Münchner Privater RD wird bei Ausschreibung für Oktoberfest mitbieten / Aicher Ambulanz Union erhält den Zuschlag


  • Das ist doch Spekulation, denn wir wissen nur das das BRK teurer war als Aicher. Und es gibt doch durchaus die Möglichkeit, das Aicher die ersten Jahre als Invest sieht und ohne Gewinnmarge und ohne Sicherheiten kalkuliert hat. Genauso besteht die Möglichkeit das dass BRK entsprechende finanzielle Puffer einkalkuliert hat um bestimmte Eventualitäten abzudecken. Von daher hat das nichts mit Stockholm Syndrom zu tun!


    Wie groß soll der finanzielle Puffer sein, wenn das gesamte „Fußvolk“ doch angeblich ohne Vergütung in die Kalkulation einfließt und man beim BRK nur die „höherwertigen“ Ausgebildeten bezahlt? Und so viel Geld will Aicher dann ja bestimmt nicht zuschießen, nur für den Imagegewinn.


    Wenn das BRK wirklich so seriös kalkuliert hat, wie es behauptet gäbe es eine einfache Lösung, die zur Beendigung aller Spekulationen führen würde: Offenlegung des eigenen Angebotes. Damit könnte man Aicher ganz gewaltig unter Druck setzen. Aber dazu wird es bestimmt nicht kommen. Und darüber kann sich dann jeder seinen Teil denken.....


    Eddy

  • Die Ehrenamtlichen werden normal in Rechnung gestellt. Bei uns sind sie normal mindestens mit Mindestlohn kalkuliert.


    Man arbeitet ja ehrenamtlich fürs DRK, nicht für das Oktoberfest.

  • Die ehrenamtliche Tätigkeit der Helfer bedeutet nicht, dass auch der Verein, für den sie tätig sind, kostenlos tätig sein muss.



    Leisten die freiwilligen Feuerwehren denn keine gute Arbeit?

    Ich denke nicht, dass ehrenamtliche per se schlechte Arbeit leisten Und die Feuerwehr ist sicher kein guter Vergleich. Feuerwehr ist klassisches Ehrenamt und steht nicht in Konkurrenz zu sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen.


    Meine Erfahrung im RD ist aber die, dass die paar ehrenamtlichen, die wir haben, viel weniger routiniert und mehr anleitungsbedürftig arbeiten und auf Grund ihrer hohen Aufwandsentschädigung (15€/h steuerfrei) letztlich ein höheres Gehalt haben als unsere sehr gute Arbeit leistenden hauptamtlichen RS. Das ist unfair und unverantwortlich.

  • Der Punkt Erfahrung für MANV Einsätze ist für mich nachvollziehbar. Esbwirdvin einer großen Führungsstruktur gearbeitet. Diese Erfahrung würde ich mir bei unseren LNa und ORGL auch wünschen.


    Nein...eben auch das ist kein Argument....
    Pssstttt....die Aicher Ambulanz Union ist ebenso im Kath.schutz mit einbezogen als auch in der Müncher Einsatzleitung mit ORGL/ ELRD./ UgSan.
    Sprich die brauchen diese „Übungsmöglichkeiten“ genauso-wenn man diese Argument zählen lassen will...
    Daher kann man dieses Argument des BRKs auch nicht zählen lassen...


    Kath.schutz sowohl im firmenübergeifenden Netzwerk MHW:
    http://www.mhw-deutschland.de/ueber-uns/mitglieder.html


    Also auch in der firmeneigenen allgemeinnützigen Kath.schutzgesellschaft:
    https://www.aicher-ambulanz.de/katastrophenschutz


    Einsatzleitung:
    https://www.aicher-ambulanz.de/notfallrettung


    Einsatzleitung im öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst


    Gemäß § 13 Abs. 1 der Verordnung zur Ausführung des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes erfolgt die Einsatzleitung und Koordination der Einsatzkräfte im öffentlichen Rettungsdienst durch die Sanitäts-Einsatzleitung und den Einsatzleiter Rettungsdienst, wobei die SanEL dem ELRD übergeordnet ist.


    Bei Schadenereignissen, die eine über das gewöhnliche Einsatzgeschehen hinausgehende besondere Vorgehensweise des Rettungsdienstes oder eine Koordinierung mit Kräften des Sanitätsdienstes, nicht aber die Führung durch eine Sanitäts-Einsatzleitung, erforderlich machen, kann der ELRD auch alleine tätig werden.


    Sanitäts-Einsatzleitung


    Die SanEL besteht aus dem Leitenden Notarzt und dem Organisatorischen Leiter. Sie ist allen eingesetzten Kräften des Rettungs-, Sanitäts- und Betreuungsdienstes einschließlich der Notärzte sowie weiteren Ärzten weisungsbefugt. Zur Unterstützung bei ihren vielfältigen Aufgaben kann ihr eine speziell ausgebildete Unterstützungsgruppe (UG SanEL) zur Seite gestellt werden.


