Impfpflicht für kinder

  • Unser EU-Nachbar Frankreich führt eine gesetzliche Impfflicht bei elf Erkrankungen für Kinder ein.
    Ich halte dieses Thema auch für den RD interessant; es werden pädiatrische Patienten versorgt und in vielen RD-Bereichen gibt es keine pädiatrische Fachklinik - oder wenn doch: auch hier gibt es eklatante Personalprobleme, die zu einer eingeschränkten Versorgung führen.


    https://www.welt.de/politik/au….sociaflow.n24...facebook


    http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/thema/impfpflicht

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • www.welt.de: "Masern & Co: In Italien sind Impfungen für Kinder bald Pflicht" (20.05.2017)
    www.welt.de: "Bei elf Krankheiten: Frankreich verpflichtet Eltern zur Kleinkinder-Impfung" (06.07.2017)


    Aus meiner Sicht ist das nicht nur ein wichtiges Thema für den Bundestagswahlkampf - Sondern auch für eine europäische Initiative!


    Bei uns in der Stadt werden Drehverschlüsse von PET-Flaschen für ein afrikanisches Impf-Projekt gesammelt. Irgendwie schizophren: Man bekämpft woanders Krankheiten und hier sind die Krankeiten, dank Impf-Müdigkeit und -Verweigerung, wieder auf dem Vormarsch.

  • Was soll die Impfpflicht bringen ? Wer sein Kind nicht impfen lassen will, wird es auch weiterhin nicht impfen lassen.

  • Aber es würden vielleicht die Impfmuffel ihre Kinder impfen lassen, wenn etwas mehr Druck hinter der Sache stehen würde.


    Allerdings würde auch ihr wieder limitierend die Behörden wirken. Denn eigentlich haben wir auch eine Pflicht zur Vorsorgeuntesuchung der Kinder. Doch die Jugendämter haben ja oftmals nicht mal genug Personal für die richtig harten Fälle. Als ich mich mal mit einer Kinderärztin von Amt darüber unterhalten habe, hat die nur darüber lachen können. Da fallen Sanktionen bei versäumter U-Untersuchung einfach hinten runter.

  • Zitat

    Aber es würden vielleicht die Impfmuffel ihre Kinder impfen lassen, wenn etwas mehr Druck hinter der Sache stehen .


    Ich meinte auch eher die "Impfgegner"!

  • Ich meinte auch eher die "Impfgegner"!

    Schon klar. Aber es wäre halt noch ein Nebeneffekt. :) Aber auch die Gruppe der Impfgegner ist ja nicht homogen und reicht von, "wenn Impfpflicht dann lasse ich halt mein Kind impfen" bis "sollen sie uns doch holen kommen".

  • Mir würde es ja reichen, dass im Rahmen der Ablehnung einer etwaigen Impfpflicht der Kita- und Schulbesuch wegfallen.


    Und genau damit würde man m.E. einen großen Teil der "Impfgegner" zur Impfung bewegen können, wenn das Kind nicht mehr in eine KiTa/KiGa gebracht werden dürfte.

  • Was soll die Impfpflicht bringen ?


    Dasselbe wie die Schulpflicht: im einen Fall den Schulbesuch, im anderen die Impfung.


    Wer sein Kind nicht impfen lassen will, wird es auch weiterhin nicht impfen lassen.


    Die Schulpflicht zeigt, dass nur eine kaum zahlenmäßig fassbare Minderheit sich dem langfristig verwehrt. Manchmal genügt die bloße Pflicht, sonst helfen die verhängten Bußgelder, und wenn auch das nicht hilft, hilft unmittelbarer Zwang. Das funktioniert bei Impfungen noch besser als beim Schulbesuch.

