Einarbeitung auf den RTW

  • Stellt euch mal vor Geld würde keine Rolle spielen und der Arbeitsgeber würde auch jede Zeit die nötig ist einräumen:


    Wie stellt ihr euch eine realistische und ideale Einarbeitung eines frisch gebackenen RS vor, bis er als "Fahrer RTW" eingesetzt werden kann?


    Was ist wichtig, worauf kann verzichtet werden? Wie lange sollte die sein? Wie gegliedert?

  • Da sich die Ausbildung des RS inzwischen wohl sehr heterogen zeigt, sollte man zuvor ganz kurz skizzieren, was genau in der Ausbildung erlernt wurde, d.h., was prinzipiell der RS heute nach der Ausbildung an Wissen überhaupt mitbringt und danach, was er auf dem RTW machen darf/ soll/ muss. Dann kann man auch den Weg dorthin gliedern.

  • Wenn Geld und Zeit keine Rolle spielen würde?


    1. Eine Woche Willkommen; Wo ist welche Wache? was finde ich auf der Wache wo? Ansprechpartner! Vorgesetzte, Betriebsrat! Wichtige Telefonnummern! Welche Fahrzeuge und Technik haben wir --> MPG-Einweisung! Wie fülle ich Betriebsmittel beim Fahrzeug auf, wie funktioniert tanken (Tankkarte, welche Tankstellen etc.) Anlegen von Schneeketten?

    2. Ein bis zwei Wochen Einführungslehrgang für alle neuen Mitarbeiter im Landkreis zu den Themen SOP, Landkreisregelungen, Besonderheiten, Allgemeines, der Trager des RD stellt sich vor etc.

    3. Eine Woche jährliche Blockfortbildung (Ich weiß, bräuchte man erst nach einem Jahr, aber schadet nicht).

    4. Ein bis zwei Wochen Ortskunde; mit einem PKW alle Hauptstraße, KH, besonderen Einsatzobjekte, besondere Anfahrten für Ortschaften (gibt ja gerne mal Schleichwege durch den Wald, die Anfahrten um mehrere Minuten verkürzen) im Versorgungsbereich abfahren. Ohne Navi, nur mit Karte.

    5. Fahrsicherheitstraining und Unterweisung Alarmfahrten. Freigabe Alarmfahrten erst nach 500km Fahrpraxis mit RTW ohne Alarm und erfahrenem Beifahrer (kann auch verlängert werden), ohne Patient, Rückfahrten zur Wache bzw. extra mit Reserve-RTW.

    6. Ein bis x Monate mitfahren als Dritter auf dem Fahrzeug. Kennenlernen der Abläufe. Sammeln der 500km Fahrpraxis (Rückfahrten zur Wache).

    7. Erste Schichten als RS, Alarmfahrten bei "nicht so dramatisch klingenden" Alarmierungsstichworten, dritte Person als Back-Up/Supervisor.

    8. Gespräch und Beurteilung, ob alle Ziele erfüllt wurden und wo ggf. noch weiterer Schulungsbedarf besteht, bevor eigenständig in Funktion tätig.


    Das Traurige ist. Vieles wurde mit mir genau so vor über 15 Jahren gemacht. Dann startete bei den Ausschreibungen das Thema Lohndumping und alles muss billig sein. Einarbeitung war das erste Opfer.

  • Meinst du echt, es bedarf mehrere Monate Einarbeitung?

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Kurz: Ja!


    Ich habe sicherlich nur einen eingeschränkte Sicht und meine Antwort ist nicht repräsentativ; aber ich kenne viele Firmen und einige Behörden, aber keine Firma oder andere Behörden, wo das Thema Einarbeitung so schlecht ist wie im Rettungsdienst. Und in den Firmen und Behörden geht es zum größten Teil nicht um Menschenleben. Die Einarbeitungszeit dauert dort regelmäßig min. 6 Monate, meistens eher ein Jahr.


    Mal unabhängig von der Qualität der Ausbildung und der jeweiligen Person, aber so wie es inzwischen läuft - Hallo, schön, dass du hier bist, hier ist der Schlüssel, hier ist der Melder, viel Spaß! - sind wir damals nicht mal auf den KTW gelassen worden.


    Bei ehrlicher Betrachtung - die ich damals sicherlich so in der Form nicht hatte - hat man mit der Einarbeitungszeit vieles an Überforderung verhindert und alle neuen Zivi, FSJler und RAiPler in einem behüteten und geschützten Rahmen schrittweise an eine sehr verantwortungsvolle berufliche Aufgabe herangeführt.

