Badische Zeitung: Notärzte schlagen Alarm: Es gibt zu wenig Retter in der Region

  • Zitat von Badische Zeitung

    Dass Notärzte mit dem Rettungswagen mitfahren, sei in anderen Bundesländern Standard.
    [...]
    Das DRK sieht die Politik in der Pflicht, dem Personalmangel mit Ausnahmeregeln zu begegnen. So müsse etwa die Frist verlängert werden, ab wann die neue Ausbildung verpflichtend werde. Zudem sollte vorübergehend erlaubt werden, dass Menschen mit vergleichbarer Qualifikation auch auf Rettungsmitteln arbeiten können, etwa Krankenpfleger. Außerdem sollten auch weniger qualifizierte Retter mit dem Notarzt mitfahren dürfen. Wichtig sei, dass die Problematik auf Landesebene diskutiert werde.
    Quelle: http://www.badische-zeitung.de…enig-retter-in-der-region


    Und wir lachen die ganze Zeit über Bayern... :pardon:

  • Ist irgendwie Throwback-Week?
    So gross kann das Sommerloch doch gar nicht sein, dass ständig antiquierte Stellungnahmen aus dem Giftschrank geholt werden?

  • Was ist denn daran so verwerflich, sich jetzt der Realität zu stellen?


    Man hat jahrelang gepennt und ist mit der Ausbildung von NotSan überfordert. Dieses Personalloch wird einige Jahre anhalten, also muss man sich überlegen, was man in der Zwischenzeit macht.


    Die Lösungsvorschläge finde ich jetzt nicht völlig abwegig. Wenn ich NEF mit GuK oder RS besetze, dann habe ich mehr RA/NfS um meine RTW-Vorhaltung zu erfüllen.
    Das ist in meinen Augen besser, als in derart dünn besiedelten und rettungsdienstlich abgedeckten Regionen mittels NAW die RTW zu verheizen oder wieder auf Selbstfahrer-NA zu setzen. Oder solche grausamen Konstrukte wie 2 RS auf einem RTW.


    Das Problem wird mit "ihr hättet aber" und "selber Schuld" nicht kleiner oder weniger reell.

  • Weil es ja auch ein Überangebot an GuKs gibt, darüber die meisten GuK im KH entweder höher eingruppiert werden oder weniger Wochenstunden arbeiten. Sich GuKs nun mal für den Pflegeberuf entschieden haben und nicht für die Rettung. Aus diesen und vielen anderen Gründen ist es der größte Stuss den ich in Bezug auf den RD diesen Sommer gelesen habe. Gott sei dank, hat NDS den NotSan nicht verpennt.

  • Viele NEF stehen an Krankenhäusern, und es findet sich sicher Personal, was zur Verfügung stehen würde. Bei 2-3 Einsätzen in 24h auch neben der regulären Funktion machbar.
    Wir haben 3 neue Kollegen aus der Pflege übernommen, die auf den letzten Drücker der Aufbau-RA gemacht haben und nun NotSan sind, weil die Arbeitsbedingungen im Krankenhaus um ein vielfaches schlechter waren.
    Als völligen Stuss will ich das beim besten Willen nicht bezeichnen.


    Aber du hast völlig Recht, es ist schön, dass wir in NDS solche Probleme nicht haben. Aktuell alle Stellen besetzt und 60% des Personals sind NotSan :) Trotzdem muss man im Süden nach Lösungen für die nächsten 5 Jahre suchen.

    Einmal editiert, zuletzt von olleHoop ()

  • Hi!


    Lies dir das doch bitte noch mal ganz in Ruhe durch was du da geschrieben hast....
    Und ein GuK ist für Notfälle (solls ja geben) geeignet? Der muss doch auch mindestens noch ein wenig geschult werden bis das halbwegs was wird.
    Und weils so schön funktioniert, lassen wir es gleich so und machen wie vor 20 Jahren weiter?
    Die Realität ist nun mal-verpennt-nun müssen die damit leben, wie in jedem anderen BL auch.


    Werden Gesetze oder Vorschriften in der freien Wirtschaft / Handwerksbetriebe geändert, müssen die sich auch einen Kopf machen-und das rechtzeitig. Da gibts auch kein zurück was von "oben "unterstützt wird.
    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Ich bin absolut dagegen, hier Regeln aufzuweichen, Fristen auszusetzen und alten Murks durch neuen Murks zu ersetzen.
    Der Arbeitsmarkt ist ein Markt und unterliegt deshalb auch den Gesetzen eines Marktes.
    Das Wichtigste Marktgesetzt besagt, dass Angebot und Nachfrage ihren gleichgewichteten Austausch über den Marktpreis finden.
    Zu wenig Personal? Mehr Geld bieten - - > Genügend Personal.
    Ich habe gerade nur ganz kurz darüber nachgedacht und mir sind 5! Kollegen eingefallen, die nur wegen dem Geld schweren Herzens die Rettung verlassen haben. Die könnte man sicher zurück gewinnen... Und noch einige mehr.

  • Es geht nicht nur um das Geld. Ich kenne viele Kollegen, die mit dem NFS Gehalt eigentlich ganz zufrieden sind. Es sind viel mehr die Rahmenbedigungen, die vielei Menschen dauerhaft einfach krank machen. Und wenn man dann sieht, dass man woanders mit seiner Qualifikation nicht nur bessere Rahmenbedingungen, sondern auch noch deutlich mehr Geld hat ... naja, dann fällt die Entscheidung nicht schwer. Aber rein mit dem Geld wird man viele Aussteiger nicht zurückbekommen.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Ich will auch für 3000 netto nicht mit RTWs Krankentransport machen..