  • In letzter Konsequenz wäre es wie in der DDR da wurde ein Kind polizeilich zur Schulimpfung vorgeführt, weil was bringt es wenn die Eltern dann 3.000 oder 5.000 € Strafe zahlen müssen, damit wurde das Kind dann auch nicht geimpft. Ansonsten begrüße ich aber Pflichtimpfungen, da ich wiederholt mit Personen mit Impfschäden zu tun habe und das meist ein Kampf bezüglich der Anerkennung ist, da einen sicheren Kausalzusammenhang kann man meist schwer nachweisen und ich spreche nicht von ich hatte drei Tage Fieber oder mir schmerzte mein Oberarm, sondern bleibende Schäden wie Lähmungserschienungen usw.
    Hier wird die Verantwortung dann wieder auf den Arzt abgeschoben, so dass in Österreich die Schulärzte wegen der Haftungsansprüche sagen: Bitte beim Hausarzt impfen lassen, weil wir wollen nicht in Regress genommen werden.
    Denn bei einer Impfpflicht kann sich der Staat als anordnende Instanz nicht mehr vor etwigen Schäden mit der Eigenverantwortung der Eltern drücken, was derzeit immer noch geschieht. Die statistische Wahrscheinlichkeit eines Impfschadens ist marginal, aber nicht auszuschließen und wenn ich von dem Impfschaden im direkten Umfeld betroffen bin habe ich derzeit das medizinische, als auch das wirtschaftliche Problem, da es zwar ein Imofschadensregulierungsgesetz aus der 70ern gibt in Österreich, allerdings hier gerne dann auf die Eigenverantwortung der Eltern abgestellt wird, da die Impfung zwar em aber eben nicht befohlen ist.

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  • Manchmal genügt die bloße Pflicht, sonst helfen die verhängten Bußgelder, und wenn auch das nicht hilft, hilft unmittelbarer Zwang. Das funktioniert bei Impfungen noch besser als beim Schulbesuch.


    Ich habe meine Zweifel, dass eine Zwangsbehandlung der richtige Weg ist.

  • Naja, wie werden Impfungen nachgewiesen? Durch einen Impfpass. Und den entsprechend zu fälschen ist ja nun kein Hexenwerk.


    Und genau damit würde man m.E. einen großen Teil der "Impfgegner" zur Impfung bewegen können, wenn das Kind nicht mehr in eine KiTa/KiGa gebracht werden dürfte.


    Denn bei einer Impfpflicht kann sich der Staat als anordnende Instanz nicht mehr vor etwigen Schäden mit der Eigenverantwortung der Eltern drücken, was derzeit immer noch geschieht.


    Meines Wissens, ist das in Deutschland nicht so ein Problem, aber vielleicht hat jemand aus dem Forum ja direkte Erfahrungen damit.


    Insgesamt glaube ich nicht, dass wir mit einer Impfpflicht weiterkommen. In Deutschland gibt es so viele Pflichten die der Staat nicht gut überwacht, wie soll das mit den Impfungen klappen? Aus meiner Sicht wäre es viel wichtiger, dass man mit staatlichen Geldern entsprechende Kommunikationsexperten bezahlt, welche die Argumente der Impfgegner zerpflücken und die Sinnhaftigkeit von Impfungen in den Vordergrund stellen.

  • Insgesamt glaube ich nicht, dass wir mit einer Impfpflicht weiterkommen. In Deutschland gibt es so viele Pflichten die der Staat nicht gut überwacht, wie soll das mit den Impfungen klappen? Aus meiner Sicht wäre es viel wichtiger, dass man mit staatlichen Geldern entsprechende Kommunikationsexperten bezahlt, welche die Argumente der Impfgegner zerpflücken und die Sinnhaftigkeit von Impfungen in den Vordergrund stellen.


    Glaubst Du echt, dass Du die echten Impfgegner mit vernünftigen Argumente erreichst?
    Ich denke, man kriegt den Großteil eher auf der finanziellen Schiene. Und natürlich wird es auch dann noch ein paar Verweigerer geben oder welche, die den Impfpass fälschen o.ä. Aber selbst wenn dann noch 2-3% nicht-geimpfte Kinder übrig bleiben, werden die über den Herdenimmunität abgedeckt.

  • Ich habe meine Zweifel, dass eine Zwangsbehandlung der richtige Weg ist.


    Ich gehöre zur Generation, die noch die Pockenschutzimpfung erfahren hat.
    Auch hier hat es Impfschäden gegeben - ich bin froh, daß ich keinen Schaden erfahren habe - aber die Zahl der Impfschäden ist marginal zum Erfolg dieser Impfung (dieser Planet ist -ausgenommen von biologischen Kampfstoffen? - pockenfrei)

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
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    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?


  • Aus meiner Sicht wäre es viel wichtiger, dass man mit staatlichen Geldern entsprechende Kommunikationsexperten bezahlt, welche die Argumente der Impfgegner zerpflücken und die Sinnhaftigkeit von Impfungen in den Vordergrund stellen.


