Ich kenne die genauen Ausführungen des LRettDG in RP nicht. Wenn aber auch dort das Land für die Luftrettung zuständig ist, sollte sie doch die "Macht" besitzen um diese Daten einzutreiben, oder nicht?
Ich formuliere einmal so: die Begeisterung der Verwaltung - und das gilt von den obersten Landesbehörden, d.h. Ministerien, abwärts, aber besonders natürlich auf der Arbeitsebene -, parlamentarische Anfragen zu beantworten, ist überschaubar. Da kommt ja nicht nur eine, sondern viele Dutzend, die "mal eben" umfangreichstes statistisches Material abfragen, wobei dessen Wert oft zweifelhaft erscheint. Natürlich ist es das Recht des Parlaments und auch jedes einzelnen Parlamentariers, solche Fragen an die Regierung zu stellen; es ist aber nicht selten auffällig, dass schon die Fragestellung von wenig Sachkenntnis - und Mühwaltung - zeugt und der damit erzeugte Aufwand offensichtlich von keinerlei Relevanz war.
Die Aufforderung zum Bericht geht dann in einem Fall wie hier von oben nach unten und landet letztlich bei der Kreisverwaltung, die sie beantworten muss. Da gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: dort setzt sich selbst jemand hin und sammelt diese Informationen, oder er lässt es jemanden tun. In beiden Fällen müssen dafür originäre Aufgaben hintenan gestellt werden, und es wird - ggf. viel - Arbeit geleistet, bei der keiner weiß, was damit am Ende gemacht wird. Naheliegenderweise ist die Antwort dann "die Verfügbarkeit der übrigen Hubschrauber ist der ILS nicht bekannt" - was ja durchaus wahr ist - und nicht "wir haben alles stehen und liegen gelassen und für jeden einzelnen Einsatz alle anderen Leitstellen abgefragt". Das ist bei allen kleinen und großen Anfragen so. Sollte möglicherweise hinzukommen, dass die ILS gar kein Interesse hat, diese Informationen verfügbar zu machen, käme das noch hinzu.
Man kann das ja mühelos auf den eigenen Bereich übertragen. Man stelle sich vor, es meldet sich ein Forschungsprojekt und würde gerne wissen, wie oft im vergangenen Jahr periphervenöse Zugänge im Rettungsdienstbereich gelegt wurden, wie sich das prozentual auf den NACA-Score der Einsätze verteilt und in wie vielen Prozent der Fälle jeweils ein Notarzt nachgefordert wurde. Die Geschäfts- oder Amtsleitung des Rettungsdiensterbringers ordnet an, dass das Forschungsprojekt bestmöglich zu unterstützen ist. Jetzt nehmen wir an, dass die Dokumentation auf Papierprotokollen erfolgt, die archiviert werden. Auch hier gibt es zwei Antworten: "Die entsprechenden Daten werden leider nicht statistisch erfasst" und "Kein Problem, der Wachleiter wertet von Hand alle Protokolle aller Fahrzeuge des gesamten Jahres aus und macht eine schöne Excel-Tabelle, er hat ja auch sonst nichts zu tun". Es erscheint mir naheliegend, welche Antwort es geben wird.