Münchner Privater RD wird bei Ausschreibung für Oktoberfest mitbieten / Aicher Ambulanz Union erhält den Zuschlag

  • Spannend. Ich kenne dafür überwiegend konventionelle Fahrtragen. Persönlich hätte ich nicht unerheblich Angst, dass ein ernsthaft Betrunkener bei soviel Sicht- und Zugriffsschutz friedlich vor sich hin aspiriert.


    Der Aspirationsgefährdete Patient sollte eigentlich gar nicht erst auf der Trage landen. Wurde natürlich tlw. trotzdem gemacht (manchmal ist 5 Minuten Risiko halt doch besser als 45 Minuten warten), aber dann kannst du es wie angesprochen hochklappen.
    Die Dinger sind zwar höllisch unbequem, aber dafür ist die Manövrierbarkeit in der Menge halt um den Faktor 100 besser als beim RTW. Für den brauchst du zu bestimmten Zeiten eigentlich einen eigenen Polizeitrupp.

  • Ok, ich kenne es von den Volksfesten eher, dass diese für Rettungsmittel nicht direkt befahrbar sind. Wenn die räumlichen Gegebenheiten eine halbwegs sichere Zufahrt ermöglichen, ist das natürlich etwas anderes. Sollte ich mir eines Tages vielleicht mal vor Ort anschauen, allerdings bin ich glaube ich für den Bierpreis schlicht zu geizig :scare3:

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Ich hab mir das ja mal angeguckt und auch diese Erklärung dazu bekommen. Kann da nicht aus Erfahrung sprechen, aber ich frage mich immer wenn ich das wieder höre was das a) für ein "Volksfest" ist wo augenscheinlich regelmäßig Patienten von Dritten angegrabbelt werden und b) ob eine simple (Rettungs-)Decke nicht auch einen ähnlichen Effekt haben dürfte.

  • Ok, ich kenne es von den Volksfesten eher, dass diese für Rettungsmittel nicht direkt befahrbar sind. Wenn die räumlichen Gegebenheiten eine halbwegs sichere Zufahrt ermöglichen, ist das natürlich etwas anderes. Sollte ich mir eines Tages vielleicht mal vor Ort anschauen, allerdings bin ich glaube ich für den Bierpreis schlicht zu geizig :scare3:

    RTW fahren regelhaft nicht in das Festgelände ein, sondern übernehmen im Bedarfsfall den Patienten am Rande der Festwiese auf einem der definierten Stellplätze. Das Befahren der Festwiese ist streng reglementiert (wer, wie, etc.) und im Regelbetrieb nur NEFs vorbehalten.

  • RTW fahren regelhaft nicht in das Festgelände ein, sondern übernehmen im Bedarfsfall den Patienten am Rande der Festwiese auf einem der definierten Stellplätze. Das Befahren der Festwiese ist streng reglementiert (wer, wie, etc.) und im Regelbetrieb nur NEFs vorbehalten.

    Warum ist dieses für NEF erlaubt, für RTW jedoch nicht? Verstehe ich das nun richtig, wenn jemand am Festzelt abgestochen wird und fröhlich vor sich hin blutet, dass das NEF zu dem armen Vogel hin fahren darf, den Patienten mit einem Sanitätstrupp versorgt, diesen dann zusammen mit diesem in einer blauen Banane (oder so) an den Rand der Säufermesse schubst und ihn dann dort einem RTW übergeben darf?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass das bei den besoffenen und bekloppten... Entschuldigung, verantwortungsbewussten Bürgern auf dieser kollektiven Drogenkonsumationsveranstaltung... Entschuldigung Alkoholgenuss heisst das ja korrekt u.U. schneller geht, als mit dem RTW reinzufahren. Ist aber nur ne Vermutung. :ironie:

  • Ok, ich kenne es von den Volksfesten eher, dass diese für Rettungsmittel nicht direkt befahrbar sind. Wenn die räumlichen Gegebenheiten eine halbwegs sichere Zufahrt ermöglichen, ist das natürlich etwas anderes. Sollte ich mir eines Tages vielleicht mal vor Ort anschauen, allerdings bin ich glaube ich für den Bierpreis schlicht zu geizig :scare3:


    Die Wiesn ist so organisiert, dass du in der Theorie selbst mit einem HLF problemlos überall hin kommst - Die Rettungswege etc. taugen schon und auf die Freiheit selbiger von allen Hindernissen wird peinlichst genau geachtet.
    Das Problem sind die Menschen bzw. die Menge an selbigen. Wenn du mehrere hunderttausend Besucher am Gelände hast, davon mind. die Hälfte intoxikiert findest du immer ein Paar, die meinen ein RTW sei ein Spielplatz.


