Johannes D.:
Es mag Regel und Sanktionen für Hausbesuche geben, doch wer überprüft diese? Mir sind bislang weder Überprüfungen noch daraus folgende Sanktionen irgendwie bzw. irgendwo zu Ohren gekommen.
Auf Patienten die keinen Hausarzt haben, von diesem an den Rettungsdienst verwiesen wurden oder wo dieser einfach Hilfe geschickt hat kommen bei mir jede Woche sicher 2-3x mindestens vor. Anrufe beim entsenden Hausarzt enden meist im Ergebnis des Transportes, denn man kann/will nicht kommen oder man finden Grund X (z.B. Blutentnahme mit sofortiger Untersuchung; Röntgen;...) der eine sofortige Aufnahme unabdingbar macht.
Ich unterstütze im übrigen in keinem Fall des Anspruchsdenken der Patienten und bin auch der Meinung, dass diesem dringend im Sinn aller Einhalt geboten werden muss. Gebühren und oder gar Sanktionen werden hier nur wenig bringe, vor allem wenn der Patient weiter zum Notruf wählen animiert wird und oder Alternativen fehlen.
Solang der Laie noch immer eingebläut bekommt, dass eben eine Grippe wirklich Lebensgefährlich ist und der Magen-Darm-Infekt ein Norovirus ist mit gefährlicher oder gar tödlicher Exsikkose ist wird er die 112 wählen bzw. die Notaufnahme aufsuchen. Auch solang nicht sicher gestellt ist das jeder Patient einen Hausarzt hat bzw. von einem entsprechenden behandelt wird, wird sich an der Problematik nichts ändern. All das sind doch die wirklichen Auslöser der Patientenflut und daran ist der Patient weder der Schuldige, noch der der alleinig Schuldige.
thh:
DRGS sollten der Heilbringer sein, tatsächlich machen sie aber immer mehr Krankenhäusern den Gar aus und sorgen dafür das Patient X "unfit" entlassen wird. Immer mehr Krankenhäuser führen Systeme ein die einem Arzt bei fast jedem elektronischen Patientenkontakt per Ampelfarben signalisieren ob der Patient noch bleiben darf oder raus muss, alles basierend auf den Vorgaben gemäß DRG und alles im Sinn der Finanzen. Die DRG haben nach meiner Erfahrung gerade auch in den letzten Jahren zu einem Plus bei den Einsatzzahlen für den Rettungsdienst gesorgt, da Patienten die "zu früh" entlassen wurde gerne wieder ein Fall für den Rettungsdienst werden. Sicher macht dieses Klientel nicht einen hohen Anteil aus, aber jeder Tropfen füllt das Fass etwas.
Die geringere Liegedauer im Krankenhaus jetzt rein auf die DRG zu beziehen und das auch noch als vollen Erfolg zu feiern halte ich aus den eben genannten Gründen daher für zumindest fragwürdig.