    Auf der einen Seite rufen hier ganz viele nach einer Akademisierung und mehr Verantwortung, aber es scheitert schon an den einfachsten Basisaufgaben.

    Qualität braucht Zeit und hat ihren Preis!

    Einmal editiert, zuletzt von 98-83-1 () aus folgendem Grund: Zu viele n im Beitrag.

  • Naja, die Ausbildung dauert ja nur gut drei Monate, wenn man danach dann zweieinhalb Jahre Einarbeitung nachschaltet, hat man dann einen Notfallrettungssanitäter.

    Ein Blick auf die Realität zeigt aber, dass der Rettungssanitäter-Lehrgang immer weniger darüber aussagt, ob der Absolvent morgen auf dem RTW sitzen kann oder nicht. Das muss man inzwischen trennen. Ich kann als langjährig erfahrener RettSan-Ausbilder zum Beispiel nur darauf hinweisen, dass ich aufgrund der verschiedenen Hersteller im Lehrgang nicht auf alles eingehen kann, was der Absolvent möglicherweise auf einer Rettungswache vorfindet. Da wären die verschiedenen Fahrzeugtypen und die EKG-Geräte ein gutes Beispiel. Ich erkläre meinen Teilnehmenden das C3 in seinen GRUND-Funktionen. Wenn die auf ihrer Zielwache ein Zoll-Gerät vorfinden, fangen sie von vorne an. Das gleiche gilt für Oxylog und Medumat, Geräte, die in den letzten 20 Jahren sehr viel komplexer geworden sind.


    Allgemein könnte ich sagen: Wenn jemand bei mir im RettSan-Lehrgang war, kann er/sie folgendes nicht:


    - Den RTW bedienen mit all den Schaltern und Knöpfen (Zum Beispiel Motor-Weiterlauf-Schaltung)

    - Den RTW im Straßenverkehr beherrschen, auch mit Sondersignal

    - Den Perfusor, das Videolaryngoskop und die Knochenbohrmaschine bedienen (um nur ein paar zu nennen)

    - Die Altenpflegeeinrichtungen, Arztpraxen, Polizeireviere und Kliniken finden (geschweige denn den Hauptbahnhof)

    - Die Medikamente grob kennen und zuverlässig aufziehen

    - Die Funkrufnamen der zahlreichen NEF auseinanderhalten

    - Die unterschiedlichen Trage-Typen und Tragestühle unserer RTW bedienen

    - Das NIDA-Pad effizient benutzen

    - Das Rescuetrack-System bedienen

    - Die Aufnahme-Gepflogenheiten der Kliniken kennen

    - E-Mail-Account, firmeninternes Intranet, firmeninternes Social-Media-Network, Qualitätsmanagement, das Dienstplanprogramm kennen


    Alles in allem würde ich das Bestehen der RettSan-Prüfung auf keinen Fall (mehr) mit der Eignung für den praktischen Einsatz als Fahrer im Rettungsdienst gleichsetzen. Deshalb erscheinen mir die Ausführungen des 98-83-1 luxuriös, was ja der Fragestellung entspricht, aber keineswegs übertrieben.


    In der Realität müssen die RettSan das auch alles lernen, tun dies aber unter Gefechtsbedingungen. Das sorgt oft für Frusterlebnisse auf Seiten der neuen Kolleg*Innen und auch auf Seiten derjenigen, die mit diesen neuen Kolleg*Innen irgendwie klarkommen müssen.


    Inzwischen bin ich sogar der Meinung, dass ein FSJ keine geeignete Basis mehr darstellt, um in der Notfallrettung sinnvoll arbeiten zu können. Auf den RTW gehören Hauptamtliche, und diese Leute gründlich und ausführlich einzuarbeiten, schont die Nerven aller Beteiligten, sorgt für die Sicherheit der Patient*Innen und bindet auch die entsprechenden Kräfte an die Rettungswache. Eine gute Einarbeitung ist schließlich auch ein Zeichen von Wertschätzung.

    You know as well as I do decisions made in real time are never perfect. Don't second-guess an operation from an armchair. [Noah Vosen]

    Oldschool EMS. The Gold Standard of Ass Kickin'!

  • Naja, die Ausbildung dauert ja nur gut drei Monate,

    + Führerschein für einen RS auf dem RTW, Der dürfte heute in den seltensten Fällen schon vorhanden sein.


