern. Ich fliege ja nicht regelmäßig, sondern nur sehr unregelmäßig alle paar Jahre um die praktischen Stunden für den HCM zu erhalten. Obwohl das da mittlerweile auch nicht mehr gut aussieht. Ich komme insgesamt auf knapp zwei Dutzend ITH-Dienste. In diesen Diensten gab es zwei Vorfälle, die zu Beinahe-Unfällen geführt haben. Diese wären:


    1) Landung/Start auf einem Sportplatz


    Beim Start wurde eine ca. 10 x 2 Meter lange Gummimatte aufgewirbelt und schlug schon fast an an die Kufen des Hubschraubers.



    2) Beinahekollision in der Luft


    Nach dem Transport eines schwerverbrannten Patienten ins Ruhrgebiet (Gelsenkirchen oder Bochum, ich weiß nicht mehr genau. Ein Krankenhaus mit "Krupp" oder "Bergmann" irgendwas.) flogen wir einen wenige Minuten entfernten Flugplatz an. Sehr gutes Wetter, wolkenlos und Sonnenschein. In der Nähe des Flugplatzes hörte ich vorne aus dem Cockpit plötzlich eine andere Stimmlage wie gewohnt, dann sah ich hinten eine weiße BO-105 an meiner Scheibe vorbei rauschen. Ich konnte die Sonnenbrille des anderen Piloten deutlich erkennen. Es war schon ziemlich nah. Man muss dazu sagen, dass aufgrund der Flughöhe es sich um unkontrollierten Luftraum handelt. Also es keine Fluglotsen gibt die vor einer Kollision warnen können. Soviel wie ich die EC-145 kenne, hat diese kein Kollisionswarnsystem wie TCAS. Nützt auch nichts, wenn das andere Fluggerät keines hat, soviel ich weiß. So oft mache ich das ja nicht. Zusätzlich war bei starken Sonnenschein die weiße Farbe der BO-105 nicht von Vorteil. Sieht man halt nicht gut...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.


  • Da gebe ich dir recht. Betrifft aber nicht die Aussage, die du getroffen hast.