Akademisierung des Notfallsanitäters?

  • Verstehe ich das richtig, dass also ernsthaft auf jedes NEF 2 RTW kommen, also eine 1:2 Verteilung vorliegt?

    Sag mal wo arbeitest du?=O

    Das ist ja absurd hoch. Dann erklärt sich auch die unterschiedliche Wahrnehmung der Einsatzhäufigkeiten.

    Und es heißt schon immer, dass Bremen mit seinen 5 NEF + 2 RTH + 1 LNA schon eine ziemlich gut Notarzt-Dichte hat.

  • Ach so, einen Hubschrauber haben wir auch noch, den hab ich ganz vergessen :beaming_face_with_smiling_eyes: Wobei der tatsächlich nur sehr selten in der Stadt im Einsatz ist und mehr das weitere Umland abdeckt. Den Pseudo-ITW lasse ich mal außen vor.

  • Und es heißt schon immer, dass Bremen mit seinen 5 NEF + 2 RTH + 1 LNA schon eine ziemlich gut Notarzt-Dichte hat.

    dagegen stehen bis zu 31 RTW & 4 NTW.

    Die 1:3 bzw. 1:4 Quote scheint im Norden üblich…


    In der Stadtgemeinde Bremen werden vom stadtbremischen Rettungsdienst, in Abhängigkeit der Tageszeit, bis zu 26 Rettungswagen, 4 NTW, 1 HanseSani, 5 NEF und 1 ITW vorgehalten. Ferner stehen noch bis zu fünf RTW zur Spitzenabdeckung an den Wachen der Berufsfeuerwehr, welche von Löschfahrzeugbesatzungen besetzt werden können, zur Verfügung.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • HanseSani ist ein Gemeinde-Notfallsanitäter und NTW sind etwas ausgerüstete KTW für überwachte Verlegungen / r0-Einsätze.

    dagegen stehen bis zu 31 RTW & 4 NTW.

    Die 1:3 bzw. 1:4 Quote scheint im Norden üblich…


    In der Stadtgemeinde Bremen werden vom stadtbremischen Rettungsdienst, in Abhängigkeit der Tageszeit, bis zu 26 Rettungswagen, 4 NTW, 1 HanseSani, 5 NEF und 1 ITW vorgehalten. Ferner stehen noch bis zu fünf RTW zur Spitzenabdeckung an den Wachen der Berufsfeuerwehr, welche von Löschfahrzeugbesatzungen besetzt werden können, zur Verfügung.

    Die Zahlen sind schon etwas älter. Sind mittlerweile etwas mehr RTW und es sollen zwei HanseSani sein. Aber die Quote ist halbwegs so geblieben.

  • Im echten Norden (Werbeslogan von Schleswig-Holstein) - Lübeck ausgenommen, da gibt es absurd viele NEF - ist eine Quote von 1:10 deutlich üblicher. Wobei die RTW hier als Mehrzweckfahrzeuge laufen und der Einsatz nicht 100% in der Notfallrettung erfolgt.


    Aber ja, jetzt verstehe ich den Unterschied in der Sichtweise auch. Es kann so einfach sein...

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Verstehe ich das richtig, dass also ernsthaft auf jedes NEF 2 RTW kommen, also eine 1:2 Verteilung vorliegt?

    Sag mal wo arbeitest du?=O

    Das ist ja absurd hoch. Dann erklärt sich auch die unterschiedliche Wahrnehmung der Einsatzhäufigkeiten.

    Ohh, in einigen mit bekannten LKs kommt man auch auf 3:1... In meiner alten Wirkstätte: 30-34 RTW pro Tag zu 12 NEF...

  • Gibt es in diesem Bereich SOP?


    Was für Patienten waren das? Wie war die Quote vorher? Wieso wurden sie zuvor in ein Krankenhaus gebracht?


    Würde ich mir für meinen Standort auch so wünschen, mit der Einschränkung des Krampfanfalls.

    Hallo,


    hier die kurzen Antworten:


    1) Ja, es gibt Algorithmen, in Hessen EVM (Erweiterte Versorgungsmaßnahmen) genannt.

    2) Da kann ich leider nichts dazu sagen, die Aussage beruht auf der Auswertung von Leitstellendaten aus diesem Jahr. Mir geht es bei den Zahl darum, dass NotSan (oder RettAss) bei rund jedem siebten Patienten eigenverantwortlich die Entscheidung treffen, dass eine Hospitalisierung nicht nötig ist. Mutmaßlich eine der komplexesten Entscheidungen im Rettungsdienst.

    3) Auch beim Krampfanfall ist regelhaft kaum eine Intervention nötig. Und auch die, die durchgeführt werden müssen (z.B. eine Durchbrechung) ist meist mit einfachen Mitteln möglich.


    Viele Grüße

  • 3) Auch beim Krampfanfall ist regelhaft kaum eine Intervention nötig. Und auch die, die durchgeführt werden müssen (z.B. eine Durchbrechung) ist meist mit einfachen Mitteln möglich.

    Würde ich so unterschreiben. Da ein Krampf aber sehr unspezifisch ist und auch schwerwiegende Erkrankungen dahinterstecken könnten, wäre ich da einfach zurückhaltender.