    In der nächsten Stufe würde ich mich fragen welche Teile eine Ehrenamtlicher Sanitätshelfer in der Ausbildung hat die der RS nicht hat. Das unterscheidet sich schon stark bei den Lehrgängen mit 160 oder 240 Stunden. Das könnte z.B. ein sinnvoller Funkkurs (2 Tage) und ein wenig PSNV (1 Tag) sein.


    Ansonsten viele lokale Dinge:

    - abfahren der Hauptwege in Richtung der Krankenhäuser

    - Rangierübungen mit RTW (mit spezifischen Kamera Abstandswarnsystem)

    - Einweisung in die lokale Alarmierungs- und Funktechnik

    - Einweisung Protokoll

    - Einweisung Medizintechnik

    - Kontakt lokales Einsatznachsorgeteam

    - Einweisung in das lokale MANV- Konzept

    - Einweisung in Fahrzeugtechnik und Packordnung

    - Einweisung lokaler Reanimations-Algorithmus


    In zwei Wochen als 3. kann man mit dem richtigen Praxisanleiter schon viel abarbeiten.

  • Ich stelle mittlerweile immer wieder sehr erschreckt fest, dass Basics nicht sitzen bei neuen Kollegen. Zum Beispiel Seitenlage, Dreiecktuchverbände oder das Richten einer ETI. Wenn man sich dann mit den Kollegen unterhält, wird oft volle Lehrgänge, Dozentenmangel, Zeitmangel und zu wenig Übungsmaterial als Gründe angegeben. Und diese Aussagen sind schulübergreifend. Daher würde ein kurzer aber gründlicher Abriss der praktischen Fertigkeiten eines RettSan für mich zu einer gründlichen Einarbeitung gehören i.S. einer Lehrunterweisung / „Skillstation“.


    Als zweiter Punkt Ortskunde: Sowohl im Einsatzgebiet als auch im RTW selbst. Häufig eher mangelhaft bei neuen Kollegen ausgeprägt.

  • Ein Blick auf die Realität zeigt aber, dass der Rettungssanitäter-Lehrgang immer weniger darüber aussagt, ob der Absolvent morgen auf dem RTW sitzen kann oder nicht. Das muss man inzwischen trennen.

    Es gibt einen Unterschied zwischen "Ausbildung" und "Einarbeitung". Die Einarbeitung betrifft lokale organisatorische und technische Fragen, also den Umgang mit den konkreten Fahrzeugen, der konkreten Medizintechnik, den konkreten organisatorischen Abläufen usw. Der grundsätzliche Umgang mit Fahrzeugen, mit Medizintechnik, mit organisatorischen Abläufen hingegen ist Bestandteil der Ausbildung.

    Ich kann als langjährig erfahrener RettSan-Ausbilder zum Beispiel nur darauf hinweisen, dass ich aufgrund der verschiedenen Hersteller im Lehrgang nicht auf alles eingehen kann, was der Absolvent möglicherweise auf einer Rettungswache vorfindet. Da wären die verschiedenen Fahrzeugtypen und die EKG-Geräte ein gutes Beispiel. Ich erkläre meinen Teilnehmenden das C3 in seinen GRUND-Funktionen. Wenn die auf ihrer Zielwache ein Zoll-Gerät vorfinden, fangen sie von vorne an. Das gleiche gilt für Oxylog und Medumat, Geräte, die in den letzten 20 Jahren sehr viel komplexer geworden sind.

    Der Lehrgang ist aber auch nur ein Drittel der Ausbildung. Ein ebenso langer Zeitraum ist für das Wachenpraktikum vorgesehen - wo sich Fahrzeuge und Medizintechnik vor Ort befinden. Auf letztere muss ja zudem eine Einweisung erfolgen, innerhalb derer die Bedienung des konkreten Geräts erlernt wird.

    Alles in allem würde ich das Bestehen der RettSan-Prüfung auf keinen Fall (mehr) mit der Eignung für den praktischen Einsatz als Fahrer im Rettungsdienst gleichsetzen. Deshalb erscheinen mir die Ausführungen des 98-83-1 luxuriös, was ja der Fragestellung entspricht, aber keineswegs übertrieben.

    Das ist dann eine Frage der Ausbildung, nicht aber der Einweisung.

