Vorstellungsgespräch als Rettungssanitäter

Bist Du schon RS oder bewirbst Du Dich um eine "Ausbildung" als RS?

Hallo und willkommen zunächst mal

Das klingt ja spannend. Bei einer Anstellung als RS (bzw. werdender RS) habe ich bislang noch keinen Einstellungstest gesehen; ist, denke ich, bei der aktuellen Marktlage auch eher selten. Da der RS ansich einfach viel Inhalt ist (bei dem ja auch die anatomischen, physiologischen Grundlagen etc. gelegt werden), mutmaße ich, dass eher die "soziale Seite" oder Entscheidungsvermögen gefragt sein werden. Ich würde mir an deiner Stelle aber eher wenig Gedanken darüber machen, muss ich ja sagen. Ein Sporttest wäre mutmaßlich angekündigt worden.

Gibt es jemanden auf der Wache/in der Firma, den du kennst und fragen könntest? Das wäre vermutlich das einfachste.

Oder Allgemeinbildung.

Viel mehr als die genannten Dinge (kleiner Fitnesstest, ggf. Tragen mit einem Tragstuhl etc., Allgemeinbildung, allgemeines soziales Verhalten) kann ja nicht kommen, wenn noch keinerlei medizinischen Vorkenntnisse bestehen.
Ich denke, dass man mit einer normalen körperlichen Fitness und etwas Allgemeinbildung relativ gut durch einen solchen Test kommen kann.

Viel Erfolg!

Wenn du Menschen kennst, die im Rettungsdienst oder in deinem Fall im innerklinischen Transport arbeiten, unterhalte dich mit Ihnen über den Job. Lass dir nicht die tollsten und blutigsten Geschichten erzählen, sondern die normalen Arbeitsabläufe. Eine bei uns gerne gestellte Frage ist, wie man sich die Arbeit vorstellt, was auf diejenigen zukommen wird etc. Auch, ob man sich vorstellen kann, auf welche Patientengruppen mit welchen Besonderheiten man treffen wird, fragen wir gerne. Da kann man sich schon vorher drüber Gedanken machen (ältere, demente, verwirrte, geistig oder körperlich eingeschränkte, traurige, einsame, junge, depressive, und und und).
Wenn du schon etwas Fachliches lernen möchtest, empfehle ich das Buch "Taschenatlas für den Rettungsdienst", das ist eine gute Gesamtübersicht, teils auch für Noch-Laien verständlich und auch während und nach der Ausbildung wirklich hilfreich.

Unabhängig von der ursprünglichen Frage (wurde schon alles gesagt): Es gibt zahlreiche Angebote wo du sowohl den RS als auch den Führerschein kriegst und danach richtig Rettungswagen fahren darfst. Also wenn du Rettungsdienst fahren willst dann ermöglicht dir der aktuelle Arbeitsmarkt fast überall eine Route direkt in die Notfallrettung (was ja ehrlichermaßen meist das ist was man sich vorstellt und erwartet bei dem Job). Solltest du wirklich innerklinische Transporte machen wollen dann entschuldige ich mich für meine Klugscheißerei. Sie entspricht aber in weiten Teilen des Landes auch der Wahrheit.

Du könntest auch noch etwas zur Geschichte des zukünftigen Arbeitgebers lernen. Solche Fragen sind auch mal ganz beliebt.

Ansonsten klingt die Stelle halt wirklich nach innerklinischen Patiententransport.
Wenn man Pech hat, dann bleibt man dort als "Bettenschubser" (=soll nicht abwertend gemeint sein) und man kommt selten auf einen Bettenwagen bzw. KTW.

Unabhängig davon möchte ich mich nick1210 anschließen:
Es gibt auch anderweitig tolle Angebote wo die Kosten für den RS übernommen werden. Sogar die Agentur für Arbeit zahlt teilweise den RS mit C1 -Führerschein und ggf. P-Schein.
Beim aktuellen Stellenmarkt hat man normalerweise genügend potentielle Arbeitgeber zur Auswahl.

Zitat von Smiley1234

Wenn man Pech hat, dann bleibt man dort als "Bettenschubser" (=soll nicht abwertend gemeint sein)

Klingt aber halt trotzdem so.

So ist es. Und solche Verträge sind heutzutage nichtmal überall üblich.

Zitat von dens

Nicht unbedingt.
Sie könnten dir auch einen Knebelvertrag ans Bein binden, bei dem du erst einmal n Jahre deine Ausbildungskosten "abarbeitest".

Nebenbei bemerkt: Oftmals lohnt es sich, derartige Verträge kompetent rechtlich prüfen zu lassen, falls man eine Wechselabsicht hat. Viele Arbeitgeber/Ausbildungsbetriebe schaffen es nicht, derartige Vereinbarungen rechtssicher zu formulieren.

Mich stört persönlich der Begriff "Ausbildung".
Sorry, das ist keine Ausbildung, sondern nur ein Lehrgang.

Er schafft keinerlei Übergang in einen anderen Beruf; erleichtert allerhöchstens den allerersten Theorieblock in einem beliebigen Gesundheitsfachberuf, weil man einige Begriffe schon einmal gehört hat.

Jede Institution, die ein solches Wort in ihren Publikationen oder auch Gesprächen in Verbindung mit der RS-Qualifikation verwendet ist m.E. schlicht unlauter.

Ich finde an dem Wort Ausbildung nichts Verwerfliches. Solange das Wort Berufsausbildung nicht in den Mund genommen wird ist doch alles in Ordnung. Das Wort Ausbildung wird in diversen Bereichen und unterschiedlichen Branchen für alle möglichen Arten von Qualifikationen verwendet und ist nicht als unumstößliches Synonym für Berufsausbildung gepachtet.

Zitat von raphael-wiesbaden

Mich stört persönlich der Begriff "Ausbildung".
Sorry, das ist keine Ausbildung, sondern nur ein Lehrgang. [...]

Jede Institution, die ein solches Wort in ihren Publikationen oder auch Gesprächen in Verbindung mit der RS-Qualifikation verwendet ist m.E. schlicht unlauter.

Glücklicherweise gibt es ja auch keine Erste-Hilfe-Ausbilder, sondern nur EH-Lehrgangsleiter ...