AUGSBURG: Zweifel kamen der Kripo Augsburg am ?natürlichen Ableben? eines 45jährigen Verwaltungsbeamten, der bereits am Mittwoch, den 17.01.2007, gegen 23.00 Uhr, ins Zentralklinikum Augsburg eingeliefert wurde. Zu Recht, wie die weiteren Ermittlungen jetzt ergaben:
Am Mittwoch, den 17.01.2007, gegen 23.00 Uhr, wurde ein 45jähriger Mann bewusstlos vom Krankenwagen ins Zentralklinikum Augsburg eingeliefert. Dort verstarb der Verwaltungsbeamte am Sonntag (21.01.2007) ohne das Bewusststein wiedererlangt zu haben. Angeblich hatte der 45jährige bei einer Aussprache im Haus seiner getrennt lebenden Ehefrau einen ?Kreislaufkollaps? erlitten, worauf die 30jährige Ehefrau den Rettungsdienst verständigt hatte. Die Polizei war während dieses Vorganges nicht eingeschaltet.
Am Sonntagabend (21.01.2007) gingen bei der Kripo Augsburg Hinweise ein, wonach Bekannte des Verstorbenen Zweifel am ?natürlichen Ableben? des 45jährigen äußerten. Die Kripo Augsburg leitete daraufhin erste Ermittlungen ein. Eine durchgeführte Obduktion des Verstorbenen brachte zunächst keine näheren Erkenntnisse auf die Todesursache.
Ein weiterer Hinweis, der am Dienstag (23.01.2007) bei der Kripo Augsburg einging, führte dann zu dem Verdacht, dass der 45jährige getötet worden sein könnte. Ein früherer Freund der getrennt lebenden Ehefrau des Opfers, wie sich später herausstellte ein 31jähriger Mann, hatte sich einige Tage vor dem Tod illegal ein den Kreislauf hemmendes Medikament besorgt, das in entsprechender Überdosierung zum Tode führen kann. Der Tatverdächtige ist Bediensteter eines Rettungsdienstes und verfügt über entsprechende medizinische Erkenntnisse.
Tatsächlich konnte bei einer chemisch-toxischen Untersuchung des Blutes des Verstorbenen dieses Medikament nachgewiesen werden. Unmittelbar nachdem der Polizei das entsprechende Ergebnis vorlag wurde der 31jährige am Freitag (26.01.2007) gegen 13.00 Uhr in seiner Wohnung in Königsbrunn (Landkreis Augsburg) festgenommen. Bei den ersten Vernehmungen gestand der Mann gegenüber der Polizei, zusammen mit der Ehefrau des Opfers, den 45jährigen getötet zu haben. Diese konnte am darauffolgenden Samstag (27.01.2007), gegen 01.20 Uhr, in der Wohnung eines Bekannten in Königsbrunn festgenommen werden. Die 30jährige, die ehrenamtlich bei einem Rettungsdienst tätig war, bestreitet bislang die Tat.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Kriminalpolizei wurde dem Opfer durch die beiden Tatverdächtigen zunächst ein Getränk mit einem starken Schlafmittel verabreicht. Danach brachten sie dem 45jährigen das kreislaufhemmende Medikament bei. Beim Einsetzen entsprechender Reaktionen täuschte die Ehefrau einen Notfall vor und alarmierte über die Rettungsleitstelle den Notarzt. Nach einer Erstversorgung wurde der bereits bewusstlose Mann ins Zentralklinikum verbracht.
Die Staatsanwaltschaft Augsburg beantragte beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichtes Augsburg entsprechende Haftbefehle. Der Ermittlungsrichter hat zwischenzeitlich für beide Beschuldigte Haftbefehle wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes erlassen. Sie befinden sich derzeit in Untersuchungshaft.
Das Motiv zu dieser Tat dürfte in den derzeit bestehenden Streitigkeiten bezüglich der Trennung beider Eheleute zu suchen sein. Die Ermittlungen zum genauen Geschehensablauf dauern noch an.