    Die Übernahme der oben genannten Funktionen erfolgt in München organisationsübergreifend. Die Aicher Ambulanz Union ist in den Einsatzführungsdienst mit eingebunden und stellt 3 Mitarbeiter mit der Qualifikation zum ELRD, 2 Mitarbeiter, die vom Rettungszweckverband München zum OrgL bestellt sind, und ca. 10 Mitarbeiter, die die UG SanEL-Ausbildung durchlaufen haben.

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Wie groß soll der finanzielle Puffer sein, wenn das gesamte „Fußvolk“ doch angeblich ohne Vergütung in die Kalkulation einfließt und man beim BRK nur die „höherwertigen“ Ausgebildeten bezahlt? Und so viel Geld will Aicher dann ja bestimmt nicht zuschießen, nur für den Imagegewinn.


    Wenn das BRK wirklich so seriös kalkuliert hat, wie es behauptet gäbe es eine einfache Lösung, die zur Beendigung aller Spekulationen führen würde: Offenlegung des eigenen Angebotes. Damit könnte man Aicher ganz gewaltig unter Druck setzen. Aber dazu wird es bestimmt nicht kommen. Und darüber kann sich dann jeder seinen Teil denken.....


    Eddy


    Die Ehrenamtlichen werden normal in Rechnung gestellt. Bei uns sind sie normal mindestens mit Mindestlohn kalkuliert.


    Man arbeitet ja ehrenamtlich fürs DRK, nicht für das Oktoberfest.


    Für einen geplanten Sanitäter mehr pro Tag, welcher in der Kalkulation mit Mindestlohn geplant wird, ergibt sich in Summe ein Preisunterschied von ca. 1.800€ (14h Dienst- und Bereitschaftszeit) auf die 14 Tage gesehen. Wenn man einfach nur 6 Sanis mehr Plant haben wir also schon 10.000€.



    Aber wie schon geschrieben - es ist alles Spekulation. Wir wissen weder wie das BRK noch wie Aicher kalkuliert hat. Wir wissen nur das Aicher billiger war.

  • Zitat

    Meine Erfahrung im RD ist aber die, dass die paar ehrenamtlichen, die wir haben, viel weniger routiniert und mehr anleitungsbedürftig arbeiten und auf Grund ihrer hohen Aufwandsentschädigung (15€/h steuerfrei) letztlich ein höheres Gehalt haben als unsere sehr gute Arbeit leistenden hauptamtlichen RS. Das ist unfair und unverantwortlich.


    Wer 15 ? pro Stunde bekommt, arbeitet ja auch nicht ehrenamtlich, sondern allenfalls schlecht bezahlt - aber genau genommen noch nicht einmal das.

  • über die Angebote wissen wir nichts und werden es auch nicht erfahren. Ich denke aber, dass die Firma Aicher mindestens mit einer schwarzen Null kalkuliert. Es ist mehr als ein bloßer Marketing-Gag. Dafür steht zu viel auf dem Spiel. Laut Homepage hat die Fa. Aicher den Mobility Service am Flughafen für weitere 5 Jahre zugeschlagen bekommen. Dazu kommt die Messe und die Musikveranstaltungen im Gasteig sowie diverse KVB Fahrdienste. Sollte man die Wiesn in den Sand setzen wäre der Schaden größer als die jetzige Aufmerksamkeit es Wert ist.


    Übrigens ist die Zahl der Einsatzkräfte vorgegeben und daher nicht Bestandteil der Kalkulation. Zitat aus der öffentlich zugänglichen Beschlussvorlage vom 10.10.2017:
    "Die notwendige Vorhaltung von Sanitätskräften und Ärzten wurde in Zusammenarbeit vom RAW-FB 6 Veranstaltungen, dem KVR-Branddirektion und dem Rettungszweckverband festgelegt."


  • Vollkommen richtig :thumbup:

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • ...Schon immer so:
    Verdi München setzt sich ausschließlich für das BRK ein. Als Mitarbeiter der privaten RDs bist du der Angeschmierte, selbst wenn du gewerkschaftliche Arbeit aufziehen möchtest.

  • Das BRK ist der einzige Tarifpartner im RD in Bayern. Darauf beziehen sie sich. Die kirchlichen Träger haben eigene Tarifkommisionen und der ASB mit seinen gGmbHs käuft ausser Konkurrenz. Die privaten RD sind auch ohne Tarifvertrag. Andererseits war es, wenn ich mich richtig erinnere, das BRK, das einen Flächentarifvertrag und damit einen einheitlichen Tarifvertrag in Bayern verhindert hat. Die Privaten hatten nichts dagegen, da die Kassen dann zur Lohnübetnahme verpflichtet gewesen wären.
    Das verdi jetzt aus der Deckung kommt hängt m.E. aber mit der Umstrukturierung der städtischen Kliniken zusammen. Hier soll Personal wie Patientenbegleitung und Küche in ServicegmbHs outgesourct werden. Und das, wo die Unikliniken vom TV-L in den besseren TVöD kommen sollen.