    Ansonsten: Sag Bescheid, der gemeine (Ex) Münchner RDler hat Biermarken;)


    Ich hab mir das ja mal angeguckt und auch diese Erklärung dazu bekommen. Kann da nicht aus Erfahrung sprechen, aber ich frage mich immer wenn ich das wieder höre was das a) für ein "Volksfest" ist wo augenscheinlich regelmäßig Patienten von Dritten angegrabbelt werden und b) ob eine simple (Rettungs-)Decke nicht auch einen ähnlichen Effekt haben dürfte.


    Siehe oben: Es ist eine Frage der Mengen. Bei der Menge ab Besuchern findest du immer ein paar Idioten.
    Eine simple Rettungsdecke wirkt wie ein Magnet auf ebendiese Idioten.


    Der "normale" Wiesnbesucher ist durchaus in Ordnung und macht weniger Ärger als man denkt. Eher im Gegenteil: Wenn du schnell mal 10 Hände brauchst findest du sie auch.


    Warum ist dieses für NEF erlaubt, für RTW jedoch nicht? Verstehe ich das nun richtig, wenn jemand am Festzelt abgestochen wird und fröhlich vor sich hin blutet, dass das NEF zu dem armen Vogel hin fahren darf, den Patienten mit einem Sanitätstrupp versorgt, diesen dann zusammen mit diesem in einer blauen Banane (oder so) an den Rand der Säufermesse schubst und ihn dann dort einem RTW übergeben darf?


    Das Problem sind die Meldungen bzw. deren Qualität. Gefühlt ist jede zweite NA-Indikations-Meldung "Bewusstlos", der Rest sind meist Analgesien. Nun kann ich das jedes Mal ein Trageteam, einen RTW und ein NEF schicken. Nur um dann festzustellen, dass 95% dieser bewusstlosen Fälle eigentlich nur Intoxikationen sind die in die Wiesn-Wache gehören.
    Nun hast du ein Problem: Der RTW ist geblockt, das NEF auch (wobei diese deutlich besser durch kommen, da kein Trittbrett) den raus kommt er so schnell nicht mehr.
    Das "Wiesn-Modell" sieht nun so aus, dass der RTW auf einen vordefinierten Abrufplatz möglichst nah an das Geschehen fährt (diese sind rund um das Festgelände kreisförmig verteilt). Stellt sich vor Ort raus, dass man den RTW für den dringlichen Abtransport in die Klinik braucht fährt er natürlich ein. (Der Schockraum Patient erhält also durchaus direkt seinen Transport), ggf. wird durch die Polizei auch eine Gasse geräumt.
    Handelt es sich aber um eine anderweitig zu transportierende Verletzung/Erkrankung kannst du auch entspannt die Trage nehmen, kommst mit dieser drei Mal schneller durch und lagerst am Rand schnell auf den RTW um. Grade bei Indikationen die man "ohne Sonder" in die Klinik schickt ist das einfach der angenehmere Weg für alle Beteiligten und schont wie angesprochen massiv Ressourcen.
    Es ist sicherlich ein Kompromiss. Theoretisch könnte man so viele RTW zusammen ziehen, dass du jeden NA Einsatz mit einem RTW auf dem Gelände beschicken kannst. Aber der tatsächliche Vorteil ist minimal und irgendeine schlaue Person hat mal simuliert, dass du zu manchen Zeiten das dreifache an RTW bräuchtest um die Restfunktionen sicherzustellen.


    (Deswegen fährt der schlaue Münchner RDler auch nicht Wiesn-RTW. Das ist eher langweilige Patientenrumschubserei. Der schlaue Münchner RDler fährt "Umkreisretter", sprich eines der Fahrzeuge die als Regel oder Zusatzvorhaltung in unmittelbarer Nähe stationiert sind. Diese arbeiten wie der reguläre RD...Und wenn sie mal "aufs Gelände" gezogen werden brennt meistens so die Hütte das an Tragetrupps und Wiesn-NEFs nicht mehr zu denken ist)

  • Ok, ich kenne es von den Volksfesten eher, dass diese für Rettungsmittel nicht direkt befahrbar sind.


    Befahrbar ist im Grundsatz alles, die Frage ist nur, wieviel unmittelbaren Zwang es benötigt, den Weg zu räumen, wie beschädigt das Fahrzeug hinterher sein darf und wie lange es dauert, bis es wieder rauskommt.


    Es macht Sinn, das nur bei unmittelbarer vitaler Indikation zu tun, finde ich.

  • So, the day after!


    Ich schreibe hier nur kurz, für den bericht im Detail werde ich die Tage mal meinen Blog ausgraben.


    Auf den ersten blick, gleiches Spiel in blau.


    Auf den zweiten blick, viele Details in Organisation und Struktur verbessert / eingeführt welche einfach nur :thumbup: sind. (Und leider viele viele jahre zuvor als Verbesserungsvorschläge ignoriert wurden!)


    Zusammenfassend: bewährtes erhalten, an kleinen, feinen aber höchst wirksamen Stellschrauben die effektivität deutlich verbessert.


    Bedenkt man die kurze Zeit in der die AAU dies aus dem Boden gestampft hat bleibt mir nur Respekt und Anerkennung auszusprechen.