  • Würde ich so unterschreiben. Da ein Krampf aber sehr unspezifisch ist und auch schwerwiegende Erkrankungen dahinterstecken könnten, wäre ich da einfach zurückhaltender.

    Nachtschweiß ist ebenfalls sehr unspezifisch und es können auch schwerwiegende Erkrankungen dahinterstecken.


    und nun?

  • Nachtschweiß ist ebenfalls sehr unspezifisch und es können auch schwerwiegende Erkrankungen dahinterstecken.


    und nun?

    Es geht um die akute Behandlungsdringlichkeit. Vielleicht kann man das als NFS differenzieren. Ansonsten empfehle ich noch einmal die Differentialdiagnosen eines Krampfanfalles nachzulesen.

  • Wenn man immer das schlimmste annimmt, wird man immer einen NA an seiner Seite benötigen.

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  • Es ist halt die Frage, ob man es annehmen muss. Keinen NA nachfordern, weil man cool sein will, ist nicht Sinn der Sache.
    Aber das hast Du natürlich auch nicht so gemeint, das ist mir klar. :-)

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Bin ein großer Fan von Nachfordern. Weniger ein Fan von direkt mitalarmieren.


    Grade bei "Krampfanfall" fallen mir in 10 Jahre zwei Situationen ein, wo ich ein NEF alarmiert hätte, wenn es nicht eh mitalarmiert gewesen wäre. Der Rest wäre gut ohne NEF zu schaffen gewesen (postiktal, wacht auf, transport), oder sogar ohne RTW (kein Krampfanfall usw).

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  • Hinter jeder akut auftretenden Erkrankung / jedem akut auftretenden Symptom könnte eine schwere lebensbedrohliche Erkrankung stecken. Dies ist doch der Hauptgrund, warum wir auch die für uns gefühlt kleinen Wehwehchen Sonntag morgens um drei ins KH fahren. Folglich muss ich bei jedem Patienten, der nicht bei bester Gesundheit und frei von jeglicher Symptomatik ist den NA rufen? Auch bei jedem KT?

    Aber ich merke gerade, dass wir diese Diskusion schon 100.000 mal hatten. Over and out.

  • Neu aufgetretene Krampfanfälle nach dem 25. Lebensjahr sind öfters Ausdruck einer schwereren Hirnschädigung. Da sollte man eher "mit dem Schlimmsten rechnen", als bei einem Jugendlichen oder bei einem bekannten Epileptiker.

  • Hinter jeder akut auftretenden Erkrankung / jedem akut auftretenden Symptom könnte eine schwere lebensbedrohliche Erkrankung stecken. Dies ist doch der Hauptgrund, warum wir auch die für uns gefühlt kleinen Wehwehchen Sonntag morgens um drei ins KH fahren. Folglich muss ich bei jedem Patienten, der nicht bei bester Gesundheit und frei von jeglicher Symptomatik ist den NA rufen? Auch bei jedem KT?

    Aber ich merke gerade, dass wir diese Diskusion schon 100.000 mal hatten. Over and out.

    Es macht halt einen Unterschied, ob man sich den Fuß gestoßen hat und dieser nun weg tut, oder ob gerade bei jemandem ein Tumor oder eine Blutung auf das Gehirn drückt und das mit einem Krampf reagiert.


    Aber, wenn du auf der Rettungssanitäter-Schule da etwas anderes gelernt hast, möchte ich mich da natürlich gerne zurücknehmen. Vielleicht hast du aber auch Statistiken zur Hand, was die Häufigkeiten von Ursachen von neu aufgetretenen Krampfanfällen im Erwachsenenalter sind?


    Vielleicht blockierst du mich auch einfach wieder oder liest trotz Blockade meine Beiträge nicht?

  • Die Info liegt halt nicht immer so früh und zuverlässig vor. Und selbst wenn, kann ja immer noch $irgendwas dahinterstecken.

    Ich kann mich aber zugegebenermaßen an keinen einzigen Einsatz erinnern, bei dem das Problem nicht vor Eintreffen des NEF zu lösen gewesen wäre (ohnehin bereits sistiert oder eben bei Persistenz durch Intervention meinerseits).

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  • Die Info liegt halt nicht immer so früh und zuverlässig vor. Und selbst wenn, kann ja immer noch $irgendwas dahinterstecken.

    Ich kann mich aber zugegebenermaßen an keinen einzigen Einsatz erinnern, bei dem das Problem nicht vor Eintreffen des NEF zu lösen gewesen wäre (ohnehin bereits sistiert oder eben bei Persistenz durch Intervention meinerseits).

    Es geht nicht um die Bekämpfung des Symptoms, sondern die Ursache, die dahinter steht. Bei den meisten Patienten besteht bereits eine Diagnose, die den Krampf ausreichend erklärt. Wenn aber ein 50-Jähriger aus völliger Gesundheit plötzlich krampft, ist die Wahrscheinlichkeit einer "harmlosen", einfachen Epilepsie deutlich geringer als wenn das z.B bei einem Jugendlichen passiert.

  • Ist mir klar und ich bin vollkommen deiner Meinung.

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