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  • Der ASB hat durchaus einen mit Verdi ausgehandelten Tarifvertrag. Allerdings kam der Druck hier wohl nicht von Verdi.
    Dein Logikbogen zwischen städtischen Kliniken und BRK ist mir jetzt nicht ganz klar. Ein Outsourcing in eine eigene gGmbH war noch nie ausschreibungspflichtig.

  • Zitat

    Der ASB hat durchaus einen mit Verdi ausgehandelten Tarifvertrag. Allerdings kam der Druck hier wohl nicht von Verdi.
    Dein Logikbogen zwischen städtischen Kliniken und BRK ist mir jetzt nicht ganz klar. Ein Outsourcing in eine eigene gGmbH war noch nie ausschreibungspflichtig.


    Das Problem beim ASB sind die gGmbHs, die allesamt unabhängig vom Landesverband eigene Gehälter hatten. Zumindest war das vor ein paar Jahren noch so.
    Nun zu den Kliniken. Verdi sieht die reine gewinnorientierte oder am Preis orientierte Ausrichtung als falsch an. Sie erwähnen daher selber die Kliniken im ersten Absatz. Klar braucht es keine Ausschreibung, aber das ist das Thema mit dem verdi in München, auch medial, im Gesundheitsbereich unterwegs ist. Verdi unterstützt hier daher das Kreuz, weil es als Tarifpartner gegen einen billigeren verloren hat und der "Schuldige" in beiden Fällen die Stadt ist.

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  • Alleine wegen des öffentlichen und peinlichen Gewinsels wünsche ich mir sehr, dass die Stadt München bei der Entscheidung bleiben darf.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • auf der Wiesn wird es auch einen neuen Sicherheitsdienst geben. Die Firma, die es 2016 machte hat zwischen 56 ? und 60 ? pro Stunde und Mitarbeiter bekommen (350 Sicherheitskräfte). Über die Wiesnzeit gerechnet kommt hier ein kleinerer 7 stelliger Betrag zusammen. Auch wenn das Angebot des Sandienstes billiger ist, kann man, hier die finaziellen Dimensionen absehen und die wirtschaftliche Bedeutung für das BRK.



    https://www.tz.de/muenchen/sta…nderung-2018-9827211.html





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  • Da sieht man's mal wieder, was wir Wert sind im Vergleich zu anderen.
    Ein Sanitätsdienst wird mit 7,50 bis 20 Euro pro Person kalkuliert. Zumindest soweit ich da Einblick habe. Ich denke aber nicht, dass das BRK oder Aicher da so viel anders rechnen als das DRK hier in BaWü.

  • Dachte ich auch. Trotzdem muss man festhalten, dass Ehrenamt nun mal Ehrenamt ist und das BRK beim Oktoberfest zudem mit den Krankenkassen abrechnet bzw. gegen Barkasse.

  • Dachte ich auch. Trotzdem muss man festhalten, dass Ehrenamt nun mal Ehrenamt ist..


    Und da ist dann wieder die Frage, wo hört Ehrenamt auf und wo fängt professionelle Dienstleistung an?


    Und wenn dann argumentiert wird, die ehrenamtlichen Stunden bzw. deren Vergütung wird zur Vorhaltung von Ausrüstungsgegenständen jeglicher Art verwendet um den Bevölkerungsschutz zu stärken, kräuseln sich meine Zehennägel.



    und das BRK beim Oktoberfest zudem mit den Krankenkassen abrechnet bzw. gegen Barkasse.


    Ist das so, dass das BRK seine Hilfeleistungen mit den Krankenkassen abrechnet? Oder meinst Du die anfallenden Transporte?


    Wenn es so ist, widerspricht das anderen Aussagen der Finanzierung, z.B. San-Wache durch Stadt München. Und das erklärt die Reaktionen = große Einnahmequelle verloren.

  • Es ist ein paar Jahre her, dass ich selber da war und man sich freundlicherweise die Zeit nahm und mir dort die San-Station zeigte. Freunde von mir haben dort seinerzeit Dienst geschoben. Dort gab es eine Anmeldung, wo drei Mädels saßen und Kassenkarten eingelesen haben und mir gegenüber erklärten, dass dies entsprechend abgerechnet wird. Das hat sich, soweit ich gehört habe, auch nicht geändert. Die Transporte kamen nochmal gesondert dazu.


    Was das Ehrenamt angeht, so bin ich da bei dir. Aber trotzdem ist es halt schwierig eine professionelle Leistung (Sicherheitsdienst) gegen eine ehrenamtliche Leistung (San-Dienst) zu vergleichen. Und so ist nun mal der momentane Status, ob sinnvoll, ob richtig oder eben nicht.

  • Der SanDienst ist m.M.n. keine ehrenamtliche Leistung, wird aber sicherlich in großen Teilen ehrenamtlich geleistet. Ich hoffe doch inständig, dass die Kollegen, ob ehren- oder hauptamtlich, ebenso eine professionelle Leistung abliefern und abgeliefert haben.
    Trotz alledem muss man sich die Frage nach der Gewichtung der einzelnen Leistungen und somit der Bezahlung stellen, insbesondere, wenn man die Auswirkungen der Tätigkeit von Sicherheits- und SanDienst vergleicht.