  • Wir fahren jetzt seit Jahren ein ganz praktikables System, nachdem auch bei uns enorme Unterschiede der Lernstände der M4-Praktikanten zu Beginn und auch am Ende ihres Wachenpraktikums festgestellt haben. Es gab enorme Unterschiede je nach Schule, aber auch das persönliche "Lernverhalten" während des Praktikums waren sehr unterschiedlich. Uns sind Leute durch die Prüfung gefallen, weil sie grundlegende Techniken weder in der Schule, noch dann später bei uns im Betrieb gelernt haben.


    Wir haben uns hingesetzt und aufgeschrieben was wir von unserem RS erwarten und was er braucht um die Prüfung erfolgreich zu bestehen. Alle erfassten Fertigkeiten und Übungen wurden auf die Praktikumszeit aufgeteilt und in einer mittlerweile doch recht dicken Mappe erfasst. Auch das Fahren der Rettungsmittel in den verschiedenen "Schwiergkeitsgraden" ist hier mit erfasst.


    Jeder frische RS bekommt einen Praxisbegleiter mit dem er mindestens vier Wochen zusammen arbeitet. Praktikant und Praxisbegleiter sorgen dafür, dass die o.g. Mappe bis zum Ende des Praktikums vollständig durchgearbeitet wurde.


    Diese Mappe wurde in den Jahren immer mal wieder etwas angepasst und ergänzt. Seit wir dieses System fahren, ist kein angehender Rettungssanitäter mehr durch die Prüfung gefallen und auch die Zufriedenheit der Kollegen mit den "Neuen" hat sich erheblich verbessert.


    Die gleiche Mappe bekommen auch neue Kollegen die nicht bei uns ausgebildet wurden an die Hand. So sehen sie was von ihnen erwartet wird. Auch das klappt recht gut.

  • Der grundsätzliche Umgang mit Fahrzeugen, mit Medizintechnik, mit organisatorischen Abläufen hingegen ist Bestandteil der Ausbildung.

    Nein. Der Umgang mit Rettungsdienstfahrzeugen ist nicht Teil der RettSan-Ausbildung, ebenso wenig wie der mit organisatorischen Abläufen auf Rettungswachen. Natürlich kann man das auch anders betreiben, aber das ist in der begrenzten Zeit, die zur Verfügung steht, allenfalls Wunschdenken.

    Der Lehrgang ist aber auch nur ein Drittel der Ausbildung. Ein ebenso langer Zeitraum ist für das Wachenpraktikum vorgesehen - wo sich Fahrzeuge und Medizintechnik vor Ort befinden. Auf letztere muss ja zudem eine Einweisung erfolgen, innerhalb derer die Bedienung des konkreten Geräts erlernt wird.

    (1) Fahrzeuge sind nicht Thema des M3-Praktikums. Der RettSan-Praktikant muss nicht, und wahrscheinlich kann und darf er auch nicht den RTW fahren. Er muss ja auch nicht zwingend im Besitz der entsprechenden Fahrerlaubnis sein.


    (2) Der RettSan-Praktikant bekommt nicht zwingend eine Einweisung auf die Geräte. Das ist kein Problem, solange er die Geräte nur unter Aufsicht bedient. Und für die Einweisung nach MPG bzw. MPBetreibV bräuchte ich auch zu viel Zeit. Da wäre mindestens ein ganzer Praktikumstag weg.


    (3) Wer sagt denn, dass der RettSan an der Rettungswache eingesetzt wird, die ihn ausgebildet hat? Es ist durchaus häufig, dass er/sie an der "Arbeitswache" ganz andere Geräte vorfindet als an der "Ausbildungswache".


    (4) Der Lehrgang ist inzwischen die Hälfte des Lehrganges, nachdem der Grundlehrgang auf Kosten des Krankenhaus-Praktikums um 2 Wochen verlängert wurde. Es handelt sich nunmehr also um 6 Wochen Lehrgang und 6 Wochen Praktika.

    Das ist dann eine Frage der Ausbildung, nicht aber der Einweisung.

    Da bin ich anderer Ansicht. Wer bei mir die RettSan-Ausbildung bestanden hat, kann eine medizinische Erstversorgung durchführen und bei erweiterten Maßnahmen assistieren. Er/sie kann danach nicht zwingend einen RTW fahren und kennt sich nicht obligatorisch mit allen Abläufen, Geräten und Medikamenten des RTW aus. Das ist auch gar nicht sinnvoll bei einem Teil der Auszubildenden, denn die fahren ja nach der Ausbildung nicht alle RTW. Viele sind ehrenamtliche Sanitäter, die nie wieder RTW fahren, Betriebssanitäter, Feuerwehrleute oder Sonstiges.