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Es geht nicht nur um das Geld. Ich kenne viele Kollegen, die mit dem NFS Gehalt eigentlich ganz zufrieden sind. Es sind viel mehr die Rahmenbedigungen


    Die sind aber regelhaft auch mit Investitionen verbunden die Geld kosten.
    Der grösste Batzen dürfte der Schichtplan/die Wochenarbeitszeit sein.


    Dazu kommen viele "weiche Faktoren".

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

    Einmal editiert, zuletzt von raphael-wiesbaden ()

  • Zitat

    3000 netto?? Wo das?

    Offshore?
    N8 in der Endstufe kurz vor der Rente?


    Gesendet von meinem EML-L09 mit Tapatalk

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Zitat

    Das war eine fiktive Zahl die ausdrücken sollte, dass Mike die Arbeit selbst für ein überdurchschnittliches Gehalt nicht machen würde.

    Und Ich wollte witzig sein ;-)


    Gesendet von meinem EML-L09 mit Tapatalk

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Und ein GuK ist für Notfälle (solls ja geben) geeignet? Der muss doch auch mindestens noch ein wenig geschult werden bis das halbwegs was wird.
    Und weils so schön funktioniert, lassen wir es gleich so und machen wie vor 20 Jahren weiter?
    Die Realität ist nun mal-verpennt-nun müssen die damit leben, wie in jedem anderen BL auch.


    Werden Gesetze oder Vorschriften in der freien Wirtschaft / Handwerksbetriebe geändert, müssen die sich auch einen Kopf machen-und das rechtzeitig. Da gibts auch kein zurück was von "oben "unterstützt wird.
    Grüße Dani


    Natürlich müssen GuK geschult werden. Aber der Umfang dürfte bei Fachkrankenpflegern I/A oder Notaufnahmepflegekräften überschaubar sein und sich im Rahmen von Wochen bewegen. So könnte man zeitnah für Entlastung sorgen und eine gute Versorgung aufrecht erhalten. Und lieber Krankenpflegekräfte als RS.


    Wir sind aber nicht in der freien Wirtschaft, sondern in der öffentlichen Daseinsvorsorge. Und hier treffen Regelungen von oben (RA-Ausbildung auslaufen lassen, ohne dass nahtlos ein 1. NFS-Jahrgang fertig wird) auf hausgemachtes Versagen des DRK, das dann gepaart mit Veränderungen der Rahmenbedingungen (massive nahezu jährliche Erhöhung der Vorhaltung).
    Garniert mit der Schweiz, die ihr eigenes Ausbildungsversagen mit ausländischen Fachkräften abfedert.


    In der freien Wirtschaft würde ein Unternehmen pleite gehen, das geht als Rettungsdienst aber nicht. Irgendwer muss kommen, und da wird man in den nächsten Jahren improvisieren müssen. Die Fehler lassen sich jetzt nicht mehr auffangen.
    Natürlich muss für die Zukunft ein Umdenken her, und eine solche Ausnahmegenehmigung sollte an strenge Vorgaben bezüglich Aus- und Weiterbildung von NotSan gebunden werden.



    Ich bin absolut dagegen, hier Regeln aufzuweichen, Fristen auszusetzen und alten Murks durch neuen Murks zu ersetzen.
    Der Arbeitsmarkt ist ein Markt und unterliegt deshalb auch den Gesetzen eines Marktes.
    Das Wichtigste Marktgesetzt besagt, dass Angebot und Nachfrage ihren gleichgewichteten Austausch über den Marktpreis finden.
    Zu wenig Personal? Mehr Geld bieten - - > Genügend Personal.
    Ich habe gerade nur ganz kurz darüber nachgedacht und mir sind 5! Kollegen eingefallen, die nur wegen dem Geld schweren Herzens die Rettung verlassen haben. Die könnte man sicher zurück gewinnen... Und noch einige mehr.


    Ah ganz toller Vorschlag, einfach andere Regionen leerziehen und das Problem verlagern. Das ist natürlich durchdacht! Ich bin mir nicht ganz sicher, meine aber, dass man dort nach DRK-RTV zahlt. Damit ist man als Notsan definitiv nicht unterbezahlt und viel mehr Luft nach oben ist da auf absehbare Zeit nicht.
    Und die Kollegen werden nach Umschulung sicherlich wieder freudeschreiend in die NotSan-Weiterbildung gehen und nebenbei 46h auf dem Bock knechten. Das glaubst du doch selbst nicht?
    Die Personalreserven im Rettungsdienst sind ungefähr 0, gerade in Anbetracht der immensen Vorhalteerhöhungen.
    Realistisch betrachtet lässt sich so nur Flickenschusterei betreiben, im Großen und Ganzen muss einfach mehr Personal ausgebildet werden, und das dauert nunmal mindestens 3 Jahre. Vermutlich eher 5-6, bis sich wieder ein stabiles Gleichgewicht eingependelt hat.
    Und so lange müssen eben Lösungen her. Glücklich ist sicher niemand mit der Situation.

  • Wiso 3 Jahre, man kann ja auch mal Anfangen sein Personal zur Ergänzungsprüfung zu entsenden. Das würde schon mal helfen!