    Klar sind Impfungen sinnhaft. Das ist Atomkraft auch. Trotzdem kann man mit der entsprechenden Überzeugung in beiden Fällen mehr oder weniger echte oder eingebildete Nachteile sehen. Hat das KKW nebenan vielleicht nicht erkennbare Auswirkungen auf den Körper? Selbst wenn alle möglichen Fachleute nein sagen, wird es Menschen geben die einfach nicht glauben, dass der Mensch tatsächlich alle negativen Auswirkungen ausschließen kann, und seien sie noch so minimal. Dann kommt noch der Funkmast dazu und alle möglichen echten und eingebildeten Stoffe (Feinstaub, Glyphosat, PFC, Nanopartikel, Aluminium, diverse Zusätze in Impfstoffen...) in "völlig unbedenklichen Dosen" dazu, und schon werden manche zur Schlussfolgerung kommen, dass die zunehmenden Fälle von Demenz und Krebs keine unausweichlich dem steigenden Alter geschuldeten Erscheinung sind, sondern vielleicht doch mit dem zusammenhängen, was der Mensch sich über verschiedene Wege unfreiwillig, vorsätzlich oder gar erzwungenermaßen zuführt. Wisst ihr denn ganz sicher, was in den Impfstoffen so alles drin ist und dass das alles völlig unbedenklich ist?


    Selbst wenn angeblich nachgewiesen wird, dass die Vorteile deutlich überwiegen, wird es genug Leute mit diffusen Ängsten geben, die das anzweifeln und lieber eine ja nur eventuell mögliche Erkrankung mit einer geringen Wahrscheinlichkeit von Folgeschäden in Kauf nehmen als die Impfung mit zwar noch geringeren Wahrscheinlichkeit von direkten Schäden, zusätzlich aber sicher eintretenden Einflussnahme auf den Körper mit nicht abschätzbaren (in Extremfällen sogar "bewusst nicht untersuchten oder gar verheimlichten") Langzeitauswirkungen. Wenn jemand überzeugt ist, dass Papa bestimmt auch deshalb einen Hirntumor hatte, weil er vor 40 Jahren bei der Impfung mit allem möglichen Zeug vollgepumpt wurde, von dem keiner so ganz genau weiß was es eigentlich macht (oder dass es überhaupt drin ist), dann hilft da auch der beste Kommunikationsexperte nicht.


    Die einen halten das für Unfug, anderen ist das real genug. Jeder hat seine eigene Risikobewertung. Ich bin inzwischen etwas zurückhaltender im Abtun von angeblichen Spinnereien und Verschwörungstheorien. Ich hab zB keine Ahnung was "die Pharmalobby" so treibt, aber nach den Erfahrungen hier sollte doch etwa das Stichwort "Rettungsdienst BW" reichen. Und das hier ist ja nochmal eine ganz andere Hausnummer.

  • Es geht (zmindest mir) nicht um "Leute" mit diffusen Ängsten.
    Diese müssen halt damit leben, bspw. keine Einreise in exot. Staaten zu erhalten oder auch nach einer Hepatitis-Erkrankung Langzeitpatient zu werden.
    Das sind erwachsene Menschen (Erwachsen ist nicht gleichbedeutend mit 'vernünftig').


    Mir geht es um die grob fahrlässig gehandhabte Verantwortung gegenüber den (eigenen) Kindern.
    Diese sollen vor angeblichen Impfgefahren geschützt werden.
    Personen, die ihren Kindern Impfungen verweigern, nehmen also Erkrankung bis hin zu Schwerstbehinderung oder Tod "einfach" in Kauf.
    Für mich grenzt das an grober Vernachlässigung/fahrlässiger Körperverletzung bzw. Mißhandlung von Schutzbefohlenen.


    Da mit der Impfung des eigenen Kindes gleichzeitig die Gefahr einer Übertragung an andere Kinder reduziert/ausgeschlossen wird,
    wird hier eine negative Handlung auch an anderen Kindern begangen.


    Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat die pharmazeutische Industrie Mehrfachimpfstoffe produziert.
    Einerseits eine Entlastung für das Kind: nur eine Injektion.
    Viel mehr aber eine Entlastung für die Eltern es kostet ja Zeit, mehrfach einen Arzt aufzusuchen:
    Machen wir doch alles auf einmal. Oh - eine Impfreaktion? Die böse-böse Pharmaindustrie...