    You know as well as I do decisions made in real time are never perfect. Don't second-guess an operation from an armchair. [Noah Vosen]

    Oldschool EMS. The Gold Standard of Ass Kickin'!

  • Also ich kann als "frischer RS" da Mal mitsprechen.

    Ich hab meine Ausbildung 2018 in NRW gemacht, dann andere Jobs gehabt (u.a. Blutspende) und letztes Jahr angefangen als RS zu arbeiten. Ich arbeite in Vollzeit in Niedersachsen. Zudem hab ich Autismus.


    Einige Sachen hab ich festgestellt:


    Die große Pause hat es alles nur noch schwieriger gemacht. Aber die ersten Schichten waren schon echt hart. Die erste Schicht bin ich KTW gefahren, danach direkt auf den RTW.


    Organtechnisch habe ich einige der Einweisungen bekommen. Bei mir ist das größte Problem gewesen, dass ich nicht als frischer RS wahrgenommen wurde (obwohl ich das jedem Kollegen gesagt habe)

    - Motorweiterlaufschaltung hab ich nach 2 Monaten kennengelernt als es kälter wurde.

    - Wie die Leute sozial auf der Wache mit einander umgehen hab ich teilweise immer noch Probleme mit, vorallem wenn ein Kollegenwechsel stattfindet fühl ich mich unglaublich unwohl und hab starke Probleme (das liegt sicherlich auch am Autismus, aber einfach so ne grundsätzliche Anleitung: Must-Knows zum Wachenleben) wäre echt nice.

    - Im großen und ganzen kann ich meinen Job, bin ja auch immer wieder sanitätsdienste etc gefahren. Aber es hapert an den "Details" aufziehen auf 20 ml ich hatte am Ende 22 ml, weil ich auf 20 NaCl aufgezogen hab. Bei dem medikament gar kein Problem gewesen, aber es wäre ein Fehler, der vermeidbar gewesen wäre, wenn eine Einarbeitung wie oben stattfinden würde.


    Ich weiß dass ich noch irgendwie einiges lernen muss, ich fühl mich unsicher und bin immer froh, keinen Fehler gemacht zu haben, der einen Patienten gefährdet, am Ende einer Schicht.


    Ich fühl mich mit diesem Problem oft allein gelassen, die Schichten sind dadurch auch unglaublich anstrengend (insb. Wenn ich mit Kollegen fahre, die ich nicht so gut kenne oder sich unser flow nicht gut ergänzt).


    Eine weitere Sache mit der ich auch Probleme hab, ohne einen Ansprechpartner dafür zu haben: Schichtdienst und schlafen. Wie bekomme ich es hin, dass sich das gut ergänzt. Mittlerweile hab ich den Rhythmus, dass ich die Nachtschicht gar nicht schlafen und dafür dann fast den ganzen tag, das ist ungünstig, eine Sache mit der man sich im RS Praktikum nie auseinandergesetzt hat, aber irgendwie wäre es doch cool zu wissen, wie andere es handhaben.


    Meine erste Alarmfahrt hatte ich, direkt am 2. Tag. Da wusste ich noch nicht Mal wirklich wie das blaulicht anging xD funken habe ich auch nur übers Ehrenamt gelernt.


    Was ich sagen will: eine Einarbeitung wie 98-83-1 schreibt wäre schon sehr nahe am Optimum und mir hätte es meine Arbeit definitiv einfacher gemacht. So muss man sich im täglichen gewusel irgendwie durchkämpfen und hoffen, dass kein Patient leidet.

  • Du wirst ganz viele Sachen, die Du gerade aufgezählt hast, in einer Einarbeitung auch nicht erklärt bekommen. Zum Einen wird dazu einfach die Zeit fehlen, zum Anderen hat man als Einarbeitender auch gar nicht den Blick, den Du hast und man setzt andere Prioritäten.


    Da bleibt letztlich nur eins: Fragen, reden, kommunizieren. Wir sind hier "dem an die Hand nehmen" insofern im Berufsleben entwachsen, als dass Du diese Fragen selbst stellen musst. Und im Normalfall wirst auf diese Fragen auch die Antworten bekommen, die Du brauchst. Wobei es oftmals, z.B. was das Schlafen angeht, kein Patentrezept geben wird.


    Trau Dich, das klappt. ;)