    Da ich zum einen die Münchner Strukturen kenn und zum anderen von 1996 bis 2015 im Schnitt jedes jahr zwei Wiesndienste geleistet habe, überwiegend Trage aber auch andere positionen, kann ich nur sagen: Stadt München, gute Entscheidung! Ohne dass ich die Leistung des BRK schmälern will macht sich eines stark bemerkbar, nämlich die flache Hierarchie frei von verkrustetem "Titeldenken".


    Es war mir eine Freude meine 20. Wiesn unter dem Sigel der AAU leisten. Gerne wieder! :thumbup:

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • So.Nun kann ich auch mal berichten, allerdings als Patient.


    Aufgrund akuter Bewegungslegasthenie im Himmel der Bayern das Knie verletzt. Leider hat die folgende Selbstanästhesie (unter Aufsicht der Creme de la creme der Münchner Notfallmedizin) nicht den gewünschten Erfolg gehabt und im Endeffekt musste die Trage ran.
    Im weiteren Verlauf wurde in der Sanitätsstation nur kurze Triage und eine direkte Transportbestellung gemacht - Untersuchung und Anamnese gabs nur sehr reduziert, war mir aber sehr recht.


    Transport gab es als KTW Doppeltransport mit dem Aicher-KTW in eine nahe Klinik. (Leider war mein Transportwunsch nicht drin obwohl verfügbar :( )


    Positiv fiel auf:
    - Mitarbeiter durchweg sehr freundlich, sowohl die bekannten als auch die unbekannten Gesichter
    - Die Prozesse sind stark rationalisiert, dadurch kann tatsächlich ein sehr hoher Durchfluss erreicht werden. Zu mindestens meinem Eindruck nach waren die Zuständigkeiten und die Hierachie aber sehr klar und selbst als Aussenstehender gut erkennbar.
    - Subjekt aus meinem kleinen Einblick ist für einen Freitag Abend genauso viel


    Negativ:
    - Die Tragen sind weiterhin sau unbequem zum gefahren werden, va wenn du was chirurgisches hast.
    - Ein wenig Diagnostik/Begutachtung hätte man vielleicht schon machen können.
    - Am Einsatzkonzept auf den Gallerien (den hochgesetzten Balkonen in den Zelten) fehlt es noch ein wenig, das war etwas tricky für alle Beteiligten.


    Insgesamt aber eine solide Leistung, die negativen Punkte fallen nicht so wirklich ins Gesamtgewicht. 4/5 Sternen. :-D

  • Gibt es eine realistische Möglichkeit, die Rolltragen über gewisse Wegstrecken zu tragen? Immerhin ist das Sanitätsteam im Idealfall fünf-Personen stark. Da sollte doch was gehen, oder? Ich kenne natürlich krumels Körperfülle nicht :biggrin_1:

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Krumel wiegt 130kg auf 2m.


    ...Das geht schon zu viert, ist aber mit Sicherheit kein Spass.

  • Krumel wiegt 130kg auf 2m.


    ...Das geht schon zu viert, ist aber mit Sicherheit kein Spass.


    Mit der richtigen Säge kann man das ja auf 2x 65kg aufteilen :kaffee:

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Feuerwehr! Ich muss schon die Verantwortung tragen.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Feuerwehr! Ich muss schon die Verantwortung tragen.


    Bedeutet dies folgendes Szenario:
    Krumel liegt auf der Trage.
    Die Trage ruht quer auf den Zinken eines Gabelstaplers.
    Harris NRÜ führt den Stapler; dierser befindet sich sowohl im Fuhrpark der BF München als auch des dortigen THW.
    :-P + :prost:

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • @ Krümel:


    Meister, du brauchst echt mal ein neues Hobby! :biggrin_1:


    Gute Besserung! Hoffe es passt wieder alles!

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Falls sich jemand für die Hilfsfristen interessiert:

    Zitat von Ralf Kuchenbuch

    Die durchschnittliche Zeit zwischen Alarmierung und Ausrücken betrug (Stand: 05.10. 18 Uhr) für die Tragestaffeln 1:03 Minuten, für den First Responder 0:20:21nuten.
    Die durchschnittliche Zeit zwischen Ausrücken und Eintreffen am Einsatzort betrug für die Tragestaffeln 3:39 Minuten, für den First Responder 1:02 Minuten.
    Dies ergibt eine Zeit zwischen Alarmierung und Eintreffen am Einsatzort für die Tragestaffeln 4:42 Minuten, für den First Responder 1:23 Minuten.

  • Naja, es waren 20,6 Sekunden. Hatte erst 20, hab dann gemerkt, dass es 21 sein müssten und es bearbeitet. Auf dem Handy sieht es korrekt aus. Warum auf dem PC diese Variante angezeigt wird und auf meiner Handyversion nicht, versteh ich bis heute nicht. Vermutlich bin ich einfach zu alt für den Scheiß...