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ganz so meinte ich das nicht. Diese Personen nehmen die Risiken in Kauf weil sie der Meinung sind dass die Gefahren der Impfungen sehr viel größer sind als behauptet wird, sei es aufgrund fehlender Erkenntnisse oder bewussten Verschweigens etc. Und je mehr Kampagne, desto größer die Überzeugung dass was faul ist. Ich will hier diese Überzeugungen nicht aktiv verteidigen, aber auch nicht alles als völlig abwegig abtun. Glauben hier etwa alle alles was in der Zeitung steht oder von der Politik und Interessengruppen vertreten wird? Klar gibt es Untersuchungen, aber noch viel mehr ist eben nicht untersucht.

  • Also mal vorweg, ich bin absoluter Impfbefürworter und tatsächlich der Meinung, dass Impfgegner mit ihren abstrusen Verschwörungstheorien wegen der fahrlässiger oder vorsätzlicher Gefährdung der Gesundheit Dritter bestraft gehören. Ich finde auch San Holos Ausführungen bereits unerträglich und größtenteils falsch. Dies fängt bei mir schon bei der schlichten Behauptung an, dass man nicht genau wisse, was in Impfstoffen enthalten sei. Impfstoffe unterliegen mindestens den gleichen, teilweise höheren Zulassungsvoraussetzungen wie andere Arzneimittel. Diese Studien kosten unglaubliche Mengen Geld, und erzeugen ein hohes Maß an Sicherheit. Absolute Sicherheit gibt es natürlich nicht, dies gilt aber für alle Arzneistoffe und sogar Lebensmittel. Es kann immer unvorhersehbarem kommen, was sich im Rahmen von Studien nicht darstellen ließ. Im Gegensatz zu Arzneimitteln unterliegen Impfstoffen aber einer härteren Überwachung durch die ständige Impfkommission, die permanent neue Risiko-Nutzen-Abwägungen trifft und jeden Zwischenfall (Impfzwischenfälle sind grundsätzlich meldepflichtig) prüft. Natürlich gibt es für Impfstoffe die Möglichkeit einer Notzulassung mit reduzierten Voraussetzungen in besonderen Notlagen (z.B. Ebolaepidemie in Afrika), aber die normalen Voraussetzungen sind unverzüglich nachzuholen. Und dies gibt es gleichermaßen auch für die Zulassung anderer Arzneistoffe. Es ist richtig, dass es in der ständigen Impfkommission einst Verstrickungen in die Industrie gab - dies ist aber lange beseitigt und verboten. - Übringens gilt Vergleichbares für das Umweltbundesamt, was umweltmedizinische Beobachtungen z.B. auch für Radioaktivität, Feinstaub und co durchführt. -


    Allerdings muss man sich bezüglich der Impfpflicht meiner Meinung nach dennoch kritisch positionieren. Außerhalb außerordentlicher Notlagen, und da zähle ich die Pockenproblematik seiner Zeit dazu, ist es ethisch absolut nicht zu vertreten, dass bei einem entscheidungsfähigen Patienten eine Zwangsbehandlung durchgeführt wird. Dies kann und darf kein Arzt tun, es widerspricht allen Grundsätzen ärztlichen Handelns. Sicherlich ist es in der Kinderheilkunde immer eine besondere Situation, da Kinder selbst in dem Alter diese Entscheidung nicht reflektiert treffen können. Dennoch liegt diese Hoheit bei den Eltern. Eine Vorführung durch die Polzei und eine Impfung unter Zwang ist etwas, dass unbedingt abzulehnen ist. Ein solcher Eingriff ins die Selbstbestimmung steht keinem Arzt - auch auf staatliche Weisung - zu. Die Lösung muss hier in Aufklärung liegen, ggf. sollte man die Verbreitung von beweisbar falscher Propaganda unter Strafe stellen. Man kann einen Ausschluss von öffentlichen Einrichtungen diskutieren, man kann vergleichbar zur Zahnmedizin eine Kostenbeteiligung bei unvernünftigem Verhalten einführen. Aber wir leben in einem freien Land in dem Selbstbestimmung ein hohes Gut ist. Ich hoffe, dass wir eine allgemeine Impfpflicht nie erleben werden.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!